Erfahrungsbericht Birmenmaisch / Warnhinweis
Warnhinweis/ Erfahrungsbericht
Hallo zusammen,
Ich habe nach mehreren Zuckermaischen nun erstmalig Birnenmaische gebrannt.
( Maische: Birne mit Julienscheibe in Küchenmaschine geschreddert und mit Stabmixer weiter gemust.
Zugabe: Prestige Obstschnapshefe, Pektinase als Verflüssiger, Biogen und Zucker in mehreren Stufen
bis ca. 320 g/l )
Maische war relativ zähflüssig (wahrscheinlich zu wenig Wasser zugegeben).
Öchslemessung nach Vergärung ca. 10 ..0 Ö nach Fruchtkuchen war abgesunken.
( Destille: 30 Liter KEG als Kessel, Steigrohr 28mm ca. 30 cm, 18/28 Liebig ca. 1 m, Heizung Gas Hockerkocher)
Deckel mit 8 M6 Schrauben auf Fass geflanscht . Dichtung aus Pappe/ Karton dazwischen.
Den ersten Batch habe ich einfach in den Kessel und langsam aufgeheizt. Lief alles etwas zäher als bei flüssiger Zuckermaische, nach dem Brand hatte ich auf ca. 10 cm Fläche am Boden leicht angebrannt.
Brand soweit OK ? kein ? Angebrannter? Beigeschmack, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch unverdünnt.
Beim 2. Batch hatte ich Öl und ein getränktes Küchentuch auf dem Kesselboden gelegt. Wie oben aber der trotz dem Öl und dem Tuch ist wieder etwas angebrannt .. diesmal sogar mehr als beim 1. Batch
Brand soweit OK ? kein ? Angebrannter? Beigeschmack, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch Unverdünnt
Nachdem mir das anbrennen etwas zu heikel war hab ich einen Anbrennschutz aus einem Edelstahllochblech und einem Fliegendraht gebaut.
War etwas tricki da meine Einfüllöffnung nur 20 cm Durmesser hat und mein Kessle Inndurchmesser 35 cm musste ich was geteiltes basteln. ( Habe Halbkreise gemacht die im Mittelpunkt mit einer Schreibe zusammen gehalten werden. ( so kann ich das Ganze auf halben Durchmesser zusammen schieben und dann im Kessel wieder auf den vollen Kreis wieder aufschieben. Oben drauf einen Fliegendraht.
3. Batch mit Anbrennschutz.
Hat prima funktioniert ? konnte auch mit höhere Heizleistung fahren?
Der Anbrennschutz rumpelt aber etwas im Kessel wenn die Heizleistung zu hoch gefahren wird und erzieht zum langsamer abbrennen
Brand soweit OK ?, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch Unverdünnt
4. Batch mit Anbrennschutz,
Nachdem das so prima funktioniert hat hab ich gleich noch mal nachgelegt und einen weiteren Kessel aufgesetzt und auch etwas beherzter beheizt.
Nach dem Vorlauf zu Beginn des Mittellaufes kam das Destillat aber plötzlich trübe und auch nur sehr zaghaft. .. selbst bei aufdrehen der Heizleistung hat sich der Destillat Fluss nicht erhöht ( entgegen meiner Erfahrung bei den Zuckermaischen.)
Da kam mir das ganze schon etwas spanisch vor? Ich habe im Deckel ein 2 Loch in der früher ein Einmachthermometer zur Messung der Maische Temperatur steckte .. dieses hatte ich einfach mit einem Korken locker verschlossen. Als ich hier mal kurz reinschauen wollte und am Korken zog hatte ich plötzlich eine riesen Fontäne aus Dampf und Maische und schließlich einen Teil der Maische an der Decke hängen ?.zum Glück ist nicht mehr passiert und ich
Was war passiert ?
Ich habe im Steigrohr eine Packung aus Edelstahlschrubber die zum einen verhindert das mir beim Aufheizen die Temperatur durch schießt zum anderen kühle ich beim Aufheizen bis zum Beginn des Mittellaufes oben am Steigrohr mit einem nassem Lappen. (Meiner Theorie nach hab ich so in der Aufheiz- und Vorlaufphase etwas mehr Relflux und eine bessere Vorlaufkonzentration und somit bessere Vorlaufabtrennung am Anfang (einen Hauch von CM halt) - zumindest bis sich das ganze System aufgeheizt hat auf Betriebstemperatur.
