Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Übler Geruch im Weinbrand

Mister X am 21.10.2007 12:50:27 | Region: NRW
Guten Tag, mein Problem ist folgendes:
Ich habe mit meiner selbstgebauten Destille 15 Liter gekauften Weißwein destiliert. Am Anfang, also nach dem Vorlauf, war der Tropfen angenehm und wohl im Geruch und Geschmack trotz seiner 60%, jedoch wenn man Tropfen geschlossen im Behälter länger stehen lässt entwickelt sich ein extremer stechender und scharfer Geruch der nicht gerade nach Schwefel stinkt. Dies war so extrem das sogar nach mixen udn Aktivkohlefiltern und 2ten brennen immer noch so stark war das es nur zum anzünden gut war.
Was ist hier los gewesen?

RE: Übler Geruch im Weinbrand

Kupfernatter am 23.10.2007 11:21:04 | Region: gaanz weit südlich
Hello Mister X

Wahrscheinlich hast Du Tütenwein der übelsten Sorte verwendet(?), der hat 'nen Schwefelgehalt, das er nur als Destillenreiniger taugt. Wenn Deine Brennblase dann auch noch nicht aus Kupfer ist oder Du auch kein Kupfer im Helm oder Geistrohr als Katalysator hast, kommt der Schwefelgestank voll mit ins Destillat!
Schau mal unter diesem thread:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20070202174824-01-01-02-01-01-01.html#20070202174824-01-01-02-01-01-01

Gruss, K.

RE: Übler Geruch im Weinbrand

baerbeli am 25.10.2007 12:47:09 | Region: NRW
Lieber Kollege X,

der Vorredner hat insofern recht, als daß du wahrscheinlich den Schwefel riechst. Aber wie so manches chemische Zeug, ist auch der Schwefel beherrschbar. Ich will dich nicht mit längeren Details langweilen, versuch es mit sprudelnder Luft. Für Aquarien gibt es so kleine Luftsprudler, leite die Luft durch das Destillat und laß es einige Stunden, eventuell auch Tage sprudeln. Dann geschehen ein paar geheimnisvolle chemische Prozesse und der Schwefel verzieht sich.Meistens jedenfalls. Mein Tip: Kaufe in großen Kaufhäusern oder bei der Metro/Ratio spanischen Rotwein in 5 Liter Flaschen, Mindestalkoholgehalt 12%. Der ist einigermaßen trinkbar und du hast große Glasflaschen , in denen du das Destillat aufbewahren kannst. Viel Erfolg
der Hans vom baerbeli

RE: Übler Geruch im Weinbrand

Gerd am 25.10.2007 11:48:20 | Region: Ostfriesland
Moin Mister X! Moin Kupfernatter!

Zunächst erstmal:
Jeder gekaufte Wein enthält nach meiner Kenntnis mehr oder weniger „Schwefel“. Dieser hat keimtötende Wirkung und wird zugegeben, um den Wein haltbar zu machen oder um im Gärstadium die Hefezellen abzutöten und eine gewünschte Restsüße zu erhalten. Er wird landläufig für das „Kopfweh-Potential“ des guten Tropfens verantwortlich gemacht.

Was ist denn nun „Schwefel“? Es ist das stechend riechende Gas Schwefeldioxid (SO2), das sich mit Wasser zur instabilen Schwefligen Säure (H2SO3) verbindet. Direkt vergleichbar mit Kohlendioxid (CO2), das mit Wasser Kohlensäure (H2CO3) bildet.

Früher hat man Schwefel in den Endlagerfässern abgebrannt ( „geschwefelt“), und das entstandene SO2 verband sich mit dem Wasser des Weins. Heute setzt man dem Wein direkt SO2-erzeugende Substanzen zu.

Beim Destillieren zerfällt die Schweflige Säure durch die Wärme, wird als Gas aus der Maische (Wein) ausgetrieben und verbindet sich beim Kondensieren wieder mit Wasser zu H2SO3, und die reinigt durch ihre Aggressivität die Destille so schön. Kupfer wird rosarot.

Wenn die Destille dann sauber ist, ist die Beseitigung des „Schwefels“ im Destillat ist kein Problem: Wie man die Kohlensäure aus Cola durch Schütteln oder Rühren austreibt, kann man durch einige Minuten Mixen mit dem Stabmixer den Geruch restlos entfernen und selbst aus „Tütenwein der übelsten Sorte“ noch einen annehmbaren Weinbrand machen.

