Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 06.08.2014 18:01:27 | Region: Westeuropa
Liebes Forum!

Nach eingehendem Studium des Buches von Dr. Schmickl und des Forums, finde ich keine Antwort auf mein Problem, im Gegenteil, ich bin kurz davor aufzugeben.

Meine Destille besteht aus einem Edelstahltopf (30l), der Rest inklusive Kühler aus Kupfer. Zuerst habe ich weichgelötet, nach der Verunsicherung durch die Artikel auf dieser Seite, habe ich gelernt mit Acetylen und Sauerstoff hartzulöten und alles noch einmal mit Hartlot (55% Silber) zu fertigen.

Für die Verbindung (Steigrohr / Kessel) habe ich erst eine (V4A) Edelstahl „Borddurchführung“ genommen, dann aber aus Kupfer einen Flansch gefertigt, der durch eine Teflondichtung vom Edelstahl getrennt ist, da ich immer wieder kupferfarbene Rückstände auf dem Edelstahl gefunden habe. Ich war der Meinung, die Materialien vertragen sich doch nicht (Redox-Potential).

Bist auf den Liebigkühler sind alle Teile so klein (und leicht zu trennen), dass sie in einen großen Topf passen und mit Bürsten gereinigt werden können.

Ich habe mit Essig, Zitronensäure und Spülmittel gereinigt, alles ist innen und außen blank Kupfer. Zuerst habe ich nur heißes Reinigungsmittel in die, mit Korken verschlossenen, Rohre gefüllt, dann mit Spülmittel nachgereinigt, nach dem ich jetzt viele Liter Alkohol weggeschüttet habe, habe ich Steig- und Geistrohr in Zitronensäurelösung, Essig und zuletzt sogar in Maischeresten jeweils mehr als zwei Stunden gekocht. Leider ohne Erfolg!

Das Problem: Wenn ich destilliere, ist das Destillat klar und frei von Schwebstoffen. Nach dem destillieren ist im Steig- teilweise auch im Geistrohr ist ein sehr feiner silbriger Belag bzw. kleine silberne Tröpfchen. Im Kessel selber schwimmen auf dem Rest der Maische, wenige, kleine, silberne Tröpfchen.

Ich hatte beim Brand zuvor den Flansch nicht richtig abgedichtet, es hatte sich an einer Lötstelle (im Steigrohr) sogar Grünspan entwickelt und Kupfer hatte sich gelöst!?

Ich habe den Eindruck, dass das Silberhartlot von den Alkoholdämpfen aufgelöst, ja verflüssigt wird!?

Gibt es so etwas?
Oder muss ich alles ein viertes Mal bauen, mit einem anderen Hartlot? Um mich nicht zu vergiften?
Wenn ich mir hier Fachbeitrag 161 durchlese, verwenden Bierbrauer auch Weichlot, ich denke das Weichlot würde sich nicht auflösen.

Zusammensetzung/ Bestandteile des (cadmiumfreien Hartlotes):
Silber
25-50 %
Zinkpulver - Zinkstaub (stabilisiert)
20-25 %
Kaliumborfluorid 20-25 %
Kupfer 20-25 %
Plexisol P 550 5-10 %
Kaliumhydrogendifluorid <=2,5 %
Phthalsäurebis(2-ethylhexylester) <=2,5 %

Normen
DIN EN 1044: AG 103
DIN 8513: L - Ag 55 Sn
Lötungen bei Einsatz im Seewasser. Zulassung GL und Marinenorm VG 81245, Teil 3.
geeignet für Verbindungsstellen, die mit Lebensmittel in Berührung kommen
Betriebstemperaturen bis zu 200 °C
Tieftemperatureinsatz bis zu - 200 °C

Wird verkauft als „55% Silber Hartlot cadmiumfrei“.

Was mache ich falsch??????

Für das Geld, das ich bis jetzt investiert habe, hätte ich mir einen Schnapsvorrat für mehrere Jahre anlegen können.

RE: Hartlot löst sich auf!?

fritz am 06.08.2014 21:50:42 | Region: jwd
hallo james,
silberlot löst sich nicht auf!
die rückstände, die du auf den oberflächen deiner kupferteile findest werden wahrscheinlich von der reaktion alkohl/kupfer bzw. destillat / kupfer kommen. dafür verwendet man doch kupfer, um das zeug aus dem destillat zu bekommen! schmeckt denn der gewonnene brand irgendwie metallisch oder ungewöhnlich?
ansonsten nach jedem brand reinigegruß
fritz

RE: Hartlot löst sich auf!?

