Die Destillation von Schnaps

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Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 04.09.2014 23:26:04 | Region: Norden
Hallo!

Ich habe nun doch vor, mir eine eigene Destille zu basteln (Mit Unterstützung^^). Ich habe mich zum größten Teil an Anlage 212 orientiert und wollte ein paar Tipps und Tricks erfragen:

Ich nutze die Destille hauptsächlich zum Whisky und Zuckermaischen Brennen, möchte allerdings auch mal einen Angesetzten oder einen Geist brennen. Insofern hab ich mir überlegt, die Anlage Zerlegbar zu gestalten, hier ein paar Infos:

Brenner: Ich präferiere einen Gasbrenner, habe mir da einen Hockerkocher ausgeguckt, schaue demnächst nochmal ob man den auch im Baumarkt bekommt. Heizen wollte ich da mit ungefähr 6,5 kW, überlege aber wenn der gut regelbar ist einen 9,5 kW Brenner zu nehmen (Zum Aufheizen eigentlich ganz gut oder?)

Brennblase: Hier möchte ich ja nun Whisky brennen, aber auch gleichzeitig Angesetzte und Geiste. Heißt ich möchte zum Whiskybrennen gern einen 30 Liter Topf nehmen (Auch für Zuckermaische und eben zum Brauen der Maische) und für die Angesetzten/Geiste maximal einen 5 Liter Topf (Wozu ich noch einen Aromakorb brauche, ideen?) Hätte jemand auch einen Vorschlag zum Thema Deckel für solch einen Topf und zur Befestigung/Dichtung?
Macht es Sinn mit dem Hockerkocher des Gewichtes wegen? Ein gefüllter 30 Liter Topf ist ja nicht so Leicht^^

Ist es Sinnvoll ein Steig-/Geistrohr mit Kühler (Liebig) zu bauen der für beide Topfgrößen passt?

Steigrohr: Sehr kurz gehalten, mit einer Mutter (Innengewinde) die an den Topf (Der mit Borddurchführung im Deckel ausgestattet werden soll) angeschraubt werden kann. Ich dachte an ein T-Stück mit kurzem Rohr nach unten an den Topf und oben eben Thermometer (Wie in der Anlage 212).
Kann man so eine Mutter sinnvoll an so ein Stück Rohr anbringen? Als Dichtung wäre Teflon wohl ganz gut, oder wie dichte ich es am besten ab?

Wisst ihr wie man so eine Mutter nennt bzw wie man die am besten an so ein Rohr bastelt? Grade wegen der Dichtung..

Kühler: Vom Steigrohr direkt in den Liebigkühler. Ich würde ein 15er Innenrohr und ein 22er Außen annehmen. Vorschläge zur Länge? Der Kühler soll auch Abmontierbar sein zur besseren Reinigung. Oder ist bei der Größe ein Schlangenkühler besser?

Ich möchte auch gern eine Vorlage dazu bauen, die von Hydroxyethan (Ich glaub das ist die von ihm, er hat sie immerhin auch bei Homedistiller gepostet) sieht ganz cool aus, ich hatte mit der SuFu ein alten Thread von Gerd und Alois gefunden, aber so ganz kann ich mir das noch nicht vorstellen. Hydroxyethan, woher hast du die Kupferrohre? Was für eine Spindel benutzt du? Wie baust du die Vorlage an deine Anlage an?

Nun das ist soweit erstmal alles. Die Anlage soll bis auf den Topf aus Kupfer bestehen, ich überlege später dann mal eine Kolonne für die ganze Sache zu entwickeln, aber bisher reizt es mich nicht so hochprozentigen herzustellen.

Danke schonmal im Vorraus für jede Hilfe, und das Buch vom Doc hab ich bereits seit letzten Jahr (Ich hab eine kleine 0,5l Destille aber die ist mittlerweile zu langweilig geworden^^). Ich hoffe dass ich bald meinen ersten eigenen Whisky brennen kann (Mit dem SF'schen Doppelgärverfahren ;) )

Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 08.09.2014 15:33:50 | Region: da wer
Hallo Nordbrenner

Sich an 212 zu orientieren, bringt halt nichts, da man auf der Skizze keine Details und Umsetzungen sehen kann.
Den Deckel mit einer Verschraubung (Übergangsstück) zu versehen ist halt immer problematisch finde ich, da die Gewinde immer konisch sind. Daher kannst du mit zB einer Gewindemutter das nicht am Deckel festziehen, da du sie nur ein paar Umdrehungen auf die Verschraubung bringst. Wenn du mich nicht verstehst, google mal whitworth-Gewinde. Und solche Verschraubungen gibts nicht aus Kupfer, sondern nur Messing (ist ein bisschen giftig) oder Edelstahl (nicht zum Löten sondern Pressen gedacht). Und die Borddurchführungen, die normale Gewinde haben, sind halt nicht an die verfügbaren Kupferrohrmaße angepasst (und auch nicht aus Kupfer). Das wird dann alles ein bisschen Murks meiner Meinung nach. Es geht finde ich nichts über einen Flansch, zB Foto 259, oder die Lösung mit einer Kupferendkappe:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20131214004846-01-04-01-02-01.html#20131214004846-01-04-01-02-01

T-Stück fürs Thermometer hat den Nachteil, daß du einen Stopfen brauchst, und der ist aus Silikon und damit nicht ganz unbedenklich. Besser ist ein Winkel, den man anbohrt zB Foto 255 oder ganz einfach bei 214.

