Die Destillation von Schnaps

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Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 21.06.2015 04:05:39 | Region: im Brennkessel
Hallo Destiller,

ich habe vor mir eine Bokakob Destille zu bauen um unter anderem meinen Bodensatz der vom Winzern übrig bleibt zu destillieren.
Normal würde mir als Kessel ein 15 Liter KEG voll und ganz genügen, da diese aber sehr schlecht zu bekommen sind muss ich wohl auf 30 Liter ausweichen.
Der Plan:
- 30 Liter KEG als Kessel
- 54mm Kolonne aus Kupferrohr
- Liebigkühler
- Beheizung mit Gas
Als Condenser wollte ich wie überall zu finden einen mit doppel Windung aus 6mm Kupferrohr wickeln. Condenser Länge: 20-25cm, nach 2-2,5cm dann die erste Platte und mit dem gleichen Abstand zur nächsten Platte (etwa 6mm überlappend).
Nadelventil über eine eingelötete Klemmringverschraubung + Liebigkühler. Digitales Thermometer zwischen den zwei Plates an der höchsten Stelle.
Die Kolonne ansich wollte ich durch eine kanpp 7cm Muffe und anschließend nochmal ca 10cm Kupferrohr mit dem KEG verbinden.
Als Anschluss für das KEG dachte ich einen angelöteten Tri-Clamp Verschluss. So habe ich die Möglichkeit später nochmal problemlos auf Reflux zu verlängern. Die Muffe soll dazu dienen das ich die Plates evt. ohne einschnitt ins Rohr eingelötet bekomme.
Weiß aber nicht ob es klappt. Zum löten kommt entweder Trinkwasser Lot oder Cadmiumfreies Silberlot zum Einsatz. Sämtliche Anschlüsse sollen über eine Klemmringverschraubung verfügen.
Nun ein paar Fragen...
1. Funktioniert so eine kurz gehaltene Destille einfach als Pot Still, und ist meine Annahme richtig später einfach auf Reflux aufzustocken zu können (mit Packung)?
2. Reicht als Druckablass oberhalb in der Kappe vom Codenser eine Klemmringverschraubung mit einem kurzen Stück 6mm Rohr oder sollte es eine Art Überdruck Ventil sein?
3. Langt ein digitales Thermometer mit 1°C bzw. 1% Abweichung oder muss man hier Tiefer als für 20 Euronen in die Tasche greifen?
4. Bekommt man den Condenser oben einfach mit umwickelten Teflonband ums Rohr dicht?
5. Als Liebig Kühler dachte ich an 6mm + 15mm Mantel, das ganze 50cm Lang. Braucht ja bei einer Bokakob nicht groß dimensioniert sein. Reicht das oder würdet ihr es anders machen?
Scheint mir eine recht einfach aber sehr gut funktionierende Destille zu sein, ist dem wirklich so oder was sollte ich noch beachten.
Wäre über ein paar Tipps erfreut.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 22.06.2015 11:10:57 | Region: da wer
Hallo Speedy,

- Doppelt wickeln bei 54mm ist schwer und muss auch nicht unbedingt sein.
- Wenn du die Boka als Potstill laufen lassen möchtest, empfiehlt es sich, den Liebig direkt ohne das Ventil anschliessen zu können. Vor allem, wenn der Auslass und das Ventil nur 6mm haben.
- Der Aufwand hat natürlich nur einen Sinn, wenn du auch wirklich auf Reflux erweiterst, sonst wäre eine Potstill einfacher und billiger.
Zwei gängigere Möglichkeiten:
1. Auf den KEG sowohl eine normale Potstill oder eine lange Bokakaob aufsetzen zu können.
2. Nur eine lange Boka und sie zT im Potstillmodus, also ohne Packung und Ventil zu betreiben.
In beiden Fällen entfällt dann die Trennung zwischen Kolonne und Bokakopf. Einfach ein langes Rohr, die Plates und Anschlüsse (Auslass und Thermometer) reinlöten und die Spule reinhängen.
- Oben einfach irgendwie offen lassen, du brauchst ja in der Kappe zwei Löcher für die Kühlspirale, dann mach noch ein drittes als Druckausgleich. Die Kappe mit der Spule nur aufstecken, nicht festlöten (erleichtert die Reinigung).
- Ein billiges Thermometer reicht (ich habe TFA 30.1040, 17€), aber du musst es in jedem Fall kennenlernen, also % und °C-Werte vergleichen.
- Wie du genau das Zusammenstecken planst, hab ich nicht ganz begriffen. Prinzipiell kann man Rohre stecken und mit Teflonband abdichten. Am besten so:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=28791
Also mit zusätzlicher Muffe, damit das Band nicht wegrutscht.
- Auch wie das mit den Plates ohne Einschnitt klappen soll, ist mir nicht klar, und warum dafür die Muffe wichtig ist.
- Für 6mm innen reichen auch 12mm aussen. Bei Aromabränden, wo ich das Ventil zT ganz aufdrehe, bin ich froh, daß mein Nadelventil 8mm hat, das ist dann wie ohne Ventil. Der passende Kühler für dich wäre dann 40cm, 8 und 15mm.

Sonst alles gut,
hier mit ein paar Bildern:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=17&t=56236
Gruß, der wo

Montage dig. Einstichthermometer

Aloisius am 08.07.2015 13:45:17 | Region: Am Platzl, Mein Himmel
Preiswert, bruchunempfindlich, gut 1/10 ablesbar, genau +- 0,5/0,8° - vieles spricht für digitale Einstichthermometer, speziell von TFA. Aber wie bekomme ich sie fest in der Destille und dicht???

Tauchhülsen scheiden imho für 3mm dicke Fühler eher aus, selbst wenn ich zuvor die 2mm Spitze absäge ...

Möglichst enges Passloch 3 mm und dann mit Mumpe oder Ptfe-Band dichten und kleben???

Bessere Tipps sehr willkommen ...

Euer
Alois

RE: Montage dig. Einstichthermometer

Speedy am 08.07.2015 15:49:24 | Region: im Brennkessel
Hallo Aloisius,

vieleicht eine Klemmringverschraubung, die gibt es mit 3mm Bohrung und in Edelstahl.
Hab sie aber leider nur recht teuer gesehen (um die 9 Euronen).
Oder eine Art Hülse drüber um auf die Bohrungsgröße einer Tauchülse zu kommen...

Mein gewähltes VA6502 Thermometer hat am Fühler 4mm.

Gruß
Speedy

RE: Montage dig. Einstichthermometer

Aloisius am 08.07.2015 21:47:04 | Region: Am Platzl, Mein Himmel
Hallo,
Wie baust du dein VA6502 ein? Wie lang ist der Fühler?
(Wieso erinnert mich die Type nur an MicroComputer???)
Euer
Alois

RE: Montage dig. Einstichthermometer

Speedy am 10.07.2015 01:31:58 | Region: im Brennkessel
Ich werde ne Klemmringverschraubung/Einschraubverschraubung nehmen.
Bin mir nur noch unsicher ob Messing oder V2A.
Nur hab ich mehrere Versachraubungen die mit dem Alc in Kontakt kommen, und V2A Teile sind arg teuer.

Der Fühler ist exakt 62mm lang.

Gruß
Speedy

RE: Montage dig. Einstichthermometer

der wo am 10.07.2015 11:19:45 | Region: da wer
Wie du vorschlägst mit einer Verschraubung klappt es zwar, zumindest hab ich das schon gesehen, und zwar in der pdf "The Compleat Distiller" von Nixon/McCaw, dort mit Glasthermometer (den Klemmring mit Teflonband ersetzt. Würde ich auch bei einem elektronischen so machen), aber es ist wirklich unnötig.
Anlage 214: Einfaches Loch und mit Band abgedichtet.
255 und 262: Zusätzlich ein Stück 6mm-Kupferrohr, zur Stabilisierung und damit man drumherum noch eine Wicklung Band anbringen kann.

Aber wenn doch, dann bitte Edelstahl.
Gruß, der wo

RE: Montage dig. Einstichthermometer

der wo am 11.07.2015 10:11:56 | Region: da wer
Wie du vorschlägst mit einer Verschraubung klappt es zwar, zumindest hab ich das schon gesehen, und zwar bei Nixon/McCaw, dort mit Glasthermometer (den Klemmring mit Teflonband ersetzt. Würde ich auch bei einem elektronischen so machen), aber es ist wirklich unnötig.
Anlage 214: Einfaches Loch und mit Band abgedichtet.
255 und 262: Zusätzlich ein Stück 6mm-Kupferrohr, zur Stabilisierung und damit man drumherum noch eine Wicklung Band anbringen kann.
Gruß, der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Hydroxyethan am 24.06.2015 01:12:57 | Region: Europa
Lieber Speedy!

Ad 1: Soweit ich Dich verstanden habe, ja. (Tri-clamps wirst Du hier bei uns allerdings schwer auftreiben können, sind teuer.)

Ad 2: Du kannst es theoretisch sogar offen lassen, adäquate Kühlleistung vorausgesetzt. Ein aufgesteckter Deckel als "Notentlastung" reicht.

Ad 3: Sehe ich nicht so wie der Wo, eine Zehntelgradauflösung ist zumindest im Refluxbetrieb UNUMGÄNGLICH. Ein Grad ist da ne ganze Menge. Häufiger Messzyklus wünschenswert, ist auch für unter 30 Tacken zu haben. Geeicht muss es aber nicht sein, Du hast schnell Referenzwerte.

Ad 4: Ja, wenn jedes mal neu gewickelt.

Ad 5: In Deiner Größenordnung ja, abhängig von Deiner HEIZLEISTUNG und mithin Deiner Volumenproduktion. Würde eher auf Wos Dimensionen gehen, Wassermantel muss nicht dick sein. Innenvolumen Reserve ist schön.

MFG Hydroxyethan

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 26.06.2015 23:04:03 | Region: im Brennkessel
Hi Hydroxyethan,

ok, die Kappe werde ich dann einfach mittels Teflonband aufstecken und nen drittes Loch für den Druckausgleich.
Tri-Clamps hab ich schon in einem Österreichischen Shop günstig gefunden. Hoffe nur das 2" Clamps auch auf Deutsche KEGs passen.
Weißt du hier evt. was genaueres?
Außenmaß des Dichtrings und Anschweißstutzen Flansches ist hier ja 64mm, passt das einfach so?
Bzgl. der Auflösung des Thermometers meinst du sicher die Genaugigkeit, oder?
Denn bei Wo`s Thermometer sind es ja 0,1°C Auflösung, nur bei der Genauigkeit können es 0,5°C - 1°C Abweichung geben.
Ansonsten wie der Wo es beschreibt die °C und % kennenlernen und vergleichen.
Als Heizung dann entweder auf einem Gasherd oder Hockerkocher.
Wasserzufluss kommt direkt frisch vom Wasserhahn.
Mit wieviel Wasser muss ich hier bei sagen wir mal einer Stunde destillieren rechnen?
Ich kenne es bei meiner alten Reflux so das es ca. nen Eimer voll wird. Bei der Boka kommt aber halt noch der Condenser hinzu.
Ansonsten hab ich oben beim Der Wo noch eine Antwort verfasst und weiteres geschrieben.
Auch dir erstmal ein Dankeschön!

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 28.06.2015 16:43:23 | Region: da wer
Hi Speedy

"Als Nadelventil kommt dann eines mit G 1/8" Gewinde zum Einsatz"
Weißt du schon, wie du dann auf das 8mm-Rohr kommst? Mein Nadelventil hat 1/4"-Aussengewinde und daran 8mm-Klemmringe mit 1/4"-Überwurfmuttern. Alles Edelstahl. Auf dem Ventil steht nichts von Zoll, sondern einfach "8mm". Schau dir mal Skizzen von Nadelventilen an, da gehts ganz schön eng drinnen zu. Googel Bildersuche needle valve sketch. 1/8" wirst du daher denke ich herausnehmen müssen im Potstillmodus.

Also du planst:
Zwei Platten peinlichst genau in elliptische Form zu sägen. Von innen ein 54mm-Rohr auf Hartlöttemperatur bringen und Hartlot hinzubatzen bis es dicht ist. Wird natürlich alles verkohlt sein, aber du kommst ja danach ganz gut ran zum Reinigen. Wenn ich versuche, IN einem Rohr zu löten, geht bei meinem (billigen) Schlauchlötgerät übrigens immer die Flamme aus (zu wenig Luft?).
Ich denke immer noch, mit Sägen ist es einfacher:
Sägen von 54mm-Kupferrohr ist wirklich kein Problem. Einfache Puksäge. Vielleicht sollte die Sägedicke mit der Plattendicke übereinstimmen. Die Platten müssen nicht genau ausgemessen werden, der Überstand wird einfach nach dem Reinstecken angezeichnet und entfernt. Schon zusammengesteckt ist das schön stabil und du kannst von aussen ganz einfach mit Lötpaste einpinseln und dann eine schöne Schicht Weichlot auftragen. Wenn du das Rohr richtigrum hältst, wird keinerlei Lötzinn und kaum Flussmittel ins innere kommen, auch die Verzunderung innen wird sehr gering sein. Ist sauber und stabil.
Aber bei deiner Version machst du ja nichts kaputt, kannst dich falls es nicht klappt immer noch anders entscheiden.

Bei den Bildern denke ich, da geht ein Schnitt durchs Rohr und die Muffe verdeckt ihn. Ist dicht, stabil und sauber.
Oder es sind zwei Rohre, das obere ist schräg abgeschnitten und die Platte drangelötet. Stell ich mir aber schwer vor, dann die Muffe dranzubringen, ohne daß sich das dabei löst. Möglich wäre, die Platte hart dranzulöten und dann die Muffe weich.
Irgendwo da liegt der Grund, daß diese Muffe überhaupt angebracht ist. Sie wäre ja eigentlich nicht nötig.

-Der Wasserverbrauch wird sich nicht groß ändern, wenn die Kühler nicht schlechter dimensioniert sind, als bei deiner alten Anlage.
-Das Teflonband oben ist unnötig.
-ich glaube auch, Hydro hat da Genauigkeit und Auflösung vertauscht. Ja, die Kommastelle braucht man. Nein, die Genauigkeit ist nicht so wichtig.
-Mit Triclamps kenne ich mich nicht aus

Gruß, der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 01.07.2015 20:16:05 | Region: im Brennkessel
Hey Der Wo,

beim Ventil habe ich natürlich Gewinde Zoll mit normalen Zoll Maß vertauscht;/.
Obwohl es für G 1/8" auch Klemmringverschraubungen gibt. Das Teil bekommt man derzeit auf Ebay für um die 25€ mit Innengewinde aber ohne Verschraubung (Dichtung PTFE an der Spindel).
Ich kann natürlich auch G 1/4" nehmen das ist mit einem Durchfluss von 11,5L/min bei 1 Bar Druck am Ventileingang angegeben, ob das reicht?
Wie schaut es bei den Klemmringverschraubungen aus, die wollte ich aus Messing nehmen und entsprechen den Normen "CETOP, CNOMO, ISO, BNA".
Hab was von Blei Anteil im Messing gelesen, scheint aber dennoch viel verwendet zu werden.

Ich bin nun von deiner Variante überzeugt und werde einschnitte ins Rohr für die Platten machen. Mir gings ja Hauptsächlich darum das man die Sache mit den Platten nicht sieht.
Soweit ich es mal durchgerechnet habe bekomme ich das aber selbst mit zwei einzellnen Rohren und einer Muffe abgedeckt :).

Werde vorher nochmal eine Zeichnung machen und posten.

Gruß
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 03.07.2015 16:35:02 | Region: da wer
Ja das ist die große Hürde, ist in den USA leichter zu bekommen...
Es gibt einen Shop, der die Marke Hy-Lok vertreibt. Ist wie bei mir komplett mit Verschraubungen aus Edelstahl, die 6mm und die 8mm für rund 50€ + Mwst. Und auf der Seite vom ganz schnellen Ali gibts aus China ein Schnäppchen für 19,14€ inkl Versand. Hm, wo ist der Haken? Ich sehe keinen, steht halt aber leider nicht viel dabei. Und über die Bucht international gibts aus den USA was, aber ob das 1/4"-Rohr genau unserem 8mm entspricht? Ich hab das nie ganz durchblickt. Oder aus dem europäischen Ausland kann man gut Sachen beziehen, wenn man die Sprache beherrscht.
Diese Edelstahlklemmringe bestehen übrigens aus zwei Teilen + der Überwurfmutter, einem Kegel und einem Ring. Auf der Hy-Lok-Firmenseite sieht man Bilder.
"11,5L/min bei 1 Bar Druck" Bei uns herrscht ja gar kein Druck außer dem Eigengewicht des Destillats, einzig zählt der Durchlassdurchmesser. Interessanterweise haben beide Hy-Lok-Versionen sehe ich gerade den selben Durchlass von 4.3mm. Dann ist eine 6mm-Version vielleicht gar nicht sooo viel schlechter als die 8mm.
Auch bei Hy-Lok sieht man, daß Nadelventile 1/8" nur 2mm Durchlass haben, 1/4" dagegen die 4.3mm. Ich denke, das ist auch bei deinen ebay-Teilen so, also das 1/8" fällt meiner Meinung nach daher weg. Wie man die mit Innengewinde am besten an das Rohr anschließt, da fehlt mir die Erfahrung, tut mir leid, ich wünsch dir, daß du kein Lehrgeld zahlst. Messing ist natürlich nicht optimal, vielleicht lässt es sich ja mit Teflonband kaschieren und die Berührungsfläche ist ja vielleicht sehr gering, kann man ohne ausprobieren nicht beurteilen...
Viel Glück,
der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 05.07.2015 00:56:35 | Region: im Brennkessel
Also der Wo, ich dank dir erstmal für deine Hilfe und darauf das ich immer Antwort bekomme, bist mir eine große Hilfe.
50 Euronen für das Ventil sind natürlich kein Pappenstiel, das muss ich irgentwie günstiger hinbekommen :).
Ok beim Ali könnte man kaufen, aber wie du schon sagtest zu wenig Infos.
Ich hab hier mal ein Datenblatt von einem Ventil das Preislich mit 22€ + Versand noch im Rahmen ist: http://dokumente.end.de/dokumente/datenblaetter/kat-av.pdf
Was hältst du davon?
Und wenn ich mir den Durschlass so anschaue passt der in etwa 3x in die Größe des 1/4" Gewinde Anschlusses, was dann mit deinen genannten 4,3mm ziemlich gut hinkommen könnte.
Ob man das das so sehen kann keine Ahnung, aber so in etwa könnte das hinkommen.
Und wenn nicht wird es einfach aus der "Kette" genommen beim Pot Still. Dachte du weißt evt. ob man vieleicht irgentwie von 1 Bar runter rechnen kann auf 0 bar deshalb hatte ich es geschrieben;).
Nungut hab ziemlich viel auf HD Im Thema "Boka Reflux Still "How To"" gelesen.. wir/ich scheine auf dem richtigen Weg zu sein.
So schwer ist es ja nicht und Zeichnungen mit Maßen etc. gibt es auch genügend, aber Fachmänischer Rat (so nenn ich Ihn jetzt einfach mal :P) ist immer gut.
Zudem das Teil nicht billig wird.
Mal flux durchgerechnet komme ich auf etwa 150-200€ Materialkosten.
Man denkt es garnicht aber wenn man alle Teile mal zusammen rechnet kommt ganz schön was zusammen.
Thermometer hab ich mir mal das VA6502 rausgepickt und bestellt, sollte nicht schlecht sein?
Zeichnung zum ganzen mach ich trotzdem noch und ist in Arbeit.
Werde mir Zeit lassen zum bauen, muss ja nicht von heute auf morgen sein, soll aber dann schon für den Preis etwas für die Ewigkeit werden.

Wie ist überhaupt deine Meinung zum Bokakob Prinzip?

PS.
Auch schade das der Hydro nix schreibt:/.
Grüße
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Hydroxyethan am 06.07.2015 17:54:40 | Region: Europa
Lieber Speedy!

Na, Du hast doch im Wo einen sehr kompetenten Paten und in Baufragen mit Standardmaterial ist er inzwischen echter Experte. Ich tendiere ja zum Selberbauen, auch wenn das mehr Arbeit bedeutet. Und ja, ein bisschen Geld musst Du in die Hand nehmen, macht Sinn, wenn Du etwas vernünftiges haben willst. Ob VM, CM, oder LM ist wohl unterm Strich - wenn richtig dimensioniert - wurscht. Ich mag CM, weil das für mich IMHO die technisch/physikalisch sauberste Lösung ist, Begründung lässt sich in alten Beiträgen von mir nachlesen. CM ist durch alte ineffiziente Konstruktionen leider auch bei HD in Verruf geraten, unbegründet, wie ich meine. Jede chem. Analysekolonne funktioniert so. Aber entscheide selbst. Eine Boka lässt sich leicht bauen. Verzeiht, wenn ich in letzter Zeit etwas kurz angebunden bin, mein Aufmerksamkeitsfokus liegt momentan auf einem anderen größeren Projekt. Aber ich schau alle 2-3 Tage mal rein, versprochen!

MFG Hydroxyethan

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 07.07.2015 10:47:06 | Region: da wer
End-Armaturen ist eine schöne Seite, da gibts zu jedem Teil immer recht genaue Daten.
Bei dem Ventil von dort hast du aber auch das Problem, daß du den Anschluss aufs Rohr noch nicht hast. Und günstiger als das von ebay ist es auch nicht, da kommt nämlich noch Mwst dazu. Allerdings kannst du dort glaub ich gleich noch passende Verschraubungen dazubestellen, ich glaube du bräuchtest 2 Schneidringverschraubungen, GE8L14 für die 8mm-Version oder GE6L14 für die 6mm-Version. Du hättest dann an jedem Ende vom Ventil eine permanente, mit Teflonband abgedichtete, Schraubverbindung (die bei dem Ventil für 50€ nicht nötig wäre). Du könntest eine von denen dann wahrscheinlich gut verwenden, um ohne Ventil zu verbinden, müsstest es aber dann auseinandernehmen, oder vielleicht geht es ja auch, wenn du dir dafür noch einen 1/4" Doppelnippel holst, FG1121.
Der Durchlass ist wahrscheinlich bei jedem 1/4"-Nadelventil derselbe, die sollen ja alle dieselben Normen erfüllen. Also es würde mich wundern, wenn das nicht auch 4.3mm wären.
Alle Angaben ohne Gewähr ;-)

Das Thermometer passt.

Ich hab ja keine Bokakob, aber kann keine großen Kritikpunkte finden. Vielleicht, daß der Rückfluss ev. ein bisschen die Temperaturmessung beeinflusst. Da solltest du penibel drauf achten, daß der Rückfluss von der oberen Platte nicht ans Thermometer kommt. Wäre interessant, ob du bei niedrigem Rückfluss (am Anfang, wenn noch viel Alk von unten kommt) bei gleichen °C auch die gleichen % misst wie bei hohem Rückfluss (am Ende). Bei meiner Foto 262 war das nicht so, das ist der kleinere von zwei Gründen für meinen Umbau gewesen (ähnlich 273, Foto kommt demnächst).
Daß bei homedistiller doch nicht wenige für Neutralalk von Boka auf VM oder Reverse-LM wechseln, hat eher den Grund, daß gegen Ende der Destillation die Temperatur recht plötzlich ansteigt und man dann schnell reagieren muss (Ventil zudrehen, ist bei meiner LM auch so). Wenn man nur Neutralalk herstellen möchte, ist es deswegen ganz sinnvoll, das Thermometer tiefer (in der Packung) anzubringen, dann hat man einen Puffer.

Wär vor allem wertvoll, wenn du schreibst, wie es schlussendlich mit dem Ventil und den Verschraubungen geklappt hat, dann bist du vielleicht der letzte hier, der da so lange dran rumüberlegen muss.

Gruß, der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 15.07.2015 20:46:04 | Region: im Brennkessel
Seit gegrüßt,

das mit dem Nadelventil ist wirklich so eine Sache. Am Ende ist es so wie du es schreibst,
das ich beim Preis gegenüber dem Hy-Lok nicht viel einspare. Und beim Hy-Lok weiß ich wenigstens was ich habe (Durchflussmenge).
Bin noch unsicher ob ich beim Kühler auf 6mm oder 8mm gehen soll.
Wobei mir bei 6mm mit 1mm Wandung nur 0,3mm Durchfluss gegenüber dem Nadelventil verloren gingen. Auch auf HD und einigen Zeichnungen findet man immer wieder die 1/4" (6mm oder 6,4mm? :)) Variante.
Ich werd wohl falls ich nicht noch was entdecke das Hy-Lok Teil nehmen weils eben gleich komplett ist.
Blicke nur gerade mit den Maßen nicht durch. Es gibt zb. 1/4 Hy-Lok und 6mm Hy-Lok....
Dazu bräuchte ich aber noch eine Einschraubverschraubung direkt ans 54er Rohr damit ich das Ventil bei Bedarf rausnehmen kann und den Kühler direkt anschließe.
Nungut am besten frag ich da mal im Shop an welche Verschraubung von der Mutter her genau das selbe wie beim Ventil ist.

Das Thermometer hab ich nun da, schaut ganz gut aus und tastet im ~2Sek. Takt die Temp. ab.
Alles andere muss sich erst bewähren.
Verglichen mit einem anderen digitalen Thermometer bzw. Fühler vom Multimeter scheint aber alles recht genau zu sein.
Das mit den Temperaturschwankungen beim Rückfluss werd ich gleich mal beim Renigungsbrannt beobachten, danke für den Tipp ;).

