Die Destillation von Schnaps

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Destille Auslegung

bob am 09.05.2016 14:24:34 | Region: EU
Servus Brenngemeinde
Wieder mal Fachfragen:

Meine aktuelle selbstgebaute Destille schaut wie folgt aus:

Beheizt wird mit Herdplatte ( leider keine Kontinuierliche Heizung)
Kessel: Durchmesser ca. 20 cm Höhe 25cm Inhalt ca. 6L
Darauf kommt zum Stecken eine Kolonne mit Durchmesser 10cm und Höhe 40 cm.
Dieses geht konisch in ein 1 Zoll T-Stück über wo das Thermometer und die Abzweigung zum Kühler sitzt. Kühler besteht aus einem 90 cm langem Blumenkasten wo ein Kupferrohr durchläuft.
Als Vorlage diente damals eine YouTube Anleitung für eine Moonshiner Destille. Gebaut ist das Ganze aus Kupferblech das normal zum Dachdecken verwendet wird (1,5 mm dick). Aufgrund des Dünnen Kupfers ist die Anlage leider recht filigran -.-.

Nach nun 1 Jahr Brennerfahrung und lesen diverser Foreneinträgen bin ich der Meinung das meine Anlage aufgrund der Kolone nicht wirklich für Schnaps brennen geeignet ist.
Durch die Kolone benötigt die Destille mehr Energie was wiederum beim Schnaps den Geschmack zerstört.

Auf der anderen Seite soll für Whisky die Kolone wieder gut sein, da die Whiskyaromen erst bei hohen Temperaturen mitkommen. Weiters ist durch die Kolone die Gefahr des Überschäumen nicht so gegeben.

Frage 1: Stimmen meine 2 Aussagen so?
Da der Kessel doch sehr filigran ist und ich noch Kupferblech übrig habe, habe ich vor eine neue Destille zu bauen.


Variante 1 für Schnaps(Destille ohne Geistrohr und Kolonne): Kessel aus einen 12 L Topf. Darauf zum Stecken einen ca.20 cm hohen Kupferzylinder der in einem T Stück endet -> weiter mit Thermometer und Kühler.

Frage2: Diese Destille müsste für Schnaps passend sein oder?

Ist der Kessel nicht zu groß wenn ich 2 mal brennen will? 1 mal 10L Rohbrand sollte passen aber für dann ca. 3L Feinbrand ist der Kessel nicht zu groß?

Wie verbinde ich am besten den Kupferzylinder mit dem Topf damit dieser einerseits dicht und andererseits aufmachbar ist?

Variante 2 für Whisky (mit Kolonne):
Gleich wie oben mit 12 L Topf und Kupferzylinder der dann in eine Kolonne und ein T-Stück übergeht.

Frage 3: Wie wäre diese Kolonne auszulegen? Welchen Durchmesser, welche Höhe?

Gleiche Frage wie oben: wie Fixiere ich Topf mit Kupferzylinder?

Topfgröße in Bezug auf Feinbrand und Rohbrand ausreichen?

Habe ich etwas übersehen oder hat noch jemand gute Ratschläge zum Bau einer Destille?
Gibt es eine bessere Destille für Whisky?

Mfg
BoB

RE: Destille Auslegung

der wo am 11.05.2016 22:57:04 | Region: da wer
Wenn man sich den Grundsatz anschaut, daß Obstschnäpse ihren Geschmack am Anfang der Destillation herholen und Whisky am Ende, bzw daß ein Whisky mehr Nachlauf verträt als ein Obstler, dann ist die Kolonne eher für Schnaps geeignet als für whisky.

Es ist aber allgemein die Frage, ob man Destillen in klein nachbauen kann, also ob die gleichen Grundsätze auch in klein gelten. Hältst du dich bei allem anderen außer der Form auch an die Werte der großen Anlagen? Also zB läßt du dir für eine Destillation über 10 Stunden Zeit? Und (Scherzfrage) wie verlangsamst du den Rückfluss an der Kolonnenwand? Du müsstest um die Schwerkraft anzupassen zB auf dem Mond destillieren. Aber da passen dann die Druckverhältnisse (und anderes) wieder nicht...
Meiner Meinung nach ist das nicht übertragbar. Wir haben andere Vorraussetzungen und können/müssen daher andere Wege gehen.