Nachdem ich im Maische Bottich noch mehr Maisch drin war als ich normalerweise in den Kessel tue hab ich den Rest auch noch in den Kessel ? wohin auch sonst ?.
Der hohe Füllungsgrad in Kombi mit etwas zu starkem und schnellen Aufheizen hat die Maische dann stark blubbern und wohl auch über kochen lassen. Diese ist mir ins Steigrohr gestiegen und hat dann zum einen das Destillat getrübt und zum anderen das Steigrohr derart verengt das nur noch wenig Dampf im Kühler an kam und den Druck im Kessel drastisch hat ansteigen lassen.
Wenn der Korken nicht raus wäre, wäre ggf. der Druck noch weiter gestiegen und irgendwann hätte es dann an der schwächsten Stelle nachgegeben .. sicher nicht so glimpflich wie nur die Fontäne und nur eine verspritze Kellerdecke.( zum Glück ist das Fass und auch beine Deckelanbindung sehr stabil ? wobei das auch gleichzeitig ein Nachteil ist.. eine schwächere Anbindung hätte ggf. vorher abgeblasen )
Ich habe alles etwas abkühlen lassen, die Edelstahlschrubber entfernt und das Steigrohr und Kühler durchgespült und gereinigt ( die Maische hat den Schrubber zugesetzt und Maische ist sogar bis in den Kühler gekommen).
Danach ging es dann wieder weiter ? diesmal problemlos.
Lessons learned:
Achtung Gefähr übermässigem Druckanstieg !
- Anbrennschutz pfunzt prima.
- Füllhöhe Kessel beachten- mindestens 10- 15 cm unter Oberkante/ Eingang Steigrohr
- Langsamer/ behutsamer aufheizen zumindest ab ca .60 ..70 Grad Maische Temperatur.
- Destillat und beobachten bei Trübung oder sonstigen Auffälligkeiten ( z.B. läuft deutlich langsamer als gewöhnlich bei üblicher Heizleistung ) sofort abbrechen !
- Zusätzlicher Druckausgleich, Druckbegrenzungsventil oder zumindest Drucküberwachung mit Manometer nachrüsten um ungewünschten und gefährlichem Druckanstieg im Kessel rechtzeitig zu bemerken!
Hoffe Euch damit etwas geholfen und etwa Erfahrung weiter gegebn zu haben
Aragones
Hallo zusammen,
Ich habe nach mehreren Zuckermaischen nun erstmalig Birnenmaische gebrannt.
( Maische: Birne mit Julienscheibe in Küchenmaschine geschreddert und mit Stabmixer weiter gemust.
Zugabe: Prestige Obstschnapshefe, Pektinase als Verflüssiger, Biogen und Zucker in mehreren Stufen
bis ca. 320 g/l )
Maische war relativ zähflüssig (wahrscheinlich zu wenig Wasser zugegeben).
Öchslemessung nach Vergärung ca. 10 ..0 Ö nach Fruchtkuchen war abgesunken.
( Destille: 30 Liter KEG als Kessel, Steigrohr 28mm ca. 30 cm, 18/28 Liebig ca. 1 m, Heizung Gas Hockerkocher)
Deckel mit 8 M6 Schrauben auf Fass geflanscht . Dichtung aus Pappe/ Karton dazwischen.
Den ersten Batch habe ich einfach in den Kessel und langsam aufgeheizt. Lief alles etwas zäher als bei flüssiger Zuckermaische, nach dem Brand hatte ich auf ca. 10 cm Fläche am Boden leicht angebrannt.
Brand soweit OK ? kein ? Angebrannter? Beigeschmack, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch unverdünnt.
Beim 2. Batch hatte ich Öl und ein getränktes Küchentuch auf dem Kesselboden gelegt. Wie oben aber der trotz dem Öl und dem Tuch ist wieder etwas angebrannt .. diesmal sogar mehr als beim 1. Batch
Brand soweit OK ? kein ? Angebrannter? Beigeschmack, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch Unverdünnt
Nachdem mir das anbrennen etwas zu heikel war hab ich einen Anbrennschutz aus einem Edelstahllochblech und einem Fliegendraht gebaut.
War etwas tricki da meine Einfüllöffnung nur 20 cm Durmesser hat und mein Kessle Inndurchmesser 35 cm musste ich was geteiltes basteln. ( Habe Halbkreise gemacht die im Mittelpunkt mit einer Schreibe zusammen gehalten werden. ( so kann ich das Ganze auf halben Durchmesser zusammen schieben und dann im Kessel wieder auf den vollen Kreis wieder aufschieben. Oben drauf einen Fliegendraht.
