Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Wie "erreiche" ich den Nachlauf? Und warum ist der Nachlauf so schlierig? (Material-Frage?)

Jan am 14.02.2012 11:56:43 | Region: CH
Guten Tag!
Ich habe mit meiner Selbstgebauten Destille jetzt meine ersten beiden Brennversuche hinter mit, allerdings gibt es da noch einige Unklarheiten, die das Buch leider nicht beantwortet.

Beide Versuche waren mit gekaufem Alkohol durchgeführt, der erste mit 1,5L 7%-igem Sangria, der zweite mit 0,75L 14%-igem Rotwein.

1.:
Aus dem Sangria erhielt ich gute 100ml 62%-igen Brand, habe aber nicht bis zum Ende gebrannt, da leider die Zeit fehlte und das Wissen um den Nachlauf.
Bei ~89°C kam das erste Destillat aus dem Kühler, bei dieser Temperatur habe ich das Destillat sehr gut halten können, leichte Schwankungen waren natürlich dabei, leider auch einige Spitzen bis 92°C. Es tropfte munter weiter und auch nach 3-4 Stunden tropfte es noch.
Da kam mir die Frage, wann der Zeitpunkt erreicht ist, die Temperatur weiter zu erhöhen, um den Nachlauf zu erhalten?
Oder muss ich so lange destillieren, bis bei den erreichten 89°C kein Destillat mehr herausrinnt und dann die Temperatur langsam erhöhen?

2:
Der zweite Brennversuch mit Wein verlief schon besser, erhalten habe ich 66ml 76%-igen und eine ähnliche Menge Nachlauf (die Temperatur habe ich erhöht, als kaum noch Destillat heraus tropfte.).
Der Nachlauf hatte allerdings, neben einem recht stechendem Geruch, dem Spiritus ähnlich, sehr viele Schleier/Schlieren.
Bild des Destillates: http://img84.imageshack.us/img84/6814/destillat.jpg


Liegt das generell am Nachlauf? Oder kann es an der Destille liegen?
Ich benutzte einen Schnellkochtopf aus Edelstahl, Steigrohr ist aus Messing, Übergang zum Geistrohr aus Rotguss und das Geistrohr sowie der Kühler aus Kupfer. Topfdichtung ist aus lebensmittel-echtem Silikon mit Teflonband umwickelt, bei den Lötstellen wurde ausschliesslich Silberlot ohne Bleianteile verwendet, das Thermometer befindet sich in einem Korken.
Bild der Destille: http://img52.imageshack.us/img52/5241/destille.jpg

3.
Für mein Gefühl erhalte ich relativ wenig Destillat und dieses ist sehr hochprozentig. Vergleichbare Werte im Buch ergeben das 1,5 bis 2-Fache an Destillat mit der Hälfte an Alkohol-Gehalt.
Meines Wissens nach ist die Destille so gebaut, dass eine Mehrfach-Destillation ausgeschlossen ist
Kann es eventuell an der niedrigen Menge des zu destillierenden Alkohols liegen oder an der Länge des Geistrohrer/des Kühlers?
Der Durchlass im Topfdeckel ist meines Erachtens auch wenig wenig schmal (~1,5cm Innendurchmesser), könnte das die Ursache sein?
Bilder des Deckels:
http://img37.imageshack.us/img37/2302/deckelk.jpg
http://img834.imageshack.us/img834/3351/deckelzoom.jpg

Das Thermometer misst an der Mitte des sich über dem Deckel befindlichen T-Stücks, hat bei einem Test mit Wasser-Destillation korrekt gearbeitet (100,5°C Spitze, ich denke die 0,5°C sind zu vernachlässigen).
Sollte es eventuell lieber da sitzen, wo das Loch im Deckel sitzt?
Bild des Steigrohrs: http://img29.imageshack.us/img29/9641/kopfj.jpg

Vielen Dank für jeden Hinweis!
Beste Grüße,
Jan

RE:

Sergey Fährlich am 15.02.2012 19:28:57 | Region: Eurasien
Hi Jan,

versuche es nur weiter - nur der Versuch bringt dich voran!

