Angst vorm weichlöten! Warum eigentlich??
Beim lesen der Beiträge im Diskussionsforum ist mir aufgefallen, daß viele Destillenbauer das weichlöten mehr fürchten als der Teufel das Weihwasser! Dabei gibt es überhaupt keine Probleme, wenn man es richtig macht. Und zwar in Hinblick auf Material und Verarbeitung.
Da wäre erst mal das Lot! Karosserie- oder Dachrinnenlot sollte es natürlich nicht sein. Denn Diese können bis zu 75% Blei enthalten. Nimmt man aber Lot nach DIN EN 29453S-Sn97Cu3 bzw -Sn97Ag3, sieht die Sache schon ganz anders aus. Wie die Bezeichnung schon aussagt bestehen diese Lote aus 97% Zinn, und Zinn ist lebensmittelmäßig zugelassen. Die Bezeichnung mag sehr hochtrabend klingen, es sind aber lediglich Lote für die Kalt- und Warmwasserinstallation mit Kupferrohren. Ersteres gibts in jedem Baumarkt, das zweite -es soll sogar edelstahltauglich sein- im guten Installationsfachgeschäfft.
Das nächste wäre das Flussmittel! Hier gibt es speziell für diese Lote die jeweils passende Lötpaste. Lötpaste ist eigenlich Lötfett mit Zinnstaub vermischt. Sie ist besser als reines Lötfett und erleichtert den Lötvorgang enorm.
Ein heikleres Thema ist die Verarbeitung!Wenn man einige Destillen in der Fotogalerie so anguckt, weis man warum. Da ist teilweise Lot aufgetragen, daß man mehrere Destillen damit löten könnte. Dabei zeichnet sich eine gute Lötung dadurch aus, das man sparsam mit Lot und Lötpaste umgeht. Man sollte das im Spalt umlaufende Lot gerade so sehen, dicke Lötnähte bringen keinen Vorteil. Wenn man Pech hat läuft das Lot sogar ins Rohr und bildet dort Tropfen. So solls wirklich nicht sein.
Nun zum löten selbst! Die zu lötenden Verbindungen mit Stahlwolle reinigen, hauchdünn mit Lötpaste bestreichen und dann zusammenstecken. Mit einer Gaslötlampe oder einem Heißluftgebläse alles gleichmäßig auf Temperatur bringen bis die Paste anfängt zu brodeln. Jetzt die Lötstelle mit dem Lot antupfen, wenn die Temperatur passt wird es relativ schnell zu fliesen beginnen und im Fitting herumlaufen. Das Gleiche an der gegenüberliegenden Stelle wiederholen. Entscheidend ist nicht die Menge des Lotes, sondern das es gleichmäßig um das Rohr im Fitting herumläuft. Abkühlen lassen bis das Lot erstarrt und dann mit warmer Spülmittellauge die Reste des Flussmittels abwischen. Nach erfolgter Verlötung Innenreinigung mit Aceton oder heißer Zitronensäure durchführen.
Klingt alles ganz einfach, trotzdem ist man gut beraten vorher mit ein paar Rohrstücken und Fittingen zu üben, die Destille soll ja auch gut aussehen in handwerklicher Hinsicht. Auf die paar Euro kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an. Wer sich selbst nicht an diese Arbeiten herantraut sollte das jemanden machen lassen der das Ganze beherrscht.
Ich hoffe nun doch, daß ich einigen Verunsicherten die Angst vorm Weichlöten genommen habe.
Gruß an Alle
Methanolix
Da wäre erst mal das Lot! Karosserie- oder Dachrinnenlot sollte es natürlich nicht sein. Denn Diese können bis zu 75% Blei enthalten. Nimmt man aber Lot nach DIN EN 29453S-Sn97Cu3 bzw -Sn97Ag3, sieht die Sache schon ganz anders aus. Wie die Bezeichnung schon aussagt bestehen diese Lote aus 97% Zinn, und Zinn ist lebensmittelmäßig zugelassen. Die Bezeichnung mag sehr hochtrabend klingen, es sind aber lediglich Lote für die Kalt- und Warmwasserinstallation mit Kupferrohren. Ersteres gibts in jedem Baumarkt, das zweite -es soll sogar edelstahltauglich sein- im guten Installationsfachgeschäfft.
Das nächste wäre das Flussmittel! Hier gibt es speziell für diese Lote die jeweils passende Lötpaste. Lötpaste ist eigenlich Lötfett mit Zinnstaub vermischt. Sie ist besser als reines Lötfett und erleichtert den Lötvorgang enorm.
Ein heikleres Thema ist die Verarbeitung!Wenn man einige Destillen in der Fotogalerie so anguckt, weis man warum. Da ist teilweise Lot aufgetragen, daß man mehrere Destillen damit löten könnte. Dabei zeichnet sich eine gute Lötung dadurch aus, das man sparsam mit Lot und Lötpaste umgeht. Man sollte das im Spalt umlaufende Lot gerade so sehen, dicke Lötnähte bringen keinen Vorteil. Wenn man Pech hat läuft das Lot sogar ins Rohr und bildet dort Tropfen. So solls wirklich nicht sein.
Nun zum löten selbst! Die zu lötenden Verbindungen mit Stahlwolle reinigen, hauchdünn mit Lötpaste bestreichen und dann zusammenstecken. Mit einer Gaslötlampe oder einem Heißluftgebläse alles gleichmäßig auf Temperatur bringen bis die Paste anfängt zu brodeln. Jetzt die Lötstelle mit dem Lot antupfen, wenn die Temperatur passt wird es relativ schnell zu fliesen beginnen und im Fitting herumlaufen. Das Gleiche an der gegenüberliegenden Stelle wiederholen. Entscheidend ist nicht die Menge des Lotes, sondern das es gleichmäßig um das Rohr im Fitting herumläuft. Abkühlen lassen bis das Lot erstarrt und dann mit warmer Spülmittellauge die Reste des Flussmittels abwischen. Nach erfolgter Verlötung Innenreinigung mit Aceton oder heißer Zitronensäure durchführen.
Klingt alles ganz einfach, trotzdem ist man gut beraten vorher mit ein paar Rohrstücken und Fittingen zu üben, die Destille soll ja auch gut aussehen in handwerklicher Hinsicht. Auf die paar Euro kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an. Wer sich selbst nicht an diese Arbeiten herantraut sollte das jemanden machen lassen der das Ganze beherrscht.
Ich hoffe nun doch, daß ich einigen Verunsicherten die Angst vorm Weichlöten genommen habe.
Gruß an Alle
Methanolix