der wo am 07.08.2014 11:26:20 | Region: da wer
Hallo James

Tut mir leid, es klingt ja so, als hättest du gut recherchiert und alles richtig gemacht.
Ja, was kann es anders sein, als das Hartlot? Es ist für Lebensmittelanwendungen gedacht, also eigentlich ok. Kaliumborfluorid und Kaliumhydrogendifluorid sind Flussmittel. Was hat Plexisol (Acryl + Benzin) in einem Lot zu suchen? Und Phthalsäurebis(2-ethylhexylester) (Weichmacher)? Vielleicht um das Flussmittel zu binden?
Aber jedenfalls nix, was silbrig sein könnte, außer dem Zink, Silber (und dem Edelstahl). Kupfer würde nicht so ausschauen.
Der Belag läßt sich aber einfach wegwischen, oder?
Er schwimmt an der Oberfläche der Maische? Ein Metall, so leicht? Vielleicht doch keins?
Gib hier mal metallic residue oder silver residue ein:
http://homedistiller.org/forum/
Arbeite dich da mal durch. Vielleicht findest du eine Antwort.
Ich hatte mal bei einer fehlgeschlagenen Obstmaische einen metallischen Rückstand auf der Schlempeoberfläche. Da das Destillat bitter war und einen leichten Geruch nach Batteriesäure hatte, hab ich es verschenkt, äh verworfen...

Oder vielleicht doch noch weitere Reinigungsbrände mit Alk? Und schauen, ob es weniger wird, oder gleich bleibt. Ich hätte den Alk nicht weggeschüttet, sondern ihn für weitere Reinigungen aufbewahrt.
Grünspan entsteht nur, wenn Säuren im Spiel sind (zB durch Essig oder Schwefel). Also sollte man vor dem Trocknen basisch (mit Seife) reinigen.

"Für das Geld, das ich bis jetzt investiert habe, hätte ich mir einen Schnapsvorrat für mehrere Jahre anlegen können." Wenn du gerade nicht so arm wärst, könnte man da noch was dazu sagen ;-)

Hallo fritz, was ist den daraus geworden?:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20140128220056-01.html#20140128220056-01

Gruß, der wo

RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 07.08.2014 16:29:24 | Region: Westeuropa
Hallo wo,

danke für den Tipp mit der Seite homedistiller.org, ich werde mich mal durchkämpfen! Wenn Säure sowas anrichtet, habe ich es vielleicht mit meiner Reinigung übertrieben und danach nicht richtig mit Seife nachgereinigt!? Vielleicht waren einfach noch Reste der Säure vorhanden, ich schrubbe das Kupfer nach dem Brennen mit Bürsten und Topfschwamm innen und außen blank, anschließend trockne ich alles mit einem Heißluftföhn.

Der Whisky riecht und schmeckt ohne Alterung schon richtig gut, in irgend einem Beitrag stand was über Blei, welches nicht bis zum Liebigkühler durchkommt, ist das Destilat evtl. doch trinkbar, nach Metall schmeckt es nicht! Auch wenn ich glaube nicht so eine feine Zunge zu haben.

Ans verschenken habe ich auch schon gedacht, wenn meine Schwiegermutter nur Whisky trinken würde.... ;-)

Gruß, James

RE: Hartlot löst sich auf!? - homedistiller.org

James Moriarty am 07.08.2014 17:00:28 | Region: Westeuropa
Hallo wo,

ich war gerade auf der Seite "homedistiller.org", es gibt dort wirklich einige Einträge zum Thema, die meisten enden aber mit "don't worry"...

Einer war interessant, ich kann es kaum lesen (http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=16&t=8433&p=6768262&hilit=Silverish+residue#p6768225), vielleicht einer der viel beschworenen "Rednecks", der Schreiber meint offenbar, dass in den Kupferrohren heute mehr Zink ist... kann das sein?

Gruß, James

Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 07.08.2014 15:57:38 | Region: Westeuropa
Hallo fritz,

ich weiß nicht ob meine Zunge fein genug ist, um neben dem kräftigen Aroma des Alkohols auch noch Metall heraus zu schmecken.... Ich lese nur auf diesen Seiten, was man alles verkehrt machen kann, vielleicht mache ich mir auch zu viel Sorgen.
Dabei wundert es mich sehr, dass Rotguss und Messing wegen des enthaltenen Bleis verpönt sind, aber auf jeder zweiten Destille in der Galerie verwendet werden.

Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, gibt's jetzt ein Bild in der Fotogalerie, siehe Anlage 259:
(Von links nach rechts, erst die obere, dann die untere Zeile:)

1. Steigrohr unmittelbar nach dem Brennen,
2. Steigrohr leicht geneigt, GRÜNSPAN! Darunter auf der Flüssigkeit schwimmt ein wenig Silber!?
3. mein Flansch von oben, eine kupferne Endkappe mit Löchern auf eine Kupferplatte gelötet,
4. Abrieb auf einem Papiertuch, sieht man im Bild nicht, schimmert aber kupferfarben,
5. der Flansch von unten, auf der Teflondichtung sieht man etwas Kupfer, die Flüssigkeit oxydiert, als sie über den heißen Deckel läuft!?
6. Die V2A-Schrauben waren (nicht ordentlich genug) mit Teflon umwickelt, es zeigt sich an manchen stellen Kupferabrieb.

Die Bilder sind vom vorherigen Brand, beim letzten Mal habe ich die Teflondichtung mit Mehlpampe eingestrichen und den äußeren Ring des Flansches plan gehämmert und geschliffen, damit keine Luft eindringen kann. Das Ergebnis waren die im ersten Posting erwähnten silbernen Tröpfchen auf der Maische im Kessel, welche ich nicht vernünftig (scharf) fotografieren konnte.