Hab nun auch schon den Condenser gewickelt und nach knapp 4Std war das Werk vollbracht. Doppelt gewickelt auf 20cm (Bild 287 in der Galerie).
War ne sehr Schweißtreibende Arbeit mit einfachsten Mitteln :)... aber hat Spass gemacht.
Ging wohl auch so schwer zu wickeln weil ich vorher mit Quarzsand aufgefüllt habe, ich denke mal das merkt man schon sehr.
Da hat sich mein Kraftsport den ich so treibe bewährt :).
Und ich hab auch noch Glück gehabt, denn die bestellten 5 Meter waren nur um die 4 Meter^^.

Klemmringverschraubungen mit Schlauchanschlüssen hab ich nun rausgesucht.
Als Schlauch sollten denke ich 9mm innen reichen.
Das belastet mir vom Gewicht her auch die Teile nicht so.
Am Ende sind es nur zwei Stellen (Thermometer & Anschluss Kühler bzw. Ventil) die mit Alc in Kontakt kommen und den Rest kann ich bedenkenlos Messing nehmen.
Ich weiß beim Thermometer ginge auch nen Stück Rohr, aber dem Anblick einer schönen Verschraubung kann ich nicht wiederstehen,
auch wenn ich hier trotzdem noch Teflon mit ins Spiel bringe.
Die Frage ist wie schwer geht es zu löten.
Messing Verschraubung hab ich vorhin mal an einem Reststück Kupferrohr getestet, das geht astrein und zieht sich schön drum herum.
Aber ist eben auch keine Kunst bei einer Kupfer Zink Legierung.
Ne M6er Edelstahl Schraube hinegen war schon ne andere Sache.
Alles mit Trinkwasser Lot und Sn97Cu3 Lötpaste.
Hab gelesen das du Simplefix nimmst der Wo?
Gehts damit besser, oder bekommt man es auch mit Paste gut hin davon hab ich reichlich hehe?
Fließen wollte es bei mir nämlich nicht so wirklich...
Muss wohl die Flamme mehr aufs Edelstahl und gleichzeitig aber auch aufs Kupfer halten!?

PS: @der Wo
Schöne Anlage hast da gebrutzelt, Respekt.

Grüße
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 16.07.2015 10:09:05 | Region: da wer
Hallo Speedy

-Natürlich brauchst du die 6mm, nicht die 1/4. Willst ja ein 6mm-Rohr anschließen, nicht ein 1/4"-Gewinde.
-Du brauchst dann gar keine "Einschraubverschraubung" mehr. Nur ein kleines 6mm-Rohr, welches vom Pool schräg nach unten geht. Bild 286 oder 262. Wobei ich es im Nachhinein zuerst ganz ohne die Klemmringe nur mit der Überwurfmutter versuchen würde. Stattdessen einen Knubbel aus Teflonband ums Rohr, wie ich für die Thermometer-Verschraubung empfohlen habe. Es ist ja so, daß diese Verschraubungen dafür gemacht sind, einmal fest zugeschraubt zu werden und dann ziemlichen Drücken standzuhalten. Nicht wirklich unser Profil. Ich hab das Gefühl, ich muss die Überwurfmutter jedesmal ein bisschen weiter anziehen, also den Schneidring weiter ins Rohr pressen, damit es dicht ist. Hab daher inzwischen die Klemmringe umwickelt bzw in die eingefädelte Überwurfmutter etwas Band gestopft. Ist dann ähnlich wie eine Stopfbuchsendichtung.
-Schööönes Bild! Bin umso gespannter auf den Rest.
-Meine Lösung der Schlauchanschlüsse kannst du auch bei 286 sehen: 6/4mm Kupferrohr, darüber 7/5mm-PVC-Schlauch und zur Sicherheit eine Schlauchklemme. Ist noch nie was passiert und anfangs hatte ich es sogar ohne Schlauchklemme.
-mit normaler Paste wird es an Edelstahl nicht halten. Simplefix, die Flamme aufs Kupfer und nicht direkt ans Flußmittel, das Lötzinn möglichst schon platziert. Hab ich ja eigentlich genau beschrieben, wo du das mit simplefix gelesen hast.

Bin auch zufrieden. Aber nach dem Destillenbau ist vor dem Destillenbau... Denke ein bisschen über ein Rührwerk nach...

Gruß, der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 18.07.2015 00:31:13 | Region: im Brennkessel
Hi der Wo,

nunja normal brauch ich es nicht.
Aber wenn ich das Ventil evt. rausnehmen muss (Pot-Still), dann kann ich mit einer zusätzlichen Verschraubung direkt mit der Mutter die vom Ventil noch am Liebig hängt ankuppeln.
Die Option wollte ich mir zur Sicherheit noch mit reinnehmen.
Hast du Klemmring oder Schneidring am Ventil? Bei Schneidring haste wohl Recht da es sich immer weiter ins Rohr reinfrisst.
Nen Klemmring verengt ja das Rohr sozusagen und geht normal auch nicht mehr runter ohne Zerstörung des Rohres.
Da dürfte sich aber nichts weiter an der Verengung ändern und dichten tut es dann an zweiter Stelle in der Verschraubung, sofern man es nicht fester anzieht.
Wie dem auch sei ich werds mit Teflon Band probieren und mehr oder weniger Handfest.

Wobei ich hier auch wieder den Duchlfluss von nur 4mm vom 6er Rohr verenge, also doch 8mm nehmen wie du sagtest ;).

Hab mal ne "Tube" Simplefix bestellt und werde mal an einer V2A Schraube in einem Kupferrohr testen.
Einfach den Lot um die Schraube legen und drum herum erhitzen bis es flüssig wird.
Mit Paste gehts nicht, da nimmt das V2A nix an.
Noch ne Frage zum Reflux Return.
Wenn sich die zwei Platten mittig 6mm "überlappen" wo wäre dann die "beste" Stelle für den Return?

Hmm Rührwerk auch noch... oje :D?
Wenn das Ding mal fertig ist soll als erstes sowas hier seitlich eingebracht werden zum reinigen; http://abload.de/image.php?img=unbenannt2ovqkb.jpg
Die gibts zb. in 135cm Durchmesser...

Dann hab ich nochwas entdeckt weiß aber nicht ob es Sinn macht oder nur was fürs Auge ist: http://abload.de/image.php?img=unbenanntedy30.jpg

Kann man sowas als Aroma Korb nutzen?
Ich hab gesehen das man damit zb. Öle extrahieren kann, also sollte es doch auch für Früchte taugen:).
Durch die Tri-Clamp Anschlüsse könnte man das leicht dazwischen montieren.

Aber das alles nur als Feintuning...

Gruß
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 19.07.2015 23:18:36 | Region: da wer
-Ich würde halt im Potstillmodus anstelle des Ventils einen Doppelnippel dazwischen schrauben. Aber es geht sicher auch anders. Würde halt Edelstahl löten möglichst vermeiden, außer man bekommt wirklich einen sonst unerreichbaren Vorteil.
-Klemmring, Schneidring, keine Ahnung, es lässt sich jedenfalls nicht mehr lösen. Es ist genauso wie bei dem Hy-Lok-Ventil. Richtig verengen tut sich da aber nichts, keine Sorge, aber irgendwie hab ich so ein Gefühl wie mit einem Rohrschneider, wenn ich da jedesmal stärker zuschraube, irgendwann machts "knack"...
-die beste Stelle für den Return? Ergibt sich doch von alleine. Der Pool läuft voll und über die "Nase" der unteren Platte tropft es mittig zurück.
-1.Bild: ist das nicht ein Schauglas? Hab mich nicht mit den Reinigungsoptionen von KEGs beschäftigt
-2.Bild: Warum das Geistgut nicht einfach in den unteren Teil der Kolonne geben? Hydro macht das so, der hat aber auch doppelten Dm als du. Aber prinzipiell geht das. Gerade für Geiste ist ja eine hohe Rektifikationsleistung nicht nötig, da kein Vorlauf anfällt, also ist der Verlust an Kolonnenlänge egal. Es gibt aber schon Sachen, wo du relativ viel Platz für die Früchte brauchst, zB Apfelgeist, pro liter 12% in der Blase so 300g Äpfel. Rechne das mal durch, wie viel Kolonnenlänge du brauchst. Natürlich darfst du das nicht zupropfen, ein bisschen Erfahrung, wie sich das Geistgut beim Geisten verändert wäre nicht schlecht...

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 20.07.2015 23:50:12 | Region: im Brennkessel
Ok, ich hab das mit dem Return auf Zeichnungen an verschiedenen Stellen gesehen.
Variante 1: direkt unter der Kante der oberen Platte.
Variante 2: wiederum etwa mittig in der unteren Platte, also versetzt zu oberen Kante
Variante 3: unterhalb nach links versetzt von der der Kante der oberen Platte aus gesehen.
Die Frage ist, spielt es eine Rolle ob der Return quasi direkt unter dem runter laufenden Bereich der ersten Platte sitzt?
Läuft ja dann so direkt wieder ein größerer Teil runter als wenn man wie bei Variante 3 den Return nach links verdeckt reinbastelt.
Klar ist das bei Variante 3 natürlich größere Platten nötig wären, was aber wohl auch die Dampfgeschwindigkeit beeinflusst.
Frag mich wie man das mittig reinbekommen soll...
Oder einfach gar keinen Kopf machen und den Return wie bei Variante 1 setzen?
Plattenlänge wären dann 32mm bei 30°, und 6mm überlappend.
So hatte ich es eigentlich vor.
Nen Stückchen einschneiden und runter biegen... fertig.

Bild 1 ist ein Schauglas ja... find ich zum reinigen optimal.

Bild 2... ok dann langt das für Geistbände denke ich nicht wirklich, muss ich mal durchrechnen.
Wie meinst du das mit den 12%?
Steht sicher auch alles im Buch vom Doc oder?
Das muss ich noch durchstöbern.

Grüße
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 22.07.2015 12:41:42 | Region: da wer
Einen Rückfluss von der oberen Platte weg oder ein "mittig in der unteren Platte" hätte für Neutralen vielleicht Vorteile, aber für Aromabrände nicht. Ich hab deine Beschreibungen der Varianten aber nicht komplett geblickt. Für weitere Fragen bräuchte ich Bilder oder links.
Die Platten müssen sich überlappen, damit alles von der oberen Platte im Pool landet. Dafür müssen die Platten etwas mehr als zur Hälfte reinragen. Und der Rückfluss muss mittig in die Packung tropfen. Also entweder von der unteren Platte mittig an der Kante eine Nase nach unten biegen oder ein Röhrchen dranlöten.

Um die Dampfgeschwindigkeit brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn du dich an die üblichen Abstände der Platten hältst, die du bei homedistiller findest. ZB 2cm könnte ich mir vorstellen.

Ich geiste meistens mit 12% Alk im Kessel, zumindest beim ersten Versuch, hat sich bewährt. Deckt sich übrigens mit dem Buch, aber auch, weil dort praktischen Erwägungen auch eine Rolle spielen (billiger Wein in den Kessel statt teuren Neutralalk).

RE: Rührwerk?

Aloisius am 31.07.2015 13:01:21 | Region: Am Platzl, Mein Himmel
Hallo wo,
wieweit sind Deine Überlegungen zur Konstruktion von Rührwerk?
1. Wann braucht man Rührwerke, nur bei "dicken" Maischen oder zur Egalisierung von Temperaturschichtung bei allen "hohen" Brennblasen?

2. Nur mechanisch wirkungsvoll oder auch hydraulisch per Umpumpen: Ansaug ca. auf halber Topfhöhe in 3/4" evt. mit innen Bogen nach unten, Ausstoß unten unmittelbar über Boden unterhalb des Anbrennschutzsiebes auf ca. 3,5 cm, beides durch Außenwand???

Ausgangsmodell meiner Knobelei ist Multitopf, Durchmesser und Höhe ca. 28,3 cm mit Dünsteinsatz halber Topfhöhe, Ansauganschluss also knapp unter "Aromakorb". Bogen, damit möglichst kein Dampf abgesaugt wird. Lässt sich schlecht pumpen ...

Oder besser umgekehrt: unten saugen, oben reinpusten???

Euer
Alois

RE: Rührwerk?

Aloisius am 31.07.2015 18:58:55 | Region: Am Platzl, Mein Himmel
unterhalb Anbrennschutz verdirbt diesen, ist sowohl als Ein- wie Auslass kontraproduktiver Murks, dumme Idee, muss also richtiger knapp oberhalb des Anbrennschutzes sein.

Wie effektiv sind 3ply-Töpfe (vereinfacht Sandwichboden bis zum Deckelrand hochgezogen) gegen Temperaturgefälle, evt. in Kombination mit Außen-Wärmedämmung (Isomatte doppelt drumgewickelt)???

Tscha, 2600W-Heizung heißt 7-Takt Blitzkochplatte 22 cm (Massekochplatte) oder was? Oder doch Gasbrenner?

Euer Alois

RE: Rührwerk?

der wo am 31.07.2015 20:02:23 | Region: da wer
Bin noch nicht weit gekommen. Und fahr heute für zwei Wochen in den Urlaub.

Ich denke eher an ein Rührwerk im Sinne der Whiskybrennereien. Also Stichworte "Anbrennschutz" "Schleppkette" "Chainmail" "Rummager". Herkömmlicher Anbrennschutz (Maischesack, Sieb) ist einfach sch... bei Getreide "on the grain". Und gerade als Refluxbrenner freut man sich immer über die Möglichkeit, viel Watt einsetzen zu können, auch dann für Obstmaischen. Und zusätzlich Flügel zur besseren Durchmischung / gleichmäßiger Temperatur dann noch dranzumachen, ist ja dann easy. Wobei die Durchmischung bei Reflux wahrscheinlich nicht viel bringt, da der Dampf ja eh "nachsortiert" wird. Aber auch für Potstill, nur wegen der Egalisierung halte ich das bei einer bis 20l-Destille für übertrieben, aber wer weiß...

Umpumpen hab ich noch nie gesehen. Und gegen Anbrennen wirds nicht viel bringen. Du müsstest wohl unten raus, erstens da du sonst dickflüssiges nach unten pumpst, zweitens, da du so auch mit geringer Füllhöhe brennen kannst.
Und es muss natürlich schnell genug durch den Sieb nachfließen... Klingt nach langer Tüftelei mit ungewissem Ausgang.

Wenns mal heiß ist, bringt eine Iso viel. Vorher wenig. 3-ply bedeutet eine Wärmeleitende Schicht bis zum Rand hoch, klingt gut, bringt wahrscheinlich gerade am Anfang viel, genau wie wahrscheinlich ein Kupfertopf. Eine Iso würde ich zusätzlich rumwickeln.

"2600W-Heizung heißt 7-Takt Blitzkochplatte 22 cm" Exakt.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 24.05.2016 02:12:46 | Region: im Brennkessel
Hallo zusammen,

ist ja nun eine Weile Zeit vergangen...
Leider wurde mein letzter Beitrag damals nicht veröffentlicht. Da hatte ich noch ein paar Skizzen über die verschiedenen Rücklaufpositionen in der unteren Platte gepostet.
Keine Ahnung warum der nicht veröffentlicht wurde, es war ja keine Werbung oder der gleichen. Naja egal vieleicht auch einfach untergegangen, jedenfalls hatte ich dann keine Lust mehr zu posten.

Derzeitiger Stand der Dinge:

- KEG Fass gekauft und mit ner Reinigungsscheibe und Exenterschleifer aufpoliert bzw. die Kratzer eliminiert
- Condenser hat jetzt eine Endkappe mit einem Röhrchen für den Überdruck, und die Wasseranschlüsse/Klemmringverschraubungen sind dran.. Funktioniert bestens in Kombination mit dem Liebig
- Liebig mit 15/8mm is fertig
- Schläuche liegen auch hier
- Thermometer hat ne V2A Klemmringverschraubung bekommen... Klemmring auf den Fühler geschoben, etwas Teflon Band vor den Klemmring, sitzt bestens und ist Handfest dicht weil sich das Teflonband zuzammenschiebt und ne Wulst bildet
(@Aloisius)

Nun solls endlich auch mal weitergehen.
Als nächstes wollt ich mir die Tri Clamps und etwas Kleinkram besorgen und was sehe ich? Anlage 301 in der Galerie <3. Schicken Teil, wobei es mir hier die Glockenböden angetan haben. Einfach genial wenn man die Dinger blubbern sieht, und man kann sich bei einer gewissen Menge an Höhe für das Steigrohr einsparen? Einen Sichtturm wollte ich ja eh verbauen und ich muss irgentwie auch etwas an Gesamthöhe einsparen (10-20cm) wegen der Raumhöhe von knapp 2,10m. Mit einer Steigrohrhöhe von max. 80cm wäre ich schon glücklich, auch wenn 100cm oder mehr besser wären. Meint Ihr zwei Glockenböden machen hier Sinn?

Viele Grüße
Speedy

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 24.05.2016 11:01:47 | Region: da wer
Hallo speedy,

-Mit der SuFu findest du was über die Anlage 301. Ist gekauft. Man kann die Böden aber einzeln kaufen und über Tri-Clamp einbauen. Allerdings läuft das alles mit Silikondichtungen...
-Anlage 297, da hat mal jemand ein Schauglas ohne Silikon eingebaut. Hat auch viel dazu geschrieben. LM's mit Schauglas sind selten. Ich finde es unnötig (hatte es am Anfang mal ausprobiert. Meine erste Reflux war anfangs aus Glasrohren. Anlage 262).
-Ein Glockenboden verbraucht auf jeden Fall mehr Höhe als eine Packung, gemessen an der Trennleistung. Ob du die Höhe der Packung reduzieren kannst, hängt davon ab, was du machen möchtest. Wenn dir das wichtigste Neutralalk ist, würde ich auf min. 1.5m gehen. Mir ist der Neutrale nicht so wichtig, trotzdem habe ich immerhin 1m, noch dazu das sehr effiziente SPP.
Ich muss aber auch sagen, daß mich Böden nie wirklich überzeugt haben. Ich habe viele viele Grundsatzdebatten Packung vs Böden gelesen, aber keine schlüssige Erklärung gefunden, was der Vorteil von Glocken sei soll. Alle Erklärungen lassen sich sofort widerlegen oder klingen undiskutierbar esoterisch. Die Nachteile (Kosten, für gleiche Trennleistung mehr Höhe erforderlich) sind allerdings offensichtlich.

Gruß, der wo

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Hydroxyethan am 24.05.2016 22:06:23 | Region: Europa
Hi,
auch ich würde auf SPP gehen wenn Höhe ein Problem ist. Glockenböden haben (mal abgesehen von der Optik) einen großen Vorteil: Sie lassen sich einzeln melken und durch entsprechende Konstruktion auch auf unterschiedliche Höhen rückführen. (Siehe Anlage 231 z.B.) Das ist nett, die ultimative Kontrolle. Nix für Reflux-Anfänger ;)! So was wie continuous Still im Batch-Verfahren... Ohne diese Option ist es nicht zielführend, da Glockenböden - wenn nicht ordentlich berechnet - gerne unten fluten und oben trocken laufen... und umgekehrt! Und viel mehr Arbeit und höher sind. Hatte mal so eine Konstruktion. Sonst sehr nett und auch effizient. Die "automatische Kontrolle" der HETP /HTU wie bei Packungen hast Du aber nicht! Siebböden auf jeden Fall lassen, Packung ist effizienter. My 5 Cents...

MFG Hydroxyethan

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 25.05.2016 19:36:43 | Region: im Brennkessel
Hi,

jup den Thread zur Anlage 301 habe ich schon gelesen. Über den Händler möcht ich meine Tri-Clamp Anschlüsse kaufen und eig. die Glockenböden.
Die Teflon Dichtungen sind aber wie ich gelesen hatte nicht besonders dicht weil sehr steif... naja egal ich ordere einfach mal ein paar zum testen mit. Ein Sichtturm ist halt nur was fürs Auge, mir gefällts :).

Ich frag mich was zb. Anlage 301 so effizient macht mit nur 62cm Höhe.
Hat ja auch nur 3 Glockenböden und einen Dephlegmator, erreicht aber fast Azeotrop. Deshalb bin ich auch davon ausgegangen das Glockenböden sehr effizient sein müsten. Oder macht es hier das Zusammenspiel aus Glockenböden und Dephlegmator?

Glockenböden fallen dann also weg, bringt ja keine Vorteile, und sind auch nicht gerade günstig mit den passenden Endstücken für den Turm, danke ;). Macht nix wenn ich kein Azeotrop erreiche, mir langt das was am Ende unten rausläuft :). Ich habs mal durchgerechnet... Steigrohr wird dann insg. 1,10 Meter bis zur ersten Platte, und bis zur Spule sind es ca. 1,20 Meter. So komm ich auf um die 2 Meter Gesamthöhe mit Hockerkocher, mehr geht nicht.

Als Packung hatte ich Keramik Röhrchen im Auge, die sollen aber laut Hyrdos Ultimativen Kolonnen Thread zu wenig Oberfläche bieten. Gibt es in verschiedenen Größen (1x1cm, 1,5x1,5cm, 2x2cm).
Ich glaube die probier ich mal...

@der Wo
Wenn ich richtig gelesen hatte war dein SPP aus Polen?

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 26.05.2016 17:56:43 | Region: da wer
-Wie effizient bez. Azeotrop die 301 ist, ist nicht wirklich ersichtlich aus dem post, finde ich. Daß die ersten Tropfen 93% haben, ist nicht wirklich aussagekräftig. Welche % mit welchem Output bei laufenden Böden zu halten sind, ist entscheidend.
-Böden ohne Dephlegmator wäre genauso ineffizient wie Packung ohne Dephlegmator.
-Ja, aus Polen. Oder beginne halt mit Edelstahlschrubbern aus dem Drogeriemarkt. Ringe verwendet irgendwie niemand mehr. 1,10m 54mm, das sind Standardwerte. Das wird schon klappen.
-Übrigens: Einen externen Reflux-return einzubauen, setzt sich bei Bokas immer mehr durch. Kaum Aufwand:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=17&t=47184

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Flo am 27.05.2016 07:57:17 | Region: Millquarter
93% bekomme ich auf Anlage 301 nach dem Vorlauf, den lasse ich nämlich einfach durch. Erst wenn es in der Nase sauber ist wird mit dem Glassparrot der Alkohol abgenommen und der Alkoholgehalt gemessen.
Der Vorlauf wird mit dem Dephlegmator so ca. eine halbe Stunde komprimiert.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 28.05.2016 21:27:31 | Region: im Brennkessel
@der Wo
Danke für den Link :).

Wenn ich es richtig verstehe kommt es beim abziehen und dem geringen Abstand der Platten zu einer Art blubbern, wodurch das Destillat was sich im Pool befindet auf die obere Platte spritzt. Ähnlich wie beim ausschenken einer vollen Flasche wenn man sie auf den Kopf dreht und "keine" Luft reinströmen lässt (Unterdruck). Ist das so korrekt? Mein Englisch ist leider nich so dolle.

Oder liegt das bei Ihm an dem 90° Ausgang?
Ich hatte vor meinen Ablass schräg einzulöten...
Gibt es sonst noch Vorschläge/Verbesserungen die man mit einbringen könnte?

Ich bin gerade dabei die Rohre zu schneiden und die Platten einzusetzen. Noch ist Spielraum für die ein oder andere Verbesserung :).

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 29.05.2016 11:36:19 | Region: da wer
Dem Autor ging es um eine Erhöhung der Geschwindigkeit im Potstillmodus. Vielleicht lag sein Problem aber an dem waagrechten Output (wie du schon sagst). Also diesen schräg zu machen, hätte vielleicht schon gereicht zur Lösung des Problems.
Ich denke aber, daß ohne externen Rückfluss die Temperaturmessung stark verfälscht wird. Das habe ich bei der 262 gemessen. Hier ist das und der Weg zur jetzigen Anlage (mit externem Return) beschrieben:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140311211449-01-01-01-02-01-03-01-01-02-01-01-01-01-01-01-01.html#20140311211449-01-01-01-02-01-03-01-01-02-01-01-01-01-01-01-01
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140910115642-01.html#20140910115642-01

-Das Rohr zum Ventil und den Return möglichst kurz machen. Also kürzer als bei der Anlage im homedistiller-link. Dann reagiert die Anlage schneller auf Ventilveränderungen. Und du verschwendest weniger Kolonnenlänge, oberhalb des Returns hat Packung ja keinen Sinn.
Also an das kurze schräge Röhrchen von der unteren Platte nach außen ein T-Stück dran. Von der Mitte des T-Stücks gleich ein kurzes Rohr zurück in die Mitte der Kolonne. Das Ventil auch möglichst eng ans T-Stück.
Der Return braucht ja nicht abnehmbar sein, wenn die Kolonne entweder in einem Stück bleibt oder die Trennung unterhalb des Returns ist.
Oder zumindest einen nachträglichen Return mitberücksichtigen. Also den Kopf nicht direkt unter den Platten abtrennbar machen.
Das Thermometer könnte dann eventuell etwas tiefer besser sein. Also nicht zwischen den Platten, sondern zwischen unterer Platte und Return. Bin mir nicht ganz sicher...

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 30.05.2016 22:33:05 | Region: im Brennkessel
Sehr interessant deine Links und auch die anderen Beiträge. Wenn ich das alles so lese muss mich erstmal mit der ganzen Sache richtig beschäftigen/einlesen bevor ich die Anlage mal in Betrieb nehme. Schmickels Buch ist auch sehr gut aber leider nicht so umfangreich wie eure Beiträge. Hut ab und danke für die vielen Tipps. Einfach mal wie bisher bei ~78°C den Vorlauf abtrennen, dann bis 91°C~ den Mittellauf/Edelbrand abziehen ist eben doch bei weitem nicht alles damit am Ende auch was schmackhaftes bei rauskommt. Wenn man mal eine Weile durch die Links stöbert kommen unmengen neue Infos ans Licht... super ;).

