Hallo zusammen,
ich hoffe Ihr seit gut ins neue Jahr gerutscht, und habt nicht zu Tief ins Glas geschaut ;)....
Frohes neus wünsche ich euch noch!
Hat nun leider etwas länger gedauert weil ich viel Privaten Stress hatte/habe...
Nun möchte ich aber auf jeden Fall erstmal Rückmeldung geben damit Ihr nicht denkt das eure Unterstützung und Zeit umsonst war. Ich bin jetzt endlich mal dazu gekommen den Essigbrand zu machen.
Habe mir dazu extra nochmal sämtliche Tipps und Tricks vom Wo (1000 DANK!!!) hier herausgelesen, zusammenfasst, abgespeichert, und ausgedruckt.
Jedenfalls lief Anfangs alles wie geplant...hochgeheizt und wie schon vom Wo beschrieben die Kühlung angeschmissen als ich gemerkt habe das die Kolonne nach oben hin immer heißer wurde. Dann ging alles ratzi fatzi, wie der Wo schon sagte schoss die Temperatur von einer Sekunde auf die andere nach oben^^. Und stehen geblieben ist sie dann bei 98.2°C. Habe dann erstmal das NV zu gelassen und bissl mit Brenner und Wasserdurchfluss gespielt. Ganz egal wie viel ich den Brenner (8,8KW) aufgedreht habe, die Temp blieb konstant auf 98,2°C. Selbst als ich den Brenner ganz runter gedreht hatte, immer noch exakt und konstant 98,2°C gehalten. Ich dachte echt schon das Thermometer hat nen Knax weg^^, aber irgentwann wars dann doch so wenig Hitze und die Temp viel zügig ab. Kurz etwas aufgedreht wieder zack nach oben und konsstante 98,2°C (verblüffend ;D). Somit wuste ich erstmal über die maximale Temp beim Essig Brand bescheid. Kurz zur Errinerung... bei kochenden Wasser hatte ich 98,2°C, kommt also in etwa hin mit dem was ich vorher messen konnte.
Als nächstes habe ich probiert wieviel ich den Brenner aufdrehen kann bis die Spule überfordert ist und Dampf oben austritt (Kochlöffel oben an den Druckausgleich). Da ich bei ein paar Videos gesehen hatte das die Leute immer so 50°C Wasser Temp am Ausgang hatten habe ich mir das mal so als Grenze gesetzt. Alles über 50°C wird dann auch schon so heiss das man sich die Finger verbrennt, und das ist ja auch nicht sinnvoll. Jedenfalls landete ich schließlich bei 200ml/Minute Wasserverbrauch um unter 50°C zu bleiben. Trotzdem habe ich mal probiert mit etwas mehr Hitze schneller zu destillieren, dafür habe ich aber auch gut das doppelte an Wasserverbrauch gehabt, um unter 50°C zu bleiben(NV ganz geöffnet). Und 24 Liter Wasserverbrauch in der Stunde macht halt keinen Sinn.
Es war dann irgentwann soviel das oben schon etwas Dampf aus dem Druckausgleich gekommen ist. Aus dem Liebig kam es aber nur minimal schneller rausgetropft, also hab ich einfach wieder auf ein gesundes Maß runter gedreht. Gurgelen konnte ich aber selbst bei voll aufgedreheten Brenner erstmal keins hören. Lediglich mit dem Ohr an der Kolonne klang es so als wenn man Wasser im Topf zum kochen bringt und es kurz vorm Kochen ist. Ich kann also zumindest ertsmal sagen das ich mit einem gesunden Maß an Wasserdurchfluss von 200ml/Minute den Brenner lange nicht soweit aufdrehen kann das Dampf oben am Druckausgleich austritt (bei max 50°c Auslasstemperatur vom Wasser). Die Spule drückt also richtig gut alles nieder wenn man möchte, nur der Wasserverauch steigt enorm.
Rückfluss kam aber selbst bei zugedreheten NV immer nur Schluckweiße und für mein Empfinden zu wenig.... sollte doch dann schon durchgehend fließen hmmm^^?