Wenn das alles normal ist, will ich nicht weiter nerven, ich bin einfach verunsichert... „Der Zweifel wächst mit dem Wissen.“.

Gruß James

RE: Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

der wo am 08.08.2014 11:13:26 | Region: da wer
Bild 1: Schwer auf dem Foto zu erkennen, wie dramatisch es ist. So kenn ich es jedenfalls nicht. Läßt es sich einfach abwischen?
B 2: Kann nichts wirklich erkennen. Riecht das Destillat nach Schwefel?
B 3: Schaut ja wirklich silbern aus. Hast du Salzsäure (zB 5%) zu Hause? Wenn es nur angelaufenes Kupfer ist, wird es sofort ohne Reiben rosa. Zink oxidiert ich glaube dunkel.
B4: Gerade in Maischenähe ist das Kupfer einem sauren Milieu ausgesetzt (Maische und vor allem Schlempe ist sehr sauer, und dann auch noch sehr heiß, also reaktionsfördernd). Durch Wärme oxidiert Kupfer recht schnell (gib mal Kupfer in den Backofen), durch heiße Säure wird die Oxidschicht gelöst. Daher der Dreck beim Abwischen. Halbwissenalarm an: Kupferoxid ist in Maßen unbedenklich. Halbwissenalarm aus.
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=15&t=23214&p=6920030&hilit=copper+residue#p6920030
Was du gemacht hast mit Essig Zitr Polieren pipapo ist für den Anfang natürlich richtig. Aber später solltest du die Destille nur noch mit Seife reinigen, damit sie eine Patina bekommt.
B5: Die Dichtung ist massives Teflon? Schaut ein bisschen vollgesaugt aus, aber ich täusche mich vielleicht. Gerade an Dichtungen/Verschraubungen in Maischenähe ist ständig die heiße saure Sauce. Der Abtransport/das Auswaschen des gelösten Oxids aus den Ritzen gelingt nicht, sammelt sich also an. Außerdem verdampfen dort die leichtsiedende Teile (Alk, Wasser), der Rest (zB Maischefeststoffe, Kupferoxid, Zitronensäure) bleiben. Vielleicht staut sich da auch noch die Hitze (schlechtere Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl und Teflon).
Dieser "Fluss", ist der grün?
B6: Wie B5
Die Tröpfchen im Kessel: Wie das mittlere Bild hier?
http://homedistiller.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=23103&p=6926207&hilit=silver+residue#p6926207

So, jetzt hoffe ich nur noch, daß genug Halbwissen dabei war, und sich daher jemand der es besser weiß genötigt fühlt, das alles zu korrigieren.

Gruß der wo

RE: Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

fritz am 14.08.2014 20:16:56 | Region: jwd
hallo james,

ich habe den eindruck, daß dein lot mit dem alkohol reagiert. jetzt weis ich nicht, welche art von hartlot du verwendet hast. ich löte meine kupferverbindungen mit "kupferlot" aus dem baumarkt. es heißt, das sei für trinkwasserleitungen geeignet. wieviel kupfer da drin ist, will ich lieber nicht beurteilen. im vergleich zu kupfer ist es jedenfalls kruppstahlartig hart. hat auch einen eher silbrigen glanz. jedenfalls reagiert das auch mit den destillatdämpfen und verfärbt sich ähnlich wie auf deinen bildern. nach der destillation bildet sich auch auf den kupferflächen je nach maische bisweilen ein belag, den man abwischen kann. wie auf deinem foto gezeigt. daher ist es wichtig, die destille nach jedem brand zu säubern. spüli für die fette, zitronensäure für die kupferoxyde. keine panik
was du auch machen kannst, ist die kupfer- rotguß-lötstellen zu verkupfern. das geht recht einfach indem du die teile heiß machst und in zitronensäure kochst. während des kochens streichst du mit einem eisenstab, - zange, was auch immer-eisen über die teile. kannst du mehrmals machen, dann wird die schicht dicker.

viele grüsse, erfolg und vor allem keine panik
sieht gut aus dein teil.
fritz

RE: Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 15.08.2014 23:59:12 | Region: Westeuropa
Hallo Fritz,

ich habe Silberlot mit 55% Silberanteil verwendet. Genau darum geht es mir, ich habe bzw. hatte den Eindruck, dass sich das Lot bzw. ein Teil daraus auflöst. Da das Silberlot verschiedenste Zertifizierungen hat, glaube ich aber, dass ich einen Fehler mache.

Ich habe in einem andern Posting geschrieben, dass ich mittlerweile glaube, der Metallabrieb stammt von meinen Bürstenstielen! Am Wochenende weiß ich mehr – neuer Versuch!

Ich wollte erst auch mit Kupferlot die Destille löten, für mich das naheliegendste, habe dann aber davon Abstand genommen, weil ich nur Kupferlot mit Phosphor als Flussmittel gefunden habe. Der Phosphor soll mit geschwefeltem Wein reagieren (habe ich hier im Forum gelesen), da ich mich aber an dem Vorgehen aus dem Buch von Dr. Schmickl orientiere (und die Weinflaschen gut gebrauchen kann), habe ich dann doch Silberlot genommen.