Du schreibst er hatte den Umbau gemacht um im Potstill schneller abziehen zu können...
Den Return braucht man doch eig. nur im Reflux und im Potstill müste man diesen doch mit einer Blindkappe verschließen wenn er über die Trennung des Kopfes kommt. Und dann den Produktkühler ohne Return direkt an den Kopf (so handhabt er es anhand der Bilder auch).Deshalb hat er wohl auch den Return unten ins Steigrohr eingebracht. Das ganze nimmt natürlich Platz weg für die Packung wie du schon sagtest. Wenn ich den Return über die Trennung setze dann müste ich den doch für Potstill schon abnehmbar machen und dann mit ner Blindkappe verschließen. Oder eben eher ungünstig ins Steigrohr. Hmmm...?

Wie schaut es aus wenn ich oben beim Pool schräg raus gehe dann läuft doch das ganze Destillat direkt in den Return und nix mehr dran vorbei, oder?
Beim Link von HD hat er das ganze ja vertikal angebracht wohl damit sich auch was ansammeln kann und es nicht direkt gleich alles zurück läuft. Und 1-2ml für den Pool reichen?

Hmm Fragen über Fragen
Aber wenn der externe Return besser ist dann würde ich Ihn schon ganz gerne gleich so umsetzen.
Mein Vorhaben war/ist: Aromabrände/Maische ohne Steigrohr nur mit dem Kopf, und Neutralen im Reflux mit Steigrohr.
Für Geiste dann das Steigrohr, für die Früchte nutzen sofern ich mit 1 Meter hinkomme.
Muss ich mal durchrechnen... du hattest ja oben schon geschrieben zb. pro Liter 12% so ca. 300g Äpfel.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 31.05.2016 12:48:29 | Region: da wer
Ihm ging es erstens darum, daß beim Tropfen von der oberen zur unteren Platte Reflux zurück in die Kolonne spritzt. Durch den anderen Winkel ist bei aufgedrehtem/ausgebautem Ventil der Pool nun immer leer, nichts spritzt.
Beim Bild "pot still mode" ist der Return weg. Der Winkel hat das Problem erledigt, nicht der Return. Allerdings stören würde er nicht. Es wäre bei seiner Konstruktion ja gesichert, daß bei ausgebautem oder ganz aufgedrehtem Ventil nichts diesen Weg nimmt. Allerdings mit der Trennung der Kolonne an dieser Stelle (die er ja nicht mehr ändern konnte), ist das so ganz praktisch ausgegangen für ihn.

Du hast natürlich recht. So wie ich das schreibe, läuft der Reflux größtenteils von alleine in die Kolonne zurück... da stand ich auf dem Schlauch. Also brauchst du doch eine etwas andere Konstruktion. ZB so wie bei bearriver. Vielleicht mit etwas kürzeren Rohren und fest installiert.

Er hat übrigens noch einen vapor lock am Return. Einen Knick nach oben. Bei ihm ist er in der Kolonne, bei meiner Anlage außerhalb. Funktioniert wie ein Gärspund. Er verhindert, daß Dampf direkt den LM-Ausgang nehmen kann.

Ich halte den Return wie gesagt auch wegen der Temperaturmessung für sinnvoll. Darüber geht es in dem homedistiller-Thread allerdings gar nicht. Und mir ist bisher auch nicht aufgefallen, daß darüber schonmal groß was geschrieben wurde. Also mehr als meine posts darüber kann ich dir nicht anbieten.

Aber zweitens ging es bearriver darum (sorry, daß ich das bisher nicht wirklich erwähnt habe, ist wahrscheinlich nämlich das wichtigste):
Der Pool sollte möglichst klein sein. Bei bearriver ist es das untere Drittel des T-Stücks, das Ventilinnere und das was im vapor lock schwimmt. Bei mir das ganze T-Stück und das Ventilinnere. Beides ist VIEL weniger, als bei einer Boka ohne Return. Denn gerade dann, wenn eine gute Trennung angestrebt ist (bei hohem Reflux), ist ohne Return die ganze untere Platte + Röhrchen + Ventilinnere voller sich vermischendem Reflux (und dann kommt Hydroxyethan und meckert über deine Anlage, weil seine CM nämlich gar keinen Pool braucht).

Wenn du dann mal fertig bist, probier wenigstens einmal aus, auch hochgradige Maischen mit Kolonne zu brennen. Hydro hat in dem "Prinzip Reflux Destille"-Thread 14.Mär.2014 die Möglichkeiten beschrieben. Ich mache im Prinzip Nr.4. Ist zumindest für LM das Gechickteste glaub ich.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 06.06.2016 22:29:56 | Region: im Brennkessel
Ok danke, ich hab nun fast alle Teile da, es fehlen nur noch ein paar 8mm Fittinge für den externen Return.

Wenn ich es richtig sehe sind es bei "bearriver" auch mindestens 10mm Rohre/Fittinge. Wenn nicht sogar 12mm, wenn man sich die dicke Lötstelle unten beim T-Stück aufs Ventil anschaut.
Da könnte ich auf jeden Fall mit 8mm Fittingen den Pool noch etwas verkleinern. Mal schauen wenn ich die Fittinge da habe...
Ich werde es so machen wie bei "bearriver" nur den Return über der Trennung also noch im Kopf und nicht in der Kolonne, sofern das passt.
Das ganze wie du empfohlen hast so kurz wie möglich.

Dann mal gucken wie ich den Vapor Lock reinbringe so das es am Ende auch mittig überläuft und nicht unten am Rohr/Fitting zu Seite pieselt. Auch hier ein dickes Danke für den Tipp ;).

In der Still Drawings PDF sind ja auch jede Menge Varianten drin. Nur aus Interesse... was bringt eigentlich ein Vapor Lock unterhalb vom Ventil auf den Kühler?

Nur nochmal zur Sicherheit...
Also zu klein kann ich den Pool also garnicht machen... umso kleiner umso besser damit so wenig wie möglich vom Reflux verschmiert?

Das Ventil ist übrigens ein Hy-Lok wie von dir empfohlen geworden. Sehr gute Qualität mit Regelkegel und PTFE Dichtung.
"Etwas" Oversize für unsere Anwendungen vorallem was den Preis betrifft (Mwst, kommt noch dazu), aber was anderes konnte ich nicht finden. Die Klemmringe dichten wunderbar nur drüber geschoben mit Teflonband und Handfest ab.
Dichtringe für die Tri-Clamps aus Teflon sind auch prima und dicht.

Nun hab ich mal die ganzen Links und Beiträge von euch durchforstet.
Und wenn man fertig ist mit lesen kann man eigentlich fast wieder von vorne anfangen hehe. Aromabrand mit Kolonne nach Prinzip Nr. 4 werde ich mal testen, aber dazu müsten wir vorher eh später nochmal drüber quaseln.

Ist ja eig. nicht so viel mehr zu tun. Die Platten noch verlöten, den externen Return einbringen, und die Tri-Clamp Anschlussstücke mit Hartlot und Kolonne/Kopf verbinden. Ich hoffe das klappt gut mit dem Silberlot von Bengs.
Getestet hab ichs schonmal, aber bei den fetten Tri-Clamps hab ich so meine Bedenken, ich hab nämlich nur die 1,5mm Stäbe und die sind ganz schön dünne bzw. wohl schnell aufgebraucht ;/.
Ich hoffe mal auf eine gute Kapilarwirkung und das ich nicht rumkleistern muss^^.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 08.06.2016 12:45:00 | Region: da wer
Für eine 2"-LM nimmt man in Amiland entweder 1/4" oder 3/8". Damit ist ausnahmsweise der Außendurchmesser gemeint (da tube nicht pipe...). Da liegt unser 8mm dazwischen und reicht auf jeden Fall. Aber stimmt, er hat 1/2" genommen (Außendm dann 5/8", da pipe nicht tube...). Ist aber auch eine 3"-Kolonne, wahrscheinlich mit entsprechend hoher Heizleistung.

Vapor lock: Daß weder Luft raufgezogen noch Dampf raus gedrückt werden kann. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es nötig ist. Also was genau wäre, wenn meine Anlage diesen Knick nicht hätte oder noch so eine Schleife hätte.

Du hast das Hy-Lok mit 8mm genommen? 4.3mm intern? Dann liegt es nahe, alles drumherum auch aus 8mm zu machen.

Ja, den pool möglichst klein.

Erst wenn du die ganzen kleinen Fittinge (also auch die beiden 90°-Winkel für Knick) hast, entscheide, ob der Knick wirklich in die Kolonne kommt, oder ganz oder teilweise außerhalb bleibt. Ich befürchte er ist zu groß, da es bei 54mm und 8mm anders sein könnte als bei 3" und 1/2".

Da ich alles weichgelötet habe, kann ich dir keine großen Tips geben.
Das Löten des Reflux returns wird wahrscheinlich ein Gefummel. Du musst wahrscheinlich mehrere Lötstellen auf einmal löten. Gute Taktik überlegen, was du wann machst. Wenn du es da hast, vielleicht Hart- und Weichlot kombinieren. Kleine Verbindungen weichlöten, damit die vorher hartgelöteten nicht wieder aufgehen. Den durch die Kolonne gesteckten Return festzulöten, ist zumindest mit dünnflüssigem Weichlot nicht einfach, da das Loch nicht perfekt elliptisch geraten wird, also der Spalt teilweise ziemlich groß sein wird wahrscheinlich. Da hilft es, den Return außerhalb der Kolonne etwas mit Kupferlitze einzuwickeln, diese Wulst and die geplante Lötstelle zu drücken und mit einem kleinen flachen Schraubenzieher oder einer Aale etwas in den Spalt reinzustopfen vor dem Löten.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 08.06.2016 22:42:20 | Region: im Brennkessel
Jup ist das 8mm Hy-Lok mit 4,3mm intern.

Jetzt verunsicherst du mich mit dem Vapor Lock ;), und ich hab mal penibel ausgemessen.

Alleine die untere Platte fasst bis zum überlaufen 10ml (ohne Return "Nase"). Dann würde ja noch das Röhrchen und das Ventil innere dazu kommen, also gehe ich bei einer Standart Boka mit 8mm in etwa von 13ml Pool aus.

Der 90° Winkel (ich bräuchte nur einen) für den externen Return fasst 1-1,3ml bis er überläuft. Wenn ich den am Ende noch etwas schräg runter schleife wie bei bearriver komm ich sicher auf unter 1ml.
Dann noch das untere drittel vom T-Stück welches auch 1ml fasst + auch exakt 1ml Ventilinneres, wenn das T-Stück unmittelbar damit verbunden ist. Macht also rund 3ml Pool insgesamt.
Garnicht mal übel und passt doch super oder, im Vergleich zur Original Boka?

Jo Hart und Weichlöten als Kombi funzt gut, hab ich heute getestet ;). Ich nehm ja für die Verbindung des ganzen zwei Einschraubverschraubungen, eine oben an der Platte und unten dann für den Return. Hab heute an die untere ein 8mm Röhrchen Hart dran gelötet. Das schieb ich dann direkt rein. Eigentlich hatte ich vor das Röhrchen vorne wo das Gewinde ist in das Loch zu stecken und zu verlöten, aber das 1/8" NPT Gewinde war dann doch zu klein gewählt (mit aufbohren max 6,5mm ;/) sodas ich`s direkt davor gelötet habe. 6mm als Übergangsstück dazwischen wäre möglich gewesen, aber ich war mir nicht sicher ob die 6mm bzw. 4mm Innendurchmesser das ganze am Ende zu sehr verengen würden. Zudem wollte ich unbedingt weiter bauen und dich nicht extra nochmal nerven.

Die Gewinde hab ich mit Silberlot getränkt, dadurch nimmt es dann später beim einlöten ins Rohr super normales Lötzinn an. Nix gegen das Simplefix, aber Edelstahl Gewinde zu verzinnen ist mehr als ein Krampf, keine Ahnung woran es liegt aber bei mir geht das nur mit gefühlten 100 Anläufen bis überall was im Gewinde ist.
Das Loch für die Verschraubung werd ich kleiner Bohren und dann mit ner Rundfeile passend machen, mal gucken aber ich denke das sollte ohne größeren Spalt möglich sein. Kupferlitze klingt gut, das behalt ich mal im Hinterkopf :).

Für die untere Verschraubung hab ich nen Blindstopfen. Ich könnte also am Ende variieren...
- Ventil + Liebig + externen Return
- nur das Ventil und Liebig ohne Return
- oder den Liebig direkt oben dran

Ich weiß du magst es einfacher ;), aber so kann ich alles nach belieben an und abschrauben.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 12.06.2016 09:53:07 | Region: im Brennkessel
Würde das alles so passen oder eher nicht?
Ich möchte nur ungern was zusammenbasteln, was am Ende nicht richtig oder schlecht funktioniert.

Der wo nicht da ist.. ich bräuchte einen Expertenrat :D.
Kann mich mit einer Antwort aber natürlich auch noch gedulden.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 12.06.2016 21:39:07 | Region: da wer
Sorry, es klang nicht so, als ob du mit dem Lötbrenner in der Hand noch was wissen musst ;-)
Ja, passt alles. Zumindest was ich verstanden habe...

Du brauchst nur einen 90°-Winkel? Wieso? Ich dachte, nach dem T-Stück 45° nach unten, dann 90° nach oben (Pool) und dann 90° nach unten (Ausfluß). Aber stimmt, jetzt sehe ich, bei bearriver ist es nur ein Winkel. Hm. Es schwappt nach oben raus und tropft dann wahrscheinlich vom niedrigsten Punkt des 90°-Winkels auf die Packung. Bei hohem Reflux wahrscheinlich etwas unkontrolliert in alle Richtungen. Muss nicht schlecht sein. Ich würds mal zusammenstecken, oben Wasser in verschiedenen Geschwindigkeiten reinkippen und schauen, wie es unten rauskommt. Es sollte halt nicht das meiste an die Kolonnenwand spritzen und dort runterrinnen.

Äh, schräg runter schleifen? Was meinst du? Der Reflux muss auf jedenfall eine vollständige Barriere bilden, keine Luft darf durchblubbern. Also hier den Winkel zu kürzen, klappt wahrscheinlich nicht. Ist es bei ihm waagrecht geschliffen? Oder vielleicht noch ein Röhrchen reingelötet und dieses waagrecht geschliffen?

Das mit Einschraubverschraunbung hab ich nicht so ganz verstanden. Aber passt glaub ich, oder?

Was heißt "mit Silberlot getränkt"? Paste? Dann erhitzt? Auf Edelstahl?
Simplefix versagt halt immer bei direkter Flamme. Entweder von der Rückseite erhitzen (geht bei einem dünnen Rohr schlecht...) oder einen Lötaufsatz/Kupferhammer auf den Brenner schieben.

"- nur das Ventil und Liebig ohne Return" Diesen Modus wirst du glaub ich nicht brauchen.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 16.06.2016 11:36:21 | Region: im Brennkessel
Danke dir "der wo" ;).

Hast Recht zwei 90° Winkel wären wohl besser gewesen.
Zumindest wird das mit einem Winkel so nichts, es kommt beim testen mit Wasser teilweiße Stoßweiße in einem Bogen rausgeschossen. Kommt halt drauf an wieviel Rückfluss entsteht.
Den 90er Winkel hatte ich wie bei bearriver am Ende leicht gekürzt, die Barriere ist aber noch gegeben. Sieht ganz so aus als hätte er noch ein Röhrchen drin stecken... stimmt ;).

Mal gucken was ich mir da einfallen lasse damit es nicht im Bogen rausschießen tut. Röhrchen einlöten und nach unten führen wäre gut, aber den Bogen bekommste nur schlecht oder garnicht hin.

Mit dem Silberlot meinte ich es so als wenn du etwas verzinnen würdest, das ganze halt nur mit Silberlot, damit das Gewinde vollständig mit Silberlot benetzt ist. Dann hat man später keine Probleme mehr mit normalen Lötzinn weil das Silberlot super normales Lot annimmt. Geht sicher auch mit Simplefix und ohne Silberlot, ich bin aber irgentwie auf Kriegsfuß mit dem Zeug weil es 100 Anläufe braucht auch mit indirekter Flamme und das Lot schon vorher ums Gewinde gelegt.
Natürlich alles vorher Blitzeblank gemacht usw. aber egal es geht auch so. Die Einschraubverschraubung für das Thermometer hab ich jedenfalls nach gefühlten 100 Anläufen auch mit Simplefix verzinnt bekommen.

Ich meld mich wenn ich Zeit finde zum fertig bauen mit Bildern.
Ist derzeit gerade schlecht..

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 17.06.2016 12:06:13 | Region: da wer
Währen das Ventil zu war, ist es stossweise aus dem Return rausgeschossen? Dann muss der vapor lock -Pool wahrscheinlich etwas tiefer werden. In deinem Fall war wahrscheinlich das Kürzen des 90ers der Fehler. Ich würde den mal provisorisch verlängern, mal schaun, wie der Wassertest dann läuft.
Daß der vapor lock dann mehr Destillat fasst, ist egal. Alles was da drin ist, wird ja nochmal destilliert. Nur die Poolgröße vor dem Ventil ist kritisch bezüglich Reaktionsschnelligkeit und Trennung. Also insofern ist die Poolberechnung von mir paar posts weiter oben nicht ganz richtig. Bei dir ist der Pool nämlich eigentlich kleiner als bei mir, da dein vapor lock pool getrennt vom pool vor dem Ventil ist.

Falls es bei ganz aufgedrehtem Ventil stossweise aus dem Produktkühler schiesst, könnte man für den Potstillmodus einen vapor lock ans Ende des Kühlers stecken. Also nur für die Phase nach dem Vorlauf, wo man keinen Reflux braucht. Da ist ja gerade auch keine Fraktionentrennung wichtig, also einen zusätzlichen Pool kann man sich erlauben. Aber das wäre eine nachträgliche Ergänzung.

Simplefix funktioniert nur bei den Temperaturen fürs Weichlöten, schon klar, oder? Also mit Silberhartlot kannst du damit nicht Edelstahl verzinnen. Oder meinst du Silberweichlot (also Zinn mit 3-5% Silber)? Oder mit was für einem Flussmittel konntest du Edelstahl mit Hartlot verzinnen?

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 18.06.2016 22:47:03 | Region: im Brennkessel
Habe zum testen nur das T-Stück den 45er Winkel, dann etwas Rohr 30cm.. vieleicht etwas zu lang zum testen, am Ende werden es max. 10cm sein, und dann den 90er Winkel dran.
Hab den Winkel heute provisorisch wieder etwas verlängert aber es spuckt immer noch stoßweiße raus.
Also alles andere als Ideal...

Vieleicht ein kurzes Stück Röhrchen reinlöten (oben verschließen) und da dran eines schräg anlöten welches wieder nach unten geht.
So oder so ähnlich... hab leider keine 8mm Fittinge mehr da sonst könnte ich mehr testen. Noch ein 90° Bogen würde ja keinen Abbruch tun wie du sagst.

Den Tipp mit dem Vapor Lock nach dem Produktkühler für den Potstillmodus werde ich im Hinterkopf behalten wenns da Probleme gibt.

Jup das Simplefix natürlich nur in Kombi mit Weichlot/Trinkwasserlot. Beim Silberhartlot ist es das von Bengs Modellbau und dem weißen Flussmittel (Felder CuFe Nr.1) welches auch in Ihrem Video zu sehen ist.
Und damit hab ich die Gewinde benetzt/verzinnt.

Wiedermal viele Tipps und Anregungen von dir, vielen Dank erstmal dafür ;).

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 19.06.2016 12:20:19 | Region: da wer
Wenn es schubweise kommt, dann sind da irgendwo Luftblasen, die nach oben gehen. Seltsam. Zumindest bei geschlossenem oder nicht ganz geöffnetem Ventil (wenn also der Pool gefüllt ist) habe ich das Problem überhaupt nicht, der Strahl ist absolut regelmäßig (mit Glaskolonne überprüft). Ist deine provisorische Version vielleicht nicht dicht? Du köntest es mit Mehlpampe kitten und im Ofen kurz backen. Oder mit Knete vielleicht.
Vielleicht ist es wegen der Luftblase, die bei dir vielleicht zwischen den beiden Pools gefangen ist? Immer mal wieder schafft es ein Teil übers T-Stück nach oben, und dann wird über den vapor lock Luft nachgezogen. Warum hat bearriver das Problem dann aber nicht? Oder hat er es nur nicht bemerkt? Da wo die Luftblase ist (bevor es nach der T-Stück-Abzweigung nach unten geht) oben ein kleines Loch bohren und wahrscheinlich ein kleines Röhrchen nach oben machen, wäre dann die Lösung. Ist in der still drawings pdf ja auch angedeutet manchmal.

Wie läuft es eigentlich ganz ohne vapor lock?

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 22.06.2016 11:03:33 | Region: im Brennkessel
Hmm hab nun das Röhrchen was in die Kolonne geht ungefähr auf das richtige maß gekürzt (6cm in etwa), da ist schon etwas besser aber immer noch alles ziemlich ungleichmäßig.
Auch ohne Vapor Lock kein schöner Strahl sondern ziemlich zerstreut, sodas es auf jeden Fall auch an die Kolonnenwand spritzen würde.

Dicht ist es zumindest jetzt...
Ich hab alles von außen mit Teflonband umwickelt.

Nächster Versuch dann wohl gleich wie von dir empfohlen mit einem Röhrchen damit das ganze Luft schnappen kann. Müste nur erstmal ein Röhrchen haben was ich da einlöten kann, und es sollte ja Kupfer sein.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 27.06.2016 12:41:39 | Region: im Brennkessel
Ich hab nun mal mit Röhrchen getestet, gefällt mir aber noch nicht wirklich.
Ich könnte unten am Winkel noch eine Art Nase anbringen dann läuft es nicht mehr unterm Winkel nach links weg sondern der Nase herunter.

Was meinst du Wo?
Ich hab mal ein Video gemacht:
https://youtu.be/UZ0KK7ys1YA

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 27.06.2016 20:34:52 | Region: da wer
Hat es überhaupt nichts gebracht?

Auf dem Video schaut es nicht so aus, als ob durchs Ende des Returns wirklich Luft reinkommt, oder? Es schwappt ein bisschen vor und zurück, aber um den Knick herum gelangt nichts, oder? Das wäre ja schon mal gut. Dann würde auch eine Verlängerung am Ende nach oben rechts nichts bringen.

Ich denke, daß das Röhrchen an der falschen Stelle ist. Das Problem ist wahrscheinlich am T-Stück, also an der 90°-Kante, wo die Luft von waagrecht nach oben geht. Das Rörchen müsste kurz vorher sein, auf jeden Fall noch vom waagrechten Rohr abgehen. Also idealerweise das T-Stück anbohren. Als Versuch aber lieber erstmal noch ein kurzes waagrechtes Stück zwischen T-Abzweigung und 45°-Winkel stecken und da das Loch reinmachen, nicht daß du das T-Stück ruinierst. Vielleicht kannst du versuchsweise das Rohr mit dem Röhrchen einfach umstecken, es ist ja nicht wichtig, daß das Röhrchen exakt senkrecht ist.

Sonst können verschieden Duchmesser der Rohre auch dazu führen, daß Luftblasen stören oder nicht. Ist aber alles etwas schwer vorherzusehen. Müsste man ausprobieren.

Oder:
Es gibt ja noch andere Möglichkeiten, Fittinge zusammenzusetzen. ZB der Reflux Return von meiner Anlage auf slanted plates adaptiert:
Von der slanted plate geht ja ein Rohr 45° nach unten links. Dann machst du einen 90°-Winkel nach unten rechts (oder 45°, dann muss das Rohr an der slanted plate aber etwas steiler abgehen), von dort in die Mitte des T-Stücks, das nun schräg von links unten nach rehts oben geht. An dem unteren Ende das Nadelventil, am oberen direkt oder mit ganz kurzem Rohr dazwischen ein 90°-Winkel nach unten rechts, fertig. Die nach oben geöffnete Achsel des T-Stücks muss minimal unter der nach unten geöffneten Achsel des letzten 90°-Winkels liegen, dafür brauchst du eventuell das ganz kurze Rohr. Bedenke aber, je länger dieses Rohr, desto größer der Pool...
Bei geschlossenem und teilweise geöffnetem Ventil funktioniert es bei mir auf diese Weise perfekt (hab ich mit Glaskolonne auf Video, leider ist zu viel Privates drauf zu sehen...). Bei ganz geöffnetem Ventil gibt es kleine Probleme. Da der Reflux Return aber nach unten spritzt, ist es relativ egal. Gleich drunter kann ja die Packung beginnen. Wäre durch ein Lüftungsröhrchen am letzten 90°-Winkel oben oder durch einen vapor lock am Produktkühler vielleicht zu perfektionieren.

Oder -fast dasselbe- Foto 273 auf Boka adaptiert: Ganz normal von der slanted plate ein Rohr 45° weg. Dann ein 45°-Winkel nach unten und in das T-Stück. Unten das Nadelventil und mittig nach rechts erst ein 45° Winkel nach oben rechts, eventuell ganz kurzes Rohr dazwischen, dann 90° nach unten rechts.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 28.06.2016 23:40:05 | Region: im Brennkessel
Jup mit Röhrchen war es besser.
Luft oder Dampf würde nicht durch den Pool kommen.

