Die Destillation von Schnaps

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Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 14.03.2016 08:06:34 | Region: Atlantik
Die Anlage ist noch so gut wie taufrisch, habe bis jetzt erst Probedurchlaeufe mit Wasser und Reinigungswein durchgefuehrt. Soweit aber keine Anomalien festgestellt.

Die Funktionsweise ist ein klassisches cooling management. Es wurden fuer den Bau der Anlage nur V4A, Kupfer und Teflon verwendet. Als Kolonne dient ein V4A Kaminrohr, passend dazu die Kappe fuer den Ablass von Kondenswasser mit 3/4" Anschluss und die Rohrisolierung. Habe mich fuer dieses Projekt komplett von Rotguss und Messing abgewandt, musste zwar dafuer etwas Mehraufwand in Kauf nehmen aber schlussendlich hat es sich gelohnt.
Bei der Isolierung des Kessels musste ich erst etwas (mit Feuerloescher in der Hand) experimentieren bis ich ein ueberzeugendes Resultat zustande bekam.

Die gesamte Destille gleicht zwar wie aus einer patchwork session entsprungen, aber der Teufel steckt im Detail.

Hier noch die Eckdaten der Anlage im Ueberblick:
- 30L Brennblase teilisoliert
- 80mm Kolonne mit Polyurethanisolierung
- 75cm max. Hoehe der Packung (Edelstahlschrubber)
- 25cm Dephlagmator (doppelt gewickelte Spule)
- Liebigkuehler mit 70cm effektiver Kuehllaenge

MfG,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Hydroxyethan am 14.03.2016 18:27:49 | Region: Europa
Hi Grog,

Gratulation zu Deinem Bau, sieht gut aus. Einziger Punkt, der mir auffällt: Deine Vorlage sollte ent/belüftet sein. So saugt das mächtig, wenn Du mal am Reflux drehst und der Dampf kollabiert... und richtig isobar ists so auch nicht! Ist aber eine Kleinigkeit zum nachrüsten... Happy refluxing!

LG Hydroxyethan

PS: Und lass mal hören, ob Du Azeo knackst, 70cm ist knapp, kann aber reichen...

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 14.03.2016 21:11:26 | Region: Atlantik
Vielen Dank Hydro :)

Man sieht es nur schlecht, aber wo der Parrot am LK angeschlossen ist, ist ein T-Stueck als Lufteinlass verbaut.

Werde sicher berichten wie hoch ich raufkomme, aber meine Neugier richtet sich bereits auf den ersten Rumbrand.

Eine Frage haette ich trotzdem, nun habe ich mit Ausnahme des Dephlagmators kein Kupfer in der Kolonne. Ist es sinnvoll etwas Kuprerlochblech oder Kupferschrubber in dieser zu packen oder genuegt die Oberflaeche der Spule um Schwefelverbindungen zu binden?

Gruesse,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 14.03.2016 19:59:17 | Region: da wer
Gratuliere! Schaut auch viel solider aus, als ich das manchmal befürchtet habe...

Für die irgandwannmal lesenden: die Geschichte dieser Anlage beginnt hier:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20150809222447-01-01-01-01-01-01-01-01.html#20150809222447-01-01-01-01-01-01-01-01

Hast du schon die Ventile? Das bin ich noch etwas gespannt. Und ob die starke Verjüngung nach der Spule Nachteile bringt.

Was ist das für eine Verschraubung nochmal? Von dem Edelstahl-Schraubwinkel auf den Liebig?

Bist du sicher, daß das mit der Vorlage klappt? Schon ausprobiert? Ich befürchte, die Spindel wird bei dem zu erwartenden Seegang nicht ablesbar sein... Vorlagen müssen oben offen sein. ZB Foto 237 hat oben ein T-Stück. Darüber findet der Druckausgleich statt. Gerade auch weil eine CM (im Gegensatz zu allen anderen Refluxarten) ja geschlossen ist, könnte das unruhig sein. Bzw sogar spucken, es baut sich ja auch etwas Druck auf... Bissi gefährlich. Aber ja leicht zu verbessern.

Da jetzt alles im aufsteigenden Bereich bis auf die Spule Edelstahl ist, würde ich einige der Schrubber (1/4?) irgendwann durch Kupferschrubber ersetzen. Nicht diese Lappen kaufen, die sind mit Plastik verwebt. Es sollte 100% Kupfer draufstehen, es gibt nämlich auch welche aus verkupfertem Stahl.

Gruß, der wo
und bericht hier mal, wie es so läuft.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 15.03.2016 10:40:15 | Region: Atlantik
@Wo, ja die Flansche aus richtig starken Edelstahl und die Bolzen sind das Fundament der Anlage, der Rest war dann eh recht easy alles stabil hinzukriegen.

Ich warte leider immer noch auf's Nadelventil... China Post... aber inzwischen kann ich ja trotzdem den Raubrand der Ploerre durchfuehren. Die Spule kann ich zur anfaenglichen Anreicherung ja voll laufen lassen. Beim Reinigungsbrand hat es zumindest funktioniert, waere aber trotzdem nett gewesen da schon mal etwas Uebung mit der Handhabung zu machen.

Die Verschraubung des LK ist ein V4A Mapress Fitting von Geberit (3/4"-15mm). Den vorderen Teil mit der Kunststoff Dichtung abgeschnitten und am Kuehler verloetet. Ist denk ich das teuerste Teil an der Destille gewesen...

Die Vorlage bereits probiert, alles prima. Wie oben berichtet mit T-Stueck und einer nach oben gehenden Kurve fuer Entlueftung gesorgt. Mein Handy macht etwas unscharfe pics :D

Eben wegen des fehlenden Kupfers (die hokuspokus-Theorie der Bindung von S) hatte ich noch Zweifel... habe noch keine Kupferschrubber gefunden. Eventuell hab ich noch ein (einmal und nie wieder verwendeten) Anbrennschutz aus CU-Lochblech. Dachte mir daraus zirka 15 Stueck 80mm Scheiben zu schneiden und sie in die Kolonne auf die Packung zu legen.
Ob das was wird und ich so nicht das Equilibrium in der Kolonne stoere? Kupfer wuerde damit genug vorhanden sein. Ansonsten habe ich online eben nur diese Kupferlappen gesehen, wo geschrieben steht dass die auch als Packung zu gebrauchen (??) sind...

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 15.03.2016 16:50:27 | Region: da wer
Das mit der Vorlage ging etwas durcheinander... (Gruß auch an Hydroxyethan!)

Hola, die verkaufen dieses Kupfertuch wirklich als "aufgrund des starken lebensmittelechten Materials eignen sich diese Tücher auch als Füllung für Ihre Kolonnen beim Destillieren." Ich meine, man sieht auf deren Bildern zwischen dem Kupfer immer wieder Nähte mit weißem Plastik. So wie bei allen anderen Kupferlappen halt auch...
Einerseits nicht so schlimm, da das sowieso vielleicht zu dick gewebt ist um eine wirklich gute Packung zu ergeben, andererseits schade, weil der Preis nicht schlecht ist für 70g.
Ich hab Topfreiniger von Redecker. Die schauen ähnlich aus wie Edelstahlschrubber, Durchmesser 8cm (passt doch perfekt!), Höhe 2.5cm, 20g bzw 40g das Doppelpack. Drei solche Doppelpacks wären eine gute Möglichkeit. Dann opferst du auch nicht Rektifikationsleistung durch Material mit eventuell großem HETP.

Gruß, der wo

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 15.03.2016 22:06:16 | Region: Atlantik
Lebensmittelecht?? :D ne aber... und auf ner Seite fuer Destillationszubehoer!