Von der Verkupferungstechnik habe ich noch nie gehört! Ich finde sie aber sehr interessant, werde ich auf jeden Fall googeln! Im Moment kann ich es mir noch nicht richtig vorstellen.

Vielen Dank für das Kompliment, vielleicht sollte ich einfach mal ein paar Schnäpse trinken :-) .

Am Wochenende weiß ich mehr.

MfG.
James

RE: Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 15.08.2014 23:57:35 | Region: Westeuropa
Hallo wo,

danke für die Antwort, ich werde am Wochenende noch einen Versuch starten. Um auf die Fragen zu antworten:
(B1) der Belag selber (das silbrige) ist flüssig und lässt sich einfach abwischen,
(B2) weder das Destillat noch die Maische riechen nach Schwefel.
(B3) ich habe keine Salzsäure, aber wenn ich die Kupferteile in Essig bzw. Zitronensäure einlege, wird alles wunderbar rosa (besonders in einer Zitronensäurelösung (wie im Buch beschrieben),
(B4) Die Patina ist mir momentan noch nicht geheuer... ich hätte lieber alles, innen und außen, rosa. Wann ist es und was ist Patina? Ist das nicht einfach dunkler Grünspan?
(B5) Die Dichtung habe ich aus einer Teflonplatte geschnitten, sie soll mindestens 200 C aushalten und lebensmittelecht sein. Der „Fluss“ ist tatsächlich grün, deshalb bin ich ja so ängstlich, schließlich soll der Selbstgebrannte „gesünder“ sein als der aus dem Laden...

der Wärmestau hat mich aber auf eine Idee gebracht, wie man bei den ersten beiden Bilder sieht, war ich zu grob und das Kupfer zu weich, weil das 28'er Rohr anfänglich nicht in die Muffe wollte, hat es einen leichten Schlag mit dem Hammer bekomme und ist über die Verjüngung hinaus getrieben worden. Ich habe jetzt mit einer Feile das ganze angeglichen, kein Stau mehr!! Danke für den Hinweis!

(B6) Ja, so sieht es aus, wenn auch nur wenige Millimeter groß. Wobei ich glaube, dass Metalle, massiv Chlor, Fluoride und andere Beimischungen hier kein Problem sind. Ich glaube unser „city water“ ist besser als so manches Mineralwasser ;-)

Beim betrachten meiner Bürsten, ich habe eine gewisse Reinigungswut, habe ich aber festgestellt, dass der Metallstiel der Bürsten „verkupfert“ ist … es könnte doch sein, dass es auch umgekehrt funktioniert!? Also das vielleicht ein Metallabrieb der Bürstenstiele diese ganze Misere verursacht!?

Ich werde mein Reinigungsverhalten für den nächsten Brand verändern, keine Bürsten, nur Zitronensäure und viel Wasser, außerdem ist der Stau jetzt weg, ich habe wieder etwas Zuversicht!

Am Wochenende versuche ich es noch einmal.

Danke für den Denkanstoß!

MfG.
James

RE: Bilder - RE: Hartlot löst sich auf!?

der wo am 17.08.2014 14:11:40 | Region: da wer
Hallo James

Da es so ausschaut, wie auf dem Bild bei homedistiller.org (und so sah es nämlich auch bei meiner fehlgeschlagenen Obstmaische aus), denke ich inzwischen nicht mehr, daß es sich um Metallabrieb handelt. Daß der Thread dort damit endet, daß er denkt, es sei etwas in seinem Leitungswasser gewesen, heißt ja nicht, daß es wirklich so gewesen ist...ich halte das auch für sehr unwahrscheinlich. Es schwimmt oben, es glänzt (wäre also wenn es ein Metall ist ein sehr edles, da es nicht oxidiert ist), ich glaub nicht mehr, daß es sich um Lot oder Kupfer handelt.
Was machst du denn mit den Bürstenstielen, daß das so einen Abrieb verursachen könnte?
Das mit dem Wärmestau und dem 28er hab ich nicht verstanden, war aber vielleicht auch nicht so wichtig.


Da niemand mein Halbwissen korrigiert, versuche ich es selber:

Grünspan und Kupferpatina sind ganz grundsätzlich verschieden! Grünspan entsteht durch Essigsäure, Kupfer, Wasser und Luft. Tauche ein Stück Kupfer halb in Essig, an der Schnittstelle von Essig zu Luft wird sich über nacht ganz viel Grünspan (Kupferacetat) bilden. Das ist das Problem der Reinigung mit Essig, wenn in irgendeiner Ritze was vom Essig bleibt. Deswegen würde ich eher mit Zitronensäure reinigen. Essig hat aber bei einem Reinigungsbrand den Vorteil des niedrigeren Siedepunkts (wenn du eine Wasser-Zitrsäuremischung destillierst, wirst du fast reines Wasser erhalten und die Säure im Kessel bleiben, bei Essig ist das besser).