@Dies war so extrem das sogar nach mixen udn Aktivkohlefiltern und 2ten brennen immer noch so stark war das es nur zum anzünden gut war.

Das kann bei Dir, Mister X, also nicht zutreffen. Ich tippe eher auf Schwefelwasserstoff (H2S).

Bei Wikipedia findet man:

Schwefelwasserstoff (Wasserstoffsulfid, Dihydrogensulfid*) ist ein übel riechendes, stark giftiges Gas. Es ist eine Verbindung aus Schwefel und Wasserstoff mit der chemischen Formel H2S. Schwefelwasserstoff verursacht schon in extrem geringen Mengen den typischen Geruch von faulen Eiern, der bei der Zersetzung von Proteinen aus schwefelhaltigen Aminosäuren durch Fäulnis- und Schwefelbakterien entsteht
Es entsteht außerdem bei Fäulnis- und Zersetzungsprozessen durch den Abbau von Biomasse (z. B. Tierkadaver, Zersetzung der Laubstreu, Faulschlammbildung...

Ein Brennerfreund von mir mit einer reinen VA-Destille hat manchmal dies Phänomen. Gerade bei feinen Aromen wie Apfel oder Quitte. Die Brände sind ungenießbar. Nach etwa einem halben Jahr offener Lagerung (Ballon mit Wattestopfen) klingt der Geruch langsam ab. m.E. entsteht H2S durch ungenaues, unsauberes Einmaischen. z.B.wenn unter Sauerstoffabschluss Fäulnis statt Gärung erfolgt.

Hier hilft Kupfer. Die reine (!) Oberfläche kann H2S als Kupfersulfid binden (dunkler Belag). Das kann nur funktionieren, wenn das Kupfer immer wieder gereinigt wird (s.o. oder Zitronensäure). Es also metallisch blank ist.


Mit freundlichen Brennergrüßen aus Ostfriesland

Gerd

RE: Übler Geruch im Weinbrand

xxx am 25.10.2007 19:14:43 | Region: unbiskant
Mointach,
mein Kollege und ich haben vor einiger Zeit auch son Tütenzeug und was sonst noch über war gebrannt. Das Zeug war einigermaßen widerlich! Weil nach PH Test recht sauer, Haben wir Das Zeug mit Soda neutralisiert. Das Ergebnis hatte eine grüne Färbung, als Nichtchemiker vermute ich mal Kupferverbindungen. Durch sprudeln bekommt man sowas bestimmt nicht weg! Wir haben die Mischung nochmal Destiliert, Geschmack finster wie gehabt, dafür hat sich an meinem Edelstahlkessel jetzt eine dünne Schicht metallisches Kupfer abgesetzt.Einige Monate später, das Zeug schmeckte immer noch genauso mies wie anfangs,haben wir Aktivkohle eingerührt. Der Erfolg war mäßig. Da das Zeug jetzt auch noch einen Grauschleier hatte haben wir nochmal gebrannt, schmeckt nicht schlecht. Wir warten mal ab.....

RE: Übler Geruch im Weinbrand

Horst am 21.12.2007 16:15:59 | Region: E
Hallo!
Ich hab hierzu mal noch eine Frage:
Wäre es nicht auch möglich, den Wein schon vor dem Brennen vom Schwefel zu befreien?
Ich könnte mir vorstellen, dass es dann auch einfacher wäre, den Vorlauf abzutrennen, wenn man mit der Geruchs- und Probiermethode (Viele kleine Schnapsgläser füllen) arbeiten, da der Schwefel nicht mehr vorhanden ist und somit den Sinn beeinträchtigt.
Bin gespannt auf eure Antwort!

RE: Übler Geruch im Weinbrand

Gerd am 24.12.2007 03:03:53 | Region: Ostfriesland
Moin Horst!

Man soll den "Schwefel" auch vor dem Brennen durch sehr langes Quirlen (Lufteintrag 10 - 20 min) mit dem Mixer austreiben können. Das habe ich selbst noch nicht gemacht, soll aber nützen.

Mach und berichte!

Frohe Weihnachten wünscht

Gerd