Nun ne kleine Story incl. Lösung, liest du und andere die es evt. auch bauen möchten sicherlich ganz gern nach dem ganzen Kopfzerbrechen.

Bin dann heute beim basteln auf was ganz simples gekommen... einfach ein Röhrchen innen rein, also durch das T-Stück und den 45er Abgang der nach unten geht^^.

Damit schoss es zumindest erstmal nicht mehr stoßweiße raus bzw. nur ganz selten, weil wahrscheinlich das Röhrchen im inneren auch manchmal vollläuft und das ganze keine Luft nachziehen kann.
Das Problem war aber dann, das es bei viel Rückfluß im Bogen unten raus gekommen ist.
Es baut sich bei der Konstruktion einfach zuviel Druck auf, wohl durch das Gefälle welches bei deiner Variante ja praktisch nicht gegeben ist.
Eine zusätzliche kleine Verlängerung am letzten 90° Winkel unten rechts drüber gestülpt hat das ganze gemildert aber nicht behoben.

Haben dann noch ewig rumprobiert und zb. mit Kupferdraht und ner kleinen Spirale zum Druckmindern in den 90er und dann nach unten gebogen.
War aber alles nicht das Goldene vom Ei.
Nach ewigen Kopfzerbrechen mit meinen Daddy (er findet das auch ganz interessant und bringt gute Ideen mit rein :), meinte ich warte mal ich hab da ja noch so ne Schlaufe aus 6mm Rohr (wie in der Still Drawings als Siphon).
Die hatte ich erst verworfen weil ich dachte der Pool würde zu groß. Lange rede kurzer Sinn mit der Schlaufe kommt ein Strahl aus dem Teil unten raus der nicht besser sein könnte, so gut kannst nicht pinkeln hehe.
Mein Vater meinte nur... na du bist mir einer, lässt einen hier bald Stunden lang den Kopf zerbrechen und hast Quasi die Lösung schon auf dem Tisch liegen^^ hehe.

Der Pool ist so nun sogar etwas kleiner als mit dem abgeschliffenen 90er.
Das einzigste Manko... alles was im Vapor Lock/Pool ist, kann nun wie von dir beschrieben wohl nicht mehr nochmals destillieren.

Bildchen vom Vapor Lock: https://abload.de/img/img_0017susri.jpg
Daneben das Röhrchen welches innen rein kommt (muss ich noch aus Kupfer basteln). Ich lass es einfach mal drin denn auch mit der Schlaufe macht das ja Sinn und es kommt nicht stoßweiße unten raus.
Das Röhrchen zum Vapor Lock wird natürlich noch eingekürzt.

Mal den ganzen Kopf provisorisch zusammen gesteckt fürs Auge :): https://abload.de/img/img_0015qrszt.jpg

Schwierige Geburt, habe schon viel Liebe und Zeit in das Baby gesteckt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Tollen Tipps, besonders an dich "Wo" sehr viel sich den Kopf mit zerbricht ;).
Der externe Return ist nicht nur sehr Praktisch, sondern sieht später auch noch schick aus wie ich finde.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 29.06.2016 12:54:46 | Region: da wer
Nochwas:
Auf den still drawings sieht man ja, daß kein richtiges T-Stück verwendet wird, daß also der Return nicht seitlich sondern nach oben abgeht und dann nach unten gebogen wird. Dadurch wird verhindert, daß Luftblasen am T-Stück vorbeikommen. Eigentlich genau wie bei meinem System mit zwar T-Stück aber der Biegung nach oben und dann nach unten gleich danach.

Du dagegen versuchst zu erreichen, daß die Luft hochwandern kann, ohne den Reflux zu behindern. Komplett anderer Ansatz. Oder ist das Röhrchen in der Praxis dann doch nur ein zusätzliches Hindernis für die Luft? Also ist es dann doch wie bei meinem System oder den still drawings?
Ich befürchte, daß bei hoher Heizleistung und geschlossenem Ventil der Reflux nicht ganz abtransportiert werden kann, also am Ende alles bis zur slanted plate volläuft. Auch wenn es nur halb bis nach oben läuft, vergrößert es doch stark den Pool.
Du könntest eine andere Version ja mal zusammenstecken, hast ja sogar glaub ich alle Teile da.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 29.06.2016 20:53:47 | Region: im Brennkessel
Hmm nun ist die Verwirrung perfekt...

Ich hab es ja wie von dir empfohlen und bei bearriver zu sehen gebastelt.
Problem war ja nur das es stoßweiße rausgeschossen kam. Was wohl der Luft zwischen dem T-Stück und dem unteren Vapor Lock/Pool am 90er Winkel geschuldet ist.
Und deswegen hatte ich das Röhrchen eingebracht damit die Luft wenn sie durch den Reflux komprimiert wird entweichen kann.
Ist ja im Grunde nix anderes als wie von dir beschrieben mit dem Röhrchen am T-Stück, nur das die Luft im inneren richtung Platte geht anstatt nach draußen.
Kommt dann aber wie gesagt im Bogen rausgeschossen bei viel Reflux. Hier wäre deine Variante sicher optimal weil kein großes Gefälle da ist. Mit der Schlaufe funktioniert es aber wie gesagt bestens.

Oder meinst du es so das, das Destillat im Vapor Lock destilliert und dann als Dampf durch mein internes Röhrchen am T-Stück vorbei gelangt?
Da hast du natürlich Recht dann wäre der Vapor Lock wiederum sinnlos.

Aber es geht auch ohne Röhrchen das hab ich eben mal getestet. Und verhindern das Dampf durchkommt tut ja der Vapor Lock.

Nun hab ich natürlich auch schon alles angepasst und für den externen Return (wie bei bearriver) Löcher gebohrt usw., nochmal ummodeln ist nur schlecht machbar wegen anderen Winkel Verhältnissen.

Bezüglich Durchflussmenge...
Aus welchem Grund vermutest du das es bis zur oberen Platte volllaufen könnte?
Also man kann schon gut "reinschütten" bis es über die T-Stück Höhe steigt. Und die nur 6mm Innendurchmesser sind doch auch bei deiner Variante vorhanden, nur das bei mir der Vaporlock innen 4mm hat.
Es kann halt immer nur das durchlaufen was der Innendurchmesser hergibt, oder stehe ich hier grad auf dem Schlauch?
Einen Reflux wie in meinem Video am Anfang zu sehen oder auf Anlage 297, kann das ganze gut bewältigen ohne das der Pool über das T-Stück hinaus geht.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 30.06.2016 16:12:36 | Region: da wer
Ich befürchte, daß das interne Röhrchen zu viel Platz verbraucht, also den Return verstopft, und daher der Reflux nicht schnell genug abtransportiert wird. Aber wenn du das ausschließen kannst, passt alles.
Aber wenn es eh ohne das interne Röhrchen geht, die Schlaufe also das Problem genug erledigt, lass es eher weg, ist verstopfungssicherer und auch hygienischer.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 04.07.2016 21:42:39 | Region: im Brennkessel
Stimmt, das habe ich nicht bedacht ;).
Also nun hab ich alle Varianten getestet...

1. genau wie bei dir
2. Foto 273
3. bearriver

1. Funktioniert am besten und schnapt nicht oder nur ganz wenig nach Luft, erfordert aber auch am Ende eine Schlaufe/Siphon, sonst kommt es bei viel Reflux im Bogen raus. Wahrscheinlich zuviel Druck durch das zusätzliche Gefälle bei mir.

2. Noch schlechter als die Variante von Bearriver. Man hört regelrecht durch den Trichter wie Luft nachgezogen wird (stoßweißer Auslauf), und braucht dadurch natürlich auch das Siphon am Ende.
Die zwei "90er" erst einer nach oben und dann einer nach rechts unten, würden das ganze also nur verschlechtern, und der Pool sich vergrößern.

3. Ohne Röhrchen (innen) natürlich noch das Luft Problem, aber mit Schlaufe/Siphon am Ende nach unten gerichtet kein Problem. Und im Bogen kann es dann auch nicht raus.

Am besten würde mir deine erste Variante gefallen weil hier das Luft Problem so gut wie garnicht vorhanden ist, aber dann müste ich wohl nochmal Winkel bestellen und ich komme nur schlecht mit meinen schon gebohrten Löchern hin.

Ich glaube ich werde nie fertig damit :D.
Ne passt schon denke ich nach der bearriver Variante und zur Not muss ich eben später nochmal irgentwie umbauen.
Das es bei wenig Reflux nicht fließend sondern "blubbernd" unten aus dem Siphon kommt dürfte ja egal sein oder? Kommt alles mittig raus und kann nicht zur Seite weg.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 06.07.2016 15:50:10 | Region: da wer
Daß 1 und 2 so unterschiedlich sind, wundert mich.
Wenn es so ist wie du es beschreibst, kannst du es so lassen wie bei bearriver.

Interessant wäre noch, vor dem endgültigen Zusammenlöten mal das Ventil dranzuschließen und ein bisschen damit zu spielen. Also prüfen, ob du trotz des internen Geblubbers 1 Tropfen pro Sekunde bis 100% Output gleichbleibend einstellen kannst. Du musst dafür den Trichter vielleicht mit der Wasserleitung und einen Schlauch gleichbleibend beschicken.

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

Speedy am 09.07.2016 16:19:26 | Region: im Brennkessel
Gute Idee...
Funktioniert bestens von unter 1 Tropfen pro Sekunde bis 100% Output. Einzig bei voll aufgedrehtem Ventil kommen hin und wieder mal ein paar Tropfen aus dem Return.
Zu vernachlässigen, oder den Return evt. im Potstill ganz weg lassen?

RE: Bau einer Bokakob/KEG Destille

der wo am 11.07.2016 11:50:29 | Region: da wer
Ist zu vernachlässigen. Ob es im Endeffekt für einen Raubrand einfacher ist, den Return wegzulassen oder nicht, würde ich mit der Zeit ausprobieren.
Ich hab gar nicht die Möglichkeit, den abzumontieren. Aber für Raubrände habe ich einen extra Potstillaufsatz mit Liebig. Die Anlage ist so viel schneller zusammengebaut und gereinigt. Und Getreide-Raubrände sind eine dreckige Angelegenheit...

Boka - Anlage 317

Speedy am 05.10.2016 22:35:57 | Region: im Brennkessel
Moin moin,

zuerst einmal einen großen Dank an der Wo und Hydro für eure Unterstützung und die wertvollen Tipps zum Bau. Wie Ihr auf Bild 317 sehen könnt hab ich es nun endlich geschafft das Teil fertig zu bauen, naja fast... da wären ja noch das Bullauge zur Reinigung und evt. ein Rührwerk? Obwohl ein Rührwerk sicher nur schlecht zu realisieren wäre.

Bissel was zur Anlage die am Ende doch noch einiges an Nerven und Geduld gekostet hat...
Die Temperatur Messung für den Wasser Zu und Ablauf sind nur eine nette Spielerei nebenbei, obwohl die Wasserablauftemperatur vieleicht nicht ganz uninteressant sein könnte. Beim anbrutzeln der Tri-Clamps mittels WIG (Hartlöten hat zumindest bei mir mit einem normalen Brenner nicht funktioniert) durfte ich einige Rückschläge einstecken, und es sind die ersten 3 Tri-Clamps dabei drauf gegangen^^... als Anfänger mit einem WIG Schweißgerät ziemlich schwer und erfordert einiges an Übung, besonders wenn man sich an Kupfer und Edelstahl mit einer Art "V" Naht probiert.
Zumal Kupfer und Edelstahl nicht die idealste Verbindung ist. Stahl auf Stahl oder V2A/V2A und WIG geht hingegen wie Butter und gibt schöne Raupen, aber wehe dem man probiert das obige wenn man es noch nie versucht hat. Als Zusatzdraht für Tri-Clamp kann ich hier nur wärmstens 1mm empfehlen, ich hab es mit 2mm durchgezogen. Ich hätte es sicher auch schweißen lassen können, wollte aber den Fragen aus dem Weg gehen ;), zumal ich nicht weiß ob sich das ganze jemand mit Cu/?V2A? überhaupt mittels WIG antun würde. Und mit MIG wollte ich nicht wegen Schweißspritzern. WIG löten/schweißen ansich ist aber ne feine Sache, und ich bin schon aufs Bullauge gespannt, das sollte wunderbar funktionieren weil beide Materialen aus Edelstahl sind.
Bei den Einschraubverschraubungen aus V2A allerdings fast das selbe Spiel, trotz das ich sie mit Silberlot "vorverzinnt" hatte, worauf Sie dann normales Sanitärlot super angenommen hatten. Die Teile also in die Löcher geschraubt und versucht zu verlöten? keine Chance. Das Lötzinn wollte einfach nicht fließen trotz Flussmittel und alles pi pa po (habe einfach zu wenig Hitze reinbekommen). Folgedessen habe ich dann über jede Verschraubung ein Stück Kupferröhrchen verlötet. Löcher aufgebohrt, eingesetzt und eingelötet? alles wunderbar. Wo ich aber gerade darüber nachdenke hätte ich die Röhrchen besser hart gelötet, das macht sich beim einlöten besser.
Der Reflux läuft dank dem Siphon wunderbar mittig auf die Packung (erstmal Edelstahlschrubber probieren?). Durch das Schauglas kann ich auch wunderbar das Verhältnis zwischen Reflux und dem was ich abziehe beobachten. Für die Wasserzufuhr hab ich wie bei der Anlage 301 ein Drossel-Rückschlagventil verwendet, das lässt sich wunderbar einstellen und erspart einem die nervige Einstellung am Kugelhahn/Wasserhahn. Die erste Reinigung habe ich unwissend mit Essig gemacht, und das böse Erwachen kam dann am nächsten Tag als ich den Grünspan gesehen hab^^. Also nochmal alles gründlich mit Zitronensäure gereinigt? wunderbar!
Jetzt kommt ?der Wo? und meckert gleich über die Silikondichtringe beim Schauglas ;). Die werde ich mir bei Gelegenheit mal aus Teflon drehen lassen und mal schauen ob ich es damit dicht bekomme (evt. Mit Teflonband zusätzlich umwickeln). Owbohl es nur etwa 2mm sind die Kontakt mit dem Dampf hätten. Die Anlage lässt sich jedenfalls ratz fatz ab/aufbauen, reinigen das gefällt mir besonders :). Die Teflon Dichtringe zusammen mit den Tri-Clamps sind zumindest bei mir super Dicht, aber das hatte ich ja schon gesagt. Mal schauen wie es im Betrieb ist wenn Wärme ins Spiel kommt, aber bei Wärme dehnt sich ja alles aus also dürfte es hoffe ich keine Probleme geben. Eine Vorlage fehlt mir noch, muss ich also erst noch basteln. Hockerkocher ist auch noch nicht vorhanden, aber ich dachte hier an max. 7Kw die es so in der Bucht zu kaufen gibt.

Nun steht sie halt da und wartet auf den ersten Lauf mit einigen Fragen von mir zum Betrieb.
Da ich wohl erstmal einen Reinigungsbrand machen werde kann ich sicherlich gleich die Anlage und Funktionsweiße für Neutralen kennen lernen. Wenn ich jetzt alles niederschreibe wie ich vorgehen würde, und was ich als nächstes gerne destillieren würde sprenge ich hier den Thread, darum belasse ich es erstmal bei dem Reinigungsbrand. Mein Thermometer zeigt mir bei kochendem Wasser max. 98,5°C. Alkoholmeter habe ich mit gekauften Schnapes und Isopropanol getestet und die Werte passen. Für den Reinigungsbrand werde ich den günstigesten Weißwein im Tetrapack nehmen. Ich glaube ich warte jetzt erstmal auf Antworten bevor ich den Beitrag ewig in die Länge ziehe.

Gefällt die Anlage bzw. gibt es was zu bemängeln bei dem was man soweit sehen kann?
Reinigungsbrand: wie gehe ich am besten vor?
Sorry für den langen Text, aber aller Anfang ist schwer :).

Aber gut zwei Fragen passen noch rein wie ich gerade sehe.
Muss ich bei Obstbränden ohne Rührwerk befürchten das was anbrennt?
Wieviel sollte ich den Kessel (30L) minimum befüllen damit alles korrekt funktioniert?

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 06.10.2016 20:13:06 | Region: da wer
Erstmal gratuliere. Es ist eine super Anlage.

Oben ist eine Öffnung, oder? Zum Druckausgleich.

Schön auch deine Infos zum Schweißen pipapao.

Die Reinigung mit Essig wäre schon ok gewesen, wenn du danach alles schön durchgespült hättest (vorzugsweise Heißwasser mit Soda). Mit Zitronensäure entsteht halt Kupfercitrat anstelle Kupferacetat mit Essig. Beides blau, beides giftig.

Das Schauglas kannst du ja auch irgendwann weglassen, wenn du dich sattgesehen hast ;-)

Wärme macht die Dichtung eventuell etwas weich. Vieleicht musst du dann die Tri-Clamp-Schraube nochmal nachziehen.

Da du ein Thermometer hast, brauchst du die Vorlage eigentlich nicht.

7kW sind natürlich zu viel. Du wirst nach dem Aufheizen weit runterregeln müssen. So 2.5kW ist die Grenze für 54mm. Diese Grenze solltest du beim Reinigungsbrand rausfinden, also so lange die Hitze erhöhen, bis du oben aus der Öffnung der Kolonne ein gurgelndes Geräusch hörst. Dann ist es zu viel.
Trotzdem ist ein großer Brenner nicht schlecht. Er sollte einfach zum Durchmesser des Kessels passen, damit die Wärme gut verteilt wird. Du kannst auch mit dem Abstand zwischen Brenner und Kessel spielen, zB zwei Eisenstangen zwischen Hocker und Kessel legen. Und irgendwann den Kessel einkapseln (wie bei Hydros 214). Edelstahl ist ja leider ein sehr schlechter Wärmeleiter.

Beim Reinigungsbrand wird neben der Leistungsgrenze dann auch die Temperatur interessant, auf welche sie maximal sinkt. Dann Vorlauf entfernen (so 2 Tropfen pro sek), dabei steigt sie wieder ein bisschen. Der Vorlauf sollte zwischen 77 und 78°C sein, danach dann zwischen 78 und 79°C. Bei dir wegen den 98.5°C wahrscheinlich ein bisschen niedriger.
Dann wäre es noch interessant (und schwieriger) zu versuchen, eine bestimmte Temperatur mit dem Nadelventil zu halten. Also irgendwann das Ventil ganz aufzudrehen und zu warten, bis die Temperatur steigt. Dann zB 88°C versuchen zu halten. Man muss das Ventil sehr frühzeitig betätigen, quasi einen Ozeandampfer lenken. Das Schauglas wird dir vielleicht helfen, da nur die letzten Drehungen des Ventils einen Effekt haben. Dann würde ich bis zum Ende des Reinigungsbrandes diese Temp halten und anfangs, in der Mitte und am Ende ein paar Gläschen sammeln und den Alkoholgehalt messen. Dann siehst du erstens, welchen Alkoholgehalt du bei 88°C hast, und zweitens, ob sich das im Lauf des Brandes ändert, also ob der mit der Zeit höhere Reflux das Thermometer kühlt und dadurch dein Ergebnis verfälscht (sollte nicht sein, ist ja ein Grund für den externen Return gewesen).

Vorher aber mal Essig destillieren. Mit Packung und mit offenem Ventil. 4l verdünnt auf 8l. Nicht zu stark heizen, da der Kessel so leer ist. Auch mal die Kühlung ausschalten, vorsicht, das stinkt, Fenster auf. Wenn 4l durch sind, ist es genug. Das Destillat (oder nur den Kesselinhalt, da sich dort der Essig konzentriert) ruhig aufbewahren, kannst es vielleicht nochmal gebrauchen, wenn du was verändert hast.
Mal schauen, auf welche Temperatur du kommst. Sollte die ganze Zeit 100°C oder minimal drüber anzeigen.
Danach gut durchspülen.

Das Alkoholmeter mit Isopropanol zu messen, war nicht ganz korrekt. Das spezifische Gewicht ist nicht ganz dasselbe wie das von Ethanol. Macht aber nicht viel aus (spez.Gew. 0.78 statt 0.79). Aber Reinigunsspiritus, Primasprit oder Apothekenalk wäre jedenfalls besser gewesen.

Ob oder wann was anbrennt, musst du selber rausfinden. Gas und Bierfass, da hab ich keine Erfahrung. Wenn ja, gibt es außer einem Rührwerk noch ein paar einfachere Möglichkeiten, gute Kompromisse wie Einkapseln des Kessels, größerer Abstand zur Flamme, bei nicht zu dicken Maischen funktioniert auch der Aromakorb mit Baumwollsack drauf ganz gut, weniger Leistung natürlich, Doppeltbrennen (Potstill-raubrennen mit geringer Leistung), oder vorher Abpressen (ist kein Sakrileg meiner Meinung nach).

Es sollte schon möglich sein, den Kessel auch nur zu einem Viertel zu befüllen. Je weniger, desto höher aber das Risiko, daß es oberhalb der Maische anbrennt. Vor allem wenn die Flammen um den Kessel herum züngeln. Also die Leistung muss dann runter, wodurch dann wiederum das Verhältnis aus Leistung und Kolonnendurchmesser leider nicht mehr ideal ist. Das wäre aber zumindest bei Aromabränden nicht schlimm.

Reinigung dann mit 10-15l Wein. 88°C halten bis nur noch 2 Tropfen pro Sekunde kommen. Aufbewahren für den nächsten Reinigungsbrand...

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 07.10.2016 21:40:12 | Region: im Brennkessel
Danke Danke, schön zu hören das ich soweit wohl alles richtig gebaut habe, aber ok ist auch kein Hexenwerk.
Jup Öffnung für den Druckausgleich ist vorhanden (8mm Kupferröhrchen) zu sehen unter bzw. links neben den Wasseranschlüssen.
Hmm dann habe ich wohl beim Essig nicht genügend gespült. Ziemlich hartnäckig das ganze, muss wirklich sehr gründlich und x mal gespült werden.
Dachte bei Zitronensäure bleibt das aus, aber ich hatte auch anschließend mit Backpulver neutralisiert, deshalb ist es mir wohl nicht aufgefallen.

Vorlage dann evt. als kleine Fleißarbeit nebenbei...ok.

Gut zu wissen das um die 3KW für eine 54mm Kolonne ausreichen. Gibt gerade übrigens einen Hockerkocher beim Norma für einen guten Preis. Aber ziemlich groß mit 7,5Kw. Anleitung dazu mit den Maßen findet man im Netz...

Ok Isolierung für den Kessel lass ich mir mal durch den Kopf gehen...
Leistungsgrenze werd ich testen, aber wenn du sagst ca. 2,5Kw dann weiß ich ja bescheid wo ich am Ende in etwa landen müste bei der Einstellung vom Kocher ;).

Also gehe ich folgendermaßen vor...
- Nadelventil zu
- Weißwein so 10 Liter in den Kessel
- hochheizen bis etwa 70°C dann die Kühlung "aufdrehen" und alles zurück schicken für etwa 10 Minuten um den Vorlauf zu konzentrieren, den Brenner dabei auf die Leistungsgrenze der Anlage eingestellt
- nachschauen bis wieviel °C ich mittels Wasserzufuhr zum Condenser die Heizleistung niederdrücken kann (natürlich nicht mit immenser Wasserzufuhr) wobei ich denke das irgentwann auch noch so viel Wasserdurchfluss die Temp. nicht weiter senken kann?
- Wasserzufuhr und Brenner auf ein gesundes Maß einstellen und Temperatur langsam auf 77-78°C steigen lassen, dann übers NV etwa 2 Tropfen pro Sek den Vorlauf abziehen dabei steigt die Temperatur bis etwa 78-79°C sofern die Temps vom Thermometer passen
- dann den Mittellauf auffangen und in Fraktionen sammeln sagen wir pro 1°C bis etwa 85°C?
- dann drehe ich das Ventil "ganz auf" und versuche bei 88°C zu bleiben
- wieder alles in Gläschen sammeln und wenn nur noch 2 Tropfen pro Sekunde rauskommen das ganze beenden

Vorher den Brand mit Essig, hoffentlich diesmal ohne Grünspan. Frage: Essigessenz oder normaler Essig auf 50/50 verdünnt?

Alkoholmeter:
Bei Spiritus (Angabe auf der Flasche: ca. 94%) sinkte die Spindel merkwürdigerweiße komplett ein. 50/50 verdünnt mit Wasser zeigt er mit 50% Vol... gerade mal eben getestet.
Bei einem Havana Club mit 40% Vol. hat er mir jedenfalls 40% Vol. auch angezeigt. Weiß aber nicht wieviel Zucker das Zeug intus hat, wenn überhaupt dürfte es aber nur sehr wenig sein.

Habe gerade Holunder am blubbern, der hat gerade seine 9% Vol. mit normaler Hefe. Werde den denke ich so bei um die 12% Vol. verhungern lassen.
Oder doch lieber fertig vergären und Nachzuckern bis etwa 16% Vol.?. Wobei ich schon immer ohne Oechsle Waage arbeite, die Maische also ohne Restzucker zu erhalten dürfte schwierig werden wenn es 16% Vol. werden sollen.
Ich mache da halt keine Hexerei drauß und zuckere zumindest meine Weine immer nach Geschmack. Hier wird es sich dann zeigen ob was anbrennt, ich hoffe mal nicht. Der Holunder sollte dann der erste feine Obstbrand werden.

Ich hab auch noch 15 Liter Ananaswein der mir Geschmacklich nicht so sehr zusagt, da bin ich mir noch im unklaren ob ich einfach einen Neutralen daraus mache oder eben einen feinen Weinbrand.
Schlecht ist der ja auch nicht, aber ich bin halt meine Geschmacksbomben aus Sauerkirschwein gewohnt :).