Die Vorlage würde ich erstmal ganz hinten auf deine Liste setzen.

Über Kühler haben wir hier neulich diskutiert und uns nicht einigen können, ob das Wichtige die Länge oder der Durchmesser ist. Bei deinen recht großen Plänen würde ich schon einen ganzen Meter nehmen.

Also für den 30l-Topf keinesfalls unter 28mm Durchmesser durch den Deckel, erst nach der Biegung reduzieren.
Das kannst du dann auch für den kleinen Topf nehmen.

Aromakorb: google mal Dünsteinsatz

Viel Erfolg,
der wo

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 09.09.2014 11:01:58 | Region: Norden
Hallo der Wo,

Danke für den Vorschlag mit dem Flansch, die Idee ist Klasse! Allerdings würde mir das doch die Möglichkeit nehmen, das Steigrohr samt Kühler auch an einen kleinen Topf zu bauen, da alles fest verlötet wäre, oder irre ich mich da? Reicht es wenn ich also eine 28mm Endkappe nehme und die auf den Topf schraube und dann mit Teflon die Rohre ineinander stecke?
Die Endkappe ist ja nicht all zu groß, und bei Anlage 259 sieht es aus als wäre noch eine extra Kupferscheibe oder sowas mit untergelegt, an der dann die Schrauben befestigt sind..

Kühlerlänge 1m klingt schon sinnvoll, denke mal das werde ich auch nehmen. Bin mittlerweile aber umgestiegen auf 28mm Steigrohr das in 22mm übergeht und Liebig dann eben Innen 22 und außen 28mm. Bei ner Länge von ~1m und einem Wasserdurchlauf von ~600l/h müsste ausreichend Kühlleistung garantiert sein hoffe ich.

Zur Anbringung des Kühlers hätte ich noch eine Frage:
Da mein Topf ja auf einem Hockerkocher stehen soll, ist es wohl nicht Sinnvoll den Kühler mit 1m Länge einfach grade vom Topf weg zu bauen, da die gesamte Konstruktion ja dann in Richtung Kühler kippen könnte. Ist eine Konstruktion wie bei 206, 207 dann vielleicht besser? Oder wie bei 145? Beim 30l Topf gefüllt mache ich mir nicht so große Sorgen wie bei einem 5 Liter Topf gefüllt.. Zur Not muss ich eben irgendwie etwas zur Stabilisierung bauen.

Vielen Dank an das tolle Forum hier, ich lese bestimmt schon seit einem Jahr mit und habe, ohne jemals wirklich destilliert zu haben, ein riesen Interesse gewonnen an diesem Hobby. Ich hoffe das es mich jetzt mit dem Eigenbau endlich richtig in das Hobby hineinverschlägt.

Grüße,
Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 09.09.2014 15:59:06 | Region: da wer
Hallo Nordbrenner

Sowohl Flansch als auch Endkappe werden natürlich geschraubt. Beim Flansch hast du dann zwei Deckel mit einem großen Loch

für den Dampf und mehreren kleinen Löchern für die Schrauben. Der Flansch ist dann verlötet bist zum Kühler hin.
So ist das bei meiner Anlage (255) und ich habe da viel geschrieben:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140514124644-01.html#20140514124644-01
Inzwischen würde ich statt der drei Schrauben fünf nehmen, dann könnte ich mit massivem Teflon abdichten so wie 259. Das mit dem Einlöten und Verkupfern der Schrauben ist aufwändig und könntest du drauf verzichten, stattdessen nur Löcher und mit Edelstahlschrauben befestigen. Dicht kriegst du es auf jedenfall, aber vielleicht nur mit Mehlpampe, das funktioniert sicher, du bräuchtest überhaupt dann am Flansch kein anderes Dichtungsmaterial, nervt beim Saubermachen halt etwas.

Flansch oder Endkappe: Endkappe hat den Vorteil, daß Dichtungsprobleme an den Schraubenlöchern unmöglich sind, den Nachteil, daß du direkt drüber eine lösbare Verbindung brauchst, sonst kommst du an die Schrauben (Edelstahl) nicht dran. Außerdem ist das alles bei kleinen Durchmessern etwas kniffelig. Ob das mit 28mm geht? Hab ich nicht ausprobiert.
Und Fittinge mit größeren Durchmessern, da musst du im Inet ein bisschen Glück haben, daß du sie günstig bekommst: ZB eine 54mm-Endkappe und dann zum Aufstecken so eine Konstruktion wie bei mir, die aber mit einem 54/28mm-Reduziernippel beginnt.
Gibt bisher leider kein Foto von soetwas.

Kupferfittinge mit Teflonband abdichten:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=28791
Du brauchst also einen angelöteten Ring um das "weibliche" Stück. Bald kommt hier ein Bild von meiner neuen Anlage, da habe ich das so beim Refluxkühler gemacht.

