Die Destillation von Schnaps

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Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 14.05.2016 18:38:42 | Region: EU
Ich war eben mal auf "Holunderblütenbesichtigung" und gehe davon aus, es wird noch etwa 10 - 14 Tage bis zur Blüte dauern. Momentan erwischen uns die Eisheiligen ja auch sehr zuverlässig...

Ich habe mal folgende Idee für einen Ansatz (30 L in meinen 2 Behältern zu 15 L) aus diversen Rezepten entwickelt:

25,5 Liter Wasser - 2 x 12,75 L
1650 g Blüten - 2 x 825g (ohne grüne Stängel, nur Blüten)
5,85 kg Zucker / 975g jeweils 3x pro 15 L je nach 3 Tagen
9 Zitronen (in Streifen mit Schale, also Biozitronen)
2x 75g Zitronensäure
2 x 10g Hefenährsalz
1 Pack Champagner-Hefe auf 2 x 0,7 L Birnensaft als 2x Starter pro 15 Liter

Ab in die Maischebehälter, Deckel, Gärspund, fertig. Mein Standort der Behälter ist ein dunkler Keller bei ca. 17 Grad.

Das Rezept ist eigentlich für einen guten Sekt gedacht, aber das würde bis Weihnachten dauern und wäre extrem aufwendig (Flaschengärung). Deshalb möchte ich das Ergebnis nach abgeschlossener Gärung filtern und brennen.

Wie lange muss man für die abgeschlossene Gärung wohl rechnen, und habt Ihr evtl. noch andere Ideen?

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Hydroxyethan am 16.05.2016 18:10:13 | Region: Europa
Hi Bernd...

Ich kann nur den Tipp geben den Umweg über Holunderblütensirup zu gehen, gibt das mit Abstand beste Ergebnis. (Sufu)

MFG Hydroxyethan

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 17.05.2016 09:12:13 | Region: EU
Holunderblütensirup habe ich schon oft gemacht, ohne Hefe mit Zucker, Wasser und wilder Gärung in der Sonne, was geschätzte 3% Alc. ergibt. Das stelle ich mir nicht als "brennbar" vor. Mit dem genannten Ansatz dürfte ich bei >10% liegen.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

der wo am 17.05.2016 10:59:54 | Region: da wer
Ich kenne den Thread, wo du das vorschlägst, und auch den, wo du deinen Misserfolg mit den Stängeln erzählst. Und es klingt plausibel. Aber hast du auch mal vergeistet? Also lohnt sich Maischen?
Hollerblüten sind dieses Jahr in irgendeiner Form in meinem Programm. Mein Plan war eigentlich zu geisten. Zumindest die dünnen Stängel wären beim Geisten wahrscheinlich aber leider mit im Korb.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 17.05.2016 13:00:36 | Region: EU
Die dünnen grünen Stängel müssen nicht mit im Behälter landen. Ich mache mir einfach die Arbeit, so viele Dolden mit der Küchenschere zu entfernen, bis (fast) nur die reine Blüte übrig bleibt.

Von einem Bekannten, der die aufwendige Flaschengärung auf einem Rüttelbrett durchführt, weiß ich, dass er nach ca. 4 Wochen alle festen Bestandteile (Blüten, Zitronen) sauber abfiltert, um die Flüssigkeit zu klären, ein paar Tage später zieht er das mit neuer Hefe auf Flaschen (6 Bar...)

Ich möchte mit der geklärten Flüssigkeit aufhören und diese dann brennen. Es gibt hier auch einen Beitrag, wo das mit einem guten Ergebnis beschrieben wurde.

