Die Destillation von Schnaps

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Birnenmaische

Horst am 18.10.2016 08:39:33 | Region: Stmk
Hi Brennerfreunde,

die Apfelernte war ein Erfolg (720 lt Most).
Nun geht es ans Schnapsbrennen. Wie geht Ihr beim einmorschen der Birnen vor? Kommt da außer zerhäckselte Birnen noch was mit rein? Wann weiß man ob die Maische fertig ist?
Danke für Eure Antworten!

RE: Birnenmaische

Kellergeist am 18.10.2016 13:08:49 | Region: Wien
Wer solche Obstmengen wie du hat (720 l Apfelmost lassen auch auf nicht zu wenige Birnen schließen)
sollte kein Hobbybrenner sondern ein Abfindungsbrenner sein (werden wollen) Deine Fragenstellung zeigt aber, dass du offensichtlich überhaupt keine Ahnung von der Materie hast und glaubst,ohne viel Aufwand hier auf die Schnelle eine Gratisschulung zu bekommen. Wer Früchte einmORSCHen will, wird eine orsch Maische erhalten aus der dann nur orsch Schnaps gebrannt werden kann.
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RE: Birnenmaische

Horst am 27.10.2016 08:52:22 | Region: Stmk
Danke für Deine hilfreiche Antwort!

RE: Birnenmaische

Stefan am 24.10.2016 18:13:13 | Region: Ö
Guten Abend Horst,

welche Birnen hast Du denn?
Wieviele dann?
Gibt es eine Aussage über den Zuckergehalt (Öchsle, KMW Brix & Co.)?

Wie sieht's denn mit Deinen Erfahrungen aus, Deinen räumlichen Voraussetzungen (Temperatur), den Geräten (Maischefässer, Brennerei) aus?

Laß uns bitte einmal ein bißchen Information zukommen, dann können wir schon ein wenig genauer ein "Rezept" für Dich zusammenstellen.

Liebe Grüße

Stefan

RE: Birnenmaische

Horst am 27.10.2016 08:50:46 | Region: Stmk
Hallo Stefan!
Ich glaube es sind Speckbirnen und Butterbirnen also Herbstbirnen...
Habe leider nur 3 Bäume. Der Großvater hat mehr Apfelbäume gesetzt. Ich habe die Birnen noch nicht geerntet da sie meiner Meinung nach noch zu wenig Zucker haben.

Ich hoffe ein 200lt Maischefass voll zu bekommen..
Habe einen alten Lehmkeller mit ca. 16-20°C.
Bin im Besitz von einem 100 Jahre alten 60 lt Kupferbrennkessel mit Rührwerk. Habe voriges Jahr Zwetschken gebrannt und dieser war sehr gut.

RE: Birnenmaische

Stefan am 28.10.2016 18:18:19 | Region: Ö
Guten Abend Horst,

ich würde an Deiner Stelle so vorgehen:

3 Fässer zu 60 Liter sind wahrscheinlich besser, da machst Du pro Woche ein Faß voll und mußt ein gärendes Faß (bis auf Umrühren am 2. oder 3.Tag) nicht mehr angreifen, das senkt das Infektionsrisiko.

Wenn Du ein Refraktometer hast (ausborgen?) kannst Du anhand des Zuckergehaltes den Erntezeitpunkt abschätzen.

Manche lassen die geernteten Birnen noch 3-4 Tage nachreifen, hab ich noch nicht gemacht, soll aber gut sein.

Zur Maische:

Obst waschen, Blätter, Holz, Stengel weg, faulige Stellen sowieso.
Zerkleinen (Obstmühle, direkt ins Faß)
Hefenährsalz dazu (30-50g/hl)

Pektinase dazu (macht die Maische flüssiger)

nach 3-5 Stunden unbedingt ansäuern auf ph3 bis ph3.3 (Zitronensäure, Biogen, Combisäure...) Messung mit ph-Stäbchen.

Reinzuchthefe (ich nehme dieses Jahr die UVAFERM CM) 15-25 g/hl(vorher 20min in 30°C warmen Wasser rehydrieren, Zucker dazu, immer sprudelnd rühren damit Sauerstoff rein kommt), wenn die Hefe Aktivität zeigt rein ins Faß, nochmals mit dem Mörtelrührer (sauber!) + Bormaschine umrühren, Faß zu, beschriften, Gärspund.

in den ersten paar Tagen umrühren um den Fruchtkuchen wieder in die Maische zu bringen.
Bei der Gelegenheit Zuckergehalt messen.

Gärung bei 16-18°C ist super, dauert 3-5 Wochen.
Brennen in die abklingende Gärung
Raubrand kann zügig gehen, Feinbrand langsam, wir trennen nach der Bechermethode ab (Alk-Spindel in der Vorlage ist eh logisch).

Wichtig! füll die Fässer nur zu 2/3 bis 3/4 voll, sonst fliegt dir das Faß um die Ohren.

Viel Spaß!
Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit ;-)

RE: Birnenmaische

Horst am 31.10.2016 07:48:08 | Region: Stmk
Vielen Dank Stefan.

Das ist mal eine ausführliche Antwort.
Werde mich an Deine Tipps halten!
Du hast mir das perfekt beschrieben!
Danke, Danke, Danke!