Forscher enträtseln die «grüne Fee» Absinth
Einen interessanten Artikel habe ich in der NETZEITUNG gefunden:
Geheimnis gelüftet:
Forscher enträtseln die «grüne Fee» Absinth
06. Mai 15:18
Hatte nie eine bewusstseinerweiternde Wirkung: Absinth
Foto: AP
Gift, Halluzinogene und Stoffe, die epileptische Anfälle und Selbstverstümmelung auslösen: Absinth ist ein Getränk, um das sich Legenden ranken. Seine Inhaltstoffe aber waren nie dämonisch, haben Forscher herausgefunden. Mit Video
Mit einer simplen Erklärung haben Forscher das jahrhundertealte Rätsel um Absinth gelüftet. Hieß es bislang, das Nervengift Thujon sei für die legendäre Wirkung des Trunks verantwortlich, so wies ein Wissenschaftler aus Karlsruhe mit seinen Kollegen nun nach, dass allein hochkonzentrierter Alkohol den Absinth so wirkungsvoll macht.
MEHR IN DER NETZEITUNG:
» Absinth: Goldige grüne Fee
» Warnung vor der Grünen Fee
» Marilyn Manson spuckt nicht auf Paparazzi
«Die psychoaktive Wirkung ist ein Märchen gewesen», meinte Dirk Lachenmeier am Dienstag. Bislang sei die Wissenschaft davon ausgegangen, dass Absinth viel Thujon besitze. «Das stimmt aber nicht», betont der Experte des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Karlsruhe, der mit Kollegen aus den USA und Großbritannien zu diesem Ergebnis kam.
Keine illegale Rauschdroge
Absinth, wegen seiner Farbe auch bekannt als «grüne Fee», wird aus destillierten Kräutern oder Kräuterextrakten hergestellt. Dazu gehören echter Wermut und grüner Anis, der für den märchenhaften Beinamen verantwortlich ist. Absinth sei jedoch weder ein verbotenes Betäubungsmittel, noch zeige der Schnaps ähnliche Wirkungen wie illegale Rauschdrogen, sagte Lachenmeier. Dem heute wieder in Mode gekommenen Absinth war auch lange nachgesagt worden, er enthalte ein starkes Gift, das Halluzinationen oder epileptische Anfälle auslöse und unter anderem den Maler Vincent van Gogh dazu gebracht habe, sein Ohr abzuschneiden.
Schmecken tut er trotzdem: Absinth
Foto: AP
Die Forscher analysierten erstmals in historischen Flaschen aus der Zeit vor 1915 den Gehalt von Thujon. «Die Ergebnisse zeigen schlüssig, dass dessen Konzentration bisher erheblich überschätzt wurde», erklärt Lachenmeier auch in einem Beitrag im «Journal of Agricultural and Food Chemistry». In früheren Studien aus den 80er und 90er Jahren seien Gehalte bis zu 260 Milligramm pro Liter auf rein theoretischer Basis und ohne chemische Analyse ermittelt worden.
Stimuliert nicht zu Höchstleistungen
Das Team um Lachenmeier hat dagegen sowohl in neuen Versuchen mit historischen Rezepturen als auch in 13 alten versiegelten Flaschen wesentlich weniger Thujon entdeckt. Das Ergebnis: Im Schnitt enthielten die Proben nur 25,4 Milligramm Thujon je Liter.
MEHR IM INTERNET:
» Das vituelle Absinth-Museum
» Marilyn Manson Absinth
» Absinth-Bibel
Absinth, oft mit Wasser verdünnt getrunken, war unter anderem von Künstlern wie dem Schriftsteller Oscar Wilde und den Malern Paul Gauguin und Henri de Toulouse-Lautrec in rauen Mengen getrunken worden. Deshalb hatte sich die Legende gehalten, der Schnaps stimuliere zu Höchstleistungen und verändere das Bewusstsein. Absinth gebe «dem Leben eine feierliche Färbung» und helle «seine dunklen Tiefen auf», schrieb zum Beispiel der Dichter Charles Baudelaire.
