Die Destillation von Schnaps

Möchten Sie mit anderen Ihre Erfahrungen zur Destillation von Schnaps austauschen? In diesem Forum dreht sich alles um das Schnapsbrennen als Hobby. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

RSS-feeds

Die neuesten Einträge aller Foren können bequem via RSS-Feeds empfangen werden. Es besteht die Möglichkeit, RSS-Feeds in Ihrem Browser zu abonnieren, auf einen speziellen Feedreader zurückzugreifen, oder den Feed auf einer Website darzustellen. Durch das Abonnieren oder Integrieren eines RSS-Feeds erhalten Sie kurze Informationsblöcke mit den letzten 10 Einträgen des abonnierten Forums. Um einen RSS-Reader zu finden, einfach nach "RSS reader" googeln, hier zwei Beispiele für eine Erweiterung des Chrome-browsers: Feedbro, angeboten von Nodetics https://chrome.google.com/webstore/detail/feedbro/mefgmmbdailogpfhfblcnnjfmnpnmdfa?hl=de Dieser Reader verlangt keine Registrierung. RSS Feed Reader, angeboten von feeder.co https://chrome.google.com/webstore/detail/rss-feed-reader/pnjaodmkngahhkoihejjehlcdlnohgmp?hl=de Gibt es für Chrome, Safari, iOS und Android, Registrierung erforderlich. Um den Feed zu empfangen klicken Sie auf das RSS-icon rechts über dem Forum, unter "Suchbegriff eingeben...".

Hilfreiche Tipps zur Benutzung:

Nachfolgend ein paar Regeln, damit die hohe Qualität auch zukünftig so erhalten bleibt.
  • Dies hier ist ein moderiertes Forum. D.h. jeder kann zwar alles schreiben was er will, der Beitrag wird auch gespeichert, aber von unserer Redaktion inhaltlich überprüft und erst danach dann veröffentlicht oder, falls notwendig, entfernt. Daher macht es auch keinen Sinn denselben Beitrag mehrmals zu posten nur weil er nicht sofort öffentlich erscheint.
  • Wenn Sie die letzten Beiträge (unabhängig vom Thema) sehen möchten, klicken Sie auf Die neuesten Beiträge anzeigen.
  • Das Forum ist sehr umfangreich und es wurden bereits viele Themen ausführlich behandelt. Es empfiehlt sich daher, bevor Sie einen neuen Beitrag hinzufügen, die Suchfunktion zu benutzen bzw. die erweiterte Suchfunktion, um Beiträge mit gleichem Inhalt zu vermeiden.
  • Wenn Sie einen Beitrag hinzufügen oder beantworten, haben Sie danach die Möglichkeit, Ihren geschriebenen Text zu ändern. Lesen Sie daher Ihren Text nach dem Abspeichern noch einmal sorgfältig durch und klicken gegebenenfalls auf "Beitrag ändern".
  • Wenn Sie eine Frage stellen, erwarten Sie sich auch eine Antwort. Denken Sie auch bei der Formulierung der Frage daran. Zu allgemein gehaltene Fragen wie "Wie brenne ich Schnaps?", "Es kommt kein Öl raus, was mach' ich falsch?" oder "Essig gärt nicht, warum?" wird kaum jemand beantworten.
  • Die drei Themenbereiche Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate destillieren und Essigherstellung sind aufgeteilt auf drei verschiedene homepages. Jede homepage enthält die beiden Foren "Rezepte" - für alle Themen über Früchte und Rezepturen - und "Diskussion", für alle anderen Themen in Bezug auf Schnapsbrennen, ätherische Öle / Hydrolate oder Essigherstellung. Sollten sich versehentlich Beiträge im falschen Forum befinden, verschieben wir sie ins richtige Forum. Diese Beiträge wurden also nicht gelöscht, nur verschoben.
  • JEDE ART VON WERBUNG WIRD AUSNAHMSLOS GELÖSCHT! Dies betrifft auch scheinbar "unschuldige" Einträge, wie "Habe eine Frage zu ..." bzw. "Hat jemand Erfahrung mit ..." gefolgt von links oder Bildern zu irgendwelchen externen shops.
  • Ebenso werden "Gaga"-Beiträge, die wahrscheinlich von Betrunkenen stammen oder mit den drei Themenbereichen nicht das entfernteste zu tun haben, z.B. Fußball oder "Wo kann man hier CDs brennen?", ausnahmslos gelöscht.
  • Alle Foren sind STRENG ANONYM, daher keinesfalls echte Namen oder Adressen eingeben.
  • Jeder Versuch einer persönlichen Kontaktanbahnung wird sofort gelöscht. Für diesen Zweck gibt's inzwischen ja zahlreiche soziale Netzwerke.
  • IP-Adressen der Verfasser werden NICHT gespeichert!
  • E-mailadressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder von uns auf eine andere Art und Weise benutzt. Die Eingabe erfolgt rein freiwillig und ist quasi Ihre ID. Im Gegensatz zu den meisten anderen Foren ist bei uns keine Registrierung oder irgendein login notwendig um teilnehmen zu können. Es kann daher vorkommen, dass versehentlich ein Pseudonym von zwei Personen verwendet wird. Und damit gibt's bei den Einträgen keine Verwechslungen.
So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 07.01.2014 23:09:51 | Region: Deutschland
Hallo zusammen,

ich habe das Rezept zum geschmacklosen Alkohol aus dem Buch Schnaps brennen als Hobby angesetzt.