Wenn man sich im Inet über Kupferpatina informieren möchte, bekommt man viele Infos über zB Dachrinnen aus Kupfer, die aber natürlich ganz anderen Bedingungen ausgesetzt sind, als das Kupfer in einer Destille. Stichwort saurer Regen, der durch enthaltenes Schwefelichglaubedioxid mit dem Kupfer Kupfersulfat entwickeln kann.
In so einem bunten organischen Gemisch wie einer Maische sind aber natürlich auch Schwefelverbindungen enthalten, daher ist es gut, eine Destille optisch nach dem blauen Kupfersulfat kontrollieren zu können.

Kupferpatina: Gehen wir davon aus, daß Kupfer nur Luft und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist: blankes Kupfer ist hellrosa, durch die Luftfeuchtigkeit wird es sehr schnell dunkelrosa und dann mit der Zeit dunkelt es in Richtung waldhonigfarben. Das was da entsteht sind Kupferoxide (Cu2O und CUO). Durch Kontakt mit CO2 kann sich das dann in Kupfercarbonat wandeln, welches bläulich ist (bzw gemischt mit der gelbbraunen Patina dann grün), sich also optisch leider nicht von Kupfersulfat oder Grünspan unterscheiden läßt.

Hier http://www.kupferspuren.at/faqs.html in den FAQs wird Kupferoxid/Kupferpatina als ungiftig bezeichnet, ein Blick auf wikipedia reicht aber, um zu sehen, daß das nicht ganz stimmt (trotzdem interessante Seite).
All diese Kupferverbindungen sind giftig!

ABER der Punkt ist, beide Kupferoxide und das Carbonat sind im Gegensatz zum Sulfat und Acetat wasser- und alkoholUNlöslich, werden also beim Schnapsbrennen nicht oder kaum gelöst und ins Destillat gebracht. Daher die allgemeine und ich denke richtige Angst vor Kupfersulfat und Grünspan und der sorglose Umgang mit "Patina".

Man spricht von einer Schutzschicht durch Kupferpatina daher, weil sie eine mechanisch relativ stabile Schicht ist, die eine weitere Korrosion des Kupfers verhindert. Die Bezeichnung "Grünspan" für grünliche Ablagerungen an Wetter ausgesetztem Kupfer ist also falsch, da echter Grünspan (Acetat) so schnell wie er entsteht wieder weggewaschen wird, der Belag ist also das wasserunlösliche Carbonat.

Gruß, der wo

RE: Günspan / Patina - RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 17.08.2014 18:47:17 | Region: Westeuropa
Lieber wo!

Mit den Bürstenstielen mache ich nichts... beim Reinigen von gebogenen Rohren, reiben die Stiele aber über das Kupfer! Deshalb dachte ich an diese Art von Metallabrieb.

Wie man in den Bildern der Tröpfchen erkennen kann, handelt es sich um einen silbernen Stoff, welcher manchmal ein paar Kupferpartikel enthält. Vielleicht hat an der Stelle das Flussmittel nicht gegriffen? Und jetzt lösen sich „brockenweise“ Silberlotstücke.

Besten Dank aber für die sehr ausführlichen Erklärungen zur Patina, wie ich in meinem anderen Posting geschrieben habe, werde ich wohl bei Kupfer bleiben, aber auf Weichlot umsteigen (sollte mich nicht jemand vom Gegenteil überzeugen), deine Ausführungen beruhigen aber zusätzlich meine Nerven.

MfG.
James

Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 17.08.2014 18:51:36 | Region: Westeuropa
Hallo Forum,

ich gebe auf! Meine neuster Versuch hat nichts neues gebracht.

Nach dem Verdacht, dass die Bürstenstiele Metall abgeben könnten und das es genau an einer Lötstelle eine Wärmestau geben könnte, habe ich beide Schwachstellen entfernt und komme zum gleichen Ergebnis! In der Galerie kann man sowohl den Kesselinhalt, als auch die Silbertröpfchen (zum besseren Größenvergleich mit einem Cent fotografiert) sehen. Ich weiß, die Tröpfchen sind sehr klein, gelöstes Blei kann man wahrscheinlich gar nicht fotografieren, vielleicht kann ich sogar froh sein....

Ich habe sie mit einem Papiertuch abgenommen, sie werden etwas kleiner, wenn die Maische in das Papiertuch einzieht. Die silbrige Flüssigkeit aus dem Geistrohr ist mehr pulverförmig und daher schlecht zu fotografieren.

Fazit: Das alles ist mir nicht geheuer!

Nach einem Blick über den Tellerrand komme ich langsam zu der Überzeugung, dass ganz normales (bleifreies) Wasserleitungs/ Klempner-Lot vielleicht gar nicht so schlecht ist!? Ich weiß das die amerikanischen „Moonshiner“ hier total verpönt sind, dort scheint es aber gang und gäbe zu sein, mit Zinnlot zu löten. Auch bei den Herstellern von Whisky-Destillen und in der Brauerei scheint dies der Fall zu sein.

Vielleicht habe ich als „Hobby-Löter“ einen Fehler bei der Temperatur gemacht, vielleicht ist das Silberlot auch nicht alkoholresistent? Vielleicht hat an einer Stelle das Flussmittel nicht gegriffen? Und jetzt lösen sich „brockenweise“ Silberlotstücke.