Bei einer Kolonne mit steuerbarem Reflux hat man Regelmöglichkeiten, die über "natürliche" Einstellungen wie Form der Brennblase, Destillationsgeschwindigkeit usw weit hinausgehen. Da kann man dann machen was man will, also quasi während der Destillation die Form der Destille unbegrenzt zu verändern. Das wäre meine Empfehlung. Aber modular, da du ja wahrscheinlich doppeltbrennst (da du auch whisky machst), also einen Kessel, wo du entweder einen Potstillkopf oder eine Refluxkolonne draufsetzen kannst.

RE: Destille Auslegung

bob am 12.05.2016 10:24:21 | Region: eu
Whisky verträgt mehr Nachlauf?

Ich Dachte Schnaps Nachlauf beginnt bei 55-45 %A. und Whisky Nachlauf bereits bei 65 %A. Dies würde sich auch mit meinen bisherigen Geschmackserkenntnissen und Geruchssinn decken.

Also würde Schnaps mehr Nachlauf vertragen?

Habe eine Whiskymaische angesetzt und plane diese das erste mal 2 mal zu brennen. Werde über das Ergebnis Berichten.

Ich dachte Schnaps soll möglichst wenigst Kesseltemp. bekommen damit die Aromastoffe nicht zerstört werden -> daher keine Kolone und möglichst kurzes Geistrohr (Dies führ dazu das im Kessel nicht viel Energie notwendig ist?

Reflux anlagen sind doch eher dafür bekannt das sie recht reinen geschmacksneutralen Alkohol da starke Abtrennung produzieren´..... steht zumindest auf den hier verlinkenden Englischen Seiten.

Sei es wie es Sei... habe einen Druckkochtopf mit 5L geschenkt bekommen und werde diesen zu einer Pot Still mit 10 cm Geistrohr für schnaps umbauen.
Und kann dann berichten ob es tatsächlich große geschmackliche Unterschiede zu meinen bisher gebrannten Schnaps von meiner Kolonen Destille gibt.

RE: Destille Auslegung

Grog am 12.05.2016 12:01:16 | Region: Atlantik
Hi Bob,

also ich habe vor den Bau meiner Anlage auch ein wenig auf den englischen Seiten gelesen (Homedistiller/Artisandistiller) und ok, falls du eine VM still planst ist das nicht's fuers Aroma, aber ne CM oder eine LM machen da kein Unterschied zu der Potstill. Es ist halt so dass du damit besser fraktionierst, bzw. die Abtrennung von Vorlauf und Nachlauf leichter faellt. Aber du wirst auf jeden Fall bei ner Kolonne ein Vorlauf wie auch ein Nachlauf haben.

Grusse,
Grog

RE: Destille Auslegung

bob am 12.05.2016 23:03:04 | Region: eu
DAs mit Kolonnne, GEistrohr oder REflux die Abtrennung natürlich leichter fällt bzw. besser ist war mir durchaus bewusst.... es geht mir aber rein um den Geschmack...^^

Vorerst habe ich vor eine Potstill für Schnaps zu bauen.... Reflux vieleicht nächstes Jahr wenn ich mehr Erfahrung gesammelt habe...

Folgender Plan für Pot STill:

5L Druckkochtopf
15cm Geistohr
Anschließend T Stück
DAs abfallend in einen Liebigkühler übergeht.

Passt der aufbau?
Geistrohr Länger oder kürzer?
Wielang muss der Liebigkühler werden?
HAt jemand Erfahrung mit einer Nitril-Gummidichtung? ist diese gegenüber 90% Alkohol resistent? (Laut EN ISO 1012 und Aussage eines Chemikers sollte sie gleichwertig wie Silikon sein)

Ziel der Pot Still ist Möglichst aromareichen Schnaps zu brennen und 2rangig die Abtrennung.