Machte mich schon stutzig, aber egal erstmal NV wieder ganz auf und weiter gings mit etwa 2 Tropfen/Sekunde. Leider kann ich keine genaue Zeit sagen wielange ich das ganze so vollzogen habe aber so in etwa 2 1/2 Stunden werden es gewesen sein. Im Auffanggefäß hatte ich 650ml Destillat was aber schon noch nach Essig roch und schmeckte^^. Plötzlich ganz unerwartet blubberts und grugelt es^^, am Brenner und Wasserdurchfluss hatte ich aber nix verstellt. Und siehe da im Schauglas brodelt es munter vor sich hin (Video 3). Habe dann versucht weniger Hitze zu geben, aber das brachte nix da der Brenner dann schon fast ausgegangen wäre, und die maximale und konstannte Temp von 98.2°C wieder abgefallen ist. Aus dem Liebig kam es auch nur noch sehr wenig raus, selbst bei viel Kühlung. Anlage vermutlich abgesoffen/geflutet:D. Aber trotz viel Wasserzufuhr und 98,2°C am Kopf nur noch ganz minimal Destillat aus dem Produktkühler. Also hab ich das ganze dann ertsmal beendet.
Ich habe mal ein paar Videos gemacht damit man sehen kann was so vor sich ging :D.
An Herrn Schmickl: Falls diese nicht gestattet sind bitte ich drum diese zu löschen, aber den Beitrag trotzdem zu veröffentlichen, danke!
Viedeo 1:
https://www.youtube.com/watch?v=F_R_PRgtsPM
Wie man sehen kann Tropft es hier mit etwa 2 Tropfen die Sekunde, aber eben nicht konstant.
Genau wie der erwähnte Rückfluss bei geschlossenen NV immer nur Schluckweiße kam.
- Temp immer konstant bei 98,2°C
- Wasser Temp am Auslass wie erwähnt unter 50°C gehalten bei 200ml/Minute
- NV voll geöffnet
Video 2:
https://www.youtube.com/watch?v=1FMNOzk3qI8
- Brenner etwas mehr aufgdreht
Video 3:
https://www.youtube.com/watch?v=aNtcP7U7qs8
- es Kocht... auweia ;D
- kaum noch Destillat
- Temp am Kopf immer noch bei 98,2°C
- viel Wasserzufuhr zur Kühlung, die aber nix brachte
Video 4:
https://www.youtube.com/watch?v=cgPOhIVlKw0
- Brenner etwas runter gefahren damit das brodeln aufhört
- Ende der Schau im Schauglas :D
Meine Vermutung...
Erstmal ganz klar die Packung viel zu fest gestopft, das zeigen wohl auch die 650ml in über 2 Stunden^^. Obwohl viel gestopft hab ich nicht, aber die Schrubber eben fast so rein getan wie sie waren, und da sind sie schon ziemlich dicht.
Sieht man eigentlich auch gut auf Video 3.
Wenn ich nun hinterher bedenke wie "Luftig" zb. SPP ist, war das auf jeden Fall sicher schonmal viel zu Dicht und deshalb wohl später auch das Brodeln im Schauglas. Aber warum erst nach Stunden dieses Kochen in der Kolonne???
Das Schauglas war für mich zumindest am Ende der Aktion sinnvoll gewesen, da ich sehen konnte (auch hören) das die Packung dann wohl doch etwas zu Dicht war. Selbst die Anlage zitterte durch das brodeln leicht vor sich hin :D.
Die Tri-Clamp Verbindungen waren alle dicht.
Nur den unteren am Fass muste ich etwas nachziehen. Ich hab sogar den Eindruck die Teile sind jetzt nach dem ersten Lauf etwas weicher geworden.
Nun steht der nächste Reinigungsbrand mit Wein aus dem Tetra Pack an, und diesmal werde ich mich mal daran versuchen einen Aromabrand zu simulieren.
Denn der Holunder steht schon ein paar Monate auf der Maische und wäre als erster richtiger Brand dran. Zumindest beim Wein herstellen lässt man das ganze ja max. 2 Wochen gären und dann wird abgepresst.
Aber erstmal hoffe ich doch sehr das die die Probleme von der Packung gekommen sind?
Also die Sache mit den Edelstahl Schwämen gefällt mir so oder so überhaupt nicht, man sieht ja was dabei rumkommt wenn man keine Ahnung hat. Packung zu locker oder zu fest gestopft... dann dieses gezottel und wieder auseinander friemeln... neee das is nixxx und macht keinen Spass. SPP muss also her ;), und das befor ich mir den mühsam verarbeiteten Holunder noch vermassel.
Aller Anfang ist schwer?
Oder einfach nicht verzagen, und "Der Wo" weiß woran es gelegen hat fragen ;D?
@der WO
Hab gestern auch nen schönen Thread auf HS entdeckt und gelesen... Question about a Liebig for a 3" Boka.
Sehr interessant... auch mit wenig Englisch Kenntniss und Übersetzer. Bin mal gespannt wie es weiter geht.
Ist ja ziemlich dem gleich was ich so am basteln bin/war....