Erfahrungsbericht Holundersekt

ch am 18.05.2016 17:16:04 | Region: Süden
Ich habe in den letzten Jahren immer (mit den Händen abgerebelte) Holunderblüten mit Zitronenscheiben in Wasser, Zucker, Säure und Turbohefe angesetzt, 1-2 Tage offen ziehen gelassen (mit einem Tuch abgedeckt), dann die Blüten und Zitronen abgepresst, Gärspund drauf, noch zweimal mit Zucker aufgesprittet...
Ich habe immer nach der ersten Zuckerzugabe ein paar Sektflaschen gefüllt, gut abgeschlossen im Keller gelagert und einige Monate später hatte ich einen guten aromatischen und leicht lieblichen Holundersekt.
Zuletzt habe ich Bierflaschen mit Bügelverschluss verwendet, das kam mir praktischer vor, vor allem beim Öffnen spritzt nicht alles gleich gegen die Wand.
Letztes Jahr ist mir dann etwas passiert, das mich sehr nachdenklich gemacht hat. Mindestens 2 Flaschen sind über Nacht förmlich explodiert, der ganze Keller war voller größeren und kleineren Glassplittern. Eine gewaltige Wucht! Ich hatte Angst, den Keller zu betreten und wie werde ich die restlichen Flaschen los?
Ihr hättet mich sehen sollen: mit 2-3 Winterjacken, Motorradhelm und Feuerwehrhandschuhen habe ich die restlichen Flachen in einen Eimer gelegt, mit alten Wäschestücken ausgepolstert und bei der ersten Gelegenheit im Glascontainer entsorgt.
Ich werde sicher keinen Holundersekt mehr machen.
Aber sicher werde ich jedes Jahr den Holunderblütenbrand machen, das ist einer meiner besten.
Gestern habe ich die Blüten angesetzt.
Aus dem Süden grüßt ch

RE: Erfahrungsbericht Holundersekt

Bernd am 18.05.2016 22:42:53 | Region: EU
Mein Bekannter hat das Problem mit explodierenden Flaschen jedes Jahr. Nicht jede Flasche ist für 6 Bar Druck tauglich. Bei 20 Flaschen kann man von 3-5 "Bomben" ausgehen. Wehe, man steht gerade am Rüttelbrett...

Zudem dauert es von Ende Mai bis Weihnachten und ist mit erheblichem Aufwand verbunden.

Ich werde es mit Brennen nach Abschluss der Gärung versuchen - also evtl. nach 6 Wochen Mitte Juli.

RE: Erfahrungsbericht Holundersekt

Sergey Fährlich am 18.05.2016 22:44:10 | Region: F
Die einzigen Flaschen in D, die Druck aushalten, sind - richtige - Sektflaschen (gibt auch Schaumweinflaschen, die so ähnlich aussehen). Die Sektflaschen fanden - zumindest früher - in der laborativen Chemie Verwendung für Druckreaktionen. Diese zerplatzen nicht so einfach, da drückt es eher den Verschluss raus, was nach eigener Erfahrung auch ein Riesensauerei erzeugt.

Gruß vom druckfesten S.F.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 24.05.2016 13:09:15 | Region: EU
Da das Wetter momentan noch nicht so mitspielt, konnte ich am Sonntag erst ein paar Blüten ernten. Die Sträucher hängen aber noch voll - in ein paar Tagen mit Sonne sollte es soweit sein.

Ich habe ca. 260g Blüten unter der Verzweigung der Dolde abgeschnitten und zuhause dann mit Schere und per Hand abgerupft, das ergab 190g Blüten, also 70g Müll. Das liegt jetzt mit 2,8 L Wasser und 220g Zucker im Gärfass. Hefe, Zitrone etc. kommt erst nach der nächsten Ernte bei kompletter Menge dazu, aber so bleibt es zunächst haltbar.

Werde weiter darüber berichten. Muss jetzt leider meinen Kater im Garten beerdigen gehen, der 13 Jahre alt wurde und mich tagtäglich begleitete. Das ist furchtbar, aber trotzdem geht das Leben weiter.

Es grüßt Euch Bernd.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

der wo am 28.05.2016 16:28:38 | Region: da wer
Hach, ein Wetterchen! Und (ohne große Stiele) 3.2kg Blüten hab ich geerntet.
Davon wird ein Teil in Alk mazeriert, gefiltert, verdünnt und gebrannt, und der andere Teil in Zuckerwasser mazeriert, gefiltert, verdünnt und vergärt. Bei beiden die Blüten natürlich hoch dosiert. Sollen ja BOMBEN werden.
-3.9l 40% und 1kg Blüten in einem 5l-Gärballon. Nach 2 Tagen abfiltern und auf 12% runterverdünnen.
-7l Wasser + 3.9kg Zucker + 2.2kg Blüten + Säure im Gäreimer. Nach 3 Tagen abfiltern und auf 13.5l runterverdünnen.

