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Eintrag Nr. 612 von 4350:
Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
Ich stelle selbst gern Obstweine her, das Brennen von diesen Weinen habe ich mir aber noch nicht getraut. Besteht denn nicht das Risiko das unerwünschte Alkohole wie z.B. Methylalkohol beim Brennen entstehen? Wie kann man deren Entstehung ausschließen oder zumindest deren Konzentration im Endprodukt bestimmen? Bis zu welcher Konzentration ist nicht mit Gesundheitsschäden zu rechnen???
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Weiß
Rainer Weiß, Thüringen
25.Jun.2003 19:48:51
Wenn giftige Substanzen entstehen, so NICHT während des Brennens, sonder während der Vergärung, d.h. sie wären auch in Ihren Weinen enthalten. Beim Brennen konzentriert man diese lediglich auf. Methanol können Sie vermeiden, indem Sie keine holzigen Anteile wie Stengel, Blätter, Kerne usw. in die Maische geben, nur gutes Obst verwenden ohne faule Stellen, sonst entsteht Vorlauf (hauptsächlich Acetaldehyd). Verwenden Sie auf jeden Fall Reinzuchthefe, stellen den pH auf 3,5 ein und geben Sie auf das Gärfaß einen Gärspund, so können Sie die Entstehung von Fehlgärungen minimieren bzw. nahezu verhindern. Die Vorlaufmenge können Sie mit dem Vorlaufabtrennungstest bestimmen. Vorlauf riecht nach Klebstoff, d.h. mit ein wenig Übung ist er auch am Geruch erkennbar. Wenn man EINMAL Schnaps der Vorlauf enthält, trinkt, so ist da nicht unbedingt gesundheitsgefährdend, das haben sicherlich bereits viele von uns gemacht - bewußt oder unbewußt -, kommt es jedoch wiederholt zu der Einnahme dieser Substanzen, wäre das sehr schädlich.
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