Hab mir die von dir vorgeschlagenen Schrubber angeguckt und bin dann doch noch zufaellig auf Kupfergewebe gestossen.
Werde denk ich dieses bestellen, die Speditionsspesen fallen dabei niedriger aus.

Somit haette ich auch das letzte Problem aus der Welt :) werde dann nach den Braenden der Zuckermaische berichten wie's gelaufen ist.

Gruesse,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Werner am 16.03.2016 11:41:51 | Region: Brandenburg
Moin
Wie beheizt du das Teil?
Wie ich sehe ist das ein Milchkübel.Mein Kübel hat unten ein Gummiring Als Dichtung somit fällt Gas schonmal aus.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 16.03.2016 13:02:34 | Region: Atlantik
Hallo Werner,

doch mit Gas, Gummidichtung raus und fünf Runden Teflonband um den Schraubdeckel.
Wenn du ganz sparsam sein willst, Mehlpampe in der Dichtungsvertiefung und gut ist's.

Wenn du hingegen die Gummidichtung am Ablasshahn meinst, die ist mit PTFE in 2 Sekunden dicht.

Gruesse,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 06.04.2016 15:34:05 | Region: Atlantik
Nun zu den ersten Resultaten. Es handelt sich hier zwar nur um den Raubrand, ist alles in ein 15L Inoxkuebel fuer die Behandlung mit AK und Waschsoda gelandet, deshalb gibt's keine genaueren Angaben wieviel %Alk und wieviel ml Destillat schlussendlich rausgekommen sind. Werde ich beim Feinbrand nachholen und berichten.

Soviel aber habe ich ausprobiert. Erster Durchgang (von ein und derselben Ploerre - wahrscheinlich 12%ig) in Potstill-modus, also Kolonne ohne Packung und Reflux.
Zweiter Durchgang mit Packung und 10-minuetiger Reflux zur anfaenglichen Anreicherung.

Beim ersten Durchgang zeigte der Thermometer 84,2°C an als der Fluessigkeitspegel in der Vorlage stieg. Natuerlich war das Vorlauf, also lag der Startpunkt der Heads hoeher, schaetzungsweisse irgendwo bei 86,5°C (reale Temperatur muesste laut Proben in Siedewasser - dort zeigte das Thermometer 96.9 anstatt 98 und etwas an - zirka 1-1.5°C hoeher liegen). Dort stabilisierte sich der Temperaturanstieg naemlich langsam. Der anfaengliche Alkoholgehalt lag beim Vorlauf bei 63%. Bei der Abtrennung des Vorlaufes war die Vorlage nicht wirklich eine Hilfe, mir kam der Klebergeruch ziemlich penetrant bis in die ersten Heads rein. Kann sein dass sich der Vorlauf in der Vorlage mit dem nachstroemenden Destillat etwas vermischt hat. Abgetrennt habe ich deswegen zirka 80ml - mehr als sonst. Gesammelt wurde ab 60% Alk.
Runtergebrannt habe ich dann bis 15%.

Der zweite Durchlauf wurde dann als Test mit Packung durchgefuehrt. Als die Temperatur anfing deutlich ueber 60°C su steigen habe ich das Nadelventil voll aufgemacht und den Dephlagmator fuer 10 Minuten laufen lassen. Danach schrittweise zurueckgedreht und bis ich die Temperatur auf 78,5°C stabiliesiert hatte verstrichen 20 Minuten... Zu diesem Zeitpunkt tropften aber schon die ersten Tropfen aus der Vorlage. Der Alkoholgehalt war bei 92%. Leider noch Luft nach oben fuer Azeo :( Vielleicht laenger (20-30 Minuten) alles zurueckschicken??
Vorlauf dieses Mal richtig brutal im Geruch. Habe trotzdem die selbe Menge wie beim ersten Durchgang abgetrennt und danach den Reflux abgeschalten und bis 15% runter gebrannt.
Sobald der Reflux aus war, purzelte der Alkgehalt erst ziemlich rapide auf 75% und dann langsam auf 55%.

Der 15L Behaelter wahr schlussendlich zirka 3/4 voll, habe mit Wasser aufgefuellt und 150gr AK dazu geschuettet. Heute riecht der Raubrand schon weniger als gestern (war anfaenglich etwas fruchtig - Esternoten).

Alles in allem bin ich bis jetzt begeistert. Die Einstellung des Refluxes ist etwas gewoehnungsbeduerftig und der Zeitaufwand ist nicht ohne, wird beim Feinbrand noch ziemlich interessant werden, da ich gesehen habe dass die Wasserzufuhr immer zu justieren ist.

MfG,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 07.04.2016 14:47:48 | Region: da wer
Mit Siedewasser meinst du die Temperatur beim Destillieren von Wasser oder beim in kochendes Wasser halten? Zur Bewertung deiner 78.5°C wäre ersteres sehr interessant.
Das Thermometer hat 60°C angezeigt. Dann hat die Kühlung alles zurückgeschickt, das Thermometer also so 20°C angezeigt? Dann beim Runterdrehen ist der Wert wahrscheinlich plötzlich schlagartig hoch auf 77-78°C und dann innerhalb von 20min auf 78.5 geklettert?

Wäre heizleistungsleistungsmäßig noch Raum nach oben? Mit Leistung kann man viel Zeit sparen.

Ich hätte beim Raubrand gar keinen Vorlauf abgetrennt. Beim Feinbrennen würde ich die Vorlage beim Vorlauf abnehmen. Bzw gar nicht verwenden, wozu hast du denn das Thermometer, aber egal ;-)

Interessant wäre beim Feinbrand, irgendwann zwischendrin (wenn garantiert kein Vorlauf mehr da ist) nochmal eine Zeit alles zurückzuchicken und dann zu schauen, welche °C/% bei geringem Tröpfeln angezeigt werden.
Solche Phasen sind übrigens keine Zeit- oder Energieverschwendung. Das was man investiert, kann man später schneller abziehen.

Woher weißt du, daß dein Alkometer bei hohen % gute Werte liefert? Hast du es mal mit Spiritus oder Primasprit überprüft?

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 07.04.2016 20:13:11 | Region: Atlantik
96,9°C zeigte er damals beim ersten Testrun mit Wasser an. Von meiner Meereshoehe ausgehend duerfte der reale Wert aber irgendwo zwischen 98,5 un 99°C liegen. Ist die Temperatur von Wasserdampf nicht gleich der von siedenden Wasser? Ansonsten wuerde sich erklaeren wo die 1,5°C floeten gegangen sind.

Das Thermometer hat 60° angezeit und erst da habe ich alles zurueckgeschickt. Ich weiss, nicht optimal, aber wenn ich das Wasser zuvor schon laufen lasse weiss ich nicht wann der Dampf oben anschlaegt (Kein Sichtglas). Werde mir da vielleicht noch ein Bimetallthermometer oben beim Dephlagmator einbauen um das irgendwie checken zu koennen.

Die Heizleistung ist im Moment maximal ausgeschoepft, aber sobald ich so ein Campingbrenner im Angebot finde ist er mein! Der Kuehler vertraegt noch einiges an Leistung, das Wasser floss auf ein Minimum und es gab kein Schnaufen oder sonstige Probleme.
Beim abnehmen der Vorlage habe ich das Problem dass ich das Destillat nicht von der Gefahrenquelle (Feuer!!) wegbekomme, da ich ja jetzt den Kuehler vertikal konfiguriert habe. Deshalb habe ich mir die Vorlage basteln muessen. Ansonsten muesste ich halt ein einfaches Kupferrohr ranmachen, waere auch ne Option. Aber wenn beim Raubrand gar alles gesammelt werden kann ergibt sich das Problem ja nicht, bzw. ist dann auch relativ.