Anonsten immer meine abgezogenen Bodensätze vom Wein die so in etwa 5-10 Liter haben. Deshalb auch die Frage wieviel das minimum im Kessel sein sollte. Die haben sich mittlerweile schon wieder gesetzt, also Schlamm/Hefe am Boden.
Wenn ich da wieder abziehe wird es halt nicht all zuviel für den Kessel. Oder aber verdünnen und einfach einen Neutralen.. hmm ich weiß nicht. Den Schlamm mitzubrennen ist sicherlich keine gute Idee oder?
Obwohl ich bekomme noch von jemanden seine Bodensätze dann wird es sich besser lohnen.
Alles zusammen kippen und nen Weinbrand... mal gucken^^.

Ich bin gespannt... und hab vielen Dank das du hier immer sehr aktiv am helfen und beitragen bist, TOP!

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 09.10.2016 21:03:50 | Region: da wer
Mit Isolierung musst du vorsichtig sein, da sie in deinem Fall nicht brennbar sein darf. Außerdem verspielst du damit den Bonus, daß heiße Gase die Kesselwand hochgehen und dabei den Kessel rundherum beheizen. Also bei Gas wenn dann einen Kapselung aus Metall rund um den Kessel bis Füllhöhe, um diese Gase besser zu nutzen. Zuluft und Abluft müssen aber ausreichend gegeben sein. Eine Isolierung höchstens für die Rasten beim Getreidemaischen, wenn der Brenner aus ist.
Der Deckel und die Kolonne sollten aber herkömmlich isoliert sein. Für 54mm gibt es ja Schaumstoffröhren, auf den Deckel kannst du auch einfach ein paar Handtücher legen.

Essigessenz ist vierfach konzentrierter gereinigter Essig. Also entweder 4l Essig oder 1l Essigessenz auf 8l verdünnen.

- "hochheizen bis etwa 70°C dann Kühlung" Hilfe! Nein, Kühlung anmachen, wenn du merkst, daß die Kolonne im oberen Teil heiß wird. Bei einer Kolonne springt die Temperatur oben in einer Sekunde von 20 auf 80°C!
- Es kann sein, daß sich die Leistungsgrenze im Laufe des Brandes noch ändert. Also auch später noch rumprobieren.
- Die Wassermenge hat keinen Einfluss auf die Temperatur! Du brauchst halt so viel, um alles zurückzuschicken. Wenn der Kühler groß genug ist, reicht es, so wenig Wasser zu nehmen, daß es ihn warm/heiß verlässt. Einen Suppenlöffel an die Öffnung des Kühlers halten, dann siehst du, ob Dampf autritt. Riechen tut man es auch. Dann brauchst du mehr Wasser oder einen größeren Kühler.
- "77-78°C steigen lassen" Sie sinkt! Und das lässt du sie nicht, das macht sie ganz alleine. Erst springt sie auf ca 80, dann sinkt sie langsam. Der Alkoholgehalt steigt ja durch Rektifikation, also sinkt die Temperatur. Und ob meine Temperaturvorschläge stimmen, zeigt sich erst noch, auch da du mit dem Thermometer noch kein Wasser destilliert hast. Bzw verd. Essig ist fast dasselbe.
- "dann den Mittellauf auffangen und in Fraktionen sammeln sagen wir pro 1°C bis etwa 85°C?" Auch zwischen Vorlauf und Mittellauf kleine Gläschen sammeln (ruhig schon etwas aufgedreht). Die sind alle bei derselben niedrigen Temp. Dann voll aufdrehen, die Temp bleibt eine Zeit noch niedrig, dann steigt sie recht schnell (bei mehr % im Kessel langsamer, das ist dann einfacher), dann versuch 88°C zu halten. Irgendwann wird der Geschmack schlecht, dann hast du hoffentlich schon angefangen, Gläschen zu sammeln... (beim Reinigungsbrand brauchst du weder vorne noch hinten abtrennen, höchstens zum trainieren). Das ist das Prozedere für Aromabrände oder zumindest das was ich mache, viele Wege führen zum Ziel. Nach dem Vorlauf eine Temperatur wählen (zB 88°C, oft auch 2°C niedriger, Erfahrungssache, Stilfrage) und sie bis zum Ende halten, Gläschen sammeln, entscheiden. Das ist schwierig, deswegen probiere das beim Reinigungsbrand.
Für Neutralen hast du nach dem Vorlauf (du musst hier deutlich mehr abtrennen, sonst wird es immer irgendwie klebstoffigscharffruchtig bleiben. Daher lohnt es sich hier sehr, nur den ersten richtig klebstoffigen kleinen Teil des Vorlaufs wegzuschütten (Foreshots) und den zweiten großen Teil (Heads), der halbwegs ok ist, zu behalten und irgendwann nochmal zu brennen. ZB bei 15l 40% im Kessel 100ml Foreshots und 700ml Heads) zB 78.8°C und duldest dann nur 78.9°C währen des gesamten restlichen Brandes. Anfangs kannst du das Ventil noch ganz aufdrehen, dann immer weniger. Bzw ich mag die Abzapfmethode: Ich drehe so lange fast voll auf bis die Temp um 0.1°C steigt, dann schließe ich das Thermometer komplett zu und warte bis die Temp eine Weile wieder auf dem Ursprungswert ist. Man kriegt bald ein Gefühl dafür, wann die Temp steigt, kann so gut nebenher zB lesen oder aufräumen. Und in den Wartepausen sowieso. Zu lange zu warten ist auch keine Verschwendung. Je länger man wartet, desto länger dauert die nächste Abzapfphase. Irgendwann fängt es auch hier an schlechter zu werden (wann, hängt stark vom Ausgangsmaterial ab), dann hast du hoffentlich schon angefangen, Gläschen zu sammeln...

Wenn die Spindel bei 94% komplett einsinkt und bei 50% verdünnten 94% 50vol% anzeigt, ist sie nicht besonders gut geeicht. Das solltest du genau nochmal mit verschiedenen Verdünnungen ausprobieren und aufschreiben, um deine Werte korrigieren zu können. Havanna Club, keine Ahnung was da an Zucker drin ist. Vielleicht ist sie ja bei 40% korrekt, darunter zeigt sie zu wenig, darüber zu viel an?
Du könntest dir irgendwann mal eine größere Spindel mit Meßbereich 30-60% zulegen. Ist wesentlich genauer.
Und gleich eine Oechslespindel dazu, Versandkosten sparen ;-)

Der Hefebrand soll neutral werden? Dann würde ich ihn erst einmal mit offenem Ventil und ohne Packung raubrennen. Und irgendwann einen großen Neutralfeinbrand machen. Vielleicht Aktivkohle- und Sodabehandlung dazwischen.
Ob Hefe leicht anbrennt, weiß ich nicht. Und wie schädlich sie schlussendlich für den Geschmack ist, musst du wohl einfach ausprobieren. Du könntest damit übrigens auch den Reinigungsbrand machen.

RE: Boka - Anlage 317

Grog am 11.10.2016 18:50:12 | Region: Atlantik
Hallo Speedy,

von mir bekommst du nur Komplimente zu hoeren, den Rest hat eh schon der Wo erledigt ;) Nicht dass ich dir auch ne grosse Hilfe gewesen waere...

Die Anlage ist schlussendlich weniger kompliziert geworden als ich das bei der anfaenglichen Lektuere deines Projektes vermutet hatte!

Ich warte auf jedenfall mal auf dein feedback bezueglich der Handhabung des Keg's. Wie reinigst du ihn? Du hast die Triclamp die den Keg und die Kolonne verbindet, direkt an der Kolonne angeschweisst?

Gruesse,
Grog

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 12.10.2016 20:13:05 | Region: im Brennkessel
Hmmm nun wird es doch komplizierter als gedacht:).

Also nochmal der Reihe nach... (Vorgehensweiße mit dem Rinigungsbrand als wenn ich einen richtigen Brand für neutralen machen würde, also mit allem drum und dran zum probieren).
Ich heize dem ganzen ein bis ich merke das die Kolonne "heiss" wird und Dampf aufsteigt. Dann drehe ich die Wasserzufuhr auf.
Ob die Spule mit dem Dampf überfordert ist merke ich wenn Dampf oben am Druckausgleich entweicht trotz reichlich Wasserzufuhr bzw. lass ich es garnicht soweit kommen. Den Brenner dabei dann runter gedreht auf etwa Leistungsgrenze der Anlage,
je nach dem wieviel ich mit dem Kühler zurück schicken kann.
Ich denke mal der Kühler langt, er hat immerhin 25cm, bei HD hab ich gelesen das 15cm für eine 54er Kolonne und 2400 Watt ausreichen.
Die Wassermenge hat keinen Einfluss auf die Temperatur da diese nur bestimmt wieviel ich max. zurück schicken kann ohne unmengen an Wasser durchzulassen bzw. ist irgentwann der Punkt erreicht bei dem Dampf durchgelassen wird.
Die Temperatur steigt hierbei erstmal auf ca. 80°C oben in der Kolonne, bis der Alkoholgehalt durch die Rektifikation steigt und die Temperaur dadurch wieder absinkt. Dann lasse ich das ganze 10-15Min mit geschlossenem NV laufen um den Vorlauf zu konzentrieren,
und schaue wie Tief die Temperatur runter kommt.
Hydro schieb hier mal dazu: Equilibrium abwarten, Dampftemperatur oszilliert dann nicht mehr, bei überdimensioniertem, die Refluxspirale überforderndem Heizelement Heizleistung anpassen/reduzieren. Normale Herdplatten SCHLECHT geeignet!
Kann ich also am auf und ab der Temperatur hier bereits sehen ob die Spule mit der Heizleistung überfordert ist?
Soweit diesmal richtig hoffe ich?
Ab jetzt verstehe ich das ganze sicherlich wieder falsch;).
Die Temperaturen sinken dabei deutlich unter 78°C, bzw. ziehe ich mit dem NV Tropfenweiße bei 77-78°C ab (wenn das Thermometer stimmt) um die Foreshots/Vorlauf zu entfernen.
Durch das abziehen sinkt der Alkoholgehalt und die Temperatur steigt wieder etwas an.
Etwa bei 78-78,3°C (hierbei entscheidet aber mehr die Nase da die Temperaturen unterschiedlich sein können) befinden sich die sogenannten Heads (später Vorlauf) welche man später evt. noch weiterverwenden kann.
Für neutralen verbleibe ich immer im Breich nach den Heads also sagen wir mal in etwa bei 78,5-79°C (Abzapfmethode... oder mittels abgezogener Menge übers NV). Dieser Teil sollte dann kein Aroma besitzen bzw. sehr Aromaarm sein.
Habe ich hingegen Aromabrände in der Anlage suche ich mir im Bereich 88°C also kurz vor dem Nachlauf den Aromastärksten Punkt und versuche den mit dem NV zu halten bis der Geschmack nicht mehr überzeugt.
Und zum üben probiere ich das ganze schonmal beim Reinigungsbrand.
Einen guten Thread zu den Foreshots/Heads/Hearts/Tails habe ich hier gefunden: http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20160216183804-01.html

Ich hoffe das ich`s nun in etwa verstanden habe.

Alkoholmeter muss ich dann vorher nochmal testen.
Brand mit Essig sowieso damit ich sehe ob ich die 100°C errreiche und das Thermometer stimmt.
Beim Reinigungsbrand könnte ich gleich die Packung verwenden, ich hab Edelstahlschrubber gekauft.
Vorher werde ich die Teile aber erstmal auskochen, riechen gut nach Maschinenöl.
Meine Kolonne ist ca. 90cm mit Schauglas und die Schrubber haben 5cm Durchemsser.
Kann man in etwa sagen wieviele ich davon rein packen kann? Darf ja nicht zu fest und nicht zu locker werden.
Wenn ich sie etwas auseinander ziehe haben sie 8cm... liegen dann noch an der Kolonnenwand an aber rutschen durch die Kolonne.

Hallo Grog,

danke, ebenso.. sieht schick aus ;)
Nunja kompliziert vieleicht nicht, aber doch enorm viel Arbeitsaufwand den man evt. nicht sieht, und einges an Nerven mit den Tri-Clamps.
Zur Reinigung werde ich noch ein Bullauge/Schauglas vorne ins Fass schweißen, dann komme ich mit der Hand und Bürste rein.
Ja die Tri-Clamp Anschweißstutzen in die Kolonne bzw. den Kopf gesteckt und angeschweißt.
Es gibt aber verschiedene Größen, und das ganze passt nicht immer in ein deutsches 54er Rohr mit 1,5er Wandung.
Außendurchmesser vom Flansch braucht man für Deutsche KEG`s 64mm, und der Stutzen der ins Rohr kommt muss ja dann 51mm sein.
Wenn du mal durch`s Netz stöberst wirste feststellen das es nicht immer zusammenpasst.
Der Flansch vom KEG bleibt Original, und die Teflondichtung hab ich auf einer Seite Plan geschliffen.
Dann innen noch etwas rausgefräst und man kann eine durchlöcherte Scheibe aus Edelstahl einlegen, zb. für Geiste damit das "Obst" nicht in den Kessel fällt :).
Hast du sicherlich schon beim "Drachen" gesehen welcher bei Anlage 301 erwähnt wird.

Ich freue mich übrigens über jeden Beitrag auch wenn es Kritik ist ;).

RE: Boka - Anlage 317

Grog am 13.10.2016 10:29:50 | Region: Atlantik
Ich fahre ne 80er Kolonne und meine doppelt gewickelte Spule (8mm) ist gerade mal 20cm lang, jagt aber bei voller Leistung allen Dampf zurück. Also würde ich mir bei dir nicht zu viel Sorgen machen. Einfach Wasser marsch durch die Spule, Heizung auf ein konstruktives Niveau (2,5-3kw) und sobald du durch dein Schauglas merkst (zuwas hast du es sonst) dass es schön zurück auf die Packung regnet, alles eine Zeit lang anreichern lassen und dann anfangen langsam den Hahn (Nadelventil?) aufzudrehen. Wieviel dir das Thermometer dann anzeigt bei den ersten Tropfen (Vorlauf) siehst du dann.
Habe noch irgendwo gelesen dass bei ner Boka, also einer LM, mittels Hoehe der Spule evtl. gesteuert werden kann bis wieviel % der Alkoholanteil im Dampf sinkt ehe nichts mehr kommt, bzw. die Dephlagmatorkuehlung dann auf ein minimun reduziert werden muss.

Auf jedenfall nach den ersten Braenden berichten wie sich der keg macht, hab selbst noch ein 50l Teufel in Warteschleife...

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 14.10.2016 11:06:32 | Region: da wer
Nur die Sachen, die nicht ganz richtig sind, der Reihe nach, der Rest passt:

Die Grenze ist der Durchmesser der Kolonne (das ist ganz normal, du hast dich für 54mm also für eine gewisse Leistung/Geschwindigkeit entschieden) oder die Kraft des Refluxkühlers (das wäre schlecht, dann müsstest du entweder mit weniger Watt brennen, Zeitverlust, oder einen neuen Kühler bauen, der stärker ist und trotzdem in die Kolonne passt). Das sollte sich beim Essigbrand aber schon abzeichnen.

Hydro hat eine CM (und Grog auch), da ist das Thermometer ÜBER dem Kühler. Dh er misst gar nichts während der Vorlauf angereichert wird. Oder nur ein bisschen die Erhitzung der Kolonne oder falls es ein Alkoholwölkchen mal am Kühler vorbeischafft. Bzw er weiß das besser, ich habe nie eine CM bedient. Aber das ist auf jeden Fall ein Punkt, wo eine LM ganz anders ist.
Die Spule ist dann überfordert, wenn Dampf vorbeikommt und das mit mehr Wasser nicht verhindert werden kann. Einen Schrubber in die obere Hälfte der Spule zu stecken, würde dann etwas helfen.
Die Kolonne ist dann an der Grenze, wenn sie gurgelnde Geräusche von sich gibt. Es gurgelt, weil der hohe Dampfdruck verhindert, daß der Reflux durch die Packung hinunterfließt. Dann bildet sich eine flüssige Schicht, durch die der Dampf durchgurgelt.

Der Vorlauf hat ja eine niedrigere Siedetemp als Ethanol. Deswegen ist beim Vorlauf die Temperatur unter der Siedetemp von 96%igem Ethanol (78.3°C). Wenn diese Stoffe abgezogen werden, steigt die Temperatur auf 78.3°C. Also der Vorlaufgehalt sinkt, deswegen steigt die Temperatur.
Beim Mittellauf bleibst du immer bei 78.3 (oder welche Temp du halt minimal erreichst). Wenn die Temp 1/10°C steigt, musst du das Ventil schließen, dann sinkt sie wieder.

88°C hat 69%. Ist also vom Nachlauf einer Potstill schon noch etwas entfernt.

Die Schrubber würde ich auseinanderziehen und dann in der Kolonne wieder zusammendrücken, damit die Packung auch am Rand gleichmäßig wird, nicht einfach dicke Kugeln übereinander liegen. Die Packungsdichte ist dann ein weiterer Punkt, der die Leistungsgrenze beeinflusst. Bei sehr dichter Packung kannst du nicht so stark heizen, ohne daß es zu gurgeln anfängt. Bei sehr lockerer kannst du zwar stärker heizen, aber es ist sehr uneffektiv. Also es gibt eine optimale Packungsdichte (Vorteil von zB SPP, das muss man nur reinschütten), aber Hauptsache du machst irgendein Mittelding, nicht durch die Kolonne rutschen, aber nur mit sanftem Druck stopfen, wahrscheinlich dichter als du bisher denkts.
Die optimale Leistung ist dann die, wo es noch nicht gurgelt.

Mach jetzt erstmal den Essigbrand, dann tun sich vielleicht neue Fragen auf und andere klären sich. Mit den Schrubbern. Nicht vergessen, die Kühlung mal auszuschalten, damit auch oben alles essigdampfgereinigt wird und der Produktkühler etwas heißen Essig abbekommt. Und gut durchspülen danach, sonst entsteht blaues Kupferacetat.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 21.03.2017 01:14:07 | Region: im Brennkessel
Hallo zusammen,

ich hoffe Ihr seit gut ins neue Jahr gerutscht, und habt nicht zu Tief ins Glas geschaut ;)....
Frohes neus wünsche ich euch noch!
Hat nun leider etwas länger gedauert weil ich viel Privaten Stress hatte/habe...
Nun möchte ich aber auf jeden Fall erstmal Rückmeldung geben damit Ihr nicht denkt das eure Unterstützung und Zeit umsonst war. Ich bin jetzt endlich mal dazu gekommen den Essigbrand zu machen.

Habe mir dazu extra nochmal sämtliche Tipps und Tricks vom Wo (1000 DANK!!!) hier herausgelesen, zusammenfasst, abgespeichert, und ausgedruckt.
Jedenfalls lief Anfangs alles wie geplant...hochgeheizt und wie schon vom Wo beschrieben die Kühlung angeschmissen als ich gemerkt habe das die Kolonne nach oben hin immer heißer wurde. Dann ging alles ratzi fatzi, wie der Wo schon sagte schoss die Temperatur von einer Sekunde auf die andere nach oben^^. Und stehen geblieben ist sie dann bei 98.2°C. Habe dann erstmal das NV zu gelassen und bissl mit Brenner und Wasserdurchfluss gespielt. Ganz egal wie viel ich den Brenner (8,8KW) aufgedreht habe, die Temp blieb konstant auf 98,2°C. Selbst als ich den Brenner ganz runter gedreht hatte, immer noch exakt und konstant 98,2°C gehalten. Ich dachte echt schon das Thermometer hat nen Knax weg^^, aber irgentwann wars dann doch so wenig Hitze und die Temp viel zügig ab. Kurz etwas aufgedreht wieder zack nach oben und konsstante 98,2°C (verblüffend ;D). Somit wuste ich erstmal über die maximale Temp beim Essig Brand bescheid. Kurz zur Errinerung... bei kochenden Wasser hatte ich 98,2°C, kommt also in etwa hin mit dem was ich vorher messen konnte.

Als nächstes habe ich probiert wieviel ich den Brenner aufdrehen kann bis die Spule überfordert ist und Dampf oben austritt (Kochlöffel oben an den Druckausgleich). Da ich bei ein paar Videos gesehen hatte das die Leute immer so 50°C Wasser Temp am Ausgang hatten habe ich mir das mal so als Grenze gesetzt. Alles über 50°C wird dann auch schon so heiss das man sich die Finger verbrennt, und das ist ja auch nicht sinnvoll. Jedenfalls landete ich schließlich bei 200ml/Minute Wasserverbrauch um unter 50°C zu bleiben. Trotzdem habe ich mal probiert mit etwas mehr Hitze schneller zu destillieren, dafür habe ich aber auch gut das doppelte an Wasserverbrauch gehabt, um unter 50°C zu bleiben(NV ganz geöffnet). Und 24 Liter Wasserverbrauch in der Stunde macht halt keinen Sinn.
Es war dann irgentwann soviel das oben schon etwas Dampf aus dem Druckausgleich gekommen ist. Aus dem Liebig kam es aber nur minimal schneller rausgetropft, also hab ich einfach wieder auf ein gesundes Maß runter gedreht. Gurgelen konnte ich aber selbst bei voll aufgedreheten Brenner erstmal keins hören. Lediglich mit dem Ohr an der Kolonne klang es so als wenn man Wasser im Topf zum kochen bringt und es kurz vorm Kochen ist. Ich kann also zumindest ertsmal sagen das ich mit einem gesunden Maß an Wasserdurchfluss von 200ml/Minute den Brenner lange nicht soweit aufdrehen kann das Dampf oben am Druckausgleich austritt (bei max 50°c Auslasstemperatur vom Wasser). Die Spule drückt also richtig gut alles nieder wenn man möchte, nur der Wasserverauch steigt enorm.
Rückfluss kam aber selbst bei zugedreheten NV immer nur Schluckweiße und für mein Empfinden zu wenig.... sollte doch dann schon durchgehend fließen hmmm^^?
Machte mich schon stutzig, aber egal erstmal NV wieder ganz auf und weiter gings mit etwa 2 Tropfen/Sekunde. Leider kann ich keine genaue Zeit sagen wielange ich das ganze so vollzogen habe aber so in etwa 2 1/2 Stunden werden es gewesen sein. Im Auffanggefäß hatte ich 650ml Destillat was aber schon noch nach Essig roch und schmeckte^^. Plötzlich ganz unerwartet blubberts und grugelt es^^, am Brenner und Wasserdurchfluss hatte ich aber nix verstellt. Und siehe da im Schauglas brodelt es munter vor sich hin (Video 3). Habe dann versucht weniger Hitze zu geben, aber das brachte nix da der Brenner dann schon fast ausgegangen wäre, und die maximale und konstannte Temp von 98.2°C wieder abgefallen ist. Aus dem Liebig kam es auch nur noch sehr wenig raus, selbst bei viel Kühlung. Anlage vermutlich abgesoffen/geflutet:D. Aber trotz viel Wasserzufuhr und 98,2°C am Kopf nur noch ganz minimal Destillat aus dem Produktkühler. Also hab ich das ganze dann ertsmal beendet.

Ich habe mal ein paar Videos gemacht damit man sehen kann was so vor sich ging :D.
An Herrn Schmickl: Falls diese nicht gestattet sind bitte ich drum diese zu löschen, aber den Beitrag trotzdem zu veröffentlichen, danke!

Viedeo 1: https://www.youtube.com/watch?v=F_R_PRgtsPM
Wie man sehen kann Tropft es hier mit etwa 2 Tropfen die Sekunde, aber eben nicht konstant.
Genau wie der erwähnte Rückfluss bei geschlossenen NV immer nur Schluckweiße kam.
- Temp immer konstant bei 98,2°C
- Wasser Temp am Auslass wie erwähnt unter 50°C gehalten bei 200ml/Minute
- NV voll geöffnet

Video 2: https://www.youtube.com/watch?v=1FMNOzk3qI8
- Brenner etwas mehr aufgdreht

Video 3: https://www.youtube.com/watch?v=aNtcP7U7qs8
- es Kocht... auweia ;D
- kaum noch Destillat
- Temp am Kopf immer noch bei 98,2°C
- viel Wasserzufuhr zur Kühlung, die aber nix brachte

Video 4: https://www.youtube.com/watch?v=cgPOhIVlKw0
- Brenner etwas runter gefahren damit das brodeln aufhört
- Ende der Schau im Schauglas :D

Meine Vermutung...
Erstmal ganz klar die Packung viel zu fest gestopft, das zeigen wohl auch die 650ml in über 2 Stunden^^. Obwohl viel gestopft hab ich nicht, aber die Schrubber eben fast so rein getan wie sie waren, und da sind sie schon ziemlich dicht.
Sieht man eigentlich auch gut auf Video 3.
Wenn ich nun hinterher bedenke wie "Luftig" zb. SPP ist, war das auf jeden Fall sicher schonmal viel zu Dicht und deshalb wohl später auch das Brodeln im Schauglas. Aber warum erst nach Stunden dieses Kochen in der Kolonne???

Das Schauglas war für mich zumindest am Ende der Aktion sinnvoll gewesen, da ich sehen konnte (auch hören) das die Packung dann wohl doch etwas zu Dicht war. Selbst die Anlage zitterte durch das brodeln leicht vor sich hin :D.

Die Tri-Clamp Verbindungen waren alle dicht.
Nur den unteren am Fass muste ich etwas nachziehen. Ich hab sogar den Eindruck die Teile sind jetzt nach dem ersten Lauf etwas weicher geworden.