28/22 geht gut. Ist wahrscheinlich besser als mein 28/18. Du brauchst dann wahrscheinlich keinen ganzen Meter. "600l/h": Bei der Menge Wasser könntest du auch theoretisch einen ganz kleinen Kühler nehmen, praktisch wird das Ding aber dann rumspucken und durchgeschüttelt von Über- und Unterdrücken vom Brenner hüpfen...Bei der Dimensionierung des Kühlers geht es nicht darum, einfach nur genügend Kühlleistung bereitzustellen, sondern um Erfahrungswerte, die gewährleisten, daß das Brennen auch bei der von dir gewünschten maximalen Geschwindigkeit/Heizleistung komfortabel geschieht.
Der Liebig sollte nicht zu flach stehen, was du nur hinbekommst, wenn der Hockerkocher erhöht steht (da hab ich mit meinem Küchenherd natürlich kein Problem) oder wenn du ein höheres Steigrohr einbaust.
Ein Stativ oä brauchst du, sonst verbiegt der Deckel. 206 und 207 funktionieren sicher nur mit wenig Heizleistung gut. 145 ist eine Refluxanlage, und von diesen wohl die simpelste und schlechteste Konstruktion. Ob man Refluxanlagen auch für Aromabrände/Whiskey verwenden kann ist ein anderes Thema. Dein Plan, erst mal Potstill und dann vielleicht Kolonne, ist schon gut.

Gruß, der wo

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 09.09.2014 21:03:10 | Region: Norden
Hallo der Wo, Hallo Sepp,

Deine Anlage ist wirklich schön, der Wo, aber ich denke mal eine 54mm Endkappe möchte ich nicht verwenden, dann lieber so einen Flansch wie du ihn hast, aber ohne das Einsägen. Ich habe vor mir einen 30l Aluminium Topf in der Bucht zu besorgen, da ist ein passender (und ich denke grader) Deckel dabei wo so ein Flansch ohne Probleme angeschraubt werden kann. Meine Frage: Wie hast du den Flansch gebaut? Ich habe was von 28er Kupferrohr was du längst angeschnitten und Plattgehämmert hast gelesen, kann mir das aber überhaupt nicht vorstellen da du ja eine quasi runde Kupferplatte, an der du den Winkel angelötet hast, hast. Wenn dem so ist dann muss ich eben schauen das ich nur den Kühler abmontieren kann über diese Fittings um dann immer nur die Topfdeckel mit entsprechenden Flansch bauen zu müssen. Zwischen Deckel und Flansch hast du einfaches Teflonband benutzt? Wenn ich also 5 Schrauben nehmen würde, könnte ich auch eine dickere Teflondichtung (So eine dicke Teflonplatte wie in der Diskussion vom Brenner die Tage) benutzen oder wie meinst du das?
Wie hast du in den 90° Winkel dieses kleine Kupferrohr für das Thermometer gebaut? Gibts sowas zu kaufen?

Stabilität werd ich schon irgendwie gewährleistet kriegen, meine größte Sorge ist das zusammenbauen und verstehen der ganzen Handwerklichen Sachen. Wenn die Anlage einmal gebaut ist und funktioniert dann kümmere ich mich um den ganzen Rest. Hätte die Anlage am liebsten so wie deine nur ohne das Galvanisieren.. und am größeren Topf ;) Mal sehen was sich so machen lässt.


Zu Sepp:

Schnellkochtopf wollte ich aufgrund der Silikondichtung nicht benutzen, da ich schon sehr oft gelesen habe das selbst Lebensmittelechtes Silikon nicht Resistent bei Alkoholdämpfen ist, Teflon hingegen schon. Die SK Töpfe haben allesamt Silikon oder Gummidichtungen.

Einkochtopf hatte ich auch überlegt, werden aber heutzutage mit Plastikdeckeln ausgeliefert und außerdem sind mir die 1,8 kW Leistung nicht genug ;)

Messing auch im Zusammenhang mit Alkoholdampf nicht zu empfehlen wenn nicht Galvanisiert oder mit Säure behandelt (Auch schon öfter beschrieben hier im Forum), will ich aber doch lieber nicht benutzen.

Mehlkleister bin ich irgendwie auch nicht so richtig überzeugt, dann lieber alles Dicht mit Teflon oder verlötet (Sanitärlot).

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 10.09.2014 11:52:25 | Region: da wer
Aluminium würde ich nicht nehmen. Vielleicht ist das Panikmache mit alldem was man inzwischen so von Alu hört...aber auch sonst ist es korrosionsanfällig. Es gibt in der Bucht auch große Töpfe aus Edelstahl (Restposten die heute nicht mehr verkauft werden können, da nicht induktiongeeignet).

Was meinst du mit "Einsägen"? Das etwas abfallende Geistrohr?

Die so hergestellte Kupferplatte hab ich halt mit einer Laubsäge in Kreisform gesägt...
Du brauchst einen 45°-Winkel mit Muffenenden (also 28mm INNENdurchmesser).
In die Muffe ein kurzes 28er-Rohr (sodass es 1mm länger aus der Muffe herausragt).
Wenn du es angeschrägt haben willst, musst du die Muffe ein bisschen schräg absägen (Puksäge) und auch das kurze Rohr (kann man mit einer Feile auch gut nacharbeiten).
In die Kupferplatte sägst du mit einer Laubsäge einen 28mm-Kreis, wo du den Winkel rein- bzw. draufsteckst und alles festlötest. Bzw. angeschrägt dann theoretisch etwas elliptisch, aber in der Praxis ist das vor dem Löten ja nicht sehr stabil, das ist nicht so heikel. Ich würde das Loch eher zu klein sägen und dann mit einer Rundfeile nacharbeiten bis es passt.