Den Test mit Anreicherung ohne Vorlauf werde ich beim Feinbrand machen, mal gucken was dabei rauskommt.
Die Spindel hab ich ehrlich gesagt nicht getestet... gutes Argument, muss ich nachholen. Im gekauften Produkt wo 40% draufsteht, zeigt sie 40 an. Nur ob da nicht Zucker oder sonstiges mit drinnen ist kann ich nicht sagen :D

Gruesse,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 08.04.2016 20:17:20 | Region: da wer
Theoretisch ist die Temp im siedenden Wasser auch exakt 100°C. Aber praktisch gibt es dann doch Unterschiede, wie tief man das Thermometer reinhält, zumindest bei mir...

96.9 bei Wasser bedeutet theoretisch Azeotrop bei 75.1 statt 78.2.
Und die 78.5 sind 81.6 und damit 81.5% Alk. Nicht 92°C. Hm.
Ich kann mir aber nicht denken, daß du nur auf 81.5% kommst, auch falls du relativ viel abziehen würdest.

Das Rohr anstelle der Vorlage für den Vorlauf würde ich auf jeden Fall noch besorgen vor dem Feinbrand.

Vorlaufabtrennen ist ein langwieriger Vorgang. Pauschale Zahlen sind immer so eine Sache, weil es ja doch alles von der Heizleistung, den Litern usw abhängt. Aber ich würde auf jeden Fall 30min alles zurückschicken, dann versuchen 1 Tropfen pro Sekunde abzuziehen, bis der Geruch nicht mehr ganz schlimm ist. Dann die Heads in doppelter Geschwindigkeit. Sobald du dir sicher bist, daß alles gut riecht, würde ich noch ein paar Gläschen sammeln. Ruhig anfangs recht schnell. Die Temperatur sollte noch eine Zeit lang auch bei hohem Output gleich bleiben. Aber dann irgendwann wird die Temperatur hochgehen, dann musst du sofort das Ventil öffnen. Gut ist dann, wenn das Destillat nicht direkt in einen großen Glasballon geht, sondern in ein sagen wir 200ml-Glas, welches du nur in den Glasballon kippst, wenn nichts passiert ist. Wenn was passiert ist, kannst du es leider nicht (wie bei einer VM oder LM) über den Kühler in die Kolonne kippen, sondern du musst es zu den Feints kippen.
Sobald du einen muffigen Geruch oder kratzigen Geschmack feststellst, ist es normalerweise schon etwas zu spät für den Nachlauf. Daher ist es gut, mehrere Gläser (5?) immer wieder zu füllen, so daß man bei jedem benötigten neuen Glas dann das älteste Glas in den Ballon kippt.

Wenn du nicht nur Neutralen zum Geisten und Ansetzen sondern auch einen Vodka machen möchtest, würde ich ihn nicht aus dem Gesamtmittellauf nehmen, sondern eine Fraktion auswählen. Also zB der zweite Liter Mittellauf wäre eine gute Wahl.

Ein Glas kaltes Wasser im Kühlschrank ist wichtig zum Verdünnen beim Verkosten, weil eine so starke Verdünnung wird sonst pisswarm und das irritiert den Geschmack. Ein paar Tropfen Destillat auf einen Suppenlöffel, dazu ein paar Tropfen Wasser aus dem Kühlschrank.

Oder ein Thermometer in der Packung? Da kann man auch einiges ablesen. Oder ein kleines Loch in der Isolierung zum Fühlen der Temperatur.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 14.04.2016 16:47:35 | Region: Atlantik
Rohr wurde bestellt und wird dann zum Abtrennen verwendet, einfach Glas darunter zu halten ist mir zu riskant.
Gestern habe ich den mit AK behandelten Raubrand durch den Faltenfilter gejagt. So zirka 1.5L sind dabei floeten gegangen, bzw. ein halber Liter war unfiltrierbar und ich denke gut 1L Kohleschlamm lag am Boden des Edelstahlfasses.
Jedenfalls hab ich jetzt zirka 13L 38%igen Raubrand, klar wie Wasser. Sind dann zirka 5L Alkohol. Also mit dem Verlust beim Abziehen des Bodensatzes der Maische und jetzt beim filtern des Raubrandes, denk ich lag ich doch bei den berechneten 12%Alk der Maische auf 47L Ploerre.
Dazu aber mal ne Frage, wenn ich den Raubrand vor der Behandlung das naechste Mal mehr runter waessere (sagen wir auf 20%), sedimentiert sich die AK besser, oder aendert sich dabei wenig?

Dann noch zwei Fragen zum weiteren Verlauf:
- Wie verhalte ich mich jetzt beim Feinbrennen? Also runterverduennen auf 20%, ergibt dann zirka 25L. 125g Waschsoda dazu (5g/l), dann erstmal ne halbe Stunde vollen Reflux und alles zurueckjagen, dann den Vorlauf abtrennen. So weit so gut.
Wie geht's dann weiter? Guck ich sagen wir die 78°C einzuhalten, bzw. mit dem Nadelventil den Reflux so zu kontrollieren um nur 78° warmen Dampf zu sammeln, oder wird dass kaum auf 5-5.5L zu bewerkstellingen sein?

- Wieviel Nachlauf kommt bei so ein behandelten Neutralen normal raus und was fang ich mit diesen an? Kann man dem beim naechstel neutralen Raubrand ueberhaupt dazukippen? Im moment ist der Alk ja verduennt, aber so nach Nase riecht das Zeug jetzt schon wie handelsueblicher Hochprozentiger.

Das mit dem kalten Wasser ist ein Argument, beim raubrennen dachte ich mir schon warum das Zeug auf der Zunge so warm war :D

Grusse,
Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 15.04.2016 12:37:53 | Region: da wer
Ich versuch das immer ohne Faltenfilter. Nicht mal mit Schlauch, ich schütte einfach vorsichtig. Der grauschleirig bis schwarze Rest kommt dann in eine extra Flasche, wo sich die Kohle nochmal absetzen kann. Das kommt dann beim nächsten mal dazu. Es hat sich doch gut abgesetzt, oder? 1 Woche ist recht schnell.

Dir geht es jetzt darum, mit deinen 13l 38% und der 30l Brennblase das Vernünftigste herauszuholen. Das Vernünftigste wäre, mehr Maische zu machen. Aber die beste Alternative ist das Herunterverdünnen, qualitativ sowieso.

Wie gut sich Aktivkohle absetzt, hängt auch von der Kohle ab leider. Ich hab das Gefühl, daß man nicht immer dieselbe Qualität bekommt. Theoretisch zumindest sollte sie sich bei 20% besser absetzen, da sie auch besser wirken sollte. Ich weiß nicht, ob es viel ausmacht.

5g/l Waschsoda bezieht sich eigentlich auf 40%. Aber stimmt, es geht ja um den pH-Wert, nicht um eine direkte Reaktion. Wahrscheinlich dann auch bei 20% 5g/l. Mal schaun wie es sich löst. Auf die Heizung stellen bringt da viel. Im Gegensatz zur herrschenden Meinung, daß eine Lagerzeit wenig bringt, daß also die Reaktion größtenteils erst beim Brennen stattfindet, hab ich eher das Gegenteil bemerkt. Die zT seit vielen Monaten mit Soda gelagerten Feints hatten laut Dampftemperatur weniger Vorlauf als frisches Birdwatchers.

Durch das lange Anreichern und nur geringe Abziehen ist auch der mittlere Bereich der Kolonne sehr hochprozentig. Dadurch kann man am Anfang des Mittellaufs relativ schnell abziehen, ohne daß die % sinken. Es wird quasi zuerst der mittlere Bereich der Kolonne ausgedünnt, bevor oben was passiert. Das kann man mit einem Thermometer in der Kolonne beobachten. Wenn dort die °C steigen, hat man Zeit entgegenzusteuern, bevor oben was passiert. Ich hab halt keine CM. Wenn du ein paar mal gebrannt hast, könnte es sein, daß du so etwas oder anderes nachrüstest.

