Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

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Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

Alexander am 21.05.2007 11:33:27 | Region: Franken
Hi.

Will morgen einen Schnaps aus Blaubeeren machen. Aber ich mach mir ein bisschen sorgen wegen dem Fuchsbandwurm. Wenn ich aus den Beeren einen Angesetzten mache mit 53% Alkohol, stirbt der Wurm dann ab? Oder dich lieber nen Geist um ganz sicher zu sein? Hat da jemand Erfahrungen?

Gruß Alex

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

ginsterbrenner am 22.05.2007 13:07:36 | Region: tiefste eifel
hallo
1.es sind nicht die würmer sondern die eier des wurmes die über den kot des fuchses "verteilt" werden und an den pflanzen oder auf der erde sehr wiederstandsfähig sind.
diese werden in der regel von mäusen aufgenommen die als zwischenwirt dienen.und diese fallen dann dem fuchs zum opfer,der kreislauf ist somit geschlossen.
2.es ist fast ausgeschlossen das die eier an beeren anhaften.natürlich kann beim pflücken ein"unfall"geschehen.
die eier werden beim erhitzen bei temp über 60 grad zestört!
in alk werden sie so denke ich ebenfalls schnell das zeitliche segnen.
das einzige was mich störet ist der gedanke das da fleischextrakt in meinem schnaps sein könnte.
soviel ich weiss ist es schwer das aroma dieser beeren in einen geist zu übertragen,ebenfalls ist das beim einmaischen so.
dir wird dann wohl nichts anderes übrigbleiben als anzusetzen.
p.s.
dieses problem gibts auch bei wilden himmbeeren,erdbeeren usw. auch im garten, denn da bleiben füchse und mäuse eben auch nicht weg.
zumindest im ländlichen raum.
die warscheinlichkeit ist aber wie gesagt so oder so klein.
mfg.D.

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

Karl Martell am 22.05.2007 14:03:07 | Region: Franken
"Die Anzahl der Übertragungen auf den Menschen ist offensichtlich sehr gering. In ganz Europa sind im Zeitraum von 1982 bis 2000 lediglich 559 Fälle der alveolären Echinokokkose bekannt (...).

http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsbandwurm

Das macht also etwa 30 Erkrankungen pro Jahr in g a n z E u r o p a!

Die Wahrscheinlichkeit, daß Du beim Blaubeersammeln vom Blitz erschlagen wirst (immerhin gibt es in Deutschland rund 2 Mio Blitze im Jahr!), dürfte erheblich höher sein, als daß Dich der Fuchsbandwurm aus dem Angesetzten heraus anfällt, wobei ich bezweifle, daß der Wurm oder seine Eier einen längeres Bad in 53%igem Äthanol gesund überstehen.

Wenn man mal so anschaut, wer die Fuchsbandwurm-Hysterie am meisten schürt, merkt man sowieso schnell, daß diverse Jagdverbände eifrig dabei sind, die die Leute damit am Betreten des Waldes hindern wollen. ;-)

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

quitte am 06.06.2007 13:33:41 | Region: flacher Taunus
Hey,
ich habe zwar vom Brennen nicht sehr viel Ahnung, aber ist es nicht so, dass durch die Destillation die gesamten Feststoffe zurückbleiben. Somit kann vom Fuchsbandwurm doch eigentlich nur das Aroma übrigbleiben - was doch wohl auch der Sinn der ganzen Aktion ist.....
mfg Q

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

Maik am 22.05.2007 20:58:02 | Region: Süden
Aus Wikipedia: Europaweit 559 Fuchhsbandwurm-erkrankungen von 1982-2000, davon vermutlich 2/3 durch Kontakt mit infizierten (Haus)tieren. Zum Vergleich: Es sterben jährlich in Deutschland 40.000 Menschen an Alkohol. Wenn du dir also etwas gutes tun willst, iss die Beeren und lass den Alkohol weg!
Spaß beiseite. Durch Waschen werden die meisten Bandwurmeier entfernt (wenn vorhanden), und erwärmen auf 60 Grad hilft auch.
Mfg Maik

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

Honigbär am 23.05.2007 08:25:36 | Region: RP
Hallo Alexander,

die Beeren vorher sehr gut mit Wasser abwaschen.

Gegen sehr wenige Fuchsbandwurmeier kann sich das Immunsystem des Menschen
normalerweise selbst wehren. Gefährlich wird es erst wenn viele davon in
kurzer Zeit aufgenommen (verschluckt/eingeatmet!) werden. Deshalb sollte man
sich beim Sammeln der Früchte schützen. Dort ist eine Infektion am wahrscheinlichsten.
Das Risiko kann gemindert werden, wenn man Sammelaktionen in die
frühen Morgenstunden (Taunässe!) oder nach Regenfällen legt.

Die Eier sind mit einer Wachshülle versehen. Hochprozentiger Alkohol sollte
diese auflösen und den Inhalt unschädlich machen.

Der Wurm (echinococcus multilocularis) selbst entwickelt sich erst im
Zwischenwirt, z.B. im Menschen. Dann hilft auch Alkohol nicht mehr.

Gruß,
Honigbär

RE: Blaubeeren - Gefahr durch Fuchsbandwurm?

Alexander am 23.05.2007 12:44:09 | Region: Franken
Danke für die Antworten!

Dann werd ich die Beeren gründlich waschen und nochmal kurz heißes Wasser drüberlaufen lassen. Der Alkohol dürfte dann das geringe Restrisiko endgültig beseitigen.

Gruß Alex