Beide Topfdeckel brauchen ein ca 28mm-großes Loch in der Mitte und drumherum fünf Schraubenlöcher (zB M4). Alternativ könntest du direkt das Ding auf den Deckel löten. Edelstahl-Kupfer-Verbindungen brauchen aber spezielle Lote und Flussmittel und können mit der Zeit rosten...

Ich habe einen Ring aus 2mm-Pappe ausgeschnitten und mehrmals mit Teflonband umwickelt. Hält lange, aber nicht ewig. Eine Teflonplatte ist sehr steif und federt nicht, daher brauchst du damit mehr Schrauben (damit der Anpressdruck gleichmäßiger ist). Hängt dann auch von der Dicke des Edelstahls vom Topfdeckel ab.
Aber wie gesagt, es könnte sein, daß Dampf sich durch die Schraubengewinde hochdrückt und raussprutzelt. Das siehst du erst dann und musst dann schauen, wie du das verhindern kannst (Vielleicht noch Teflonbeilagscheiben basteln? Wie 259?). Ich wollte nur sagen, mit Mehlpampe geht es auf jeden Fall. Und ist an der Deckeldichtung perfekt (passt sich besser an als alles andere und wird durch die Hitze bretthart, stabilisiert daher die Konstruktion), du könntest einfach mal so anfangen.

In den Winkel hab ich ein 6mm-Loch gebohrt und ein kurzes Stück Kupferrohr (innen 4 aussen 6mm) reingelötet. Beim Liebig habe ich das auch so gemacht (für das Kühlwasser).

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 10.09.2014 22:18:18 | Region: Norden
Okay also kein Aluminium.. Werde nochmal nach günstigen Edelstahltöpfen schauen, bei einem großen Einkaufsgeschäft gab es letztens einen Topf 20l für 18 Euro, weiß nicht mehr ob Edelstahl aber leider mit Glasdeckel. Hast du eine Idee für einen Deckelersatz der kostengünstig aber vernünftig wäre? Edelstahlplatte zurechtschneiden lassen klingt für mich nicht so sinnvoll.. vllt findet man im Internet ja passende Topfdeckel, mal sehen.

Danke für die Erklärung, kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen wie du den Flansch gebaut hast. Zur Dichtung werd ich dann einfach mal ausprobieren, aber das mit der Pappe und dem Teflon klingt schonmal ganz gut. Habe noch keinen passenden Händler für solche Teflonscheiben gefunden, da such ich nochmal weiter.

Du sagtest du hast Flügelmuttern benutzt zum abmontieren, ist das denn genauso dicht wie normale Muttern? Das wäre dann zum abmontieren natürlich sehr von Vorteil.

Hast du die kleinen Kupferrohre mit 4mm Durchmesser auch aus dem Baumarkt oder woher hast du sie bezogen?

Langsam nimmt alles Form an in meinem Kopf, bin schon dabei passende Materialien zusammen zu suchen und die Kosten zu berechnen. Einen Propangastank hat ein Bekannter glücklicherweise übrig, muss diesen nur befüllen lassen. Ich tippe mal um einen 50 Euro teuren Paella Hockerkocher werden ich dann nich drumherum kommen, jedenfalls nicht günstiger wenn noch Schlauch und Druckregler dabei sein sollen und eine Zündsicherung etc. (Damit ich auch in meinem Zimmer brennen kann... :D), oder?

Eine Frage noch wegen dem Umbauen auf einen anderen Topf: Wäre es nun besser einfach das Gesamtkonstrukt mit Steigrohr und Kühler zusammen zu löten und einfach nur den Flansch abmontierbar zu bauen, oder wenn ich einfach auf jeden Topf einen Flansch bastle und dann das Steigrohr samt Kühler abmontiere und jeweils auf den Flansch setze (Durch so eine Muffe wo ich dann das Rohr reinstecke und mit Teflon 1000x umwickle bis es fest ist?^^)

Ich entschuldige mich für meine eigentlich dummen Fragen und bedanke mich für eure unglaublich tolle Hilfe!

Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 10.09.2014 23:11:57 | Region: Norden
Noch ein kleiner Nachtrag:

Habe bei Homedistiller diesen Artikel gefunden
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=39820

Wäre das nicht eine einfachere Methode um so eine Kupferkappe auf einen Deckel zu montieren oder meint ihr es gibt da Gesundheitliche Bedenken?
Bin mir nicht ganz sicher was genau er da für Flussmittel benutzt aber sieht eigentlich nach einer Interessanten Methode aus. Meinungen?

Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 11.09.2014 15:04:41 | Region: da wer
Hallo Nordbrenner

Ich sehe hier in der Bucht Töpfe mit Edelstahldeckel 21l, 33l, 50l, 70l, 100l von einem Anbieter zur Versteigerung.
Teflonplatte auch in der Bucht, mit Stanleymesser zurechtschneiden, bohren ohne Strom mit Holzbohrer Loch quasi rausschälen.
Flügelmuttern sind doch dasselbe wie normale Muttern, nur mit den zwei Flügeln.
6!mm Kupferrohr auch aus der Bucht.

Gas: (Vorsicht Halbwissen) Der Druckminderer ist vielleicht derselbe wie für ein Lötgerät, auch der Schlauch? Nur falls du noch nicht weißt, wie du löten möchtest.