G.
B.

RE: Destille Auslegung

Grog am 13.05.2016 19:12:36 | Region: Atlantik
Also kein Steigrohr, nur Geistrohr. Da wuerde ich dann nicht mehr als 2.5-3L pro Durchgang fuellen um ueberkochen zu vermeiden. Auch das aufheizen sollte da eher sachte durchgefuehrt werden.

Ich empfehle dir da eher 15cm Steigrohr, T-Stueck (noch besser eine Kurve und ein Edelstahlsensonr verbauen, wuerdest dir damit den Silikonstopfen sparen), dann das Geistrohr wie lange du es eben brauchst und dann ein LG-Kuehler. Bei ein 5L pot reichen dir 60-80cm Kuehllaenge allemal aus.

Fuer so einer Destille reicht denk ich ein 22er Rohr, also 35er Edelstahldurchfuehrung auf 22er Steigrohr, dann 90° Kurve, Geistrohr, 45° Kurve, Reduzierung von 22 auf 18, Liebigkuehler innen 18 aussen 22. Guck dass du das Teil dann auch reinigen kannst, also irgendwo eine loesbare Verbindung machen.
Du kannst das ganze auch mit groesseren Durchmesser machen, alles ne Kostenfrage.

Die Gummidichtung ist gleichwertig wie Silikon? Silikon ist aber nicht Vorlaufresistent. Frag den Chemiker mal ne Garantie dass ganz sicher keine der Substanzen die beim destillieren vorkommen das Material angreift ;)
Mit Teflon das Teil dichten?

RE: Destille Auslegung

bob am 15.05.2016 00:28:23 | Region: eu
Habe heute gebastelt und folgende Dinge verwendet (vieleicht braucht es mal jemand)

5L Schnellkochtopf mit einer Nitril- Dichtung (Achtung: Nitril - Kein EPDM oder NK)

Überdruckventiel ausgebaut und Loch mit Quetschverschraubung M10 Schrauben aus A4 Edelstahl und Muttern + eines Teflon o-Ringes verschlossen.

Loch in Deckel auf 3/4 Zoll vergrößert. A4 Edelstahlrohr mit Außengewinde mittels 2 * 3/4 Zoll Muttern und 4 Teflon O-Ringe (alternative Kork) in Deckel eingebaut.

Weiter mit 3/4 Messingfitting der ein Innengewinde hat -> passt auf Edelstahlrohr.
15 cm hohes 22mm Kupferrohr als Geistrohr.
Weiter ein T-Stück.
Oben im T-Stück ein Kork Stoppel mit passenden Loch für Termometer..

Von T-Stück über eine REduzierung von 22mm auf 15mm weiter zum Liebeigkühler. Liebigkühler ca.60 cm lang, aus 15 und 22mm Roheren gebaut.

soweit zum neues Spielzeug,.... bin neugierig was die Resulate sein werden.

Wegen Nitril als Dichtung war er sich ziemlich sicher und wir haben gemeinsam noch in den gültigen Normen nachgelesen wo dies auch bestätigt wird. Notfalls werde ich aus Silikon eine Dichtung Basteln gehen.
Habe nun ein Stück Dichtung bereits 4 Tage in 70 % A. liegen und bis jetzt hat sich noch nichts getan... .

Bezüglich 2 mal brennen: Soll man beim Raubrand auch möglichst Langsam brennen? Oder Vollgas und einfach alles schnell runter brennen und dann beim Feinbrand langsam und alles sauber trennen?

G.
B.

RE: Destille Auslegung

der wo am 15.05.2016 19:53:54 | Region: da wer
Jungejunge...

Nitril ist dasselbe wie NBR.

http://www.ckd-dichtungstechnik.de/download/medienbestaendigkeit.pdf

NBR:
Ethanol 80°C: "Starker Angriff bis vollständige Zerstörung"
Auch die Vorlaufprodukte mag es nicht.

