Bierbrand: Erster Versuch
Liebe Brennfreunde,
nachdem alle Maischen gebrannt waren und ich dennoch den Kessel nicht einmotten wollte, habe ich mich an einen Bierbrand getraut. Es haben sich einige "Mythen" aufgelöst und recht unerwartete Ergebnisse eingestellt, die ich hier teilen möchte.
Schaum war zu keiner Zeit ein Problem. Ich habe vier Dragees Lefax in den Kessel gegegeben. Das hat voll und ganz gereicht.
In der Theorie muss Bier doppelt gebrannt werden. Der Doc schreibt, dass einfach nicht genug Alk übergeht. Mein Destille ist eine Boka (70mm Durchmesser) mit Packung (ca. 50cm Edelstahlwolle) aber ohne Reflux-Steuerung (weder Ventil noch per Kühlung über der Packung. Also im Grunde ein Steigrohr mit Packung und obenliegenden Kühlfinger. Gemeinhin wird erzählt, dass diese Konstruktion nicht als Kolonne arbeitet.
Da ich bisher nur hochgradige Maischen gebrannt habe, konnte ich die Brennleistung der Konstruktion nicht abschätzen. Jetzt musste versuchsweise Bier her. Stimmt die Theorie, dann kommt nur dünner Alk am Ende raus.
Ich habe 20l Altbier einer Handelsmarke gebrannt. Die vorlauffreien ersten 100ml hatten satte 82% Alk. Am Ende hatte ich ca. 950ml Destillat mit 55% Alk. Dann habe ich noch etwa 500ml Nachlauf entnommen, der ca. 25% Alk hatte.
Rechnerisch wären im Bier (4,9%) etwa 1 Liter reiner Alk gewesen. Oder eben etwa 2 Liter zu 50%. Insofern habe ich etwa die Hälfte des Alkohol rausgeholt. Finde ich ganz ordentlich.
Frage: Hätte ich mehr rausgeholt, wenn ich das Bier erstmal auch insgesamt 20% gebrannt und dann nochmal gebrannt hätte? Ich glaube nicht...
Der Brand riecht gut. Leicht malzig mit einer grasigen Hopfennote. Ich lass ihn noch ein paar Wochen stehen.
Fazit: Wenn das "gute" Bier wieder mal für 6 EUR pro Kasten im Angebot ist, lasse ich auf jeden Fall ein paar Kästen durch die Kolonne laufen.
Beste Grüße vom Refraktionator
nachdem alle Maischen gebrannt waren und ich dennoch den Kessel nicht einmotten wollte, habe ich mich an einen Bierbrand getraut. Es haben sich einige "Mythen" aufgelöst und recht unerwartete Ergebnisse eingestellt, die ich hier teilen möchte.
Schaum war zu keiner Zeit ein Problem. Ich habe vier Dragees Lefax in den Kessel gegegeben. Das hat voll und ganz gereicht.
In der Theorie muss Bier doppelt gebrannt werden. Der Doc schreibt, dass einfach nicht genug Alk übergeht. Mein Destille ist eine Boka (70mm Durchmesser) mit Packung (ca. 50cm Edelstahlwolle) aber ohne Reflux-Steuerung (weder Ventil noch per Kühlung über der Packung. Also im Grunde ein Steigrohr mit Packung und obenliegenden Kühlfinger. Gemeinhin wird erzählt, dass diese Konstruktion nicht als Kolonne arbeitet.
Da ich bisher nur hochgradige Maischen gebrannt habe, konnte ich die Brennleistung der Konstruktion nicht abschätzen. Jetzt musste versuchsweise Bier her. Stimmt die Theorie, dann kommt nur dünner Alk am Ende raus.
Ich habe 20l Altbier einer Handelsmarke gebrannt. Die vorlauffreien ersten 100ml hatten satte 82% Alk. Am Ende hatte ich ca. 950ml Destillat mit 55% Alk. Dann habe ich noch etwa 500ml Nachlauf entnommen, der ca. 25% Alk hatte.
Rechnerisch wären im Bier (4,9%) etwa 1 Liter reiner Alk gewesen. Oder eben etwa 2 Liter zu 50%. Insofern habe ich etwa die Hälfte des Alkohol rausgeholt. Finde ich ganz ordentlich.
Frage: Hätte ich mehr rausgeholt, wenn ich das Bier erstmal auch insgesamt 20% gebrannt und dann nochmal gebrannt hätte? Ich glaube nicht...
Der Brand riecht gut. Leicht malzig mit einer grasigen Hopfennote. Ich lass ihn noch ein paar Wochen stehen.
Fazit: Wenn das "gute" Bier wieder mal für 6 EUR pro Kasten im Angebot ist, lasse ich auf jeden Fall ein paar Kästen durch die Kolonne laufen.
Beste Grüße vom Refraktionator