Es hat gar keinen Sinn, Fraktionen mit hohen °C zu sammeln. Die Temp muss die ganze Zeit bei so 78.3° bleiben (oder wo dein Thermometer halt stehen bleibt). Wie das mit CM zu bewerkstelligen ist, musst du etwas selber erforschen... Auf jeden Fall fällt Nachlauf an. Trotz 95% müffelt dieser, kratzt auf der Zunge und wird trüb beim Verdünnen. Du musst also Gläschen sammeln.


Mein letzter BW-Feinbrand, 13.6l knapp 40%:
-90ml Foreshots (anfangs 77.8°C)
-280ml Heads (anfangs 77.9°C, danach maximal 78.3°C)
-7 Gläschen gesammelt mit je so 50ml drinnen, 3 davon dann zu den Heads getan
nach dem ersten liter Mittelauf 3l extra gesammelt (bleibt hochprozentig und ungesäult zum Ansetzen)
-am Ende (als es immer langsamer wurde, Erfahrungssache, lieber früher anfangen) 5 Gläschen gesammelt, aber schlussendlich alle zum Mittellauf getan, da er sowieso gesäult wird.
-noch 170ml Nachlauf rausgequetscht
-der Mittellauf war insg. so knapp 5l und wurde noch 1 Woche unverdünnt und 1 Woche verdünnt luftig gelagert, dann mit so 45% gesäult.

Den Nachlauf würde ich zu den Obstfeints kippen und irgendwann einen Feints-Vodka machen. Vor allem, wenn da auch Getreidenachläufe drin sind, wird das sehr gut. Da ich Vodka nicht oft trinke, würde ich einen Teil davon dann aber zu Neutralem säulen.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 20.04.2016 22:19:10 | Region: Atlantik
Abgesetzt hat sich schon eine ziemliche Schicht, aber der Brand war trotzdem noch voller Partikel. Brennen wollte ich die schwarze Fluessigkeit nicht, weshalb ich schlussendlich gefiltert habe. Vielleicht laenger warten oder weniger AK? Kann ich mal das naechste mal probieren, das zwischenzeitliche Resultat ist aber bis jetzt ok.

Ich werde die jetztigen 13l auf 25 aufschuetten und brennen. Waschsoda ist nun seit 5 Tagen drinnen (setze auf die verlaengerte Lagerzeit), loest sich nicht ganz auf (habe auch bereits fuer die 25l, also 125gr, dazugegeben), aber ich schuettel hin und wieder alles durch. Mit Waerme wuerde es wahrscheinlich leichter gehen. Geruch hat sich nicht veraendert, riecht alles wie zuvor (so nach Nase), der Brand ist einzig etwas milchig/trueb geworden.

Ich guck mal beim feinbrennen wie sich die Steuerung und das einhalten der 78,3°C verhaltet, ansonsten werde ich eben Mitte Kolonne mal gucken so ein Bimetallteil aus Edelstahl zu verbauen, ist zwar traege aber es duerfte den Zweck erfuellen.

Jo der Nachlauf, da muss ich mir noch was erfinden um den zu verwerten. Obst brenne ich normal nicht. Habe einzig die feints vom Rum.
Zum geisten oder ansetzen und nochmal destillieren wuerde der hochprozentige Nachlauf gehen oder produziert man dabei nur kratziges mueffliges Zeug??

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 21.04.2016 11:35:18 | Region: da wer
Nur mit anschließendem Säulen hast du die Garantie, daß Nachlauf nach einmal brennen neutral genug wird zum Ansetzen/Geisten. Verdünnen und nochmal brennen wäre die andere Möglichkeit. Ist pauschal nicht zu sagen, da jeder Nachlauf anders ist. Von deinem BW-Feinbrand sicher besser als von Rum oder Whisky. Direkt mit Nachlauf Geisten geht aber sicher schief.

Auch in der Kolonne brauchst du Zehntelgrade, sorry. Aber fang erstmal an, vielleicht kommst du ja auch ohne zweites Thermometer klar.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 22.04.2016 01:07:42 | Region: Atlantik
Ok mal gucken, schlimmstenfalls landet alles zu den Rum feints :)

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 04.05.2016 17:12:38 | Region: Atlantik
Hier gibt's die ersten Daten was die Destille so her hat. In Prozente gesehen wird es mit dem 20%igen Raubrand der Zuckerploerre noch etwas mehr sein, aber vom fraktionieren und abtrennen her ist das schon was ganz anders als mit der Potstill. Also das upgrade hat sich definitiv gelohnt :)

Rummaische 12,5%
voller Reflux fuer 1/2h

Foreshots:
bis 77,5°C - 250ml zu 90%

Heads:
77,5°C - 87% (nicht in Endprodukt)
ab 78,5°C - 85% (in Endprodukt)

Hearts:
ab 81,5°C - 80% (Temperatur stieg relativ flott)
84,5°C - 68% (ab hier hat sich Temperaturanstieg stabilisiert)
85,0°C - 65%
85,5°C - 64%
86,0°C - 63%
86,5°C - 62%
87,0°C - 60%
87,5°C - 58% (ab hier stieg Temperatur wieder schneller, etwas Reflux um tails rauszuzoegern)
88,0°C - 56%

Tails:
88,5°C - 55%
88,8°C - 54%

Feints:
bis 20% runtergebrennt

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Hydroxyethan am 05.05.2016 00:42:14 | Region: Europa
Schön, schön, ein weiterer Überzeugter ;)

Viel Spass mit Deinem neuen Spielzeug, wirst sehen, das macht Freude!

MFG Hydroxyethan

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 05.05.2016 10:07:21 | Region: Atlantik
Dankeschön ;)

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 05.05.2016 10:59:35 | Region: da wer
Du hast also 1/2h alles zurückgeschickt und dann die Refluxkühlung ganz ausgemacht? Und bei 58% wieder etwas angemacht?
Ist also ein Potstillrun plus Vorlaufkonzentrierung und auch etwas Nachlaufverzögerung gewesen.
Ich hätte den Vorlauf langsamer durchgelassen, aber für geschmackvole Sachen kann man das schon so machen. Für Neutralalk aber wäre es klar nicht optimal. Der Vorlauf braucht sehr viel Zeit und danach muss ein Temperaturanstieg verhindert werden.

Daß dein Thermometer bei Wasser so 3°C zu wenig anzeigt, ist ja geklärt glaub ich, oder? Weil, bei diesen Werten macht der Fehler im oberen Prozentbereich nur 1.5°C und im unteren ganze 4.5°C aus.
Das Alkometer ist aber korrekt? Ist das komplett geklärt? Also hast du mit Spiritus verschiedene Verdünnungen gemacht und gemessen?

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 08.05.2016 22:26:35 | Region: Atlantik
Ja genau wie von dir beschrieben durchgefuehrt. Dachte mir halt dass es beim Rum so gut funktioniert, klar beim Feinbrand des Neutralen lass ich den Reflux durchaus laufen und regle diesen je nach Bedarf.

Eigentlich ist laut Hersteller 1°C Fehler angegeben worden, aber schon beim Siedewasser war einzusehen dass es eher 1.5-2°C waren. Du sagst aber im unteren Bereich sind es laut meinen Aufzeichnungen gar 4.5°C? Das Alkoholmeter hab ich in gekauften Neutralen geprueft, zeigte 95% an.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 11.05.2016 22:55:55 | Region: da wer
Wie von mir beschrieben hast du es nicht ganz durchgeführt. Du hast beim Vorlauf viel zu niedrige Prozente geduldet, wahrscheinlich viel schneller laufen lassen, als ich das machen würde. Und beim Nachlauf nur einmal korrigiert, nicht permanent. Aber wie gesagt, das kann man schon so machen.