Ich werde also meinen ersten, mit Zinn gelöteten, Versuchsaufbau nehmen und damit destillieren (sollte mich nicht doch noch jemand vom Gegenteil überzeugen). Vielleicht spare ich ein „wenig“ Geld und baue alles in Edelstahl noch einmal.

MfG.
James

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

Kupferstecher am 18.08.2014 18:08:08 | Region: Bergland
Ich beobachte schon seit längerem, dass es hier scheinbar mehr Bastler als Brenner gibt. Was sich einige Leute so an Konstruktionen ausdenken, um ein besonders ausgefeiltes Gerät herzustellen, ist schon erstaunlich. Noch erstaunlicher dabei ist, dass diese Bastler noch nie ne richtige Maische eingerührt haben.

Mein ungefragter Rat: Kauf dir eine vernünftige Kupferdestille und fang an Erfahrungen damit zu sammeln.

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

Hydroxyethan am 02.09.2014 01:00:11 | Region: Europa
Lieber Kupferstecher!

Gut, ich gebe Dir Recht, hier sind tatsächlich einige hanebüchene Konstruktionen unterwegs... und dagegen kämpfe ich.

Allerdings hat ein von Dir verpönter Bastler durchaus die Möglichkeit, ein die Industrie schlagendes Stöffi herzustellen, mit mehr Vertrauen in den Inhalt. Man muss sich halt schlau machen. Glaubst Du wirklich, die sogenannten Professionellen hätten die Weisheit gepachtet? Mitnichten! Und gerade die Beiträge hier sind doch sehr wertvoll, habe den Thread interessiert gelesen. Auch, wenn ich die Angst für übertrieben halte, die gelieferten Argumente sind fachlich stimmig.

Bei Deinem Nick gestehe ich Dir allerdings eine Pro-Kupfer-Position zu ;)

MFG Hydroxyethan (ein Bastler)

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

Kupferstecher am 02.09.2014 18:18:21 | Region: Bergland
Das mag sicher so sein und ja - ich mag es traditionell in Kupfer. Meine kleine Kritik an die Bastlerfront hat mit meinem Interesse am Brennen zu tun. Ich sauge begierig jede Information und jeden Hinweis auf und finde dieses Thema gerade jetzt zur Erntezeit unterrepräsentiert. Wenn ich in einem Reiseforum lese, will ich auch nichts über ne Autoreparatur erfahren. Es ist halt Ansichtssache. Ich für meinen Teil beurteile meine Destillate kritisch und hab damit genug zu tun. Die Suche nach Fehlern, den richtigen Früchten, der besten Hefe und dem optimalsten Brennzeitpunkt sowie das korrekte Abtrennen der Fraktionen, lagern der Brände usw. stellen so hohe Anforderungen dar, dass die Anschaffung einer Destille echt das kleinste Problem sein sollte. Ansich ist dies doch ein recht trivialer Apperat.
Das Argument, dass es ach so schwer wäre, eine vernünftige Destille zu kaufen, lasse ich nicht gelten. Wer Tage damit verbringt, nach einem Klempner zu suchen, der kann auch 2 Stunden im Netz recherchieren.

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

baerbeli am 19.08.2014 07:45:10 | Region: Mosel
Hallo,

ich habe das alles mit Interesse gelesen und möchte folgenden Hinweis geben: Es ist nicht mehr nötig, Kupferleitungen zu löten. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, alles mit Steckfittings zu verbinden. Bögen, Reduzierstücke etc. - alles ist erhältlich. Einfach das Kupferrohr hineinschieben: Fertig! Die Rohrverbindungen sind für Heizungen zugelassen und halten problemlos 90 bis 100 Grad aus.

Seit langer Zeit werden Heizungsleitungen und Wasserleitungen, ja sogar Gasleitungen in Deutschland nicht mehr gelötet. Man hat festgestellt, dass vor allem dort, wo der PH Wert hoch ist, sich das Hartlot löst.
Alle Leitungen werden mit Fittings verbunden, die man mit einer Spezialzange zusammenquetscht.Wenn man also eine Anlage bauen will, geht man zum Installateur seines Vertrauen und läßt alles verbinden. Wenn man vorher auf Maß geschnitten hat und alle Teile mitbringt, ist das in einer Viertelstunde erledigt und kostst nicht viel.

Einfacher sind die Steckverbindungen.
Schwierige Verbindungen, z.B. zwischen Topf und Anlage, dichte ich mit Brotteig ab. Ich habe das schon einmal geschrieben. Brotteig ( mit Hefe!) läßt sich problemlos um alles herumlegen und dichtet bombenfest ab. Zum Lösen reicht Wasser.