3. Batch mit Anbrennschutz.
Hat prima funktioniert ? konnte auch mit höhere Heizleistung fahren?
Der Anbrennschutz rumpelt aber etwas im Kessel wenn die Heizleistung zu hoch gefahren wird und erzieht zum langsamer abbrennen
Brand soweit OK ?, im Detail aber noch nicht weiter Verkostet => Lagert noch Unverdünnt
4. Batch mit Anbrennschutz,
Nachdem das so prima funktioniert hat hab ich gleich noch mal nachgelegt und einen weiteren Kessel aufgesetzt und auch etwas beherzter beheizt.
Nach dem Vorlauf zu Beginn des Mittellaufes kam das Destillat aber plötzlich trübe und auch nur sehr zaghaft. .. selbst bei aufdrehen der Heizleistung hat sich der Destillat Fluss nicht erhöht ( entgegen meiner Erfahrung bei den Zuckermaischen.)
Da kam mir das ganze schon etwas spanisch vor? Ich habe im Deckel ein 2 Loch in der früher ein Einmachthermometer zur Messung der Maische Temperatur steckte .. dieses hatte ich einfach mit einem Korken locker verschlossen. Als ich hier mal kurz reinschauen wollte und am Korken zog hatte ich plötzlich eine riesen Fontäne aus Dampf und Maische und schließlich einen Teil der Maische an der Decke hängen ?.zum Glück ist nicht mehr passiert und ich
Was war passiert ?
Ich habe im Steigrohr eine Packung aus Edelstahlschrubber die zum einen verhindert das mir beim Aufheizen die Temperatur durch schießt zum anderen kühle ich beim Aufheizen bis zum Beginn des Mittellaufes oben am Steigrohr mit einem nassem Lappen. (Meiner Theorie nach hab ich so in der Aufheiz- und Vorlaufphase etwas mehr Relflux und eine bessere Vorlaufkonzentration und somit bessere Vorlaufabtrennung am Anfang (einen Hauch von CM halt) - zumindest bis sich das ganze System aufgeheizt hat auf Betriebstemperatur.
Nachdem ich im Maische Bottich noch mehr Maisch drin war als ich normalerweise in den Kessel tue hab ich den Rest auch noch in den Kessel ? wohin auch sonst ?.
Der hohe Füllungsgrad in Kombi mit etwas zu starkem und schnellen Aufheizen hat die Maische dann stark blubbern und wohl auch über kochen lassen. Diese ist mir ins Steigrohr gestiegen und hat dann zum einen das Destillat getrübt und zum anderen das Steigrohr derart verengt das nur noch wenig Dampf im Kühler an kam und den Druck im Kessel drastisch hat ansteigen lassen.
Wenn der Korken nicht raus wäre, wäre ggf. der Druck noch weiter gestiegen und irgendwann hätte es dann an der schwächsten Stelle nachgegeben .. sicher nicht so glimpflich wie nur die Fontäne und nur eine verspritze Kellerdecke.( zum Glück ist das Fass und auch beine Deckelanbindung sehr stabil ? wobei das auch gleichzeitig ein Nachteil ist.. eine schwächere Anbindung hätte ggf. vorher abgeblasen )
Ich habe alles etwas abkühlen lassen, die Edelstahlschrubber entfernt und das Steigrohr und Kühler durchgespült und gereinigt ( die Maische hat den Schrubber zugesetzt und Maische ist sogar bis in den Kühler gekommen).
Danach ging es dann wieder weiter ? diesmal problemlos.
Lessons learned:
Achtung Gefähr übermässigem Druckanstieg !
- Anbrennschutz pfunzt prima.
- Füllhöhe Kessel beachten- mindestens 10- 15 cm unter Oberkante/ Eingang Steigrohr
- Langsamer/ behutsamer aufheizen zumindest ab ca .60 ..70 Grad Maische Temperatur.
- Destillat und beobachten bei Trübung oder sonstigen Auffälligkeiten ( z.B. läuft deutlich langsamer als gewöhnlich bei üblicher Heizleistung ) sofort abbrechen !
- Zusätzlicher Druckausgleich, Druckbegrenzungsventil oder zumindest Drucküberwachung mit Manometer nachrüsten um ungewünschten und gefährlichem Druckanstieg im Kessel rechtzeitig zu bemerken!
Hoffe Euch damit etwas geholfen und etwa Erfahrung weiter gegebn zu haben
Aragones