Wegen der angeblichen Folgen übermäßigen Konsums war Absinth 1915 in Frankreich verboten worden, Deutschland folgte 1923. Seit 1998 wird in vielen europäischen Staaten wieder Absinth verkauft, der laut EU-Richtlinie maximal 35 Milligramm Thujon je Liter enthalten darf. Als Modegetränk feiert er eine Renaissance in deutschen Bars und im Internethandel. (Martin Oversohl, dpa)
Geheimnis gelüftet:
Forscher enträtseln die «grüne Fee» Absinth
06. Mai 15:18
Hatte nie eine bewusstseinerweiternde Wirkung: Absinth
Foto: AP
Gift, Halluzinogene und Stoffe, die epileptische Anfälle und Selbstverstümmelung auslösen: Absinth ist ein Getränk, um das sich Legenden ranken. Seine Inhaltstoffe aber waren nie dämonisch, haben Forscher herausgefunden. Mit Video
Mit einer simplen Erklärung haben Forscher das jahrhundertealte Rätsel um Absinth gelüftet. Hieß es bislang, das Nervengift Thujon sei für die legendäre Wirkung des Trunks verantwortlich, so wies ein Wissenschaftler aus Karlsruhe mit seinen Kollegen nun nach, dass allein hochkonzentrierter Alkohol den Absinth so wirkungsvoll macht.
MEHR IN DER NETZEITUNG:
» Absinth: Goldige grüne Fee
» Warnung vor der Grünen Fee
» Marilyn Manson spuckt nicht auf Paparazzi
«Die psychoaktive Wirkung ist ein Märchen gewesen», meinte Dirk Lachenmeier am Dienstag. Bislang sei die Wissenschaft davon ausgegangen, dass Absinth viel Thujon besitze. «Das stimmt aber nicht», betont der Experte des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Karlsruhe, der mit Kollegen aus den USA und Großbritannien zu diesem Ergebnis kam.
Keine illegale Rauschdroge
Absinth, wegen seiner Farbe auch bekannt als «grüne Fee», wird aus destillierten Kräutern oder Kräuterextrakten hergestellt. Dazu gehören echter Wermut und grüner Anis, der für den märchenhaften Beinamen verantwortlich ist. Absinth sei jedoch weder ein verbotenes Betäubungsmittel, noch zeige der Schnaps ähnliche Wirkungen wie illegale Rauschdrogen, sagte Lachenmeier. Dem heute wieder in Mode gekommenen Absinth war auch lange nachgesagt worden, er enthalte ein starkes Gift, das Halluzinationen oder epileptische Anfälle auslöse und unter anderem den Maler Vincent van Gogh dazu gebracht habe, sein Ohr abzuschneiden.
Schmecken tut er trotzdem: Absinth
Foto: AP
Die Forscher analysierten erstmals in historischen Flaschen aus der Zeit vor 1915 den Gehalt von Thujon. «Die Ergebnisse zeigen schlüssig, dass dessen Konzentration bisher erheblich überschätzt wurde», erklärt Lachenmeier auch in einem Beitrag im «Journal of Agricultural and Food Chemistry». In früheren Studien aus den 80er und 90er Jahren seien Gehalte bis zu 260 Milligramm pro Liter auf rein theoretischer Basis und ohne chemische Analyse ermittelt worden.
Stimuliert nicht zu Höchstleistungen
Das Team um Lachenmeier hat dagegen sowohl in neuen Versuchen mit historischen Rezepturen als auch in 13 alten versiegelten Flaschen wesentlich weniger Thujon entdeckt. Das Ergebnis: Im Schnitt enthielten die Proben nur 25,4 Milligramm Thujon je Liter.
MEHR IM INTERNET:
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Absinth, oft mit Wasser verdünnt getrunken, war unter anderem von Künstlern wie dem Schriftsteller Oscar Wilde und den Malern Paul Gauguin und Henri de Toulouse-Lautrec in rauen Mengen getrunken worden. Deshalb hatte sich die Legende gehalten, der Schnaps stimuliere zu Höchstleistungen und verändere das Bewusstsein. Absinth gebe «dem Leben eine feierliche Färbung» und helle «seine dunklen Tiefen auf», schrieb zum Beispiel der Dichter Charles Baudelaire.
Wegen der angeblichen Folgen übermäßigen Konsums war Absinth 1915 in Frankreich verboten worden, Deutschland folgte 1923. Seit 1998 wird in vielen europäischen Staaten wieder Absinth verkauft, der laut EU-Richtlinie maximal 35 Milligramm Thujon je Liter enthalten darf. Als Modegetränk feiert er eine Renaissance in deutschen Bars und im Internethandel. (Martin Oversohl, dpa)