Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Beginner Erfahrungsbericht

Yeffersen am 05.12.2013 21:28:54 | Region: Schweizer Alpen
Hallo zusammen! Ich möchte Euch auch mal meine Erfahrungen mit diesem Hobby berichten.

Das ganze startete mit dem Bau einer Destille. Ich habe dafür lange im Ebay für die passenden Utensilien gesucht. Schliesslich baute ich die Anlage Nr. 234 ich hoffe sie gefällt.
Auf dem Gasbrenner steht der Kupferkessel. Er fasst 11 Liter. Also befülle ich ihn mit 7-8 Liter. Leider hat der Kessel innen eine Verzinnung. Ich bin echt unsicher, ob mit der Verzinnung giftige Stoffe entstehen können. Die Forumssuche hat dazu irgendwie nichts schlaues ergeben, das heisst ich weiss jetzt nicht ob giftig oder nicht. Ich gebe einfach meine Destillate niemandem zum trinken aus Angst.
Im Kupferkessel habe ich einen entzweigesägten Kupferschirmständer mit ganz vielen kleinen Löchern. Er dient als Anbrennschutz.
Der Helm ist aus einer Kupferlampe. Anfällige Beschichtungen habe ich zur Sicherheit mit dem Bunsenbrenner abgefackelt. Zwischen dem Kupferkessel und dem Lampenschirm habe ich einen aufgeschlitzten Silikonschlauch als Dichtung. Der Lampenschirm wird mit kleinen Schraubzwingen an den Kessel gepresst.
Weiter geht es über ein T-Stück-Kupferfitting über zum Kühler. Der Kühler ist eine Spirale aus 3 Meter Kupferrohr. Das Kupferrohr ist glaub 12 mm. Mit dem Bunsenbrenner habe ich stundenlag versucht, die nötige Wärme fürs Hartlöten hinzubekommen. Hat leider nicht so richtig funktioniert. Jetzt ist es einigermassen dicht.
Der Kühler, ein umgebauter Schirmständer, wird mit Eiszapfen gefüllt. Das Kupferrohr spühle ich vor Gebrauch mit heisser Zitronensäurelösung.

Meine Brände 2012 waren:
Schwarzer Holunder
Weisse Trauben
Baringeli (alte Pflaumenart)
Berner Rose (Apfel)
Mostbirne
Quitte

Alle diese sind aufgezuckert auf 16-20 %.

Hier sind ein paar Destillationsnotierungen. Vielleicht erkennt sich jemand wieder mit den intressanten Geruchseindrücken.

Schwarze Holunderbeeren, 5 1/2 Monate Maische:
erste Tropfen bananig
68° Klebergeruch
83.5° kein Geschmack, leicht bananig
87° kein Geschmack
88° leicht zerkocht und süss
nach dem Brennen: leichter Grappa-Geschmack, nur ganz dezenter Holundergeschmack nach dem Verdünnen
nach 4 Monaten Lagerung: entlich ist der Holundergeschmack da

weisse Traube, überreif und voller Krankheiten, 5 Monate Maische:
58° guter Geruch
70° riecht nach Diacetyl
82° butterig
84° butterig, nachher mehr weinig
85° fruchtig-grasig
Fazit: edler Brand, ähnlich Grappa

Apfel, 6 Monate Maische:
73° bananig
78° brotig-teigig
82° leicht bananig
83° leichter Apfelgeruch
85° lieblich
86° ganz wenig verbrannt
Destillat: heuig-lieblich
nach 6 Monaten Lagerung: enttäuschend, wenig Geschmack, kein Apfel erkennbar, undefinierbar

Mostbirne, sehr lange Gärung, 6 Monate Maische:
70° bananig
75.5° birnig
80° leicht gummig
82° sehr birnig
82° birnig-weinig ohne Gummi
85° birnig, leicht Veilchen
85.5° weinig-gummig
87.5° kein Geschmack, scharf aber mild-ölig
89° geschmacklos
89° leicht verkokelt
trübes Destillat, Geruch leicht birnig-bremsig-gummig, kein Geschmack
nach der Lagerung: ich bin begeistert, die Birne kommt richtig toll durch

Quitte, stockende Gärung, 4 Monate Maische:
83° quittig
86° quittig-harzig
87.5° sehr quittig
87° quittig-fruchtig
90° leicht verbrannt
seifig-wachsiges Destillat ohne grossen Quittengeschmack
nach 4 Monaten Lagerung tritt das Quittenaroma entlich hervor

kleine Pflaumen:
76° bananig
81° leicht schweissig
83° mehr lieblich
83° grasig-erdig
83.5° fein blumig-würzig
83° leicht käsig
83° crémig
85° Weichkäse
87° Käserinde, aber gut
87° frisch-käsig-teigig¨
88° langsam ein bisschen ausgelatscht
Destillat hat kein Geschmack nach Pflaume
nach 4 Monaten Lagerung: starker Bittermandelton

Deutet Bittermandel auf Gift? Ich hoffe der Stuff is nicht krebserregend..