Nun steht der nächste Reinigungsbrand mit Wein aus dem Tetra Pack an, und diesmal werde ich mich mal daran versuchen einen Aromabrand zu simulieren.
Denn der Holunder steht schon ein paar Monate auf der Maische und wäre als erster richtiger Brand dran. Zumindest beim Wein herstellen lässt man das ganze ja max. 2 Wochen gären und dann wird abgepresst.

Aber erstmal hoffe ich doch sehr das die die Probleme von der Packung gekommen sind?
Also die Sache mit den Edelstahl Schwämen gefällt mir so oder so überhaupt nicht, man sieht ja was dabei rumkommt wenn man keine Ahnung hat. Packung zu locker oder zu fest gestopft... dann dieses gezottel und wieder auseinander friemeln... neee das is nixxx und macht keinen Spass. SPP muss also her ;), und das befor ich mir den mühsam verarbeiteten Holunder noch vermassel.

Aller Anfang ist schwer?
Oder einfach nicht verzagen, und "Der Wo" weiß woran es gelegen hat fragen ;D?

@der WO
Hab gestern auch nen schönen Thread auf HS entdeckt und gelesen... Question about a Liebig for a 3" Boka.
Sehr interessant... auch mit wenig Englisch Kenntniss und Übersetzer. Bin mal gespannt wie es weiter geht.
Ist ja ziemlich dem gleich was ich so am basteln bin/war....

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 21.03.2017 21:30:53 | Region: da wer
Ja, Wasser oder Essigwasser destillieren hat so gut wie denselben Siedepunkt.

Wenn du doppelt so stark heizt, bist du aber auch in der Hälfte der Zeit fertig. Und deswegen brauchst du insgesamt eben nicht doppelt so viel Wasser.

Trotz voll aufgedrehtem Ventil bekommst du immer nur wenig Destillat. Das darf natürlich nicht sein. Und das verstehe ich nicht.
Ich habe daher in dem von dir genannten homedistiller-thread die Sache erzählt. Ich hoffe, es ist dir recht. Lies mal dort, was da für Kommentare kommen.
- Ich glaube, das kleine Röhrchen verstopft dir den Weg zum Nadelventil. Oder beide Wege sind verstopft, dann läuft der Reflux nicht den Return sondern die Platten runter. Klär das bitte nochmal ab (Wasser oben reinleiten, mit montiertem Ventil und Liebig, und dann ein bisschen rumexperimentieren mit dem Ventil und der Wassermenge).
- Oder es saugt doch etwas am Return, wie die anderen meinen. Wegen dem Kringel oder was auch immer. Schau beim Wassertest nach, was passiert, wenn du den Return zuhältst.

Video 2:
Also viel Wasser ist das nicht. Und die hohe Temp des Abwassers zeigt, daß zumindest bei dieser Brennereinstellung dein Refluxkühler noch sehr effizient/groß genug ist. Besser geht nicht.

Video 3:
Du brauchst jetzt wesentlich mehr Wasser und verschwendest auch viel (Abwasser noch kalt). Wenn es nicht möglich ist, weniger Wasser zu nehmen ohne daß oben was rausdampft, ist bei dieser Brenereinstellung der Refluxkühler am Limit. Hoher Wasserverbrauch, aber Wasser kostet ja fast nichts. Was meinst du mit "die aber nichts brachte"?
Im Sichtglas sieht es aus, als wenn die Leistungsgrenze überschritten ist. Allerdings hört man kein Gurgeln und es schaut noch regelmäßig und ruhig aus, keine großen Rülpser von unten oder so. Ich glaube nicht, daß du zwingend die Packung viel lockerer machen musst, oder zumindest, daß das nur Feintuning ist. Natürlich kann man mit lockerer Packung mehr Watt destillieren, aber daß das dann insgesamt effizienter ist (Menge an 95%igen pro Zeit oder Watt), glaub ich nicht.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 22.03.2017 14:19:21 | Region: im Brennkessel
Hallo der Wo,

also ich hab eben nochmal einen Lauf mit Wasser gemacht. Diesmal aber nur ca. die Hälfte der Packung welche ich vorher verwendet habe. Das Resultat war aber das gleiche...
Nur 100ml Destillat in 10 Minuten (zwei Tropfen/Sekunde bei voll aufgedehtem NV), also an der Packung liegt es wie du schon sagtest nicht.
Brenner wieder so eingestellt das ich auf 200ml Wasser die Minute gekommen bin. Es ginge auch mehr Leistung und mehr Wasser (noch unter der Leistungsgrenze) aber bringt ja nichts wenn aus dem Liebig nicht merklich mehr rauskommt (Video 2, Video 3).
Das meinte ich auch bei Video 3, mit "die aber nichts brachte"... Am Schluss als es brodelte, selbst bei übermäßig viel Wasser nur noch ganz wenig Destillat. Sollte doch normal schon fließend rauskommen und nicht nur Tropfenweiße bei voll aufgedrehtem Brenner.

Kannst gerne im HS schreiben kein Ding, ich lese ja mit und bin auch registriert aber mein Englisch ist zu schlecht um mit zu diskutieren. Oder eben mittels Übersetzer... oder aber in Deutsch. PM auf HS geht leider irgentwie nicht.

Das Röhrchen hatte ich damals nicht mit eingesetzt da es am Ende mit dem Siphon auch ohne funktionierte (steht weiter oben).
Das kann also nicht das Problem sein... leider.
Allerdings kam es mit dem Röhrchen gleichmäßiger aus dem Siphon.

Ich habe es eben nochmal getestet...
Ohne Liebig läuft alles wunderbar und lässt sich gut einstellen bis auf unter 1 Tropfen die Sekunde oder eben voll aufgedreht die ganze Menge (fast fließend je nach Wasserzufuhr von oben).
Mit Liebig habe ich ein gurgelndes/schnorchelndes Geräusch... der Liebig saugt also schon ordentlich. Aber auch hier kann man alles gut einstellen.
Ich denke das war auch das gurgelnde Geräusch was ich zuletzt beim Brennen gehört habe.
Return zugehalten alles iO und es ändert sich nix.

Mit einem Loch im Liebig läuft es sicher gleichmäßiger, ob das allerdings Sinn macht bzw. die lösung des Problems ist, nunja ich kanns probieren.
Also wenn das Siphon mir das Destillat vom Liebig wegsaugen würde dann müste ich das im Schauglas sehen. Da wird aber bei voll aufgedrehtem Ventil nix zurück geschickt.
Und wenn ich das Ventil ganz schließe, nur alle paar Sekunden mal ein Schluck.
Daraus kann man eigentlich schließen das einfach zu wenig Destillat vorhanden ist, denn zurück fließen sehe ich nichts wenn das Ventil voll auf ist... zumindest durch den Return kommt nix. Und wenn nicht genug Destillat zur Verfügung steht dann tropft es eben nur langsam. Das ganze wiederspricht sich aber, weil bei voll aufgedrehtem Brenner auch nicht viel mehr kommt :/.

Hmmm...

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 22.03.2017 17:29:16 | Region: da wer
Die Wassermenge beeinflusst nicht die Produktmenge. Nur das Ventil, und natürlich ist Dampf nötig. Bei offenem Ventil sollte ALLES den Liebig rauskommen. Zumindest unterhalb der Leistungskapazität der Kolonne. Das schaut dann richtig langeweilig aus im Schauglas.

PM sollte eigentlich gehen. Hab ich schon oft gemacht. Bei jedem Post unter meinem Bildchen ist ein PM-Button. Du musst natürlich eingeloggt sein, um den zu nutzen.

Ok, das Röhrchen war also draußen bei den Videos.

Beim Destillieren von Wasser hat es also nicht geklappt, beim Wasser reinschütten aber schon?

Beim Destillieren wird natürlich Dampf produziert und der muss ja irgendwo hin. Wenn er nicht kondensiert aus dem Liebig kommt oder irgendwo rausdampft, schickt dein Refluxkühler ihn wieder nach unten. Man sieht das in Video 3 ja gut, was da alles an Dampf und Reflux vorhanden ist. Hast du diesmal gesehen von wo der Reflux runterkommt? Kommt er aus dem Reflux Return oder von den Platten runter? Wenn weder aus dem Liebig, noch aus dem Return was kommt, pflatscht es die Platten herunter.

Destilliere nochmal Wasser. So wie Video 3. Packung darf draußen bleiben. Wenns dann wieder nicht klappt, finde zuerst raus, ob aus dem Return was kommt oder nicht. Dann Ventil zumachen, Liebig abmontieren, und dann -!Vorsicht heiß!- Ventil wieder aufdrehen. Dann siehst du, ob der Liebig für irgendwas verantwortlich ist.
Wenn wieder nichts kommt schraube -!noch mehr Vorsicht!- mit nicht saugenden dicken Handschuhen das Ventil ab. Behälter und Handtücher parat haben!

Dann schalte den Brenner ab, montier wieder alles, schütte oben langsam etwas kaltes Wasser rein um die Anlage abzukühlen, dann öffne die Verbindung oberhalb des Sichtglases und verschließe den Return mit irgendwas. Wieder montieren, Brenner an und schauen wies läuft. Dann auch eventuell wieder ohne Liebig und ohne Ventil probieren.

Wie gesagt, das wichtigste bei den Experimenten ist, zu sehen, ob der Reflux aus dem Return oder von den Platten kommt.

Bin gespannt, was das Rätsel am Ende auflösen wird.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 23.03.2017 15:41:45 | Region: im Brennkessel
Also ich hab nun mal alles durchgespielt.
Ob ohne Liebig, oder sogar samt ohne Ventil es bleibt das gleiche.
Wenn man den Return verschlossen hat und auch das Ventil dann sieht man recht gut wie die Platten fluten und es an den Wänden vom Schauglas runter läuft. Und davon sieht man wenn das Ventil offen ist nichts...
Meiner Meinung nach kommt genau das aus dem Liebig was auch oben kondensiert. Hin und wieder mal ein zwei Tropfen aber das fällt wohl nicht ins Gewicht.
Wie gesagt es kommt ja entweder vom Liebig oder direkt mittig vom Return, oder eben beides je nach Einstellung.
Wenn du aber sagst es müste mehr kommen dann muss es damit zu tun haben das einfach nicht mehr destilliert wird (nicht genug Dampf)... meiner bescheidenen Meinung nach.
Kannst du evt. ungefähr sagen was da Mengenmäßig ankommen müste (also bei Wasser bzw. Essig Wasser Gemisch) bei voll aufgedrehtem Ventil?.

Ich hab nochmal 2 Tests gemacht...

Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=86V-4TuS2ZM&feature=youtu.be
- Brenner etwas mehr aufgedreht als bisher immer
Ergebnis: 100ml Destillat in 5 Minuten und 300ml Wasserverbrauch pro Minute

Video 2: https://www.youtube.com/watch?v=s_z5-TpH6yI&feature=youtu.be

-Brenner voll aufgedreht
Ergebnis: 200ml Destillat in 5 Minuten und 700ml Wasserverbrauch pro Minute

Bei beiden Einstellungen immer so eingestellt das, das Abwasser nicht über 55°C gestiegen ist.
Man kriegt das Teil nicht mal an die Leistungsgrenze getrieben^^. Da muss man schon die Wasserzufuhr extrem zudrehen und über 70°C kommen (wo meine Thermometer dann aussteigen :D).
Dann kommt oben etwas Dampf.
Ansonsten kein gurgeln zu hören, bis auf das was wohl vom Liebig kommt.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 23.03.2017 22:01:33 | Region: da wer
Es sollte im Prinzip die gleiche Menge an Destillat rauskommen wie bei einer Potstill bei gleicher Heizleistung. Und was nicht aus dem Liebig kommt, fließt wieder zurück in die Kolonne.
Schade, daß du keine Potstill hast. Hast du nicht Lust, eine zu bauen? ;-)

Bei den neuen Videos kommt aber wesentlich mehr Destillat. Es schaut mehr aus und die Zahlen die du schreibst sind auch höher. Warum?

Video 2 von heute:
Pro 5min 200ml Destillat. 700ml Wasser pro Minute um so 43°C erwärmt. Stimmt das? Man kann es nicht genau lesen.
Um 1l Wasser um 1°C zu erwärmen braucht man 1kcal. Also pro Stunde nimmt deine Kühlung 60min x 0.7l x 43°C = 1806kcal auf.
Neben dem Kondensieren von 100°C Dampf auf 100°C Wasser kühlst du das Destillat aber auch noch. Wie warm ist das Destillat? Sagen wir 30°C?
Du hast pro 5min 200ml Destillat. Also pro Stunde 2.4l. Wenn diese auf 30°C abgekühlt werden, also um 70°C, kostet das 2.4l x 70°C = 168kcal.
1806-168 = 1638kcal kommen oben also an. Das sind 1.9kW (Online-Rechner). Wenn alles isoliert wäre und die Meßwerte alle solide, brodeln unten also 1.9kW bei Video 2. Bisschen mehr sollte möglich sein bei 54mm Kolonne, aber eigentlich passt es.
Pro kW verdampft pro Stunde 1.685l Wasser. Also müsstest du pro Stunde 1.685 x 1.9 = 3.2l Destillat bekommen.
Du bekommst aber nur 2.4l. Aber richtig groß ist der Unterschied nicht. Meßungenauigkeiten vielleicht.

Bei Alkohol bekommt man übrigens mehr Destillat. Bei 10% zB 2.6l pro kW pro Stunde statt der 1.685. Bei 40% 3.8l.
Überhaupt wird mit Alk alles ruhiger und damit besser laufen, da der Dampf von 1l Ethanol nicht mal 1/3 des Volumens hat wie der Dampf von 1l Wasser.

Du hast bei Video 2 den "Brenner etwas mehr aufgedreht als bisher immer". Also auch mehr als bei dem vorigen Video 3, wo die Leistungsgrenze überschritten war? Dann hast du bisher wahrscheinlich einfach zu wenig geheizt für mehr Destillat. Problem gelöst?

Aber du hattest bei Video 3 also weniger als 1.9kW aber die Leistungsgrenze überschritten? Das wiederum spricht für zu stark gestopfte Schrubber. Und was aber leider nicht erklärt, daß bei Video 3 kaum Destillat kam. Hier war auf jeden Fall ein Problem. Es sah im Schauglas aus, als wäre das Ventil zu, aber es war doch offen? Wo da der Reflux herkam, von der Platte oder dem Return, hast du natürlich nicht gesehen leider.

Hier ein Video mit einem Testlauf (Wasser oder Essig), 2kW, kurze Glaskolonne, leider nur mit geschlossenem Ventil. Aber mit aufgedrehtem Ventil kommt dann genauso viel aus dem Liebig, wenn auch nicht so schön gleichmäßig:
https://www.youtube.com/watch?v=Ng3SsDo8xUI
Schaut aber schon mehr aus als bei dir... Ein anderes Video hab ich leider nicht. Ich ärger mich selber, daß ich damals nicht einfach mal kurz das Ventil aufgemacht habe, während ich die Kamera in der Hand hatte...
So schön zentriert sollte es bei deinem so schön senkrecht nach unten gehenden Return bei geschlossenem Ventil auch ausschauen.
"Wenn man den Return verschlossen hat und auch das Ventil dann sieht man recht gut wie die Platten fluten und es an den Wänden vom Schauglas runter läuft. Und davon sieht man wenn das Ventil offen ist nichts."
Also bist du dir sicher, daß die Platte nicht überflutet, wenn der Return offen ist. Also kommt der Reflux aus dem Return. Sieht man es bei geschlossenem Ventil so wie bei meinem Video? Bzw aber halt weniger? Und wenn etwas das Schauglas runterrint, dann siehst du es ja auch, schreibst du.

"Meiner Meinung nach kommt genau das aus dem Liebig was auch oben kondensiert. Hin und wieder mal ein zwei Tropfen aber das fällt wohl nicht ins Gewicht."
Ich denke inzwischen auch, daß du einfach zu wenig heizt. Man sieht ja außer in Video 3 keinerlei oder kaum Reflux. Und ich glaube, man müsste es sehen wenn es einen gibt.
Eine Isolierung der Kolonne musst du natürlich noch nachrüsten.


Ich glaube, du probierst mal den Wein zu destillieren.
Mach wieder Videos. Ein Schwenk auf den Brenner wär ganz gut. Und am Ventil rumspielen und dabei Schauglas und Liebig filmen.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 25.03.2017 13:34:03 | Region: im Brennkessel
Potstill bauen?
Hmm nee lass mal, die Anlage hat schon genug Geld verschlungen, und ist immer noch nicht ganz fertig.
Aber ich könnte mal nur mit dem Kopf destillieren, kann ja den Liebig direkt an den Kopf hängen. Und zum dicht machen für den Anschluss des externen Return hab ich ne Blindkappe da.
Ich bin mir ziemlich sicher das dann deutlich mehr Destillat aus dem Liebig kommen würde. Zumal die Kolonne noch unisoliert ist, da geht sicher viel Leistung verloren.

---Bei den neuen Videos kommt aber wesentlich mehr Destillat. Es schaut mehr aus und die Zahlen die du schreibst sind auch höher. Warum? ---

Ja, einfach mal mehr den Brenner aufgedreht.
Und mich lässt das dumme Gefühl gerade nicht los das der Brenner einfach zu weit vom Fassboden entfernt ist, also nur ein Bruchteil der Leistung am Kessel ankommt.
Man muss bedenken das der Boden vom Fass auch noch weiter innen liegt und konisch nach oben/außen geht (evt. aber ein kleiner Vorteil für dicke Maischen).
Warum aber sind dann wenn ich voll aufdrehe die Abwasser Mengen/Temperaturen so hoch, dann muss ja wiederum genügend Leistung da sein :/.
Wie gesagt das Teil hat wohl immerhin 8,8KW laut Hersteller.
Hier mal eins zwei Bilder dazu:

https://abload.de/img/img_0030bko2q.jpg
https://abload.de/img/img_0031rfog9.jpg
https://abload.de/img/img_0032turro.jpg

Wow wiedermal kann man nur staunen über dein Wissen, sehr schön deine Aufschlüsselung.
Also Abwasser hatte 53°C, sagen wir im Schnitt 55°C = 2310kcal.
Gefühlt würde ich sagen ist die Temperatur vom Destillat vor dem Ventil schon deutlich mehr als 30°C (hab letztes mal extra gefühlt). Ich würde sagen 45°C, das macht dann 132kcal zum kühlen.
Dann sind es 2178kcal... laut stöbern im Netz wären das dann etwa 2,53KW, richtig^^? Das wären aber dann wiederum über 4,2L Destillat die ungefähr ankommen müsten.
Das da noch Verluste dazu kommen ist mir bewusst... Gibt es irgentwo Tabellen/Rechner auch was bei Alk pro KW ankommen müste. Ich weiß auf HS gibt es einige, aber welche sind die interssanten, mein Englisch ist leider so lala .

Aber wie gesagt der Brenner hat normal um die 8KW, und lief auch bei Video 2 mit voller Leistung!
Und ja, wenn das Teil auf volle Pulle läuft ist mir das nicht so geheuer :D.

---Du hast bei Video 2 den "Brenner etwas mehr aufgedreht als bisher immer". Also auch mehr als bei dem vorigen Video 3, wo die Leistungsgrenze überschritten war?......---

Du meinst sicher Video 1 im letzten Beitrag.
Jup, mehr als bei Video 3 oben. Und ja Ventil war auf... Schrubber wohl doch zu fest gestopft. Ne leider keine Ahnung wo der Reflux herkam.
Als ich geguckt habe verdeckte der eine Schrubber schon die Sicht ;).

Zu deinem Video^^
Du hast da mit 2KW geheizt?
Ne also soviel kommt bei mir bei weitem nicht. Es läuft schön mittig runter ja, aber dann immer nur Schluckweiße. Bei dir fließt das ja in Strömen im Gegensatz zu meiner Anlage^^.
Ja, meiner Meinung nach kommt wirklich alles entweder aus dem Return oder dem Liebig. Ich habs mir echt mehrmals angeschaut... hin und wieder ein paar Tropfen aber wohl nicht der Rede wert.
Sobald man die Platte zum fluten bringt sieht man es schön wie es seitlich am Glas runter läuft.

Videos mach ich, bin noch am überlegen ob ich den Wein angehe... aber ist ja im Grunde egal, ich kann das ganze ja nochmal destillieren, ist ja nur für den Reinigungsbrand gedacht gewesen.
Aber wenn ich so dein Video sehe, und meine Rechnung oben stimmt ist immer noch was gewaltig Faul.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 26.03.2017 10:40:17 | Region: da wer
Stimmt. Vielleicht erstmal die normale Boka-Konstruktion ohne Return zum Laufen bringen. Das schließt Fehlerquellen aus.

Du stellst das Bierfass halt direkt auf den Brenner. So machen das alle anderen auch. Und der Brenner ist auch ein ganz normaler. Gas 8.8kW ist zwar nicht Elektro 8.8kW, aber sollte dicke reichen. Schaut die Flamme schön blau aus?

Es gäbe dann natürlich noch die Möglichkeit den Brenner einzukapseln... Aber Isolierung ist erst einmal wichtiger und einfacher.
Wenn dann mehr Leistung oben ankommt, wird aber natürlich auch der Wasserverbrauch höher.

"Also Abwasser hatte 53°C, sagen wir im Schnitt 55°C = 2310kcal."
Es geht um die Differenz. Also wenn das Leitungswasser zB 12°C hat und das Abwasser 55°C, ist die Differenz 43°C, macht 60min x 0.7l x 43°C = 1806kcal.
Mit den 132kcal hast du Recht, aber das macht nicht viel aus. Insgesamt ist meine Rechnung wohl richtiger.

Das ist der Rechner:
http://homedistiller.org/calcs/pot_calc
Da hab ich auch die beiden Beispiele mit Alkohol berechnet.

Ich hatte damals gar nicht mehr als 2kW zur Verfügung. Daher bin ich mir sicher.
Dieses blöde schluckweise bei dir. Ich würde sagen, mach den blöden Kringel ein für alle mal weg...

Ich glaube dir, daß du das alles ganz gut siehst, wo der Reflux herkommt. Und die Abwassertemperaturen und -mengen passen (meiner Rechnung nach) ja halbwegs zur Destillatmenge. Also kommt oben wenig Watt an. Daher wäre ein Filmchen inklusive des laufenden Brenners interessant. Inklusive Daten wie ml pro Minute. Würde ich bei homedistiller zeigen. Dort kann das sicher jemand beurteilen. Und hier vielleicht auch jemand.
Und lass auf jeden Fall den oberen Schrubber weg beim nächsten Schritt, damit du was siehst. Und stopfe etwas lockerer, egal ob Wasser oder Wein. Mach ruhig Wein, aber brenn den ganzen Alk heraus. Für Reinigungs- oder Testbrände kannst du das Destillat (verdünnt) immer wieder verwenden.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 28.03.2017 10:48:20 | Region: im Brennkessel
Achso stimmt natürlich, Temp vom Wasser Zulauf hatte ich nicht bedacht und mit eingerechnet.
Also ich hab nochmal Wasser destilliert, aber diesmal ohne Kolonne und Return.

Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=K0CNIcOUEBc

Brenner voll aufgedreht.
Temp am Kopf 98,6 °C

Destillat: 240ml in 5 Minuten
Abwasser: 700ml/Minute bei 55°C

Dann nochmal mit der gleichen Leistung wie zuvor (Video 1 von oben). Nicht zuviel Leistung aber auch nicht zu wenig...

Destillat; 125ml in 5 Minuten
Abwasser: 350ml/Minute bei 55°C

Nimmt sich also nicht viel, als wie wenn ich mit Kollonne laufen lassen würde.

---Ich würde sagen, mach den blöden Kringel ein für alle mal weg... ---

Geht leider nicht, dann läuft es nicht mehr mittig auf die Packung... und ich bekomme das Problem wie Anfangs.
Und es würde doch auch wieder Dampf durch kommen und mir das Destillat verschmieren?

Dann hab ich mich am Wein probiert^^...
Und das lief alles andere als gut.

Anfangs war aber alles ok.
Nach ner halben Stunde den Brenner auf Vollgas muste ich die Kühlung aufdrehen (10,5 Liter Wein aus dem Tetra Pack mit 9,8%).
Habe dann erstmal das ventil zu gelassen um zu sehen wie gut der Return funktioniert und ob evt. die Platten fluten.


Video: https://www.youtube.com/watch?v=6EFSLzwnT0Y

Eigentlich alles super erstmal....
Temperatur zunächst auf ~80°C gestiegen und kurze Zeit später auf ein minimum von 78,2°C abgefallen.
Da gekaufter Wein ja keinen Vorlauf enthält, sicherlich passend?

Doch kurze Zeit später ist die Temperatur wieder angestiegen... über 80°C (habe aber nichts mit dem Ventil abgezogen).
Brenner immer noch auf voller Leistung und im Schauglas fing es wieder an zu brodeln.
Hab dann noch etwas rumgespielt (Ventil voll auf, Brenner runtergedreht usw.), hat aber alles keinen Sinn ergeben.
Selbst wenn ich den Brenner eig. schon zuweit runter gedreht habe hat es wieder munter im Schauglas gebrodelt.
Brenner noch niedriger eingestellt, und die Temp am Kopf ist gesunken (zu wenig Hitze).
Die Temperatur war eigentlich nie unter 80°C zu kriegen.
Da es aber wieder einmal im Schauglas vor sich hin gekocht hat, gab es wohl auch keine stabilen Temperaturen usw.