Weiter oben hast du ja geschrieben, daß die Spindel bei gekauftem Schnaps auch ok ist. Also halte ich mich mal an die Prozentwerte, nicht an die Temperaturwerte. Leider scheint es daher wirklich so zu sein, daß du bisher nicht auf die ganz hohen % kommst.
Ich bin jetzt nochmal die ganze Geschichte durchgegangen:
-80er Kolonne, 75cm Schrubber. Das ist zwar zu kurz für eine Vodkadestille, aber sollte für mehr % reichen denke ich. Das Verhältnis von Dm zu Länge ist etwas ungewöhnlich.
-Heizleistung unbekannt, aber 25l Maische kochen in 1h. Das ist eigentlich nicht wenig, aber für 80mm denke ich schon ein bisschen. Daher fließt der Reflux schneller zurück, als Dampf nachkommt, die Schwerkraft ist schnell im Vergleich zur Dampfgeschwindigkeit, die Effizienz leidet, da die Packung nicht ausgenutzt wird, quasi leer bleibt (viel Dampf, wenig Flüssiges). Daß das so viel ausmacht, hätte ich nicht gedacht.
Bzw sicher bin ich mir nicht, daß es daran liegt. Vielleicht machst du ja einfach auch nur zu schnell beim Vorlaufabziehen? Wenn ich 12l feinbrenne, ziehe ich die foreshots mit 1-2 Tropfen pro Sekunde ab. Das dauert.

Was du ausprobieren kannst:
-Langsamer abziehen
-Mehr Heizleistung
-Packung dichter stopfen (mehr Schrubber). Dadurch verlangsamst du den Rückfluss, die Kolonne wird effizienter. Überdruck entstehen darf natürlich nicht. Und fluten darf sich die Kolonne natürlich auch nicht (das kann ich mir aber nicht vorstellen bei dem großen Dm und der niedrigen Heizleistung).

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 12.05.2016 11:53:52 | Region: Atlantik
Laut deiner These denke ich dass ich den Fehler erkenne, bzw. beim neutralen Feinbrand den Vorlauf langsamer abziehen werde als ich das beim Rum gemacht habe.
Etwas mehr Edelstahlschrubber in die Kolonne zu stopfen ist auch kein grosses Ding, bin da bis jetzt sehr konservativ ran gegangen, da ich eben Angst vor Ueberdruck hatte und die Schrubber lediglich in die Kolonne fielen lies ohne gross zu komprimieren. Denke aber dass die breite Kolonne schwer geflutet werden kann bei dem Durchmesser, auch da die Heizleistung eher ueberschaubar ist. Eine Druckanzeige habe ich ja an der Brennblase, aber bevor die nach oben geht pfeifft schaetzungsweisse eh schon der Dampf aus der Verbindung Brennblase-Deckel. Was ich aber generell vermeiden wuerde ;)

Werde berichten was sich so ergibt und dankeschoen inzwischen fuer die Ratschlaege.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 13.05.2016 21:09:49 | Region: da wer
Wenn du sie bisher nur hast reinfallen lassen, würde ich da auf jeden Fall noch ordentlich zugeben. Gleichmäßig dicht sollte es auch sein (Vorteil von schüttbarer Packung wie SPP, Murmeln, Raschigringe).
Du weißt ja, eine ungefüllte Kolonne ist ein Energiegrab. Eine zu locker befüllte dann zumindest uneffizient. Zumindest bezüglich der erreichten Prozente ist eine Kolone, die fast flutet am effizientesten.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 31.05.2016 17:23:48 | Region: Atlantik
Nun bin ich endlich zum feinbrennen des Neutralen gekommen. Vorweg ich habe die Packung etwas gestopft um mehr Flutung zu erreichen und wie eben geplant habe ich nun fuer neutralen Alk auch den Dephlagmator durchgehend laufen lassen. Das einzige kuriose an allem ist dass ich Zweifel bezueglich des Hollaenders (der Digitalthermometer) habe. Die angezeigten Werte lagen diesmal unter den zu erwartenden und ich weiss nun nicht liegt's an der Anlage oder ist da doch ne 2-3°C Diskrepanz bei der Genauigkeit des Fuehlers. Vielleicht ist auch die Positionierung des Fuehlers suboptimal. Trotzdem habe ich alles prima hinbekommen und der Temperaturverlauf waehrend der ganzen Destillation war perfekt stabil. Musste ab der ersten Regelung des Nadelventils nichts mehr justieren und in 4 Stunden war dann aller Alk aus der Ploerre rausgesaugt.

Wie schon im Vorfeld empfohlen liess ich vorerst eine halbe Stunde bei voller Leistung des Dephlagmators, zwecks Anreicherung, das Destillat zuruecklaufen.
Danach langsam Nadelventil zurueckgedreht bis sich die Temperatur auf 75,5°C eingependelt hat. Dabei kamen dann die ersten Tropfen raus. Die Temperatur stieg aber hier etwas bis sie auf 75,8°C stehen blieb. Da der erste Teil eh total fruchtig-chemisch roch ging dieser nicht ins Destillat ueber. Der Rest wurde dann gesammelt und schlussendlich habe ich nun zirka 5L 92%igen.

Temperatur u. Prozentverlauf:
30ml Vorlauf bei 75,5°C - 93%
Mittellauf:
75,8°C - 92%
76,0°C - 91,5%
76,2°C - 91%
ab hier stieg die Temperatur wieder etwas schneller und es tropfte nur noch schnell aus dem Kuehler:
76,4°C - 90,5%
76,6°C - 90%
76,8°C - 89,5%

bei 76,9°C tropfte dann nur noch sporadisch was aus dem Kuhler, habe versucht das Nadelventil noch etwas zu schliessen, doch die Temperatur stieg ziemlich schnell nach oben, auch kam prozentuell nichts interessantes raus und das Produkt war dann alles andere als neutral. Habs ehrlich gesagt auch nur noch kurz gesammelt und dann bei 15% gelassen da ich mir mit den Zeug kein Nutzen ausmalen konnte.

Wie gesagt die Temperatur kommt mir 2-3°C zu niedrig vor, vielleicht liegts an der Packung (die Druckanzeige war aber stehts auf Null), vielleicht an den 20% Alk als Startprodukt, vielleicht an der Waschsoda in der Brennblase. Trotzdem das ganze System war prima abgestimmt, also hatte ich gleich das Equilibrium gefunden und musste nicht einmal nachjustiert werden. Besser geht's nicht. Schade dass ich nicht ganz Azeo geschafft habe, aber trotzdem, knapp dran gekrazt ;)

Der Tipp mit der Waschsoda war auch erste Sahne, man merkt den Unterschied zwischen davor und danach.

Gruesse,
der fluxige Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 02.06.2016 11:22:46 | Region: da wer
Aber daß das Thermometer zu wenig anzeigt, ist doch nichts neues? Diesmal waren es wie du sagst 2-3% anstelle 1.5 im oberen Bereich beim Rum. Liegt am Thermometer, nicht an der Position oder deinen anderen Vermutungen. Aber es ist ja nicht so, daß es während des Brennens dauernd schwankt ohne Grund.

Daß du jetzt auf höhere % kommst, hat nur minimal was mit den höheren % im Kessel zu tun (20 statt 12.5%). Das ist bei einer Reflux nämlich relativ wurscht:
- 12.5% nach 5 theoretischen Destillationen = 92.1%
- 20% nach 5 theoretischen Destillationen = 92.5%
Kaum Unterschied. Etwa 1/2 Destillation braucht es, um von 92.1 auf 92.5 zu kommen.