So, nun muss ich mal ´ne Scheibe selbstgebackenes Brot essen.

der hans vom baerbeli

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

der wo am 19.08.2014 19:36:55 | Region: da wer
"pulverförmig": dann fällt natürlich auch die andere Erklärung auf homedistiller.org nämlich Fuselöle weg...
Nach den neuen Bildern zu urteilen, schaut das nicht so aus wie bei mir dieses eine mal und auch nicht nach dem homedistiller-Bild. Das scheint ja wirklich Metall zu sein.
Auch ich gebe hier auf...
Ich habe alles weichgelötet. Im amerikanischen Forum wird Hartlöten (brazing) immer dann empfohlen, wenn die Stelle mechanisch mehr aushalten muss als üblich. Bez. der Gesundheit wird wenig darüber debattiert, also ob Zinn vielleicht schlechter ist als Zink und Silber. Und das, obwohl die dort sonst materialtechnisch eigentlich kritischer sind als hier.

Ich finde es eigentlich sinnvoll, zuerst eine Anlage zu bauen und dann Maische anzusetzen lernen. Die meisten machen schließlich beim Bauen und Brennen erstmal so viele Fehler, daß es besser ist, sie haben nur Billigwein verschwendet. Auch wenn Kupferstecher bei dem einen oder anderen vielleicht recht hat (bei Miiir natürlich nicht!),
was für eine soll er denn kaufen? falls er in Deutschland wohnt, eine 0.5l?

Mit Steckverbindungen ist halt wieder das Problem der fraglichen Beständigkeit der Dichtungen gegen Alkoholdämpfe. Und nicht jeder hat einen Installateur seines Vertrauens.
Gelötet wird vor allem nicht mehr, da die Steckfittinge inzwischen billiger geworden sind und sich die fürs Löten nötige längere Arbeitszeit daher nicht mehr rechnet.

Gruß, der wo
PS: Und wer weiß, vielleicht kann man irgendwann bei den Klempnern den einen oder anderen Monat Ausbildungszeit einsparen, wenn nicht mehr jeder löten können muss. Schlägt sich dann auch auf dem Lohnzettel nieder (kurze Ausbildung + einfache Tätigkeit = Ersetzbarkeit = Niedriglohn + befristeter Arbeitsvertrag).

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

baerbeli am 21.08.2014 17:19:50 | Region: Drumnadrochit
Lieber der wo,

die Lötdiskussionen sind immer sehr interessant, aber eigentlich total überflüssig. Ich empfehle den Besuch einer Whiskeybrennerei und ein Gespräch mit dem Brennmeister. Der hat viele Sorgen - nur eine nicht: Ob das Lötzinn gesundheitliche Gefahren anrichtet. Und da wird ´ne Menge Kupfer verlötet.
Und richtig ist: Leitungen in Deutschland werden deshalb nicht mehr hartgelötet, weil der PH Gehalt des Wassers die Hartlötstellen zerstören könnte (Konjunktiv, ist möglich - muss nicht). Punkt! Dort, wo das Wasser weich ist, kann man noch bedenkenlos hartlöten. Punkt! Und: Die normalen Fittinge zum Hartlöten sind immer noch billiger als die Pressfittinge.
Und: Der Installateur presst. Er nimmt keine Steckfittinge. Allerhöchstens dort, wo er bei Reparaturen nicht mit der Zange drankommt.

Jetzt geh ich ne Orange auspressen!

der hans vom baerbeli

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

der wo am 22.08.2014 21:00:21 | Region: da wer
"Der Installateur presst. Er nimmt keine Steckfittinge. Allerhöchstens dort, wo er bei Reparaturen nicht mit der Zange drankommt."
Lieber baerbeli, du hast Recht, ich weiß, ich schrieb Steckfittinge, aber meinte Pressfittinge... ändert aber nichts an dem Dichtungsproblem.
Ich habe nicht geschrieben, daß Press- oder Steckfittinge billiger sind als Lötfittinge, sondern daß der Preisunterschied geringer geworden ist (zumindest bei den Pressfittingen) und daß Pressen schneller und einfacher als Löten ist.
Gruß, der wo

RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

MaltMaster am 19.08.2014 18:29:48 | Region: BRD
Hallo James!
Ich bin jetzt nur durch Zufall in deinen Thread gestolpert und ich wollte auch noch meinen Senf dazu geben weil ich denke, dass es dir helfen könnte.
Ich habe auch eine selbstgebaute Destille allerdings mit Kupferhartlot gelötet.
Und ich habe genau die selben Rückstände nach dem Brennen wie in deiner Destille allerdings weniger als auf deinen Fotos zu sehen ist. Anfangs war ich auch sehr besorgt, dass es etwas schlimmes sein könnte, aber ich habe zwei Punkte die mich beruhigt haben und die dich auch beruhigen könnten.
1. wie schon von anderen zuvor erwähnt wurde oxidiert Kupfer relativ schnell zu CuO2 und CuO. Beide Verbindungen lassen sich jedoch gerade bei Hitze extrem schnell durch Ethanol wieder zu elementarem Kupfer reduzieren (probiert es aus, nehmt eine 1cent münze und haltet ein Gasfeuerzeug drunter bis die Münze schwarz ist und werft sie direkt danach in Spiritus und die münze wird sofort wieder blank und kupferfarben). Bei dieser Reaktion entsteht wie gesagt Kupfer und aus dem Ethanol wird Ethanal was in den winzigen Mengen wie es beim Brennen entsteht unbedenklich ist. Den Versuch mit dem centstück haben wir im chemieunterricht gemacht und wenn man das bei einer kleinen menge Ethanol mehrmals durchführt bildet sich auch leicht silberne Schlieren auf der Oberfläche.
2. ich habe einen bekannten der Chemiker ist davon erzählt und der hat freundlicherweise einen Tropfen dieser leicht silbernen Flüssigkeit/oberflächenrückstand durch den gaschromatographen geschickt und das ganze analysiert. Das Ergebnis war interessant: es waren natürlich spuren von allem möglichen dabei was man so in Maische findet aber auch ein paar Metalle und metallverbindungen die ich jetzt nicht mehr alle benennen kann. Jedoch war das meiste wie schon angenommen Kupfer, kupferoxid und noch etwas Zink aus den Lötstellen. Ich habe leider keine faktischen Daten mehr aber er hatte mir versichert, dass die Stoffe bzw die Konzentrationen der Stoffen unbedenklich wären. Um sicher zu gehen haben wir dann auch noch einen Brand analysiert und da waren die Werte nochmals geringer und er meinte, dass die metallbelastung ungefähr so wäre wie bei Trinkwasser, welches durch gelötete kupferohre fließt.
Mein Fazit aus den beiden "Experimenten": ich traue diesem schimmernden Schlieren auf der maische bzw auf dem Kupfer immer noch nicht ganz aber ich würde sagen, dass sie unbedenklich sind zumindest in den Konzentrationen wie sie am Ende im Brand enthalten sind. Es ist bei mir auch kontinuierlich weniger geworden, sodass es nach etwa dem 10. brennvorgang nur noch ein leicht dunkler Oberflächenbehandlung am Ende des steigrohrs bei mir ist welchen man mit einem Zewa einfach wegwischen kann bzw der bei der Reinigung einfach mit Spülwasser weggeht.
Ich kann die Bedenken sehr gut verstehen und ich bin bei so etwas eigentlich auch ein Hypochonder aber meine Brände schmecken alle hervorragend und sind absolut klar weshalb ich zu dem Entschluss gekommen bin,dass es bei meiner destille normal ist.

Liebe Grüße
MaltMaster

Danke! RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

James Moriarty am 25.08.2014 00:15:12 | Region: Westeuropa
Hallo Alle,

vielen Dank für die vielen Antworten!

@MaltMaster
Das nimmt einem die Angst, wohl dem, der einen Bekannten mit solchen Möglichkeiten hat! Vielleicht muss ich einfach öfter brennen und abwarten, ich werde es auf jeden Fall probieren. Bislang kommt aus dem Kühler alles klar raus und mein erster „single Malt“ schmeckt hervorragend! Auf jeden Fall beruhigt mich das sehr! Danke, vielleicht wird es ja mit der Zeit weniger.

@Kupferstecher
Ich würde nichts lieber tun, als eine fertige Destille zu kaufen. In Deutschland ist es z.B. so, dass automatisch eine „Kontrollmeldung“ and den Zoll rausgeht, sobald eine Destille über 0,5 Liter verkauft wird. Der Zoll kommt dann auch mal vorbei, nicht um beim Aufbauen zu helfen, oder Tipps für mehr Aroma im Brand zu geben, sondern um Destille und „Brennmeister“ mitzunehmen. Man kann besser Marihuana anbauen, dann verstößt man nicht gegen das Steuerrecht.

@Hans vom Baerbeli
Der einzige Klempner den ich näher kenne, lötet noch... aber auch dem würde ich nicht anvertrauen, dass ich eine Destille bauen möchte. Bei dem Eisenwarenhändler, bei dem ich mein Kupfer kaufe, muss ich mir schon immer was einfallen lassen, momentan baue ich eine Solaranlage für warmes Wasser... . Trotzdem, es ist natürlich ideal, auf jegliches Lötzinn zu verzichten, vielleicht fällt mir ja eine gute Geschichte ein...

@Drumnadrochit
Wie meinst Du das, der Brennmeister hat viele Sorgen, nur nicht die, ob das Lötzinn gesundheitsschädlich ist? Vielleicht muss ich doch mal eine Reise nach Schottland antreten? Sag doch mal, mit was lötet der Profi?

@der wo
Es muss nicht richtig sein, was die Amerikaner tun, es fällt aber auf, dass in all den amerikanischen Youtube-Videos über Destillenbau aus Kupfer, weichgelötet wird, auch von Profis. Ich werde auch eine Variante weichlöten.

Ich bleibe dran, vielleicht gibt die Destille ja auf. Danke für die ganzen Infos!!

RE: Danke! RE: Ich gebe auf! RE: Hartlot löst sich auf!?

Hydroxyethan am 02.09.2014 01:22:33 | Region: Europa
Hi, hi, Drumnadrochit... Mit Hans wären´s dann 814 Einwohner, mit Baerbeli 815!

...Ich habe übrigens weichgelötet, mit Sanitärlot. Halte Silberlot aber für besser, mehr aus materialtechnischen als gesundheitstechnischen Gründen...

Gruß, Hydroxyethan