Ich würde es erstmal mit getrenntem Liebig (also wie bei mir) und aber der Steckversion probieren, ist billig, leicht zu reinigen, weiterbasteln kannst du dann immer noch und der Liebig ist dann vielleicht irgendwanneinmal auch für die Kolonne einsetzbar.

1000 Umwickelungen? Ich denke 2-5. Aber jedes mal neu.

Überhaupt könntest du ersteinmal nur die 5l-Version zum laufen bringen, damit du bei allem möglichen weniger Lehrgeld zahlst? Vielleicht dann auch erstmal mit einer Herdplatte?

Der homedistiller-link ist gut, extrem sauberes Ergebnis! Du brauchst ein Weichlötset für Trinkwasserinstallationen (bleifreies Lot + Lötpaste + Reinigungsvlies) und ein spezielles Flussmittel für Edelstahl-Weichlötung (simplefix, Inet). Für die Lötstelle am Deckel nimmst du statt der Lötpaste das Flussmittel. Falls du keine Erfahrung hast mit Löten, mache diese Lötstelle aber nicht am Anfang. Die Flamme in die Kappe nicht ans Edelstahl, rel. wenig Hitze (Edelstahl leitet die Hitze nur wenig weg) und danach gründlichst mit Seife reinigen (die Flussmittelreste müssen tuttokomplettost weg, das Edelstahlflussmittel ist unglaublich aggressiv, der Deckel fängt sonst über Nacht zu rosten an).
Das Loch bohren: Versuch es nicht mit Stufenbohrern oä (außer vielleicht richtig teure + Bohröl + Bohrerständer), die schaffen das ab so 18mm nicht mehr gut, sondern nimm einfach eine Laubsäge (mit den flachen nicht den runden Sägeblättern), das Loch muss ja nicht so genau sein, oder mache möglichst viele kleinere Löcher mit normalem Stahlbohrer. Lass rundherum 2mm Rand über, dann bleibt die Möglichkeit, innen vielleicht irgendwann einen Dichtungsring einzulegen oder ein Gitter, damit eine Kolonnenpackung nicht durchfällt.

Wären die Fragen so dumm, würde ich nicht antworten, Gruß, der wo

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 12.09.2014 11:07:40 | Region: Norden
Hab die Töpfe jetzt auch entdeckt :D Da ich aber zurzeit in der Gastronomie arbeite hab ich mal meinen Chef gefragt und der sagte er könnte mir auch einen 20l Edelstahl Topf besorgen, ich warte mal sein Angebot ab.

Teflonplatte hab ich gefunden, was meinst du welche Stärke sollte ich da nehmen? 1mm? 1,5mm?

M4 sehen gut aus, schaue aber mal wo ich sie am günstigsten bekomme.

Welche Art Kupferrohr 6mm hast du genommen? Weich oder Hart? Gibt unterschiedliche Angebote, denke mal eher Hart oder?

Löten wird wohl ein bekannter für mich, da kenn ich mich garnicht mit aus. Eine Laubsäge haben wir glaub ich auch nicht aber da könnte mir ebenjener sicher auch weiterhelfen, mal sehen.

Ich werde sicherlich auch öfter mit der 5l Version brennen aber wenn ich mir jetzt einen 20l Topf besorge dann ist das ja keine Sinnlose Anschaffung, man kann ja auch so damit kochen :D

Deine neue Anlage sieht übrigends Prächtig aus, hat mich ein wenig dazu angestoßen mich doch mal mit dem ganzen Reflux-Wahnsinn zu beschäftigen, vllt. kommt ja dann nächstes Jahr eine Kolonne dazu, wenn genügend Geld gespart wurde durch selbstgebrannten :)

Schönes Wochenende,

Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 12.09.2014 18:37:35 | Region: da wer
Hart oder weich ist hier egal, nimm aber eher weich, vielleicht möchtest du aus dem Rest mal eine Refluxspule wickeln.

Stärke des Teflons: Tja weiß ich auch nicht genau...hängt wie gesagt von allem möglichen ab, der Dicke des Deckels, dem Abstand der Schrauben (Beilagscheiben mit großem Durchmesser helfen auch), des Druckes, den die Dichtung aushalten muss (also die Heizleistung und die Durchmesser und Längen der Rohre)...bei meiner Potstill mit nur drei Schrauben geht es jedenfalls nicht, auch nicht mit mehreren Lagen 1mm-Platte übereinander, werde irgendwann mal die Anzahl der Schrauben verdoppeln, auch bei meiner Reflux, bin etwas träge, da es mit dem umwickelten Karton oder dem Mehl ja gut funktioniert.

"wenn genügend Geld gespart wurde durch selbstgebrannten"
da hilft nur möglichst viel brennen und trinken. Siehe Relativitätstheorie E=m(c-ä)
(E=Ersparnis, m=Masse bzw. Menge, c=Preis vom Czerwi, ä=Preis vom "äh, ich hab da einen Bekannten, der...")