Beim Rum hattest du Mittellauf ab 85%. Nun ab 92%. Von 85 auf 92 sind fast 3 Destillationen.
Wobei ich etwas zweifel, daß 30ml Vorlauf wirklich genug waren. Hast du ihn wenigstens ganz langsam tropfenweise durchgelassen? Ich befürchte, du fragst dich irgendwann, ob das optimal war, also ob da in der Nase noch weniger gehen könnte. Ich würde auf jeden Fall das Destillat gut atmen lassen.

Welcher Änderung hast du die nun höheren % zu verdanken?
- Nur dem langsameren Abziehen? 4h ist zwar nicht lange, aber genau das -schnell brennen- sollte eine so breite Kolonne ja können. Allerdings nur mit entsprechender Heizleistung natürlich...
- Oder der dichteren Packung? Wäre da noch was rauszuholen? Also noch dichter? Wahrscheinlich schon, da dieser Durchmesser schwer zu verstopfen ist, zumindest bei deiner Heizleistung.

Diese hast du ja nicht erhöht. Sind hier die fehlenden 3vol% bzw 4 Destillationen am einfachsten und ohne Zeitverlust zu erreichen?
Dichter packen würde ich erst, wenn du dich entscheiden solltest, die Heizleistung nicht zu erhöhen. Mit mehr Watt würde vieles ja erst nochmal auf den Prüfstand kommen: Refluxkühler stark genug? Isolierung hält das aus? Und dann wieder die Packungsdichte.

Schön, daß das Einstellen mit dem Ventil gut klappt. Vor allem, daß das bei langsamem Tröpfeln klappt, hatte ich meine Zweifel.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 03.06.2016 13:38:06 | Region: Atlantik
Nein das Thermometer war total stabil, also wenn ich mal den genauen Punkt erreicht habe wo sich die Temperatur des Mittellaufs stabilisiert kann ich was mit dem Thermometer anfangen, ansonsten den Vorlauf weiter mit der Nase abtrennen bis sich beim naechsten Brand mit gleichprozentigen Zeug die Temperaturkurve bestaetigt und ich mir eine definitive Tabelle auf die Kolonne heften kann.

Mir kam aller Vorlauf abgetrennt vor. Habe ja auch schon beim Raubrand abgetrennt, was ich ja (wie im Nachhineine erfahren) haette nicht sollen tun. Jedenfalls an den Flaschen wo ich das Endprodukt abgefuellt habe ist am Flaschenhals nichts angeschlagen und keine Feuchtigkeit zu sehen, wie es sonst bei schlampiger Abtrennung mit der Potstill der Fall waere. Das Destillat ist laut Nase und Geschmack wie der gekaufte Neutrale, vielleicht schmeckt der industirelle sogar noch eher nach etwas "Aroma". Auf der Zunge heizt das Zeug jedenfalls ordentlich :D
Beim destillieren kam das Produkt in ein schnelles Tropfengefolge bzw. kleines Rinnen aus dem LK, so pauschal denk ich ist es 1/5 der Menge die sonst beim Rumdurchgang durchkam. Bei gleichbleibender Einstellung des Ventiles tropfte der Vorlauf erst noch sehr langsam (2-3 Tropfen pro Sekunde) bis sich die Temperatur dann bei 75,8°C eingependelt hatte und der Mittellauf dann etwas schneller rauskam. So bei 76,4°C gings dann wieder richtig langsam. Haette vielleicht gekoennt noch etwas mehr Reflux machen, aber ob das so einen grossen Unterschied gemacht haette? Zeitlich vielleicht schon...
Beim Rumbrand hab ich ja nur Anfangs refluxt und den Vorlauf damit abgetrennt, dann nur im Potstillmodus den Mittellauf rausgequetscht und beim Nachlauf wieder etwas refluxt.

Die Heizleistung denk ich passt fuer den Moment. Es waere zwar theoretisch mehr drinnen, aber dann wuerde ich sicher den Kuehler potenzieren muessen. 4h (ok, knapp 1h aufheizen und 1/2h anreichern dazu) fuer 25L scheint mir im Moment in Ordnung. Wenn ich so ein Campinghocker nehmen wuerde, halbiere ich vielleicht das aufheizen, aber danach muss ich eh zurueckregeln. Auch scheint die Destille im Ganzen mit der aktuellen Heizleistung perfekt abgestimmt zu sein.
Was die Packung betrifft habe ich diesmal mit einem Besenstiel gestopft. Es gingen nochmals 8 Schrubber mehr rein. Auf jedenfall eine enorme Steigerung zum Rumbrand. Wobei man ja sagen muss (wie schon oben beschrieben, habe ich ja nur den Vorlauf und Nachlauf refluxt) dass auch beim Rumbrand der Vorlauf mit 90% kam, also mit Stopfen 3% mehr raussprangen. Unter Umstaenden (angesichts des Durchmessers) koennte ich da noch extremer vorgehen, aber ob's dann besser wird? Was ist der Gewinn, ein halber %? Hmmm...
Denke mal dass ich vorerst bei der vorliegenden Auslegung bleibe. Fuer Limoncello und mein Rum (gestern erstmals verkostet - WOW) wirds allemal reichen :))))

Noch ne Frage habe ich aber als Refluxneuling: ist es normal dass bei einem reinen Refluxdurchgang der Nachlauf so "zum Himmel mueffelt"?? Mal angenommen ich wuerde beim naechsten Mal den Rumbrand so durchfuehren, habe ich ja gar kein verwendbaren Aromatischen cut dem Endprodukt beizumischen. Du brennst ja den Whisky normal mit Reflux oder? Dass die Auslegung der Destille was damit zu tun hat, also da ein Unterschied zwischen VM, LM und CM besteht? Oder die von mir fabrizierte Zuckerploerre hat einfach kein verwendbaren Nachlauf.

Kann mir da allerhoechstens vorstellen dass man schon vor Anfang des Nachlaufs etwas den Reflux lockert und im Uebergang von Hearts und Tails ein paar cuts sammelt, bevor man dan mit den Reflux wieder den Nachlauf rauszoegert.

Was sagt da @Hydro dazu, der faehrt ja auch eine CM?!

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 04.06.2016 11:34:14 | Region: da wer
Da bei einer Reflux die Temperatur einstellbar ist, wird es noch weniger eine zuverlässige Tabelle geben als bei einer Potstill.

Ich bin mir nicht sicher, ob man Vorlauf wirklich dem Flaschenhals oä ansehen kann. Es ist nicht schlecht, Vorlauf schon beim Raubrand abzutrennen, vor allem für Neutralen. Aber 2 x 80ml bei den Raubränden und 30ml beim Feinbrand ist ein Missverhältnis. 2 x 20ml und dann 150ml wäre normaler.

Es ist für mich nicht leicht, deine bisherige Heizleistung einzuschätzen. Aber die Kolonne verträgt sicher so 5-6kW. Und der Produktkühler würde ja nicht stärker beansprucht werden durch mehr Heizleistung, außer im Potstillmodus während des Mittellaufs von Aromabränden. Aber da könntest du ja auch den Brenner runterdrehen. Allerdings wenn dein Refluxkühler auch mit viel Wasser nicht mehr alles zurückschicken kann, hat mehr Leistung keinen Sinn.

Von 90 auf 93% sind immerhin zwei Destillationen.