Silikon ist übrigens kaum besser. Kann man alles in der pdf (und hier im Forum...) lesen.

Messing auch mal in die SuFu eingeben?

Also bitte bobs Bastelanleitung als Beispiel sehen, wie man es nicht machen soll.

RE: Destille Auslegung

Hydroxyethan am 16.05.2016 17:58:52 | Region: Europa
Brrr, da schüttelts einen... Hört auf "der wo" da Recht hat! (+1 von mir)

MFG Hydroxyethan

RE: Destille Auslegung

Bernd am 17.05.2016 10:57:48 | Region: EU
Es ist völliger Unsinn und zudem extrem gefährlich, das Überdruckventil vom Schnellkochtopf auszubauen!!!

Damit ist die Betriebsfähigkeit und vor allem die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet.

Die OFFENE Dampfleitung zum Kühler ist mit einer ZWEITEN Bohrung am Deckel zu montieren, Finger weg vom Druckventil des Kessels! Dieses liefert ja außerdem noch eine ständige Temperaturinformation zum Kesselinhalt (in der Regel ein Ringsystem).

Bei jeder Pot-Still aus einem Schnellkochtopf (habe ich selber) wird es so gemacht, und die Entwickler wissen auch, wieso. "Kopfschüttel"

RE: Destille Auslegung

der wo am 17.05.2016 13:00:43 | Region: da wer
Dochdoch, da hat bob ausnahmsweise Recht. Das Ventil sollte wegen der uärgs Plastikteile ausgebaut werden und das Loch entweder für die Deckeldurchführung zum Steigrohr vergrößert und genutzt werden oder halt zugemacht werden und woanders das Steigrohr hinkommen.

Eine Temperaturinfo wäre so übrigens eh nicht zu holen. Ohne Druck bewegt sich da nichts. Anders als bei deiner Hühnersuppe bevor du den Kühler drangebaut hast.

RE: Destille Auslegung

Bernd am 17.05.2016 16:17:50 | Region: EU
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ein Schnellkochtopf kann über sein eingebautes Deckelventil sehr zuverlässig anzeigen, wann es losgeht.
Das heißt, wenn erster Dampf am Ventil austritt, ist im Topf kein Sauerstoff mehr. An diesem Punkt öffne ich den Hahn zum Steigrohr, weil vorher im Topf ohne etwas Druckaufbau keine vernünftige und gleichmäßige Erwärmung stattfindet.
Danach stelle ich das vorhandene Deckelventil auf eine mittlere Kochstufe und die Heizquelle kleiner, dann läuft das System über das Dampfrohr ja bereits isobar.
Sollte der Druck im Kessel je nach Inhalt aber trotzdem mal zu hoch gehen, weil ich zB. den Brenner zu hoch eingestellt habe, korrigiert das Deckelventil vom Topf den Druck - ist dann eine zusätzliche Sicherheit.
Das entspricht in etwa der Beschreibung für jede Installation mit einem Schnellkochtopf.

Ich hab nen alten 7 L - WMF mit Blümchenmuster - da gibts kein billiges Plastik *grins*

RE: Destille Auslegung

der wo am 17.05.2016 19:10:54 | Region: da wer
Langsam frage ich mich, wo die versteckte Kamera ist.

Also läuft deine Anlage tatsächlich unter Druck? Also erst wenn Alkdampf am Ventil rauspfeift, öffnest du einen Hahn zum Steigrohr? Aber nur so weit, daß eventuell ein gewisser Druck erhalten bleibt?

Keine vernünftige und gleichmäßige Erwärmung ohne Druck? Mönsch, dann machen wir ja alle was falsch. Die Profis auch.

Kein billiges Plastik? Also teures Plastik? Also doch kein Nitril oder Silikon? Was denn dann?

Also Sicherheitsbedenken mal beiseite entspricht das trotzdem in keinster Weise der Beschreibung für jede Installation mit einem Schnellkochtopf. Schnellkochtopfdestillen werden normalerweise genauso betrieben wie normale Potstills. Ohne Druck. Anlage 303, 300, 284, 272, 256, 252 und viele mehr...