Kann auch weiter gar keine genauen Aussagen machen weil alles ziemlich schlecht und ungleichmäßig gelaufen ist.
Zumindest bis zur niedrigsten Temp von 78,2°C alles ok, aber dann wieder plötzlicher Temperatur Anstieg usw.:/.
Ich hab jetzt die Packung ganz draußen gelassen und alles wieder zurück in den Kessel geschüttet.
Das erste Glas (etwa 240ml) war jedenfalls ruck zuck voll (Ventil ganz auf), dann hab ich abgebrochen.
Packung war auch nicht wirklich fest, die rutscht ja schon so durchs Rohr.

Hier noch zwei Videos, aber frag mich bitte nicht was ich da alles probiert habe^^:
https://youtu.be/_SYiLpXI-NI

https://www.youtube.com/watch?v=35xMC4NPhvg

Nachher nochmal ein Lauf ohne Packung.
Ist doch verrückt das es mit den Schrubbern nur Probleme gibt.
Isolierung muss ich noch kaufen...

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 28.03.2017 20:47:39 | Region: da wer
Der Brenner ist bei dem ersten Video wirklich voll aufgedreht?
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=17&t=65942
Also anscheinend ist die Flamme zu schwach. Warum, ist noch nicht ganz klar. Was steht denn dabei? Wieviel gramm Propan pro Stunde? Wieviel bar? Und was steht auf dem Druckminderer? Ist die Flasche noch halbwegs voll? Hat der Brenner etwas zum Einstellen der Luftzufuhr?

Das mit dem Fluten der Kolonne werde ich noch ansprechen. Aber erst mal schauen was da noch kommt bezüglich des Brenners.

Statt dem Kringel ein 45°C Winkel nach unten dranmachen würde ich probieren. Oder einfach runterbiegen. Hat aber vielleicht keine Priorität. Und wenn es dann Probleme gibt, dieses Loch in den Liebig probieren.
"Und es würde doch auch wieder Dampf durch kommen und mir das Destillat verschmieren?"
Und wenn, es ist doch nur der Dampf, der 3 Sekunden später sowieso als Destillat dort landet. Und außerdem, da nicht genug Destillat vorhanden ist, um alle Rohre komplett auszufüllen, was ist dann noch drin? Ein Vakuum? Nein, Dampf natürlich. Die Luft ist durch das ganze hin und her ganz schnell rausgespült und neue kommt keine mehr herein. Außer den Liebig hoch und an der Nadel vorbei leider (die Ursache der Probleme). Aber die wird nicht den Return nach unten wandern, sondern nach oben zu den Platten. Also ist im Return sowieso permanent Dampf, auch bei dir.

Da du bei Wasserdampf 98.6°C statt 100°C hast, sind die 78.2°C wahrscheinlich eher 76.8°C. Und das sind erstens sehr schön hohe Prozente und zweitens wahrscheinlich auch eine schöne Portion Vorlauf. Hast du mal an den ersten Tropfen Destillat gerochen?
Dieses Video schaut gut aus.
Wenn danach ohne was abzuziehen die Temp gestiegen ist und nicht irgendwo ordentlich was rausgepfiffen ist (hättest du aber gerochen), war die Kolonne überfordert. Also zu viel Heizleistung oder zu dichte Packung. Das sieht man am Brodeln im Schauglas. Es brodelt, da der Reflux nicht mehr runterwandern kann. Nicht mal dort wo keine Packung ist, also mehr Platz ist, als sonst in der Kolonne! Auch wenn du nichts am Brenner verstellst, es fängt natürlich zuerst langsam zu verdampfen an und wird dann immer mehr, bis alles komplett aufgeheizt ist. Ein Runterregeln hätte das aber langsam wieder verbessern müssen.
Warum dann die Konstruktion mit dem Return versagt, also warum du nicht einfach das Nadelventil aufdrehen kannst und dann erstmal ganz viel Destillat kommt, bis sich das Brodeln wieder beruhigt hat, das ist ein Problem. Hier wäre es interessant gewesen, du hättest den Return für diesen Versuch abmontiert.
Wenn du wieder Nerven hast, sollte das der nächste Versuch sein. Mit Packung, ohne Return.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 30.03.2017 12:13:00 | Region: im Brennkessel
Ja Brenner war voll aufgedreht im Video 1.

Brenner ist der von dir verlinkte auf HD. Die angegebenen 30mbar stimmen nicht. Irgentwie steht überall was anderes zum Brenner.
Google --> Foker Ghisa. Dann auf der Foker Seite auf die PDF Datei.
Hier nochmal die Daten:
- 8,8KW
- 640g/h

Druckminderer hat 50mbar mit max. 1,5Kg/h. Gasflasche war noch gut halb voll. Luftzufuhr hatte ich mal probiert einzustellen, bei mehr Luft faucht er mehr, aber ich habs dann erstmal gelassen um genaue Vergleiche ohne Kolonne machen zu könnnen.
Etwas mehr Luft schadet sicher nicht, und die Flamme bleibt dabei noch schön blau.
Werde ich probieren....
Aber wie ich schon gesagt habe bei voll aufgedrehtem Brenner sind es ja schon 700ml Abwasser in der Minute um unter 60°C zu bleiben.
Wenn jetzt noch mehr Leistung kommt lande ich vermutlich bei über 1 Liter. Keine Ahnung mit was man so an Abwasser rechnen muss, aber 60 Liter Wasser in der Stunde?

Zu den Temperaturen...
Muss ich da nicht eher 1,4°C drauf rechnen, weil zb. Wasserdampf ja 100°C hat aber nur 98,6°C angezeigt werden?

Ich habs nochmal versucht diesmal ohne Packung.

Video 1:https://youtu.be/6VB1jyhx1SQ
Hochgeheizt und etwas bei geschlossenem Ventil laufen lassen (Brenner auf vollgas).
Minimale Temp um die 81°C.

Video 2: https://youtu.be/c9CIvtUAUmU
Bisschen rumgespielt und versucht zwischen 81 & 81,7°C zu bleiben.
Immer so 2 Tropfen pro Sekunde oder auch mal mehr und dann wieder ganz zu und Temperaur sinken lassen, dann das ganze wieder von vorne.
Brenner hatte ich hier glaube schon wieder runter gedreht.

Video 3: https://youtu.be/-__11BHA5No
Ventil voll auf, 0 Reflux

Video 4: https://youtu.be/ExKl4H8RqjA
Zwei Tropfen die Sekunde und wieder versucht zwischen 81 & 81,7°C zu bleiben.

Irgentwann hab ich noch bei etwas höheren Temps rumgespielt und probiert. Vom Geruch her wurde es von zeit zu Zeit immer schlechter Muffiger. Geruch vom ersten Destillat (bei max 81,7°C) würde ich als klar und Fruchtig beschreiben.
Klebergeruch konnte ich eigentlich bei den gesamten Bränden vom Wein aus dem Tetra Pack nicht wahrnehemn. Ob dieses Fruchtige nun eher die Heads waren oder das Aroma vom Wein kann ich nicht einschätzen.
Gebrannt dann bis maximal 90°C, irgentwann kam dann nicht mehr all zuviel und ich muste zu lange warten um nochmals unter 90°C abziehen zu können.
Maximale Ausbeute etwas über 1 Liter (10,5 Liter Wein mit 9,8%). Prozente am Anfang bei 80%, später dann auf 60% gesunken.
Ob das Teil allerdings genau anzeigt muss ich erst nochmal Testen.
Mit Packung konnte ich übrigens auch maximal 80% messen.

Weil bei HD Fragen kommen wie lange es dauert Wasser aufzuheizen.
Bei 10,5 Liter Wein dauerte es 30 Minuten bis Dampf oben angekommen ist (Brenner auf vollgas).

Die Platten haben glaube 2Cm Abstand zueinander (auf keinen Fall aber unter 1,5cm) und sind 6mm überlappend. Das sollte passen...

Test mit Packung und ohne Return mach ich, mal schauen ob dann dann alles abgezogen werden kann oder ob sie wieder flutet.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 16.04.2017 16:51:05 | Region: da wer
Speedy hats nun inzwischen hinbekommen.

Schuld am Fluten der Kolonne war ein feiner Sieb, den er unten in der Kolonne hatte, damit die Packung nicht in den Kessel fällt. Dadurch konnte kein Destillat zurück in den Kessel fließen, die Kolonne ist vollgelaufen.
http://homedistiller.org/forum/download/file.php?id=50255&mode=view

Eine weiteres Problem war dann aufgetaucht:
Bei aufgedrehtem Ventil fließt ein Teil des Destillats über den Return in die Kolonne. Und zwar einfach von oben direkt über die Rundung des T-Stücks in den Seitenarm. Speedy hat dann in die obere Achsel des T-Stücks schräg eine kleine Platte reingelötet, jetzt klappt alles.
http://homedistiller.org/forum/download/file.php?id=50411&mode=view
https://www.youtube.com/watch?v=UzqbDISxbYM
Der Destillatfluss ist zwar nicht hübsch, aber es funktioniert.
Wahrscheinlich würde ich beim nächsten Mal wegen der hier gemachten Erfahrungen doch eher dieses System empfehlen:
http://homedistiller.org/forum/download/file.php?id=50415&mode=view
Und allgemein einen etwas größeren Durchmesser, also 10mm statt 8mm wahrscheinlich.
Und vielleicht sowieso erstmal eine Potstill.

RE: Boka - Anlage 317

Olli am 21.09.2017 17:17:29 | Region: Zuhaus
Hallo Speedy und der Wo,

wie hast du denn jetzt das Problem mit dem reinrutschen der Packung in den Topf gelöst?

Überlege auch SPP zu nehmen, aber das ist ja schon sehr fein und wenn man kein so feines Sieb einbaut, rutscht dieses doch einfach durch die Kolonne oder? Edelstahlschrubber sind ja doch recht gut einfach reinzudrücken.

Suche nach Ideen, danke für Vorschläge!

Gruß,
Olli

RE: Boka - Anlage 317

Feingeist am 21.09.2017 21:23:15 | Region: Diaspora
Hi Olli,
ich bin zwar nicht der Wo oder Speedy ;-)
habe aber eine Anlage mit SPP, mit deren Trennleistung ich hochzufrieden bin. Bei mir ist das so gelöst: ganz unten kommt eine "Triangel" aus kräftigem V4A-Draht, die in eine Nut im Rohr geklemmt wird. Darauf eine dünne Schicht (ca. 8 mm) von einem groben, fest zusammengepressten Edelstahlschrubber, dann darauf die SPP. Ich möchte dir von einem Sieb abraten. Bei Sieben aus perforiertem Blech ist die sogenannte "offene Siebfläche" zu gering. Dampf und v.a. die zurückrinnende Flüssigkeit werden stark gebremst, siehe das Posting von der Wo. Drahtgewebe wäre besser, der Schrubber ist aber am besten und am billigsten. Das verwenden in Osteuropa und Russland viele (Wodka-)Brenner so.
Gruß

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 21.09.2017 22:01:48 | Region: im Brennkessel
Hallo Olli,

ich hab einfach die Löcher vom Sieb (siehe Wo`s erster Link im letzten Beitrag) mehrfach aufgebohrt. SPP hat ja 4-5mm,
wenn man um die 3mm mehrfach aufbohrt langt das damit alles gut zurück fließen kann.

Oder einfach einen Schrubber als Stopper unten reindrücken soll wohl auch ausreichen, glaube der Wo hat das auch so ;).

RE: Boka - Anlage 317

Olli am 21.09.2017 23:02:01 | Region: Zuhaus
Hallo Speedy und der Wo,

wie hast du denn jetzt das Problem mit dem reinrutschen der Packung in den Topf gelöst?

Überlege auch SPP zu nehmen, aber das ist ja schon sehr fein und wenn man kein so feines Sieb einbaut, rutscht dieses doch einfach durch die Kolonne oder? Edelstahlschrubber sind ja doch recht gut einfach reinzudrücken.

Suche nach Ideen, danke für Vorschläge!

Gruß,
Olli

RE: Boka - Anlage 317

bienemann am 24.09.2017 11:08:00 | Region: hier und da
Ich habe mir im Drogeriemarkt diese Abflusssiebe aus Edelstahl gekauft. Am Rand ein wenig glatt klopfen.
Mit einer Dichtung aus PTFE unten zwischen Deckel und Rohr geklemmt ist dicht und erfüllt für wenig Geld seinen Zweck. Bei Bedarf kann man das Sieb noch verkleinern und ggf die Löcher vergrößern.
bienemann

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 30.09.2017 20:56:51 | Region: im Brennkessel
Habe heute mal im Potstill Modus destilliert, also ohne Kolonne nur mit dem Kopf und Liebig direkt dran.
Klappt wunderbar... den Brenner muss ich dann allerdings schon soweit drosseln das er fast ausgeht.
Werde ich wohl in Zukunft für Aroma Brände nur so fahren.

War ein einfacher Versuch mit 5 Liter Trauben Direktsaft (100% Fruchtgehalt) vergärt auf 9% Vol...
Geschmacklich als Wein auch schon sehr lecker.
Ergebniss waren knappe 200ml Brand mit 70% Vol., alles bereits verkostet und zusammen geschüttet.
Gar nicht mal so übel... war aber leider noch reichlich Zucker vorhanden, ohne dem wäre es sicherlich noch eine ganze Ecke besser.

Das ganze ging rucki zucki... die ersten Tropfen überraschend früh bei 57°C.
In etwa einer Stunde war alles durch und ging schon in den Nachlauf über bei um die 87°C.

Nächstes mal dann Zuckermaische alla Wo bzw. Birdwatchers (ohne Blaudünger dafür selbst gemischtes Nährsalz) mit SPP.
Komischerweiße hat meine Backhefe die angesetzten 20 Liter allerdings nur bis 9% Vol. vergoren, die Ausbeute wird also eher Mager sein.

Vieleicht nochmal etwas verdünnen und frische Hefe hinzu...

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 02.10.2017 09:28:28 | Region: da wer
Warum musstest du den Brenner so weit runterregeln? Was wäre sonst passiert?
Und wie bekommst du im Potstillmodus aus 9% Wein mit nur einem Brand 70% Mittellauf ohne Reflux und ohne Packung?
57°C ist in der Tat recht früh. Und 87° schon Nachlauf? Warum? Hats schlecht geschmeckt?
Aus 5l 9% nur 200ml 70% ist sehr mager. Von 450ml Alk nur 140ml.
Wie kommst du bei beiden Maischen überhaupt auf 9%? Wie gemessen?

Ich werde irgendwie nicht ganz schlau aus deinem Post.

Jedennfalls ich würde Weinbrand entweder doppelt brennen (zumindest erster Brand Potstill) oder einfach, dann aber mit Kolonne und Reflux.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 03.10.2017 00:11:46 | Region: im Brennkessel
"Warum musstest du den Brenner so weit runterregeln? Was wäre sonst passiert?"

Nun ich wollte möglichst langsam durchbrennen...
Hätte ich den Brenner mehr aufgedreht wäre es eher gelaufen als getropft, und die Temperatur dem entsprechend recht schnell gestiegen.
Dazu kommt noch die geringe Menge im Kessel.

"Und wie bekommst du im Potstillmodus aus 9% Wein mit nur einem Brand 70% Mittellauf ohne Reflux und ohne Packung? "

Gute Frage...
Evt. doch etwas Reflux?
Schauglas war auch noch dazwischen...
Gesehen hab ich nix, habe aber auch nicht groß drauf geschaut.
Waren also schon auch knapp 30cm Steigrohr incl. Schauglas bis zur unteren Platte.

"57°C ist in der Tat recht früh. Und 87° schon Nachlauf? Warum? Hats schlecht geschmeckt?"

Jupp, kann sogar noch etwas niedriger gewesen sein als 57°C, aber bei 57°C hatte ich geschaut und verblüffender Weiße kamen hier schon die ersten Tropfen.
Ich probier das demnächst nochmal und mache falls es interessiert nen Video im Potstill wenns losgeht.
Ja, geschmacklich ab 87°C schon nicht mehr so dolle, ging mMn schon in den Nachlauf über.
Hinzu gekommen ist auch gerade ab dem Zeitpunkt eine kleine Undichtigkeit vom Kühlwasser, da sich ein Schlauch im Inneren des Kastens zum regeln des Wassers gelöst hatte.
Ich habe mittlerweile "keine" Schlauchtüllen mehr dran, da mich das ab und anstecken der Schläuche genervt hat.
Die gingen bei mir ziemlich schwer drauf da sie etwas zu klein waren für die Schlauchtüllen.
Jetzt sind es solche Mini Druckluft Kupplungen DN5... das "Problem" dabei ist aber das ich mehr Wasserdruck Eingangsseitig brauche.
Die Schläuche muste ich deshalb mit Kabelbindern sichern, einer davon war wohl noch zu locker und ist über die Schlauchtülle gerutscht, der Schlauch war noch dran aber es zischte plötzlich^^.
Werde jetzt zumindest im Kasten doppelt mit Bindern sichern.
Mal gucken, dank Mike sind mittels HTML Tag wohl nun auch Bildchen im Beitrag möglich (falls nicht erwünscht bitte löschen, danke) :).

Jetzt kommt der Wo und sagt... Schnellverschlüsse, Schauglas grrr was denn noch alles für unnötiges Zeug :D. Aber ich muss sagen die Verschlüsse haben sich gelohnt... alles rucki zucki dran und abgesteckt, kein ewiges rumgezerre mehr :).
Und Schauglas war doch auch nett anzusehen als die Kolonne geflutet ist oder nich :D... wäre aber auch interessant gewesen wenn ichs nicht mitbekommen bzw. gesehen hätte^^.
Man sieht auch schön wenn der Nachlauf beginnt und das Glas beschlägt.

"Aus 5l 9% nur 200ml 70% ist sehr mager. Von 450ml Alk nur 140ml.
Wie kommst du bei beiden Maischen überhaupt auf 9%? Wie gemessen?"

Ich muss mich korrigieren, wuste nicht mehr genau ob es nun 5 oder 4 Liter waren. Hab den Kessel gestern leer gemacht und es waren noch 3,5 Liter drin.... paar mal vorher minimal verkostet also eher 4 Liter insgesammt beim brennen gewesen.
Die 200ml waren schon kompletter Mittellauf.
Gemessen mit einem Vinometer, das einzigste von insg. 3 Stück welches wirklich genau anzeigt +-1%.
Die 9% bei beiden Maischen war eher Zufall würd ich sagen, Zuckermaische ist ja mit Backhefe und die andere war Trockenhefe von Kitzinger die aber normal bis 16% dreht.

Doppelt brennen usw. werde ich noch testen.
Im moment gefällts mir im Potstill für Aromabrände ohne Kolonne super, weil weniger "Aufwand".
Ok zu zweit brennen mit jemanden wie dir an der Seite der einem gleichzeitig alles super erklären und beibringen kann, ist mit Kolonne interessanter.
Alleine ohne viel Wissen schon ganz schön Tricki mit dem NV zu steuern, zumindest was Aromabrände betrifft.
Neutraler dank deiner Hilfe und der Abzapfmethode funzt ja bestens und werde ich auch so beibehalten.

Wünsche allen einen schönen Feiertag ;).

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 11.12.2017 22:22:23 | Region: im Brennkessel
Hab eben die erste Birdwatchers Rau gebrannt.
Potstill Modus ohne Kolonne.
Hab diesmal auch ein paar genauere Werte.

Bei 45°C diesmal der erste Tropfen, es kam aber diesmal Dampf aus dem Liebig^^.
Brenner hab ich darauf hin unter die gewohnte Einstellung geregelt, immer noch Dampf aus dem Liebig sowie oben am Druckausgleich...

Irgentwas musste also Faul sein.
Ich hab kalt Wasser an die innere Spule angeschlossen, und warmes zur äußeren wieder raus.
Kurz umgesteckt und siehe da alles wieder wie gewohnt, kein Dampf und keine Tropfen mehr.
Eigentlich hatte ich auf HD gelesen das es bei einer doppelt gewickelten Spule wohl egal sein soll wenn man zusätzlich noch etwas Abstand zwischen den Windungen hat.
Bei mir ist das nicht so, das Teil wird sowas von uneffizient...

Aber egal nun zu den Werten.
Es sei dazu gesagt das ich beim Messen Temperaturunterschiede hatte (Destillat), weil ich mit dem Brenner gespielt habe :), Abwasser hatte so um die 60°C und Destillat entsprechend auch geschätzte 5-10°C wärmer.
Hab also nicht zusätzlich am Wasser geregelt.
Durchgehende Tropfen dann wieder bei den schon im vorhergehenden Brand festgestellten 55°C.
Später dann ziemlich flottes und rinnendes Destillat bei moderater Brenner Einstellung ohne das die Spule überfordert ist.
Den Liebig hatte ich schräg ohne Ventil, externer Reflux natürlich keiner dran und verschlossen.
Durch das schräg stellen und das kleine Röhrchen oben am Liebig exelentes Fließverhalten in der Stellung.
Aber auch kein Ventil dran usw..

18,5L Maische mit ~9.5%

Bis 78,3°C hab ich so 12ml abgetrennt.
Riecht auch wieder schön nach Uhu.

Dann gemessen..
88°C - 62%
90°C - 60%
91°C - 57%
92°C - 53%
93°C - 46%
94°C - 40%
96°C - 20%
96,3°C - 18%
Ende

Insgesamt sind es 4 Liter geworden mit 39%, diesmal bei 20°C Raumtemperatur gemessen.
Knapp 1,76 Liter sollten es ja sein, und 1,56 Liter sind es geworden, der rest im Kessel ist klar.
Wie sind die Werte, stimmt das in etwa?
Nach dem Vapor Chart hab ich 4-8% Unterschied, aber wie gesagt Destillat war beim Messen mal wärmer und mal kälter.
So ab 94°C wirds irgentwie richtig ungenau laut Chart.
Alkoholmeter hat aber auch nur eine 1% Einteilung bis 50%, alles was darunter liegt gibts keine Teilstriche mehr.
Ich glaub ich muss das nochmal mit gekauften Schnaps besonders bei den niedrigeren Prozenten testen.

Feinbrand dann natürlich mit Kolonne und diesmal SPP.
Überlege aber vorher noch einen Raubrannt zu machen damit sich der Feinbrand lohnt.
Diesmal aber eine Birdwatchers Maische mit MoonshinersChoice und angestrebten 17-18%.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 12.12.2017 01:09:21 | Region: im Brennkessel
Hahh ich hab was vergessen, und das fällt mir recht spät ein, herje^^.
Mein Thermometer zeigt mir ja ~1,4°C zu wenig an, rechnet man die auf die Werte oben drauf stimmts ja eig. recht genau oder?
Die 1-2% Unterschied schieb ich mal auf die unterschiedlichen Temps vom Destillat beim messen.

Und bei den 97,4°C - 20% (96°C + die 1,4°C) die eig. 25% sein müsten, schieb ichs mal auf eine Ungenauigkeit vom Alkometer bei niedrigen Prozenten.

Das ganze hat mal so nebenbei erwähnt, ohne aufheizen 2:15 Std gebraucht.
Lief also doch recht flott das ganze...

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 12.12.2017 22:07:28 | Region: da wer
Und die Wassermenge war gleich, egal wie herum es durchgelaufen ist? Eigentlich unmöglich, was du da beschreibst. Seltsam.

Abwasser 60°C aber alles kondensiert spricht aber für eine sehr effiziente Kühlung.

Ab 55°C durchgehendes Tropfen, aber bis 78.3°C nur 12ml? Wahrscheinlich hätte das ein anderer nicht als durchgehendes Tropfen bezeichnet.

Die 1.4°C einberechnet, sind die Temperaturwerte ok. Nur ganz am Anfang und Ende nicht.
Was zählt sind die 4l 39%. Bei 18% abgetrennt bzw 4l aus 18.5l ist früh abgetrennt, das hat aber für Neutralalkohol geschmacklich höchstens Vorteile. Ich denke, die Maische hatte vielleicht sogar etwas über 10%. Ist das realistisch von der Zuckermenge her? Hatte die Maische Nährsalze?

Die Brenngeschwindigkeit ist schnell. Ist aber ok für den Raubrand.

17-18% braucht dann natürlich viele Nährstoffe. Nimmst du das originale Gärsalz von denen? Man braucht recht viel, mit "Choice" in der SuFu müsstest du was finden.

Für den Feinbrand würde ich so weit verdünnen, daß der Kessel angemessen voll ist. Die erreichten % sind dann zwar bisschen niedriger, aber der Alkohol sauberer.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 13.12.2017 20:32:28 | Region: im Brennkessel
Ja, Wassermenge die gleiche bzw. so eingestellt das ich rund 50°C Abwasser hatte.
Ich weiß klingt kurios... aber trotz guter Abwasser Temperatur sehr sehr schlechtes Kühlverhalten.
Werde das gleiche Prozedere beim nächsten Raubrand nochmal probieren.
Die 60°C Abasser hatte ich dann bei "korrekt" angeschlossenem Kühlwasser, also wo alles rund lief.
Kühlwasser hatte 13°C...

Gestern hab ich nochmal mit Kolonne und nur Wasser (3 Liter im Kessel, also eher wenig) am laufen gehabt.
Hatte mir erhofft durch die Wasserdämpfe die ganze Anlage etwas zu reinnigen.
Riecht innen immer irgentwie übel das ganze Teil, trotz Spüli usw..
Hat auch was gebracht aber diesen Grundgeruch bekommt man fast nicht weg.
Wenn man mit dem Finger in der Kolonne gerieben hat,
und dann probiert, schmeckte es nach Nachlauf.
Evt. mit Essig oder Zitronensäure, aber das anschließende neutralisieren usw. möcht ich mir nicht antun.
Ist immer ein heiden Aufwand find ich.
Jedenfalls bei geschlossenen Ventil hatte ich hin und wieder die gewohnten 98,6°C am Thermometer.
Insgesamt aber eher durchgehend 98,3°C ob mit offenen oder geschlossenem Ventil.