RE: Multi-Funktions-Destille

Nordbrenner am 15.09.2014 23:16:11 | Region: Norden
Haha die Formel finde ich Klasse! :D

Habe jetzt 2m 6mm Kupferrohr Weich bestellt und dazu noch eine Teflonplatte 2mm Stärke. Teichpumpe mit 600 l/h für nen 10er in der Bucht ergattert (Sollte wohl locker reichen für das Brennen). 20 Liter Kochtopf ist auch für 20 Euro da, leider mit Glasdeckel.. Teflonrollen gabs 10 Stück a 10m im Angebot, hab ich direkt gekauft. Jetzt fehlen noch die Kupferrohre, die ganzen Kleinteile (Fittings und Winkel etc., die sind ja echt Teuer :D) und eine Deckelalternative, sowie ein Einsteckthermometer.

Fragen dazu:

Was wäre wohl eine gute Alternative für den Topfdeckel? Meint ihr man kann eine Salatschüssel nehmen und durch so Hacken am Topfdeckel festziehen oder reicht es da so ein Spannseil zu nehmen und jedes mal mit Teflonband abzudichten? Würde man auch einen Dichtring hinbekommen aus Teflon den man jedes Mal benutzen kann? Der Durchmesser sind ca. 30cm. Vllt hat jemand eine Idee (Ich schaue schon immer in der Fotogalerie aber bin noch nicht ganz schlüssig..). Einen Topfdeckel mit 30 cm aus Edelstahl ist mir dann irgendwie zu teuer bzw ich frag mich ob der dann auch wirklich passt..


Was für ein Thermometer verwendet ihr? Ein 10€ Bratenthermometer oder so reicht wohl oder?

Zu dem Link von dir, der Wo, http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=28791
Ich verstehe das nicht so ganz. Er hat ein Fitting und schneidet ein Stück davon ab? Und später steckt er das zusammen? Ich verstehe das nicht :/

Und zum Thema Liebig-Kühler nochmal: Wie baue ich den denn am besten abmontierbar? Du hast ja so ein Gewinde dran, aber ich möchte nicht unbedingt galvanisieren und weiß nicht wie ich es sonst so gestalten soll, das man ihn abnehmen kann und später wieder irgendwo anschrauben kann.. ist das auch eine Borddurchführung bei dir?

Fragen über Fragen... Danke nochmal für die Hilfe. Wenn alles steht werde ich auf jeden ein Bild hochladen und fleißig vom Whiskybrennen berichten :)

Nordbrenner

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 16.09.2014 20:11:40 | Region: da wer
Hallo Nordbrenner,

einen Topf mit Glasdeckel hätte ich gar nicht genommen. Aber Edelstahldeckel gibt es im Inet:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140518131919-01-01.html#20140518131919-01-01
für Kolonnen vielleicht zu instabil (für meine Reflux habe ich einen etwas massiveren Deckel genommen), 30cm Dm (Innendurchmesser vom Topf ist entscheidend!) für 6,79€ +Versand.
"jedes mal mit Teflonband abzudichten" Teflonband am Deckel und/oder Topfrand hält lange. Mit der Zeit fasert es etwas in Längsrichtung, dann hat man ein paar Fäden rumhängen. Einfach einzwei frische Lagen Teflon drüber, fertig. Sogar den Geschirrspüler überlebt sowas.
Ein Dichtring aus massivem Teflon hält hier nicht dicht, ist zu hart. Zumindest nicht mit Expandern, Wäscheklammern oä.
Mit umgedrehten Schüsseln als Deckel habe ich keine Erfahrung.

Thermometer zeigen zum Teil einen ganz schönen Mist an. Ist aber egal, bei gleicher Temperatur zeigen sie auch immer den gleichen Mist an. Du solltest in jedem Fall am Anfang deiner Karriere deine °C-Messwerte mit %-Messwerten vergleichen.
Meins ist das TFA 30.1040, ist sehr genau, kostet ab 15€+Versand.

Der homdistiller-link löst das grundlegende Problem, warum sich normale Kupferfittinge so schlecht mit Teflonband abdichten lassen: Die Umwicklung wird beim Zusammenstecken weggeschoben.
"Er hat ein Fitting und schneidet ein Stück davon ab? Und später steckt er das zusammen?" Er LÖTET diesen abgeschnittenen Ring der Muffe an das Rohr. Das Rohr lässt sich sagen wir mal 2cm in die Muffe stecken: Dann lötet er den Ring so 2.1cm vom Rohrende entfernt an. Der Ring verhindert nun, daß das Teflonband weggeschoben wird, bzw. trotzdem weggeschobenes Teflonband formt dann einen 1mm dicken Dichtring zwischen Muffe und angelötetem Ring.
So würde ich das auch erstmal beim Liebig probieren. Könnte aber je nach Stativ ein (lösbares) Problem geben, da hier die Schwerkraft die Verbindung auseinanderzieht.
Über die Schraubverbindung an meinem Liebig:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140328123544-01.html#20140328123544-01
Wenn du dir dort den link mit den Maßen der Edelstahlverschraubungen anschaust, wirst du mit 22mm leider nicht fündig, DN 25 mit 27mm Inendm wäre möglich (so wie Uebert das am Ende des threads gelöst hat).
Die Alternative wäre eine "copper union" Größe 3/4 Zoll über die Bucht aus Amerika bestellen. Das ist dasselbe wie bei mir, aber aus Kupfer.

