Die Destillation von Schnaps

Möchten Sie mit anderen Ihre Erfahrungen zur Destillation von Schnaps austauschen? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnapsbrennen als Hobby. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Gustl am 06.09.2020 14:18:53 | Region: Österreich

Hallo,

Ich habe Birnen und Äpfel 1:1 eingemaischt, Menge 25Liter.

Da 5% Alkoholgehalt zu erwarten sind, habe ich eine notwendige Zuckermenge von 289g pro Liter für 20% Alkohol errechnet: 389g - 100g = 289g. Das sind dann für 25L = 7.2kg Zucker.

Turbohefe habe ich 29g errechnet (115g auf 100L).

Dann habe ich die Maische mit dem 1/3 Zucker also 2,4 kg plus Verflüssiger und Pectinase vermischt.

4-5 Tage lang hat die Maische bei 22 Grad super gegärt, dann langsam nachgelassen.

Dann hab ich den ph-Gehalt gemessen, der war genau auf 3.5 und die weitere 2,4 kg Zucker eingerührt.

Der Alkoholgehalt lag aber nach meiner Messung schon bei 18.5%

Momentan gärt es zwar, aber wesentlich ruhiger als zuvor.

Meine Frage nun: Ist der hohe Alkoholgehalt normal, kann ich mit der Zuckerbeigabe normal weitermachen?

Sind meine Mengenberechnungen ok?


RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Burner am 08.09.2020 12:46:32 | Region: southeast

Ja, kannst weitermachen. Der Alkoholgehalt ist falsch.

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Gustl am 20.09.2020 09:56:30 | Region: Ö

ja, ich glaube auch, dass der Alkoholgehalt falsch war, denn jetzt nach letzter Zuckerzugabe steht er bei 15,5%. Die Maische ist noch sehr breiig, ist das bei Apfel/Birne normal? Bei der Zwetschke habe ich nach der ersten Woche schon sehr viel Flüssigkeit. Aber es gärt ja noch immer.

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Holländer Michel am 22.09.2020 08:09:26 | Region: Holland

Der Alkoholgehalt ist immer noch falsch. In der Maische kann man nicht messen.

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Gustl am 25.09.2020 08:57:23 | Region: Ö
Ich nehme dafür ein Vinometer und eine filtrierte Probe. Was daran ist falsch?

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Manfred am 16.10.2020 23:53:51 | Region: Rhein-Neckar

Die Mengenberechnungen sind richtig, aber m.E. kann mit der Alkoholmessung etwas nicht stimmen. Es kann einfach nicht sein, daß nach Vergärung der halben Gesamtzuckermenge (1/4 Fruchtzucker + 1/3 von 3/4 Zuckerzusatz = 1/2 Gesamtzucker) schon fast die gesamte Alkoholmenge vorhanden ist. Die Alkoholmessung wird durch die Zuckerzugabe verfälscht. Also erst messen, wenn der vorige Zucker so gut wie vergoren ist, und erst nach der Messung den neuen Zucker zugeben.

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Bert am 17.12.2021 17:53:43 | Region: Bayern

Hallo.


Ich werd so ca. das selbe Projekt starten. Nur mit ein bisschen weniger Menge. Ich habe vor lediglich 5 l Apfel zum gären zu bringen (hoffentlich klappts trotz der geringen Menge). Wird mein erster Versuch werden und soll mal als Probelauf dienen. ;-)

Aus diesem Grund werden sich bei mir sicher einige Fragen ergeben.


Mein Vorgang wird folgender sein:

Beim "Händler meines Vertrauens" habe ich mir Champagnerhefe (+Nährstoffe) besorgt und mit dieser anschließend einen Gärstarter hergestellt. Danach wurde der Gärstarter in den gefüllten Maischebottich gegeben. Zum momentanen Zeitpunkt blubbert alles fröhlich dahin. 


Meine Frage bezieht sich eigentlich auf die Zeit nach dem Gärende. Laut Buch wird bei hochgradigen Maischen (meine Champagnerhefe zähle ich da dazu!?!) eine mindestens 1/2 jährliche Lagerung empfohlen bevor man brennt. 

Heißt das man sollte den Maischebottich einfach ein 1/2 Jahr stehen lassen ohne etwas zu machen? 

Bzw. kann man die fertig gegärte Maische dann auch in einen anderen Behälter (in meinem Fall 5-10 l Glasballon verschlossen, mir ist Glas für eine Langzeitlagerung lieber...) umfüllen? Dann könnte man nämlich den Gärbottich wieder neu befüllen. ;-)


Die nächste Maische wird dann mit einer Turbohefe versehen.... Gibts da eigentlich große Unterschiede zwischen Turbohefe und Champagnerhefe? Außer das TH ca. 20% erzeugt und ChH 16% erzeugt?? Ich meine vom Bearbeitungsvorgang bzw. Geschmack?


lg,

Bert


RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Bert am 17.12.2021 19:22:24 | Region: Bayern

Müsste man den Glasballon dann sicherheitshalber desinfizieren?


Ich wische da normalerweise immer mit einem in Alkohol getränkten Tuch drüber... Bei kleineren Behältnissen kommt’s für 15 min bei 135 C ins Backrohr.


Wie reinigt/desinfiziert man am Besten den Plastikmaischebottich?


RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Balthasar am 18.12.2021 08:46:51 | Region: Weihnachtsland

Das kommt auf den tatsächlichen Alkoholgehalt der Maische an. Wenn genügend Alkohol gebildet wurde, brauchst du nix mehr desinfizieren, das erledigt dann quasi die Maische selbst. Ist der Alkoholgehalt zu niedrig, kann die Maische trotz desinfizieren des Behälters schlecht werden (Schimmel, Essig, Kahm). Problem ist, dass der Alkoholgehalt nicht wirklich genau gemessen werden kann.

RE: Birnen/Apfelmaische mit Turbohefe - Frage zum Gärverlauf

Bert am 19.12.2021 18:20:51 | Region: Bayern

Ah, sehr gut. 

Dann heiß das eigentlich: den Gärbottich am Anfang gscheit auswaschen und sich selbst überlassen. Wenn die Maische hochprozentig ist dann sollte das auch so reichen. Na sehr gut, dann hab ich zumindest da keinen Fehler gemacht ;-)


Umfüllen könnte man die fertig gegärte Maische aber dann schon? Bzw. luftdicht verschließen und ein halbes Jahr lagern bevor man brennt.