Bernd,
erstmal mein Beileid...
Ich befürchte, daß das bald von alleine zu Gären beginnt. Also mehr Zucker drauf und Zitrone auch gleich. Und erst direkt vor der Hefe verdünnen.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

der wo am 30.05.2016 16:12:44 | Region: da wer
Also das mit dem Mazerieren war schonmal nichts...
Ganz komisch grün-muffig-fischig. Das hatte ich schonmal, beim Versuch Weißdorn zu geisten. Dachte damals, entweder die Packung war dreckig (davor hatte ich Lärchentriebe gegeistet) oder (was auf jeden Fall stimmte) die Beeren waren noch nicht genug reif. Jedenfalls diesmal war die Packung sauber. Ich glaube, daß von den Stengeln einfach zu viel ins Destillat gelangt ist, da Alk ein starkes Lösungsmittel ist. Schon undestilliert hatte es keinen guten Geruch.

Falls es bei den nächsten paar sonnigen Tagen nicht schon zu spät ist, hole ich mir nochmal 1kg. Werde dann die Blüten in 40% rühren und gleich abgießen. Dann noch ein paar mal mit Wasser durchspülen. Quasi mazerieren ohne mazerieren ;-) bzw hoffen, daß die guten Aromen (zB der Blütenstaub) sich rauswaschen lassen, die schlechten (Säfte in den Stängeln) mehr Zeit bräuchten. Oder vielleicht werde ich sogar nur in Wasser mazerieren (etwas Zitronensäure gegen Oxidation?), durchspülen und den Alk direkt vor dem Destillieren dazumischen, ohne daß er mit den Blüten in Kontakt war.

Die Maische scheint gut zu werden.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 31.05.2016 16:42:18 | Region: EU
Ich habe aus Zeitmangel meine Blüten von Freitag erst am Montag (vorher lagen sie luftdicht in einem Plastiksack vom Pflücken im Keller) verarbeitet.

Nicht schlecht! Man konnte sie direkt von den Stängeln mit 2 Fingern abreiben, nur die Dolden blieben übrig (für den Müll). Jetzt gärt es auch schon im Bottich bei 15 Liter nach meinem Rezept vom ersten Beitrag oben - bei 18 Grad im Keller.

Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Kilo Blüten ernten, wenn die Unwetter hier durch sind. Es war aus meiner Sicht auch noch etwas früh, viele Blüten werden in den nächsten Tagen erst noch aufgehen, die Sträucher hängen voll. Habe gesehen, es gibt auch unglaublich viele Kirschen. Könnte ein gutes Jahr werden!

Liebe Grüße, Bernd

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

der wo am 03.06.2016 12:19:12 | Region: da wer
In meiner Gegend ist es jetzt ziemlich vorbei mit den Blüten. Der Regen hat den Blütenstaub rausgewaschen. Nächstes Jahr wieder.
Interessanterweise verfliegt der schlechte Geruch meines Blütengeistes. Riecht jetzt fast wie Hollersirup. Leider hab ich den Nachlauf schon zum Edelbrand geschüttet... Werde einen Monat luftig lagern und dann eventuell verdünnen und nochmal brennen. Meinen ähnlich missglückten Weißdorngeist hatte ich damals gleich mit Aktivkohle behandelt. Daher hatte ich mich nicht gewundert, daß der schlechte Geruch bald weg war.

Die Maische parfümiert den ganzen Keller, obwohl ich dort recht kühl also langsam vergären kann.

Dein Rezept hab ich mir mal angeschaut.
2 x 75g Zitronensäure? Wozu diese Riesenmenge? Aber ist egal, nur halt Verschwendung.
Die Schalen hätte ich nicht mit vergärt, sondern höchstens eingefroren und beim Brenenn dann dazugetan. Und auch nur das Gelbe der Schalen.
Bei so einer moderaten Zuckermenge hättest du auch alles auf einmal zugeben können. Wäre hygienischer.
11-12% Alk, mit Potstill würde ich das doppelt brennen.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 04.06.2016 15:21:39 | Region: EU
Ich habe am Donnerstag kurz die Mittagssonne ausgenutzt, bevor das nächste Unwetter kam. Die Blüten waren da frisch und hatten noch ihren ganzen Blütenstaub.