Gruß, der wo

RE: Multi-Funktions-Destille

Sepp am 09.09.2014 13:02:34 | Region: München
Hi Nordbrenner,

5 l - Schnellkochtopf: statt dem Ventil kann man das Steigrohr anbringen, passenderweise mittig im Deckel. Wenn ein Dampfkocheinsatz drin ist, bekommt man den Aromakorb für Geiste gleich mitgeliefert.
30 l - Einkochtopf: Steigrohr wird an Stelle es Thermometers montiert.

T-Fitting für Thermometer ist kein Problem. Statt Silikonstopfen kann man bequem einen Korkstopfen verwenden. Mit einem Einstechthermometer kann man über die Einstechtiefe im Korken genau die richtige Höhe einstellen.

Liebigkühler: gut zu reinigen, demontierbar mit den Fittings.

Demontierbarer Aufbau: Wenn Du mit Fittings arbeitest kannst du theoretisch verschiedene Steigrohrlängen für deine Brände ausprobieren. Dichtung ist unproblematisch mit Klemmfittings möglich.

Messingfitting giftig? Kann ich mir nicht vorstellen, werden doch im Sanitärbereich auch für Trinkwasserarmaturen verwendet. Muss man halt die richtigen aussuchen. Bin aber kein Chemiker. Kann hier jemand mit Fachwissen glänzen?

Topfdichtung und Dichtung zum Steigrohr: schwierig, die Gummidichtung vom Schnellkochtopf taugt nichts und führt zu deutlichen Geschmacksbeeinträchtigungen - obs auch noch schädlich ist, weiß ich nicht. Hier musst Du probieren. Empfohlen wird. Teflon und Silikon. Teflon wäre das beste. Silikon sollte funktionieren wenn es lebensmittelecht ist! Schläuche für Zapfanlagen sind auch aus Silikon und sollten somit unbedenklich sein. Die gibt es in verschiedenen Durchmessern und können entweder geschlitzt und auf den Topfrand aufgesteckt oder ungeschlitzt in den Deckel eingelegt werden.
Ansonsten bietet sich immer Kork an! Ist ein Naturstoff und somit unbedenklich. Große Korken kann man kaufen, aufbohren und sich somit seine Dichtungsringe für große Löcher selber bauen. Ob Korkmatten was taugen, weiß ich nicht - könnte wieder irgend ein Bindemittel drin sind, das nicht lebensmittetauglich ist.
Der Königsweg wäre, du kriegst das Zeug ohne jegliche Kunststoffe halbwegs dicht. Kleine Löcher kannst Du dann einfach mit einem Mehlkleister zuschmieren. Das ist absolut unbedenklich.

Hoffe das hilft.

Beste Grüße

Sepp

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 10.09.2014 11:53:38 | Region: da wer
Schnellkochtopf bzw. Einkochtopf: Nordbrenner wollte wissen, WIE das Steigrohr angebracht werden kann. Bieten diese beiden dabei irgendwelche Vorteile? Bzw. ist es so viel leichter aus einem kleinen Loch ein großes zu bohren, als gleich ein großes?

In Korkstopfen ein Loch bohren? Hab ich mal probiert, habe kein sauberes Loch hinbekommen, war dann nicht dicht (normales Glasthermometer). Kann man aber vielleicht besser hinbekommen, vielleicht geht ja mit dem Einstichthermometer einfach durchstecken? Aber bitte kein Kork aus zusammengeleimten Krümeln.

"demontierbar mit den Fittings." Da wird sich Nordbrenner aber freuen, daß er jetzt ganz genau weiß, welche Teile er braucht...

Klemmfittings (du meinst wahrscheinlich Pressfittings): Dichtung wirklich unproblematisch bei heissen, hochprozentigen Alkdämpfen?

Messingfitting: Leitest du bei dir durch die Wasserleitung heisse, hochprozentige Alkdämpfe? Aber es stimmt: Du kannst die richtigen aussuchen. ZB in den USA gibts die auch in bleifrei, bzw sogar aus Kupfer. Und wie löst du das Problem mit dem Whitworth-Gewinde?

Empfohlen wird Silikon? Für Heisses, Hochprozentiges?

Korkmatten: Na wie glaubst denn du, sind die hergestellt? Schält da ein Chirurg mit Präzisionswerkzeug eine Platte mit gleichmäßiger Dicke vom Stamm? Oder werden dicke Scheiben abgeschnitten, die dann maschinell in dünne Scheiben geschnitten werden? Vielleicht ja gelasert? Oder mit Wasserstrahl?
Oder sind es doch eher die Reste aus der Weinkorkenherstellung granuliert und mit dem billigmöglichsten Kunststoff zusammengeklebt?

RE: Multi-Funktions-Destille

Sepp am 16.09.2014 08:24:50 | Region: München
gerne noch ein paar Ergänzungen.

Anbringen am Kochtopf funktioniert recht einfach mit dem Gewinde. Je nach Fitting unterhalb und ggf. auch oberhalb eine Mutter drauf und gegeneinander Verschrauben. Abdichten mit viel Teflonband.

Kork ist nicht gleich Kork. Selbstverständlich ungeleimter Kork. Hohe Drehzahl, scharfer Bohrer, wenig Druck, anständige Korkqualität.