Der letzte Alk, den man aus der Reflux holt, stinkt ziemlich. Ist aber unterschiedlich. Beim Geisten ist er meist nur schlimm, wenn die Packung nicht ganz sauber ist. Ich hab da inzwischen einen ziemlichen Hygienefimmel entwickelt, reinige die Packung nach jedem Brand, da ich mir einbilde, davon hängt beim nächsten Brand die Qualität der späten Fraktionen ab. Hab bei dir jetzt auch gleich deinen Rum im Verdacht, daß er dir einen Gruß zumindest in den Nachlauf deines Neutralen geschickt hat... Aber ich stehe da ziemlich alleine da mit diesem Fimmel.
Der ganz schlimme Nachlauf kommt natürlich keinesfalls in den Mittellauf. Wo genau abzutrennen ist, entscheidet wie immer der Gaumen. Je später, desto mehr Nachlauf. Dafür musst du einen vorläufigen Mittellauf verkosten und dann eventuell weitere Gläschen hinzukippen (die bei Rum oder Whisky für sich genommen nicht fehlerfrei sein müssen).

Wenn du den nächsten Rum wie den Neutralen brennst, also nur mit hohen %, ist das wie ein dunkelblaues Bild malen wollen, aber nur hellblaue Farbe haben. Einfach mehr Farbe nehmen (spät abtrennen), dann wird es auch nicht dunkelblau, aber hässlich. Also mache dann lieber ein schönes hellblaues Bild (Vodka) oder hole dir dunkelblaue Farbe (niedrigere % nach dem Vorlaufabtrennen). Andersherum ist es teilweise möglich: Wenn du ein hellblaues Bild machen möchtest, aber nur dunkelblau hast, kannst du einfach dünnere Pinselstriche machen (früher abtrennen), wird nicht ganz dasselbe, aber ähnlich.

Ich drehe für Aromasachen nach dem langsamen Vorlauf voll auf und lasse die Temperatur aber dann nicht über zB 88°C geraten, sammel irgendwann Gläschen und entscheide später. So ähnlich würde ich das auch mit CM machen. Eine extra niedrigprozentige Fraktion am Ende würde ich nicht machen. Eher das Gegenteil, die % wieder etwas steigen lassen. Die Tails kommen schon raus.
Ein Rumfeinbrand mit deiner Anlage wird auch bei 92% nach Verdünnung übrigens immer Aroma haben. Für einen richtigen Vodka (also fast neutraler Schnaps aus geschmacksstarker Maische, kein Haushaltszucker sondern Getreide oder Kartoffeln) sind 95% nicht das Ziel, sondern minimalste Vorraussetzung.
Falls dir dein Rum egal wo du abtrennst zu geschmacksarm gerät, waren entweder die % während des Mittellaufs zu hoch (hellblau, dann sollte es aber zumindest gut schmecken, wenn auch nicht typisch wie Rum), die Raubrände zu geschmacksarm (zB zu früh abgetrennt) oder die Maische zu geschmacksarm (zB nur wenig Melasse, stattdessen viel weißer Zucker). Falls es an der Maische oder an den Raubränden liegt, kannst du das dann auch nicht mehr beim Feinbrennen korrigieren (dunkelblau ist zwar erhältlich, aber nur ein ganz hässliches).

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 04.06.2016 22:32:42 | Region: Atlantik
Also meinst du doch zu wenig abgetrennt? Habe jetzt die Flaschen nur mit ein Papierfilter abgedeckt gehabt. Habe heute noch mal dran geschnueffelt aber mir kommt alles sauber vor.

Huch meine Heizleistung... wenn ich die nur selber wuesste :D Weiss nicht wass so eine Gasplatte vom Herd rauspowert, aber ich denke etwa 1-1.5Kw mehr Leistung vertraegt der LK locker noch, ob's der Reflux vertraegt ist ne andere Frage. Aber wie gesagt, im Moment reicht die Leistung fuer die 30L Brennblase. Waere zwar sicher toll den Raubrand in der halben Zeit durchzujagen, aber man faengt ja klein an.

Irgendwie fuehl ich mich nach deiner Kunststunde selbst ganz blau! LOL
Du laesst fuer Aromabraende schon nach dem Vorlauf den Reflux weiter laufen? Also wie ich das verstehe reduzierst du die Wasserzufuhr des Dephlagmators und laesst die Temperatur eher schnell steigen bis du auf die 88°C zusteuerst (weniger prozente nach Vorlauf) und stabilisierst da erst den weiteren Temperaturanstieg (anfaengliche Tails mit hoeheren Prozenten)?

So ein Vodka-aehnlicher Rum waere schon was tolles fuer Cocktails, mehr oder weniger sind wir dann schon beim Cachaça oder halt den typischen weissen Fledermaussaft, aber ich habe den Rum dunkelblau lieber :)

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 06.06.2016 21:06:42 | Region: da wer
Die höhere Heizleistung würde dir beim Raubrand nicht unbedingt was bringen (Anbrenngefahr, Schaum), aber bei allem sonstigen, wo der Refluxkühler an ist. Vorlauf konzentrieren und Neutralbrennen vor allem.
Die größte Flamme eines normalen Küchengasherds hat so 3.5kW. Das entspricht so 2.5kW elektrisch. Also würde sogar meine 54mm-Kolonne noch mit deinem vollaufgedrehtem Herd klarkommen.
Ein 7.5kW Hockerkocher wäre jedenfalls nicht überdimensioniert für deine Kolonne.

Der Refluxkühler läuft bei mir ja die ganze Zeit volle Kraft, da es eine LM ist. Nach dem Vorlauf öffne ich das Produktventil, sodaß der gesamte Reflux nicht zurück in die Kolonne sondern nach draußen fließt. Es passiert dasselbe, wie wenn du den R-Kühler ganz ausmachst. Die Temperatur steigt dann von alleine wie bei einer Potstill. Bei hohen % im Kessel langsam, bei niedrigen % schnell. Kurz vor zB 88°C drehe ich das Produktventil wieder teilweise zu (du das Wasserventil auf), sodaß der Reflux teilweise zurückfließt (bei dir entsteht der Reflux dann erst). Mit etwas Fingerspitzengefühl und Voraussicht kann ich die Temp dann auf zB 88°C (bei hellblauer Frucht eher 1-2°C weniger, bei dunkelblauem whisky eher 1-2°C mehr) halten.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 07.06.2016 19:38:05 | Region: Atlantik
Was den Aromabrand angeht habe ich soweit denk ich alles verstanden. Der Rest wird dann ein probieren und mit der Zeit den besten Weg rausfinden.
Und wegen des Gashockers warte ich mal im Moment, ich liebaeugel gerade mit dem Bau einer passenden Brennblase fuer der 3"Kolonne, um wieder alles auf ein Niveau zu kriegen. Habe mir heute von einen Kollegen ein 50L Bierfass, dass er im Keller rumliegen hatte, im Tausch gegen 2 Flaschen Rum ergattert :D
Schlussendlich habe ich dann im Garten eine Bierdusche (wenn man das was aus dem Ventil schoss noch Bier nennen konnte) abbekommen und habe nun diese Edelstahllanze (ein hohles Rohr) die im zentralen Ventilkopf einfach reingedreht wird, welche foermlich als Schaft fuer ein Ruehrwerk schreit!
Dachte mir dann die Kolonne seitlich versetzt zu montieren, doch um die Bolzen vom Rohrflansch mit dem Keg zu verschrauben muesste man dann auch irgendwie innen drankommen und der Keg hat ja das bekannte alte Problem (auch in Sachen Reinigung) mit nur dem Ventil als einzigen Zugang.
Ansonsten traditionell ohne Ruehrwerk und mit nen tri-clamp-Anschluss fuer die Kolonne mit Zwischenstueck von 2"Keg-Ventil auf 3".