RE: Destille Auslegung

Bernd am 18.05.2016 18:52:39 | Region: EU
Ich mache mir eher Gedanken über das Zusammenlöten und Verschrauben unterschiedlichster Materialien zur Eigenbau-Destille von bob (von Kupfer zu Messing zu Edelstahl, da graust es ja jedem Metaller, es sei denn, er baut sich eine Dampfmaschine...), als über meinen Schnellkochtopf mit zugekaufter Edelstahl-Destillationseinheit.

Aber: Jeder soll nach seiner Façon selig werden, und meine Anlage IST isobar...

RE: Destille Auslegung

der wo am 19.05.2016 21:11:49 | Region: da wer
Ui. Hast was gefunden, was du kritisieren kannst, und musst deshalb nicht auf unsere Kritikpunkte reagieren.

Eine Mischinstallation ist dann ein Problem, wenn man zB deswegen nach 10 Jahren einen Rohrbruch in der Wand hat und diese aufreißen muss.
Aber bei einer Destille ist das vollkommen schnurz. Schau dir die ganzen Destillen in englischsprachigen Foren an. Edelstahltopf und Kupferkolonne draufgelötet, das ist der Standard. Niemand beschreibt, daß etwas rostet. Hydroxyethan und ich hier haben für unsere Destillen-Mischlinge vorsichtshalber etwas Zink als Opferanode dran (außerhalb des Dampfwegs natürlich). Aber selbst diesen geringen Aufwand betreibt dort niemand.

RE: Destille Auslegung

Bernd am 20.05.2016 17:31:16 | Region: EU
Der betriebene Aufwand ist teilweise eher sehr hoch als zu gering.
Ich beherrsche Englisch fließend in Wort und Schrift und war in vielen Foren unterwegs, und auch bei youtube.

Ernsthafte Brenner destillieren ihre Kupferanlagen zunächst mit Essig durch, wenn die eine Weile gestanden haben, was dabei so GRÜN heraus kommt, möchte man in keinem Glas sehen. Deshalb wird, ob Ost oder West, mittlerweile vermehrt auf Edelstahl gesetzt.

Das war letztlich auch der Grund meiner Kaufentscheidung für eine Argon-geschweißte Destillationseinheit aus komplettem V2A ohne Metallbrücken. Das kann man - im Vergleich - zuhause nicht mal eben aus ein paar alten Dachrinnen und Fittings zusammenlöten.

RE: Destille Auslegung

Grog am 20.05.2016 23:17:28 | Region: Atlantik
Nein, aber man kann Edelstahlteile locker im Baumarkt oder aus dem Web besorgen und mit ein bisschen Erfindergeist und forschen (z.B. in den verschiedenen Foren) selbst seine eigene qualitative Destille (siehe einige vorhandene in der Fotogalerie) zusammenbauen. Klar gibt es auch haufenweise Pfuschdestillen und fragwuerdige Anlagen, aber aus Fehlern lernt man. Ich selbst habe anfangs mit Messing- u. Silikonteilen begonnen, sowie aus energetischer und qualitativer Sicht ziemlich minderwertig gearbeitet. Shit happens. War halt auch von meinen Vorgehen ueberzeugt, bis ich nicht neues probiert und experimentiert habe.
Das Resultat ist schlussendlich Anlage 304 geworden. Zuhause aus ein paar Kaminrohren und Fittings zusammengebaut. Argonschweissen musste ich dabei nichts (waere sicher toll gewesen so was zur Verfuegung zu haben), aber das minderwertigste Material in der Anlage ist V4A (also sogar noch besser als V2A) und Kupfer. Kupfer fuer den beiden Kuehleinheiten (Dephlagmator und Produktkuehlung) hat aber zwei Gruende: 1. die Kuehlung erfolgt effektiver als mit Edelstahl oder Glas; 2. Kupfer bindet bekanntlich Schwefelverbindungen.

Gruesse,
der Grog aus der westlichen Suedsee