Jetzt habe ich 2 x 15 Liter, allerdings könnte man hier auch nochmals ernten, es gibt noch sehr viele geschlossene Blütenansätze.
Im ersten Ansatz vom 30. Mai gärt es heftig, habe gestern den 2. Zucker zugegeben und dann nochmal am kommenden Dienstag.

Das Rezept bezieht sich halt auf die Erfahrungen eines Bekannten, der seit Jahren Sekt macht. Ohne den recht hohen Zitronenanteil würde der fertige Sekt fad schmecken, so seine Aussage. Und in den Schalen liegt der Geschmack. Die Zitronenschalen kann ich ja beim Abfiltern dann Ende Juni zum Brennen noch aufbewahren.

Das mit dem Zucker ist unproblematisch, habe im Keller eine kleine Küchenzeile und kann dann alle 4 Tage nochmals mit der neuen Menge durchrühren und Deckel / Dichtung säubern, die Hefe mag es auch, die Gärung verläuft aus meiner Erfahrung so länger und konstanter.

Wenn ich doppelt brenne, müsste ich dann beim ersten Brand Vor-/Nachlauf abtrennen oder geht der Raubrand so durch?

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Khuli am 05.06.2016 17:18:08 | Region: Bayern
Hallo liebe Brenngemeinde

Ich bin neu hier und habe mit Interresse dieses Forum studiert. Auch das Buch vom Hobbybrenner nenne ich mein Eigentum.
Da die Jahreszeit passend ist, wollte ich zuerst mein Wissen in einen Holunderschnaps investieren.
Ich habe mir so einiges rausgelesen und wollte Euch unn bitten mein "Rezept" zu kritisieren damit ich Verbesserungen umsetzen kann.
Ich habe in einem 20ltr Maischebehälter mit Gärspund Hollerblüten mit 10 ltr Wasser und 2 in Scheiben geschnittene BIO Zitronen eingelegt.
Mein Ziel wäre eine hochprozentige Maische herzustellen.
Nach 2 Tagen hätte ich die Hollerblüten und die Zitronen entfernt und ein drittel der Zuckermenge ( 3*1,9kg für 15 ltr Maische ) mit ca 70g Turbohefe vermischt und in den Keller gestellt, wo etwa eine Temperatur von 19Grad herrscht. Den PH Wert würe ich mit Zugabe von Biogen M auf etwa 3,5 einstellen.(ist es korrekt dass nur mit einmaliger Zugabe von Biogen der PH Wert über die komplette Zeit gehalten wird ??)
Den restlichen Zucker hätte ich dann in einem wöchentlichen Abstand zugegeben.
So, das wäre mein Plan und ich hoffe das er einigermaßen aufgeht.
Eine Frage hätte ich noch. Ich habe eine Alembik Destille. Muss ich den Übergang Zwischen Blase und Geisrohraufsatz noch einmal zusätzlich abdichen ( von außen ) oder reicht es die Teile einfach zusammenzustecken.

So, das wärs eigentlich und nun warte ich auf vernichtende Kritiken :-)

Gruß aus Bayern

Euer Khuli

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 06.06.2016 11:12:56 | Region: EU
Hallo Khuli, ich würde die Turbohefe auf jeden Fall weglassen und Blüten und Zitronen erst nach ca. 4 Wochen entfernen. Nach 2 Tagen nimmst Dir den Geschmack und die Aromen. Ich habe mir für meinen Ansatz Champagner-Reinzuchthefe besorgt, da diese den Charakter des Holunders unterstützt.

Ein Ansatz, den man nach 4 - 6 Wochen auch für weitere Flaschengärung einsetzen könnte (Sekt) lässt sich mit gutem Ergebnis brennen - steht hier im Forum.

Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Khuli am 06.06.2016 18:34:31 | Region: Bayern
Hallo Bernd
Danke für deinen Ratschlag, ich werde einen Bottich mit Turbo und einen mit Champagner Hefe machen und den 4Wochen ziehen lassen. Ich habe nur aktuell ein Bedenken. Mein erster Bottich ist extrem Dunkelgelb geworden und riecht, als ob er schlecht ist. Habe aber noch nie gehört, das Hollerblüten mit Zitrone und Wasser schlecht werden kann.Zumindest riecht es nicht aromatisch nach Holler wie er es jahrelang beim ansetzen des Sirups roch. Kann es sein dass zuviel Holler Blüten diesen Geruch verursachen? Im 2. Ansatz von heute habe ich weniger Blüten verarbeitet. Bin mal gespannt ob der nach einem Tag auch so riecht. Meine Mengenangaben sollten aber für Turbo Hefe passend sein oder? Und die Abdichtung glaube ich, sollte nicht nötig sein. Ansonsten freue ich mich in diesem Forum Ansprechpartner gefunden zu haben.

Gruß
Rainer

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

der wo am 06.06.2016 21:08:07 | Region: da wer
Bernd,
-Eine Maische sollte trockener als Sekt werden. So trocken wie möglich. Das ist dann absolut untrinkbar.
-sobald die Gärung fertig ist, musst du aber dann auch möglichst schnell brennen. Beim Öffnen wird sehr leicht der Grundstein für eine Essiggärung gelegt. Ist mir auch schon passiert: Am Ende der Gärung kurz Deckel geöffnet, mit sauberem Löffel einen Schluck rausgeholt um zu kosten, ob noch Zucker da ist, wieder verschlossen, 2 Wochen keine Zeit zum Brennen gehabt, dann wars komplett Essig.
-Wundert mich, daß er Zitronensäure nimmt. Die baut sich doch mit der Zeit ab? Braucht wohl nicht lange halten bei ihm... Kann dir aber egal sein.
-Pro l Maische würde ich 1-2ml Vorlauf pauschal beim Raubrand abtrennen. Wie lang du dann brennst, würde ich währenddessen entscheiden. Bis du insgesamt 40% hast, wäre wahrscheinlich ok.


Kuhli,
-Hydro hat beides ausprobiert. Blüten drinlassen und rausnehmen. Ohne ist viel besser geworden. Mein kleiner Misserfolg bestätigt das auch finde ich.
-BioM vor der Hefe rein. Oder am besten gleich zu den Blüten ins Wasser, da es etwas konserviert. Brauchst dich dann nicht mehr um den pH kümmern.
-Damit es 15l werden, brauchst du mehr Wasser. Maximal 15% Alk wirst du dann bekommen. Also unendlich lagern lässt es sich nicht. Auch, da du zwischendrin nachzuckerst/öffnest (was bei 15% die Turbohefe nicht bräuchte, auch da du den kühleren Keller hast). Turbohefe ist da schon ok. Wie viel? Kommt darauf an welche und ob du die Blüten entfernst. Sonst Portweinhefe, dann aber auch noch Nährstoffe zugeben. Champagnerhefe wird die 15% wahrscheinlich nicht vertragen.
-Ich denke schon, daß man abdichten muss. Mehlpampe eignet sich da wahrscheinlich am besten. Ist das etwa dein erster Brand? Dann musst du vorher einen Brand mit Essig (1:1 mit Wasser verdünnt, gut durchspülen danach!) und einen mit Wein machen (den du dann nicht trinkst). Zur Reinigung. Und vielleicht dann noch einen Geist zum trainieren (TK-Himbeeren wäre billig und wird immer gut).
-wie riecht es denn? Nach Essig? Undoder muffig? Hast oder "hättest" du es so gemacht wie geschrieben? Hat es überhaupt gegärt? Schmeckt es sauer oder süss? Hat es vor der Hefe schon schlecht geschmeckt? Wie Hollersirup sollte es riechen die ersten Tage der Gärung. Dann mit der Zeit Richtung Sekt. Wasser, Zucker, Zitrone und Blüten ist haltbar. Wasser, Zitrone und Blüten nicht. Preisfrage: Was fehlt bei zweitem?

Das Rezept würde ansich funktionieren. Aber insgesamt klingt es nicht, als hättest du alle Hausaufgaben gemacht.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 07.06.2016 11:56:55 | Region: EU
Hallo, die Zitronensäure habe ich schon früher immer zum Einkochen von Konfitüre konservierend verwendet, Ziel ist halt beim Holunder, das Braunwerden und sonstige Nebeneffekte zu verhindern. Beim Saft bzw. Sirup hat es immer gut funktioniert, der stand bei mir zwecks wilder Gärung letztes Jahr in der Sonne.