Bei zugredrehtem Ventil pfeift es schon ordentlich oben aus dem Druckausgleich.
Vieleicht geb ich beim nächsten mal noch etwas Spüli in den Kessel, das hatte ich leider vergessen.
Bei den zurück bleibenden Stoffen in der Anlage gerade beim Raubrand hab ich immer bedenken das der Feinbrand davon was mit nimmt.
Obwohl es nach dem Dampfreinigen schon sauberer ist.
Wie reinigst du deine Anlage?

Ab 55°C durchgehendes Tropfen, aber bis 78.3°C nur 12ml? Wahrscheinlich hätte das ein anderer nicht als durchgehendes Tropfen bezeichnet.

Ja, plus die 1,4°C oder nach neuen Erkenntnissen 1,7°C dann eher 80°C..
2 Tropfen/Sekunde, dann aber schon recht schnell gestiegen auf 89,7°C (incl. der 1,7°C Korektur).
Wie gesagt nur 12ml, der nächste Raubrand wird es zeigen ob ich es in etwa reproduzieren kann.

Was zählt sind die 4l 39%. Bei 18% abgetrennt bzw 4l aus 18.5l ist früh abgetrennt, das hat aber für Neutralalkohol geschmacklich höchstens Vorteile.
Ich denke, die Maische hatte vielleicht sogar etwas über 10%. Ist das realistisch von der Zuckermenge her?
Hatte die Maische Nährsalze?


Auf jeden Fall das kann gut sein.
Es war noch Restzucker in der Maische.
Normale Birdwatchers nach deinem Rezept, ich hatte aber zu wenig Wasser.
(Volumen vom Zucker nicht mit einberechnet, deshalb 18,5L nach dem Abziehen vom Bodensatz)

4,4KG Zucker
16 Liter Wasser
10g DAP + 10g DAS
10mg Thiamin
200g Tomatenmark

Mit der Backhefe war bei 9% Schluss, hab dann noch versucht mit Trockenhefe was rauszuholen.
Hat zwar noch gegärt aber dauert ewig (Maische aber schon schön klar gewesen).

Die Brenngeschwindigkeit ist schnell. Ist aber ok für den Raubrand.

Ja hab mir gedacht, da es eh nur Raubrand ist brenn ichs schneller durch.
Ich wollte eig. bis 10% runter brennen, aber der Magen knurrte^^.
Wasserverbrauch waren übrigens 65 Liter.


17-18% braucht dann natürlich viele Nährstoffe. Nimmst du das originale Gärsalz von denen? Man braucht recht viel, mit "Choice" in der SuFu müsstest du was finden.

Ne seit deinen Beiträgen wird nur noch selbst gemischt ;).
Und 3 Gläschen a 20g Nährsalz...? Viel zu teuer wenn ich bedenke wie günstig man selbst mischen kann.
Und so gut wie oft gesagt scheint die Hefe ja dann doch nicht zu sein, naja probieren kann mans ja mal.
Ich werde erstmal für 16% Zucker zugeben.
Normal ist es ja eine Turbohefe, aber schauen wir mal...

Gedacht sind für 25 Liter Maische als Nahrung: 140g Tomatenmark, 10g DAP + 10g DAS, 15g Activit, 3EL Calciumcarbonat
Der Tomatenmark ist wahrscheinlich überflüssig wegen dem Activit aber schaden kanns ja nicht.
Sollte ich beim Activit 15g nehmen, dann hab ich 15mg B1, bleibe also bei der empfohlenen Maximaldosierung vom B1.

Für den Feinbrand würde ich so weit verdünnen, daß der Kessel angemessen voll ist. Die erreichten % sind dann zwar bisschen niedriger, aber der Alkohol sauberer.

Werd ich so machen, danke für den Tipp.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 14.12.2017 22:08:34 | Region: da wer
Spüli im Kessel hilft nicht, da es nicht verdampft. Wenn dann Essig.
Eigentlich ist dampfreinigen schon das beste, was du machen kannst. Eventuell halt Essig dazu. Ganz geruchsfrei wird die Anlage bei mir auch nicht. Es überträgt sich aber nicht auf den Brand, finde ich. Ich spüle immer alles möglichst heiß durch, manchmal bisschen Spüli oder Soda dazu, je nachdem, was der nächste Brand sein wird, bei was ähnlichem oder Raubränden putz ich nicht davor, vor einem Neutralalkohol-Feinbrand zB aber schon. Die Packung nehme ich immer heraus, in einen Topf, zuerst mit Soda kochen, dann mit Zitronensäure kochen. Machen die meisten aber nicht so ausführlich wie ich.

Wie wahrscheinlich auch dir schonmal geschrieben, wenn du genauere Prozente deiner Maischen wissen möchtest, brauchst du eine Oechslespindel.

Bei entsprechender Zuckermenge geht bei mir die Backhefe immer auf knapp über 13%. Deine Zuckermenge sollte auch dafür reichen. Zu kalt vergärt? Oder ist es doch mehr gewesen als 9.5%? Da du nicht fertiggebrannt hast und keine Oechslewerte hast, bin ich mir nicht sicher. Hat die Maische noch süss geschmeckt?
Ich habe es nicht ausprobiert, ob ich mit Dünger usw (mit entsprechender Hefe) höher als auf 13% zuckern kann. Ich denke schon, daß es klappt, weiß aber nichts genaues. Neutraler wird es mit mehr Zucker auf jeden Fall nicht. Vielleicht lohnt es sich insgesamt aber trotzdem.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 15.12.2017 19:24:51 | Region: im Brennkessel
Spüli im Kessel hilft nicht, da es nicht verdampft. Wenn dann Essig.
Eigentlich ist dampfreinigen schon das beste, was du machen kannst. Eventuell halt Essig dazu. Ganz geruchsfrei wird die Anlage bei mir auch nicht. Es überträgt sich aber nicht auf den Brand, finde ich. Ich spüle immer alles möglichst heiß durch, manchmal bisschen Spüli oder Soda dazu, je nachdem, was der nächste Brand sein wird, bei was ähnlichem oder Raubränden putz ich nicht davor, vor einem Neutralalkohol-Feinbrand zB aber schon. Die Packung nehme ich immer heraus, in einen Topf, zuerst mit Soda kochen, dann mit Zitronensäure kochen. Machen die meisten aber nicht so ausführlich wie ich.


Gut zu wissen das man es eig. nie ganz geruchsfrei bekommt, und es sich auch nicht überträgt.
Also entweder gründlicher mit Essig oder nur Wasserdampf.

Ja die Oechslespindel ich kaufen muss :).
Maische stand immer gut warm, hat auch Anfangs heftig gegärt (hab ich so noch nie beobachtet)).
War schon noch süsslich, leider... also mehr wie um die 10% sicher nicht.
Wird wohl an der Hefe gelegen haben, ich schätze mal einfach keine gute Alkoholtoleranz.
War auch die günstigste, keine von Oetker oder so.

Du meinst also Neutraler aus Maische mit Backhefe und weniger Zucker wird sauberer als mit Turbo?
Weil weniger Zucker im Einsatz war?

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 16.12.2017 17:33:44 | Region: da wer
Erstens, weil es auch für Turbohefe schwer ist, den osmotischen Druck durch den Zucker und dann später den Alkohol zu ertragen, noch dazu vielleicht wegen des unorganischen Substrats.
Zweitens einfach dadurch, daß nicht nur das Destillieren reinigt, sondern auch das Verdünnen vor dem Destillieren. Selbst wenn der "Erstens"-Punkt nicht viel ausmachen würde, also die Menge an schlechten Geschmäckern pro erzeugtem Alkohol bei Turbomaische nicht höher wäre, eine Säuberung klappt effizient am besten mit Verdünnen. Wann verdünnen (also zB zwischen Rau- und Feinbrand. Aber eben auch vor der Gärung quasi) ist sekundär. Am besten natürlich möglichst oft und viel verdünnen. Das kostet dann aber jedesmal Reflux, also Energie. Und Kesselraum und Zeit.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 17.12.2017 13:22:37 | Region: im Brennkessel
Danke ;)

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 24.12.2017 16:45:33 | Region: im Brennkessel
Hab eben neue Zuckermaische für vorläufig 16% anesetzt.

Nährstoffe + PH Puffer:
- 10g DAP + 10g DAS
- 15g Activit
- 2 EL Calciumcarbonat
- 140g Tomatenmark
- in 100ml Wasser alles zusammen gemischt (außer Tomatenmark)

Maische
- 20 Liter Wasser
- 6,8Kg Zucker
- 0,8L Gärstarter
- + Nährstoffmix
- 10g Mooonshiners

Sollten eig. knapp 104 Oechsle sein (ja ich hab nun nach Jahren auch endlich so ein Teil :D).
Spindel schwimmt im Ballon und zeigt mir derzeit 110° Oe an.

Hab das Teil vorher mit einem halben Liter Zuckerlösung getestet und folgende Werte erhalten

- 50g/0,5L
sollten 35,8 Oe sein - Spindel meint: 40 Oe bei 23,2°C

- 100g/0,5L
sollten 67,90 Oe sein - Spindel meint: 68 Oe bei 23°C

- 200g/0,5L
sollten 122,43 Oe sein - Spindel meint: 125 Oe bei 22,5°C

- 300g/0,631L Wasser
sollten knapp 140 Oe sein - Spindel meint: 141 Oe bei 26,3°C

Bei Wasser ohne Zucker meint sie 2 Oechsle.
Etwas verwunderlich warum sie bei 50g/0,5L so abgewichen ist.
Vieleicht aber auch ein Messfehler meiner Seits, obwohl ich immer nur wieder Zucker dazu gegeben habe (außer bei 300g noch Wasser um auf 140 Oe zu kommen).
Dann müsten die anderen Werte auch nicht stimmen.

Mit 50g/0,5L werd ich nochmal testen...

Feststellen muste ich leider das ein 100ml Messzylinder nur zum Messen beim Start ausreicht, alles was dann während der Gärung unter 70 Oechsle geht kann nicht mehr gemessen werden weil der Messzylinder nicht hoch genug ist.
Habe den Händler angaben geraut und hätte aber mal lieber auf die Maße schauen sollen, nu brauch ich auch noch einen mit 200ml.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 27.12.2017 15:47:32 | Region: da wer
Im Gegensatz zu Alkoholspindeln ist bei Oechslespindeln manchmal der "upper meniscus" abzulesen. Sollte aber irgendwo draufstehen auf der Spindel, sonst ist es wie gewohnt unten abzulesen. Falls in deinem Fall oben, ist die Genauigkeit der Spindel etwas besser als du denkst.
Temperatur macht nicht viel aus. Manchmal lese ich pro 3.5°C über 20°C +1 Oe, manchmal pro 5°C +1 Oechsle.

Grundsätzlich ist es schon sinnvoll, verschieden große Glaszylinder zu haben, aber bei dünnflüssiger Maische kannst du die Spindel auch einfach in den Gäreimer tauchen. Und eventuell einfach drinnen lassen bis zur Destillation.
Sonst google mal "Tajt". Passt bei meiner Spindel perfekt. Lang genug bis -30 Oechsle.
Oder Reagenzgläser aus dem Kreativbereich (Blumenvase usw), es gibt welche 30 x 300 mm. Von Rayher zB. Sind aber sehr zerbrechlich. Beides ist von der Größe ein Mittelding zwischen 100 und 250ml Messzylinder.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 27.12.2017 23:34:57 | Region: im Brennkessel
Erstmal danke für deine Antwort, schreibt ja sonst kaum einer hier rein :).

Du hast recht steht sogar auf der Spindel^^, bei mir oben abzulesen.
Also nur noch 1° Oe Abweichung bei purem Wasser.
Deine Formel zur Temperatur hatte ich auch schon entdeckt: °C x 0.2 - 4 + angezeigte Oe = reale Oe
Bei +-1°Oe mach ich mich dann auch nicht verrückt.

Sonst google mal "Tajt".

Hmmm ja schauen sehr lecker aus :D... ähm ach die Vase, jap die hab ich auch gefunden^^.
Passt leider bei mir nicht, meine Spindel ist insgesamt 31cm lang.
Die von Rayher könnte passen, werd ich aber hier um die Ecke nicht bekommen, egal dann muss eben noch ein 250ml Messzylinder her, oder mal umschauen ob es so Vasen im Handel gibt.
Man denkt immer man hat alles, ist aber dann meist doch nicht so.

Spindel schwimmt im Ballon, mensch so ne Spindel macht schon Spass... wer hätte das gedacht :).
Ich kenne noch den alten Thread wo du und baerbeli heiß über die "Endvergärungsgrade" mit einer Oechslespindel diskutiert habt, das kommt mir jetzt sehr gelegen: http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20160302192259-01.html#20160302192259-01
Absolut lesenswert...

Bin mal gespannt... derzeit auf 70° Oe (am 24.12 angesetzt mit 110 Oe), aber natürlich im Ballon mit Alkohol und CO2.
Gärt aber sehr gut, ich bin zufrieden wenn das so weiter geht.
Mein Gedanke dazu war übrigens...
Ich gehe nur bis um die 16% Vol. und senke somit den Osmotischen Druck da ich nur 6,8Kg Zucker zugeben muss... ok könnte man auch gestaffelt zugeben.
Laut FWK sollte man beim Zucker unter 25% bleiben bei mir sind es ca. 27%.
Auch ein schöner Graph über die Gärdauer/Endalkoholgehalt ist dort weiter unten zu finden (Kapitel: Zucker).
Aber nicht nur der osmotische Druck den man ja mit gestaffelter zugabe vom Zucker begrenzen kann interessiert mich, sondern die Gärdauer.
In bedracht auf die Alkoholtoleranzgrenze einer Hefe (bei der Moonshiners womöglich ~18%) gehe ich davon aus das man die Maische schneller und vorallem auch sicherer 100% trocken bekommt.
Gerade am Ende der Gärung wenns an die Toleranz der Hefe zum Alkohol geht, ist es ja immer schleppend und langsam.
Nun hab ich gefühlte 2% Vol. weniger welche die Hefe zu ertragen hat, und somit sollte sie bis zum bitteren verhungern zügig Trocken vergären :).
Ein weiterer Aspekt ist wohl das es durch die geringere Menge an Zucker auch Geschmacklich sauberer wird.

Eigentlich nur Vorteile oder?
Macht "nur" 16% Vol. gärt aber schneller 100% trocken fertig fertig als normale Reinzuchthefe, da man unter der Alkeholtoleranz bleibt.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 28.12.2017 16:49:32 | Region: da wer
Wenn denn die Nährstoffe passen. Und falls es (anders als beim letzten mal) diesmal trocken gärt, kann es aber auch an dem Calciumcarbonat liegen (vor allem wenn in deiner Region das Wasser weich ist). Vielleicht auch an dem Activit. Nicht unbedingt an der Hefe. Die Backhefe hätte die vorige Zuckermenge bewältigen müssen. Ich habe verschiedene benutzt, auch ganz billige für 9 cent.

16% würde ich nicht als "nur" bezeichnen ;-)
Bei meiner Zuckermenge hat gestaffelte Zugabe nichts gebracht. Habs nur einmal probiert.

Gib der Maische auf jeden Fall Zeit auszugären. Schön warm stellen nach der anfänglich starken Gärung.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 23.03.2018 23:03:55 | Region: im Brennkessel
Sooo...
Nachdem die Zuckermaische immer noch ganz langsam vor sich hin gärt und kein Ende findet hab ich sie nun zum klären kalt gestellt.
Gärstart war am 24.12.2017... das ist die längste Gärung die ich je hatte.

Die Oechslewaage zeigt mir von anfänglichen 110 Oe noch 11 Oe an, und die schmecken tut es natürlich noch süßlich.
Also rund 100 Oe vergärt, ich hab auch keine Lust noch weitere Monate^^ zu warten.

Rund 13% Vol. zu mehr hats die Moonshiners leider nicht gebracht.
Ich habe nebenbei auch noch einen weiteren Versuch mit Marzipan am laufen, da siehts genauso aus.
Dümpelt schon über 2 Monate vor sich hin und findet kein Ende (derzeit etwa 11-12% Alc.).

Wenn ich abgezogen habe mach ich den Raubrand und teste nochmal die Sache mit dem Dampf aus dem Kühler usw...
Danach gehts zusammen mit den 4 Litern Raubrand @39% Alc. an den Feinbrand.

Das erste mal mit SPP, ich bin gespannt :).
So ne Zuckermaische schmeckt garnicht mal schlecht, könnte man glatt meinen es wäre ein Weißwein^^.
Jedenfalls wars das erste und letzte mal mit Moonshiners Choice Hefe.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 24.03.2018 18:01:31 | Region: da wer
Deine Maische mit der Backhefe und Nährstoffen aber ohne pH-Puffer war nur auf 9 statt 13% gegärt.
Die mit der moonshiners-Hefe und Nährstoffen und pH-Puffer nur auf 13 statt 17%.

Also das nächste mal mit Nährstoffen und pH-Puffer aber nur angepeilten 13% wäre ein naheliegender nächster Schritt. Egal mit welcher Hefe.

An der Temperatur könnte es beide male auch gelegen haben. Gerade am Ende der Gärung wäre so 25°C toll. Ich finde in dem Monsterthread keine Angabe zu deinen Gärtemperaturen.

Marzipanmaische? Vorsicht, das hört sich für mich nach heftigst Überschäumen an. Ich hatte mit Erdnüssen schon mal ein verstopftes Röhrchen zum Nadelventil. Also Nussmuß hatte sich durch 1m SPP nach oben durchgearbeitet... Hab dann abgebrochen und mit der Potstill erstmal ganz langsame Raubrände gemacht und dann feingebrannt.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 25.03.2018 00:52:31 | Region: im Brennkessel
Hallo Wo,

Dann wohl eher die Temperatur...
Die ersten Wochen immer bei 24°C gestanden, gegen Ende (mit der Moonshiners Hefe) bei 22-23°C... Nachts aber dann so auf 19-20°C runter.
Bei Wein hab ich nie solche Probleme, der geht immer auf seine 16% mit der Kitzinger Trockenhefe bei 22°C Raumtemperatur.
Aber ist auch Fruchtmaische...

Die Marzipanmaische riecht irgentwie komisch seit dem es anfing zu gären.
Schlecht zu beschreiben, ich würde sagen ganz leicht nach Gülle^^, könnte sich irgentwas eingeschlichen haben.
Vom Geschmack her keine Spur von Marzipan oder den Haselnüssen, evt. ein leichter Geschmack nach dem es auch Müffelt.
Weiß nich ob ich das brennen will oder eher verwerfen.

Rezept war folgendes:

Nährstoffmischung:
- 5g DAP + 5g DAS
- 6g Activit
- 1 EL Calciumcarbonat

Maische:
- 8 Liter Wasser
- 2,323KG Kg Zucker
- 1Kg Zentis Marzipan Rohmasse = 380g Zucker
- 400g Haselnuss gemahlen = 17,2g Zucker
- 0,31L Gärstarter
- + Nährstoffe
- 5g MoonshinersChoice
= 10 Liter Maische incl. 2,720Kg Zucker

Danke für den Tipp mit dem Überschäumen ;).

PS. Eig. wollte ich den Thread garnicht so voll müllen, sollte nur ums bauen gehen.
Nächstes mal dann einen extra Thread.

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 25.03.2018 18:27:38 | Region: da wer
Die Kitzinger ist aber auch für niedrigere Temperaturen gemacht, oder? Backhefe jedenfalls nicht. Die Moonshiners? Weiß ich nicht. Aber 19-20° ist ja eigentlich auch nicht sooo niedrig. Hm, irgendwie tappen wir im Dunklen.
Sonst fällt mir nur noch ein, daß die Hefe vielleicht einen schlechten Start hat. Kein Sauerstoff reingerührt? Zu kalt beim Gärstart (kaltes statt warmes Wasser verwendet)? Und bei Verwendung eines Gärstarters stört vielleicht die plötzliche starke pH-Veränderung, da deine Maische ja nicht angesäuert ist, der schon gärende Starter aber wahrscheinlich schon recht sauer. Oder ein Temperaturunterschied zwischen Starter und Maische? Solche Sensibelchen sind Hefen aber eigentlich auch wieder nicht. Wenn man sie nicht ganz an ihre Grenzen fährt, bedeuten solche plötzlichen Veränderungen eigentlich nur einen Zeitverlust, also die Hefe unterbricht ein paar Stunden ihre Arbeit.

Und bei Wein darf/soll ja auch Zucker übrigbleiben. Das macht die sache einfacher. Und hast du die 16% jemals mit Spindelmessungen überprüft? Oder nur ein Vinometer benutzt?

Gülle? Du meinst vielleicht Schwefelwasserstoff/Böckser? Klingt nach Nährstoffmangel. Wundert mich etwas. Das DAP und DAS ist Pulver oder Kügelchen? Wenn Kügelchen, müssen sie aufgelöst werden vor Verwendung. Der Geruch sollte von alleine wieder weggehen. Aber Kupfer würde helfen:
http://schnapsbrennen.at/diskussion/20161117205030-01.html

Wenn das Aroma weg ist, wurde es ausgeblasen. Also entweder mehr Marzipan und Nüsse nehmen oder gar nicht vergären sondern vergeisten.

RE: Boka - Anlage 317

Speedy am 26.03.2018 01:32:30 | Region: im Brennkessel
Also die Hefe kommt ja von A....er.
Leider gibts die von mir verwendete "Sherry" derzeit nicht, aber "Portwein" & "Steinberg" zb. geben sie mit 19-23°C an... so würde ich die "Sherry" auch einordnen (Trockenhefe).

Andere Heferassen haben hingegen wieder andere Temperaturbreiche in dem sie optimal arbeiten.
Eine Kaltgärhefe isses jedenfalls nicht.
Bei der Moonshiners wohl 18-25°C als optimal...

Ich lasse die Maische incl. "eingerührter" Nährstoffe immer ein paar Stunden neben dem Gärstarter stehen so kann sich alles Temperieren. Immer warmes Wasser usw. genau wie du beschreibst.
Wasser/Nährstoffe (vorher gelöst), und in Wasser gelöster Zucker kommen über ein Trichter in den Ballon, durch das gesprudel beim eingießen gehe ich stark davon aus das genügend Sauerstoff mit rein kommt.

Beim Wein messe ich mit dem Vinometer, wie gesagt ich hab eins von vielen das betrügt mich nicht ;).
Gestern mit einer Flasche gekauften (8,5%) nochmal gegengeprüft--> Vinometer sagt knapp über 8% Vol..
Ja, Wein mit Restzucker ist natürlich einfacher da langt bei mir der Gaumen... beim Nachzuckern nach Gefühl, passt immer.
Letzter Kirsch hat mit Kitzinger 13% geschafft.

Schwefelwasserstoff/Böckser das wird es sein ... ganz leicht nach faulen Eiern trifft es eigentlich ganz gut.
DAP & DAS in Kristalform löse ich vorher auf.
Ein guter Zeitpunkt deine empfohlene Kupferbehandlung zu testen, danke.

Schade Marzipan vergeisten wird bei mir wohl eher eine Bombe werden da ich keinen Aromakorb einbringen kann,
sonst hätte ich es mit der vermorksten Marzipanmaische mal probiert.
Oder einfach Marzipan beim Feinbrand mit in den Kessel (vorher darin auflösen versteht sich).
Die Marzipanmaische hat laut Vinometer übrigens 11%, bei der Zuckermaische meint es 12%.
12% klingt doch realastisch, wenn ich statt der 110 Oe die ja nach Zuckerberechnung eigentlich 104 Oe beim Start hätten sein sollen gehe.

Die nächste Zuckermaische dann auf jedenfall wieder Backhefe aber diesmal mit PH Puffer.
Backhefe alla Birdwatchers hat mich eig. überzeugt... heftige Gärung, kein Nebengeschmack in der Maische, und richtig schnell klar geworden nach dem Gären.
Bin auf das Endprodukt gespannt... geschmacklich ist die Moonshiners Maische jedenfalls genau gleich wie die mit Backhefe.

Mal schauen ob "ich`s" dank deiner Hilfe noch schaffe eine Trockene Zuckermaische zu bekommen, das ist das Ziel :).

RE: Boka - Anlage 317

der wo am 26.03.2018 15:16:40 | Region: da wer
Ich denke mir manchmal, daß die Temperaturempfehlungen von Wein- oder Bierhefe vielleicht niedriger sind als optimal für Brennmaische. Also zu niedrig, um eine Maische ganz trocken zu gären. Nur eine Vermutung und hat vielleicht mit deinem Fall gar nichts zu tun.

Mehr Hefe wäre noch eine Idee. Zumindest bei Backhefe ist das ja auch keine große Mehrausgabe. Also 1Pk Frischhefe oder 2Pk Trockenhefe auf 10l.

Bei dünnflüssigen Maischen verwende ich zwar nie einen Starter, aber wenn ich einen verwende, dann besteht er aus 500ml Wasser, 70g Zucker und 2ml BiogenM (geht sicher auch mit Zitronensäure und Calciumcarbonat). Dann Trockenhefe. Mit Frischhefe hab ich noch nie einen Starter gemacht. Diese aber immer rehydriert und angefüttert. Also ein Block in so 200ml warmes wasser gebröselt. So nach 10min zeigt sich etwas dünner Schaum, wenn man es mal duchrührt. Dann löffelweise Maische dazu.