Die Destillation von Schnaps

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Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Stefan am 08.10.2024 07:46:24 | Region: Niederösterreich

Guten Tag,

ich hatte nun schon mehrfach das Problem dass bei einer selbstangesetzten Maische nur sehr wenig überläuft bei der Destiallation.

Konkret habe ich eine Maische angesetzt aus 4 Kilo braunem Zucker und 4 Liter Zuckerrohrmelasse auf 14 Liter Wasser um einen Rum zu erzeugen.

Nach Abschluss der Fermentation gestern habe ich 5 Liter davon destilliert und bei 91 Grad die Destillation abgebrochen.


Die Ausbeute waren ca 300ml Destillat, was ich persönlich als sehr wenig empfinde. Das wären ca 1.2 Liter Destillat bei den ungefähr 20 Litern Maische...

Ich hatte so ein Ergebnis auch bei anderen selbstangesetzten Maischen, also wollte ich jetzt mal nachfragen ob das normal ist oder ob ich irgendwas im Prozess falsch mache.


Vielen Dank

Stefan

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

B. Soffen am 09.10.2024 22:07:44 | Region: Kneipe

Das ist in der Tat viel zu wenig Destillat. Per Ferndiagnose würde ich vermuten, dass die Maische nicht gut vergoren wurde, also noch viel unvergorener Zucker enthalten war.

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Rogi am 10.10.2024 06:23:57 | Region: Italien

Ja es ist sehr wenig. Mit diesen wenigen Eckdaten kann ich nicht beurteilen was falsch gelaufen ist. Wäre alles nur Spekulativ.

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Stefan am 15.10.2024 09:14:25 | Region: Niederösterreich

Vielen Dank für eure Antworten!

Was ich falsch gelaufen ist weiss ich nicht, ich habe auch einmal eine Zuckermaische nach Anleitung auf der Prestige Turbohefe angesetzt, da hatte ich ca dasselbe müde Ergebnis.

Liebe Grüsse euch!

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Der Koch am 16.10.2024 09:37:49 | Region: Küche

Wie hoch war der vol% Gehalt der Maische?

War die Maische ausgegoren?

Wie hoch war der vol% der Schlempe?

Wie hoch ist die vol% des Destillats?

Warum hast du bereits bei 91 °C abgebrochen? Das ist viel zu niedrig.

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Stefan am 16.10.2024 17:03:08 | Region: Niederösterreich

Hallo Koch,

die ersten Fragen kann ich dir nachträglich nicht beantworten aber ich werde beim nächsten Mal darauf achtgeben.


Allerdings deinen letzten Satz finde ich sehr interessant:

Laut meiner Wahrnehmung im Schmickl Destillierseminar (Inhaber dieses Forums) sollte man bei 91 Grad abbrechen aufgrund des Nachlaufs... wann würdest du denn abbrechen?

Vielen Dank!

Stefan

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Rogi am 19.10.2024 10:24:18 | Region: Italien

Wenn ich das richtig verstehe führst du kein Protokoll. Weder von der Maische noch vom brennen. Würde ich mir an deiner Stelle angewöhnen. Sonst wirst du ewig Rätselraten.


Du brichst also bei 91 Grad ab. Ich denke da hast du was falsch verstanden. Es wurde sicher erwähnt, dass im Nachlauf noch massig Aromastoffe mitgenommen werden. Mehr als im Mittellauf würde ich behaupten. Ich breche spätestens bei 91 Grad nicht ab, sondern trenne ab. (Wobei ich mich persönlich da nicht an die Grad, sondern die Prozente Alkohol halte. Brauchst halt das entsprechende Werkzeug.) Aber dieses abtrennen erfolgt in kleine Chargen. So als Richtwert für dich, alle 1 max 2 Grad ein neuer Behälter. Ich brenne dann den Rum bis auf 45 Prozent runter. Da kommen die bei mir die unerwünschten Aromen, darum gehe ich nicht weiter runter. Ist halt meine Erfahrungssache warum ich so verfahre. Andere machen das vielleicht anders.

Beim Mischen muss man dann entscheiden was dazu kommt und was nicht. Bedeutet jede Charge prüfen.

Und dann geht es beim Rum, beim reifen, erst so richtig los. Auch da empfehle ich dir unbedingt Protokoll anlegen.


Wie ich schon sagte, ist reine Spekulation, aber ich denke die Stolpersteine gehen bei dir schon viel früher los. Nur um das zu beantworten braucht es Details in den Informationen.

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Stefan am 19.10.2024 19:25:22 | Region: Niederösterreich

Vielen Dank Rogi, das hilft mir weiter!

Bin Anfänger und muss erst Erfahrung sammeln...


Darf ich noch fragen wie du den vol% Gehalt misst?

Mit einem Refraktometer jeweils direkt mit dem, was gerade aus der Destille rauskommt?


Liebe Grüsse

Stefan

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Rogi am 20.10.2024 08:19:16 | Region: Italien

Für den Anfang würde ich an deiner Stelle die Chargen nach Temperatur abtrennen. Kommt auch auf die Grösse der Destille an.

Für die schnelle Messung der Chargen reicht ein Refraktometer. Wenn es genau sein soll kommst du nicht um ein geeichtes

Alkoholmeter/Aräometer (Spindel) herum. Bei kleinen Destillen ist meistens die Menge zu klein für die Spindel.

Verschneiden tust du ja nach Geschmack. Aber für den Finish ist sie unerlässlich. Da ist das Refraktometer meistens zu ungenau für einen exakten Alkoholgehalt.


Als Anfänger empfehle ich dir lies die Malle-Schmickl Bücher. Man muss später nicht mit allem 1:1 einverstanden sein. Aber sie sind gerade in den Anfängen ein ausgezeichneter roter Faden und ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk auch bei Problemen.


Und noch was; mit einer Potstille wirst du niemals einen geschmacklosen, reinen Alkohol aus Zucker bekommen. Schon gar nicht mit Turbohefe. Den Geschmack bringst du selbst über Kohle kaum weg. Ich persönlich musste lernen, ohne Reflux geht es nur sehr arbeitsintensiv. Mir ist inzwischen dieser Aufwand zu gross. Das wenige welches ich selber brauche kaufe ich zu. Kostet ja hier bei uns sehr wenig.

RE: Geringe Ausbeute bei Destillation der Maische

Stefan am 21.10.2024 14:13:13 | Region: Niederösterreich

Danke dir vielmals für deine ausführlichen Antworten!

Schöne Grüsse

Stefan