Ich gebe am Nachmittag wieder Zucker zum ersten und zweiten Ansatz im Keller, dann sehe ich ja, wie sich das nach 8 / 4 Tagen so entwickelt hat.

Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Khuli am 07.06.2016 22:47:17 | Region: Bayern
Servus Da wer ( oder wars wo )
Ja, mein erster Brand und es roch richtig muffig,so wiklich zum wegschütten.Ja, ich habe es genauso gemacht wie ich beschrieben habe.
Wollte aber , um auch zu lernen, nicht aufgeben gab das Biogen , Zucker und Turbohefe in den ersten Bottich. Die Gärung sprang recht gut an und wenn ich nun am Spund rieche könnte ich mich reinlegen. Riecht so richtig aromatisch süß nach Holler.
warum der Holler im Wasser so muffig roch, ist mir sber unerklärbar. Wenn die Turbohefe den ganzen Zucker vertragen kann werde ich in 2 Tagen den restlichen Zucker zugeben.
Kann/darf ich dann evtl noch mit Wasser auffüllen oder soll man das nicht mehr machen?
Danke für den Tipp mit dem Essig und Wein! Wein habe ich schon hinter mir, habe den Brand aber probiert, war das nicht gut ?
Vielen Dank dass ihr Euer Wissen weitergebt und ich werde berichten.....
Gruß aus Bayern

Khuli

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 07.06.2016 17:04:13 | Region: EU
Ich habe eben meine 2 Ansätze nachgezuckert und dabei festgestellt, dass ich mich am liebsten ins Fass gelegt hätte, so gut riecht das. Temperatur im Keller jetzt bei knapp unter 19 Grad.

Die Blüten sind auch überhaupt nicht braun geworden, das führe ich auf die Zitronensäure zurück. Allerdings auch, dass ich bei den Fässern absolut auf Dichtheit des Deckels und Sauberkeit achte.

Gärung ist noch immer vorhanden, beim Umrühren schäumt es sogar. Der erste Ansatz wird jetzt noch um 14 Tage so belassen, dann kommen Blüten und Zitronen raus. Ein paar Tage später dann erster Brand.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 13.06.2016 14:46:09 | Region: EU
Kurzer Zwischenstand vom Wochenende mit letzter Zugabe von Zucker in Ansatz 2 vom 03. Juni und einmal Umrühren bei Ansatz 1: läuft bestens und gärt weiter, nichts braun geworden, starker Holundergeruch, bei Ansatz 1 vom 30.05. gärt es jetzt nicht mehr ganz so deutlich.

Werde jetzt alle Festbestandteile aus Ansatz 1 nach 3 Wochen abfiltern (also 19.06.), bei Ansatz 2 eine Woche später. Sieht mir, aufgrund der noch anhaltenden Gärung, nach dem "goldenen Mittelweg" aus.

Ich kann nur nochmals die Champagner-Hefe empfehlen, da diese offenbar bestens mit dem Holunder "zusammenarbeitet" und die Gärung aufgrund der Dauer schonend abläuft.

Grüße an alle Holunderfreaks, Bernd

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Bernd am 05.07.2016 21:33:51 | Region: EU
Habe aus Zeitmangel erst gestern, 04.07., die 30 Liter durch ein Sieb mit Passiertuch gegeben.

Der Geruch im Keller war quasi zum sofortigen Umfallen aufgrund angenehmer Alkoholausdünstungen geeignet.

Die zwei Behälter wieder gut mit Gärspund verschlossen, Brennen evtl dieses Wochenende oder am WE danach.

RE: Holunder - Ende Mai kann es losgehen

Khuli am 07.07.2016 15:17:57 | Region: Bayern
Hallo zusammen
Wollte einen kurzen Zwischenbericht abgeben.
Die Gärung ist in den letzten Tagen zum kompletten Stillstand gekommen. Ich habe nun in meiner Maische laut einem Chromatogramm einen Ethanolgehalt von 19,7% und 0,004℅ Methanol. Somit denke ich muss ich auch beim Brennen keinen Vorlauf abtrennen. In meinem 2. Gärbehälter habe ich ähnliche Werte. Werde sie nun ein paar Wochen ruhen lassen und dann das Brennresultat mitteilen.
Gruß
Khuli