Das mit dem Aufzuckern bin ich mir echt nicht mehr so sicher ob das eine gute Methode ist.. Das Gute ist, man kann die Maische lange lagern. Und ich kann ja nur im Winter brauen, weil ich Eis für den Kühler benötige. Aber ich möchte doch Qualität vor Quantität sniff. Am besten währe es, einen Glockenboden zu bauen, doch hat da jemand einen Tipp? Ich kann doch keinen Feinbrand machen mit so einem grossen Kessel, Doch man könnte Wasser zum Feinbrand geben? hm...

Yahoo, für dieses Jahr 2013 habe ich folgende Fässchen im Keller:
Trester vom Apfelsaft-Pressen
Schwarze Holunderbeeren
Birne (habe sie bekommen, diesmal essbare Birnen)
Brombeeren (dem Nachbar ist der Tiefkühlschrank ausgefallen)
Dies alles mit der Tokaj-Hefe. Die Turbohefe möchte ich nicht mehr verwenden, denn die gibt so einen hefigen Geschmack.

Als Buch kann ich das Buch empfehlen, das hier im Forum empfohlen wird.

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Hubsi am 06.12.2013 09:14:25 | Region: W
Suchfunktion nutzen! Wie hier bereits öfters erwähnt, gibt es mehrere Hersteller von Turbohefen. Verwende die richtige, dann gibt's auch keinen hefigen/muffigen Geschmack.

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Tickle am 06.12.2013 17:37:39 | Region: Virginia
Ich hätte ein paar fragen,1. Was meinst du mit 4 monaten maishe das sie solange bei dir gegärt hat?
2.muss man in die brennblase einen anbrennschutz einbauen ,ich baue mir jetzt bald eine aus nem bierfass ,und da wäre das loch dann dafür zu klein
3.ganz ehrlich warum kannst du das nur mit eiszapfen machen ?nimm wasser und tuh eis rein das kühlt genug oder hast du so einen kleinen kühler?

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Störtebeker am 07.12.2013 09:49:15 | Region: Mitte
Interessant wäre für mich, was du abgetrennt hast und was du als Mittellauf behalten hast.
Ansonsten interessante Dokumentation.

VG Störtebeker

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Yeffersen am 07.12.2013 10:20:02 | Region: Schweizer Alpen
Guten Tag, danke für's Intresse..

1. Die Maischen haben ca. 4-8 Wochen gegärt, den Rest sind sie einfach im Keller rumgestanden.

2. Ich empfehle einen Anbrennschutz (oder Rührwerk), wenn man Feststoffe in der Maische hat. Sonst brennt das Zeug am Boden an, es ist mühsam zum putzen, und man muss auch schneller auf den Nachlauf umschalten ohne Anbrennschutz weil das Destillat eher verbrannt riecht.

3. Ähm, nein, ja, stimmt, mit Wasser geht es auch, dann müsste ich einfach das Kühlwasser häufig auswechseln. Mein Kühler fasst so ca. 30 Liter, und am Schluss des Brennvorgangs sind so alle Eiszapfen geschmolzen und das Wasser hat so ca. 30 Grad. Klappt bestens, ich muss so selten Eis nachgeben. Bei dieser Grösse klappt das mit Eiswürfel aus dem Eisfach nicht, das verpufft viel zu schnell.

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Tickle am 07.12.2013 20:41:44 | Region: Virginia
Ja bau gerade eine mit 50 litern und haben ein weinfass als kühler :O

RE: Beginner Erfahrungsbericht

Schnapsidee am 10.12.2013 15:50:19 | Region: Weit oben
Also ich Sachen Degustation und Beurteilung der Brände gebe ich Dir NOTE 1! Selten so gelacht :-) Genial! Grins! Stelle mir grad vor, wie man sich "käsig" oder "Käserinde, aber gut" sowie "frisch-käsig-teigig" so vorzustellen hat... LACH! :-)

Schöne Grüße und weiter so!

Schnapsidee