Zu 1: Du musst nicht so heizen, dass die Temperatur konstant bleibt, sondern so stark und gleichmäßig heizen, dass es zügig aus dem Kühler tropft. Dabei steigt dann die Temperatur von ganz allein. Wenn die Daten stimmen und du aus 7%-igen Wein ein Destillat min 62 Vol% erezugst, deutet das darauf hin, dass dein Steigrohr zu stark rektifiziert. Der zweite Brand aus Rotwein bestätigt dies mit 76 Vol%.

Zu 2: Die Schlieren sind nix besonderes, diese entstehen immer, wenn die Konzentrationsunterschiede sehr groß sind. Einfach ordentlich schütteln und weg sind sie. Natürlich sollte man dies auch vor der Alkoholgehaltbestimmung machen, sonst ist der ermittelte Wert falsch.

Zu 3: siehe 1.

Viel Spaß, S.F.

RE: RE:

Jan am 16.02.2012 11:33:36 | Region: CH
Hallo S.F.,

danke für die Antwort!

Zu 1: Das klingt in meinen Ohren sehr schwer. Der Pot steht auf einem alten Herd (noch kein Ceran-Kochfeld), da hab ich das Gefühl, wenn ich den auf Stufe 1-2 (von 6) lasse, das er sehr schnell über die 91°C hinausschiesst.
Aber ich probiere es gerne mal aus. Vielleicht muss ich auch noch langsamer hochheizen, bisher hab icih immer Vollgaß bis ~40°C gegeben und dann gedrosselt, aber der Anstieg auf ~80°C ging trotzdem noch sehr schnell von statten.

Zu 3: Die Maßangaben stimmen, der dritte Versuch mit 11%-igem Weißwein erbrachte mit 68%-iges Destillat.
Mittlerweile bin ich der Meinung, die Starke Rektifikation rührt von der geringen Menge des zu destillierenden Alkohol her, das waren max. 1,5L in einem 7L Topf.
Durch den großen Abstand zwischen der Flüssigkeit und dem Steigrohr habe ich ja theoretisch ein verlängertes Steigrohr (die leeren, oberen 3/4 des Topfes).
Beim nächsten Versuch werde ich deutlich mehr Wein destillieren - der muss allerdings noch warten, bis ich meine Messing-Teile durch Edelstahl oder Kupfer ersetzt habe: das erste Messing-Teil (Borddurchführung im Topf) ist schon nach dem dritten Brennvorgang stark angefressen!
Laut Fachmann nimmt der Alkohol-Dampf zwar keine metallischen Bestandteile mit sich und das Destillat ist auch einwandfrei transparent, aber das Gefühl ist trotzdem komisch.
Aber dazu in einem anderen Beitrag mehr!

RE: RE:

lutz am 16.02.2012 18:26:53 | Region: ganz östlich
Hallo,

vielleicht hilft das weiter...
Zu 1:
Wenn möglich solltest Du auf Gasheizung umsteigen.
Die reagiert schneller und ist genauer zu regulieren.

Zu 3:
Habe hier auf den Seiten gelesen. Bei zu geringer Füllung, den Kessel mit Glaskugeln oder Quarzsteine auffüllen. Damit verhinderst Du den von Dir beschriebenen Reflux.

Das "Problem mit Messig", wenn`s denn eins ist, habe ich so gelöst. An der Lötverschraubung am Deckel, 28mm Lötverschraubung, habe ich innen den Grad für das Kupferrohr entfernt. Somit konnte ich das Kupferrohr bis zur Verschraubung durchschieben. Das gleiche habe ich mit der Verschraubung am Liebigkühler gemacht. So sind die Kontaktflächen zum Messig auf ein minimum reduziert.
Da ging´s mir wie Dir, Sicher ist Sicher.

RE: RE:

Jan am 17.02.2012 17:51:56 | Region: CH
Hallo,

Gasheizung kommt erstmal nicht in Frage, da muss der Herd noch weiter herhalten.

Ich steige jetzt um auf Edelstahl-Verbindungen.
Das meisste sind eh Schraubverbindungen, damit ich die Destille platzsparend unterbringen kann, da kann ich gut die Messing-Teile austauschen.

Muss dummerweise nur bis nächste Woche noch auf die Teile warten, dabei wollt ich mich dieses Wochenende doch am ersten Himbeergeist versuchen!

Das mit den Glaskugeln werd ich mal im Hinterkopf behalten, danke!