Liebaeugel gerade mit so etwas:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=85&t=18914
Was spricht gegen elektrisches beheizen? 3Kw Edelstahl Heizelemente (die sind ja nicht getaktet wie eine Kochplatte) findet man und man kann ja ne Stufensteuerung dranmachen. Muesste mich da noch informieren wie man dass am besten alles angeht um das Teil dann mit ner 220V Steckdose zu fahren (nebenbei eben der Motor vom Ruehrwerk und das Digitalthermometer).

Nun denn, das geoeffnete Fass hab ich ja und nun auch alle Zeit der Welt um mir die naechsten Monate etwas auszutuefteln.

Rat- bzw. Vorschlaege sind wie immer willkommen, vor allem von jenen die schon mit dem Keg arbeiten oder elektrisch die eigene Destille beheizen.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 08.06.2016 12:50:08 | Region: da wer
Gegen Heizelemente spricht die Anbrenngefahr. Es gibt zwar die ULWD (ultra low watt density) -Elemente, mit denen aber on the grain trotzdem kaum möglich ist. 3kW ist auch leider kaum mehr, als du jetzt hast. Viel mehr geht aber auch mit einer normale Steckdose nicht, also zwei solche Elemente müssten an zwei Stromkreise/Sicherungen angeschlossen werden.
Mindestens die Hälfte seiner Wirkung verdankt ein Rührwerk der Kette, die über die Heizquelle fegt. Das zu adaptieren auf Heizelemente wäre Neuland.
Stufensteuerung gibts nur bei alten Kochplatten, aber bei homedistiller würdest du schon Controller-Lösungen finden.
Auf Basis von billigen Chinateilen:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=85&t=55678
Und die Riesenthreads darüber:
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=85&t=43456
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=85&t=3342
Musst natürlich beachten, daß man in Amiland zT andere Leitungen/Spannungen hat.

Sonst wäre der Kessel, den Hydro hat noch eine Idee. Hobbock Edelstahl wären die Suchworte. Oder dieser eine ebay-Händler, der dauernd Töpfe in ua 33l und 70l versteigert. Mit Herdplatte nicht zu gebrauchen, da kein Sandwich-Boden (whisky-leerer hat das auch erfahren müssen glaube ich), aber mit Gas schon.

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 16.06.2016 12:33:05 | Region: Atlantik
Habe mich die letzten Tage mal bei den links durchgelesen. Also meine Kompetenzen in Punkto Elektronik sind gleich null, aber da will ich mal durch. Meine laufende Destille habe ich und der Keg laeuft ja nicht weg ;) also hab ich Zeit mir das irgendwie zu studieren.
Klar, falls das Anbrennen bei ein 5KW Heizelement (die effektive Energieeffizienz ist hoeher als ein Gasbrenner) eine unueberwindbare Huerde ist, dann muss ich das Projekt eh gleich ad acta legen. Aber ob ein 6.5KW- bzw. 10,5KW Gasbrenner nicht den gleichen Effekt auf den Boden einer Brennblase ausuebt? Ohne Kette, also nur mit Ruehrwerk dass die Maische in Bewegung haelt wuerde das niemals was werden?
Vor allem bevor ich mich da reinhaenge und die erste Sommerhitze von meiner Steckdose ausgeht, koennte ich theoretisch so ein 5 oder 6Kw-Trafo an der Steckdose anbringen ohne dass der Stromkabel zwischen dieser und den Schltkasten ueberhitzt oder gar etwas abfackelt? Zwischen Trafo und Heizstab ist dann eh klar dass ein angepasster Stromkabel verlaufen sollte.

Also, es werden hiermit dankbar Infos benoetigt!

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

der wo am 17.06.2016 12:13:21 | Region: da wer
Wenn du 5kW Heizleistung in welcher Form (zB weniger Ampere, aber mehr Volt) auch immer rausholst, muss die Leitung das auch aushalten. Und das tut sie nicht. 10 Kasten Bier müssen in 1h von A nach B. Ob du da 10x schnell oder mit 2 Kästen 5x langsam läufst, die Gesamtleistung ist dieselbe.
Zwei Heizstäbe, je 2.5kW, den einen in der Küche angeschlossen, den anderen im Wohnzimmer, jeder einzeln mit einem Chinateil geregelt, wäre das einfachste.

Hier nimmt jeder mit großer Destille einen Gasbrenner. Warum nehmen die Amis immer Heizstäbe? Bezüglich Gasbrenner in Wohnungen waren die halt immer sehr kritisch, aus Sicherheitsgründen. Und es ist ja ab einer gewissen Größe auch eine Belüftungsfrage (Weswegen die Bierbrauer mit den richtig großen Kesseln dann auch gerne Kochplatten mit Starkstrom bzw mehreren Stromleitungen zusammenschalten). Kochplatten sind zu schwach für deren große Destillen und zB Kegs mit unebenem Boden damit sowieso nicht beheizbar. Daher als letzte Möglichkeit die Heizstäbe.
Und deshalb niemand mit Rührwerk. Lieber grob schroten und abläutern. Und Versuche mit filter screens um die Elemente herum sind glaub ich nichts geworden. Es gibt dort wirklich niemanden, der ein Rührwerk gebaut hat. Wohl aber auch, weil viele inzwischen mit "steam injection" eine Lösung gefunden haben. Und das geht auch mit Heizelementen. Schaut wie eine Destille mit gleich großem Thumper aus. Also zwei Kessel, im ersten wird mit Heizstäben Wasserdampf hergestellt, dann ein Rohr zum zweiten, in dem der Dampf direkt in die Maische geleitet wird, dann ein Potstillaufsatz und Kühler. Darüber weiß ich aber sonst nicht viel.

Wenn es nur um Feinbrände geht, dann wird dir sowieso nichts anbrennen, egal ob Gasbrenner oder Heizstab. Kannst also beide Versionen verwirklichen. Aber für Raubrände oder dickflüssige Einfachbrände wäre der weit runtergeregelte Gasbrenner besser (mehr Heizoberfläche).

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 22.06.2016 16:10:14 | Region: Atlantik
Beim Durchforsten der amerikanischen Seiten stoest man auf Sachen... Mensch Mensch... nicht mal in Hydroxyethan's schlimmsten Albtraeumen :D

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Speedy am 18.04.2017 13:06:22 | Region: im Brennkessel
Hallo Grog,

hast du dein KEG schon im Einsatz?
Falls ja, wie macht es sich, und wie hast du die Sache mit der Reinigung gelöst?

Werde demnächst das Schauglas ans KEG anschweißen.
Mal schauen wie es sich nach der ersten Obstmaische reinigen lässt. Bisher konnte ich nur neutralen brennen, da braucht man ja nur ausspülen.
Ich denke aber solange nix anbrennt reicht auch hier ein einfaches ausspülen, ansonsten mit der Bürste übers Schauglas von der Seite rein.
Was ich derzeit noch überlege ist ein großer Ablasshahn. Wenn du ein 50 Liter KEG nutzen willst wirst du ganz schön zu buckeln haben, besonders wenn es gefüllt ist ;).

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 10.05.2017 00:21:53 | Region: Atlantik
Hi Speedy,

sry für die späte Antwort, bin in letzter Zeit etwas bei der Arbeit verhindert und der Keg lagert noch vor sich hin :)

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Grog am 22.12.2019 04:45:46 | Region: am Meer

Hi Speedy, der Keg wurde schlussendlich nicht mehr verwendet... fahre meine estehende Destille 3x jährlich mittlerweile im Blindflug und brenne nur noch Rum. Meine Bastelfreude haelt sich deshalb seit 2 Jahren in Grenzen :D


MfG,

Grog

RE: Anlage 304 - Grogs Chimney

Speedy am 25.12.2019 03:57:37 | Region: im Brennkessel

Hi Grog,


schön wieder mal von dir zu hören ;).

Ich wünsche dir noch ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Grüße

Speedy