Mit Klemmfittings meinte ich sehr wohl Klemmfittings - auch Klemmringverschraubung genannt. Eine Suchmaschine leistet hierzu wertvolle Dienste. Beim Anziehen der Überwurfmutter wird ein innenliegender Ring auf das Rohr geklemmt. Ähnlich einem Schneidring - nur halt nicht form- sondern nur kraftschlüssig. Also keine Kunststoffdichtung dabei. Ist metallisch dichtend - somit kein Kunststoff.

Die Teile muss man sich nach seinen Lochdurchmessern selbstverständlich selbst aussuchen. Achtung - für die Abmessungen der Durchmesser ein Tabellenwerk benutzen, da die Angaben der Gewinde in Zoll nicht direkt auf die tatsächlichen Durchmesser schließen lassen. Im einfachsten Fall reicht ein T-Stück mit einem Außengewinde und zwei Klemmringen. Dann ein 90° Rohr und ein Doppelklemmringstück zum Kühler. Wahlweise kann das ganze mit Verjüngungen oder Zwischenrohrstücken den eigenen Wünschen angepasst werden. Ich denke hier kann man sich Anregungen holen. Ob und wie sich jemand eine Anlage zusammenschustert hängt letztlich davon ab was man zur Verfügung hat und wo man seine Teile bezieht. Eine Stückliste habe ich hier noch nirgends gefunden.

Da lediglich am Übergang vom Topfdeckel ein Gewinde vorliegt (Dichtung schon beschrieben) erübrigt sich die Frage nach dem Abdichten der Withworth-Gewinde. Die Klemmfittings sind metallisch dichtend.
Zu Korkmatten habe ich mich ohnehin nur verhalten geäußert und auf Bindemittel hingewiesen. Ob diese aus synthetischem Klebstoff oder Stärkeleim hergestellt wird der Hersteller wohl besser wissen.

Die saubere Variante sind sicherlich Edelstahl-Fittings - da gebe ich Dir durchaus recht - wobei es hier eben keine Klemmringverschraubungen gibt. Was im Sanitärbereich unter Druck dicht gebracht wird, sollte aber auch ohne Druck mit Alkoholdampf dicht werden. Für die Unbedenklichkeit gibt's Teflondichtungen und -dichtband. Hier wird die Diskussion aber langsam akademisch.

RE: Multi-Funktions-Destille

der wo am 16.09.2014 20:13:56 | Region: da wer
So ist das im Internet, je böser man schreibt, desto ausführlicher wird einem geantwortet ;-)

Lieber Sepp,
-zwei Muttern bekomme zumindest ich nicht auf Verschraubungen drauf -wegen dem Whitworth-Gewinde- und die haben doch alle dieses Gewinde, oder? Außer die teuren Borddurchführungen. Aber es bleibt ja sowieso das Problem, wie du von dem Gewinde den Übergang auf Kupferrohr machst. Übergangsstücke sind entweder aus Messing oder aus Edelstahl, zweites dann aber entweder in Abmessungen, die nicht zum Kupferrohr passen, oder als Pressfitting, welches mit herausgenommenem Dichtring dann leider sehr viel Spiel hat.
Alles mit viel Teflonband wie du schreibst oder auch Mehlpampe irgendwie lösbar. Nervt halt irgendwann, und Nordbrenner redet hier ja nicht von der 2l-Spaßanlage, sindern von 20l mit Gasbrenner, das sollte besser dicht werden.

-wenn ich "Klemmfitting" bei google eingebe, kommen lauter PVC-Dinger, das kannst du ja nicht gemeint haben, daher dachte ich an Pressfittinge. Klemmringverschraubungen sind halt leider wie du schreibst nicht aus Edelstahl.

-Korkmatte mit Stärkeleim: Wäre dann ja wasserlöslich...

-"Für die Unbedenklichkeit gibt's Teflondichtungen" und welche soll Nordbrenner wo nehmen?

Gruß, der wo

RE: Multi-Funktions-Destille

fritz am 20.09.2014 17:07:13 | Region: jwd
hallo nordbrenner,
ich habe mir sehr praktisch eine multifunktions-destille folgendermaßen gebaut:
als steigrohr nutze ich ein kurzes stück 42-er kupferrohr, das ich inein messinggewinde für wasserpumpen gelötet habe. gibts im baumarkt, glaube 1 3/4 zoll? innengewinde,(die größten). die gibt es als übergangsteile zu kleineren größen. muß man halt absägen und ein bisschen basteln.
als flansch für den topfdeckel gibt es passende außengewinde teile in einem der baumarktkästen gleich nebendran. unterhalb des gewindes lötest du eine kupferscheibe, die gegen die deckelinnenseite drückt, wenn du den flansch von innen durch das vorher in den deckel gebohrte/ gefräste loch steckst und mit dem stiegrohr verschraubst. diese verbindung kannst du ja mit teflonband abdichten. füe die äußere dichtung zwischen topfdeckelloch und der schraubverbindung nutze ich eine espressokannendichtung. das funktioniert sehr gut und hat ja auch keinerlei kontakt zu den a-dämpfen. die verbindung zwischen geistrohr und kühler ist schraubbar.
auf diese weise kannst du beliebige töpfe als brennblase verwenden, die deckel müssen lediglich die selbe lochgröße für die verschraubung haben.
das funktioniert sehr gut, läßt sich hervorragend reinigen, da zerlegbar. und falls du probleme mit dem messing haben solltest kannst du das ja alles verkupfern.

viele grüsse
fritz