Dabei ergeben sich für mich vier Fragen:

1. warum nimmt man nur 8 Kg Zucker auf insgesamt 25 Liter Flüssigkeit (inkl. des Zuckers)?
Nach der Tabelle bzgl. möglicher Alkoholkonzentration im Verhältnis zum Zucker ergeben sich ein maximaler Alkoholgehalt von 16,5% Alkohol. 25 Liter, 8KG Zucker = 320g pro Liter Zucker. Da in dem Buch steht das man idealer Weise das ganze noch ca. 4 Monate stehen lassen soll liegt es von der Haltbarkeit und von der Alkohol ausbeute doch nahe, mit einem höheren Zuckergehalt zu arbeiten um den maximalen Wert bei einer Turbohefe von 20% zu erreichen oder?
Mache ich einen Denkfehler?

2. muss bei dieser Variante auch der PH Wert abgesenkt werden? Ich habe es vorsorglich getan.

3. Spielt die Temperatur bei diesem Ansatz eine Rolle solange sie nicht über 28 oder unter 15 Grad geht?

4. Gibt es für Aufgesetzte Qualitätsprobleme oder geschmackliche Einschränkungen ob man gekauften und verdünnten Weingeist, gekauften Korn oder selbst gebrannten mit dieser Zuckermaische nimmt?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 08.01.2014 14:37:43 | Region: da wer
Hallo Baluga/Frank

1. Berechtigte Frage. Meiner praktischen Erfahrung nach hat es aber keinen Sinn, bei Zuckermaische Turbohefen über die Gebrauchsanweisung hinaus zu ärgern, also entweder die Zuckerkonzentration oder die Gesamtmenge zu erhöhen oder auch später zusätzlich nachzuzuckern. Habe das bei alcotec Vodkastar und TripleStill probiert. Es resultierte immer in einer ewig langen, am Ende langsamen Gärung, die irgendwie nie zu Ende ging. Und nach Abtrennung von Vor- und Nachlauf, war von der Mehrmenge an Alkohol dann auch nichts mehr da. Ein bisschen mehr Wasser (zB 27l statt 25l) nehmen geht und ergibt ein etwas reineres Ergebnis. Beides sind aber Hefen, die nur bis 14% gären (25l/6kg). Eine 25l/8kg-Hefe habe ich nur einmal für Zuckermaische probiert (Distiller's Turbo Yeast von Prestige), habe vier lange Monate gewartet, aber das Ergebnis war wesentlich schlechter als bei den beiden anderen (zwar mehr Alkohol, aber kein guter Geruch, schon die Maische). Die schlechten Berichte hier über die alcotec-Hefen beziehen sich glaub ich eher auf ihre ganzschnellganzviel-Produkte (24h, 48h).

2. Da ich sowieso irgendwann 1l Biogen M zu Hause hatte, hab ichs mal probiert. Ist ein bisschen besser. Und da bei meinen Mengen die Flasche eh nie zu Ende geht und es auch ein (fragwürdiges?) Haltbarkeitsdatum gibt, tu ichs seitdem immer dazu. Extra kaufen würde ich höchstens Milch- oder Zitronensäure.

3. Zuerst eher warm, wenns dann mal losgegangen ist, eher kalt stellen.

4. Hätte mich auch mal interessiert, wie rein der Apothekenalkohol ist. Billigkorn oder -Vodka sind glaub ich leicht von uns zu schlagen (zumindest mit Aktivkohle). Bei Aufgesetzten glaube ich egal, sehen andere aber sicher anders...

Gruß,
der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 08.01.2014 18:33:38 | Region: Deutschland
Hallo der wo,

vielen lieben Dank für die wirklich sehr ausführliche Antwort!

Zu1: sehe ich eigentlich genauso, ich habe nur versucht das ganze Theoretisch mir zu erklären. Auf der Verpackung der Hefe stand 20%vol in 10 Tagen :-)
Von daher bin ich einfach über die Umrechnungstabelle gestolpert weil da halt die Angabe von 16,5%vol stand. Bin mal gespannt wie das Ergebnis wird. Mir geht es auch nicht um Menge, Schnelligkeit oder viel Alkohol. Die Qualität muss stimmen und es muss Spaß machen!

Zu2: Habe auch 1Liter zuhause und frage mich schon wie ich das klein kriegen soll ... :-)

Zu3: warum sollte es später kühler stehen? Gibt es dafür eine allgemeine Vorgehensweise oder Erfahrungswerte?

Zu4: ist wirklich nicht uninteressant, denn mit Zuckerwasser Alkohol zu produzieren ist vom Aufwand und vom Kostenfaktor sicherlich billiger als mit Kartoffeln, Getreide oder Rohrzucker.

Baluga

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Kellergeist am 08.01.2014 15:05:05 | Region: Wien
Hallo Baluga,
Mit der angegebenen Rezeptur hast due eine Maische von 121° Öchsle. Das entspricht der max. Zuckertoleranz der meisten Reinzucht Hefen.
Wenn du bereits am Anfang mehr Zucker zugibst, mögen das die Hefen nicht. Versuche in der abklingenden Gährung nochmals Zucker beizugeben.
Säureschutz ist immer gut.
Gärtemperatur bei ca 20°C ist anzustreben.
Um geschmacklosen Ansatzalkohol zu erhalten empfiehlt es sich die Maische 6 Monate rasten zu lassen. Dann die klare Flüssigkeit von der abgestorbenen Hefe (Bodensatz) abziehen.
Nur die klare flüssigkeit brennen. (Bei Pot-Still 2x) Zuletzt können geringfügige Geschmacksstörungen mit Aktivkohle Granulat (aus Pflanzen) beseitigt/gemildert werden, oder durch säulen durch Aktivkohle (aus Steinkohle) ganz entfernt werden.

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 08.01.2014 18:46:09 | Region: Deutschland
Hallo Kellergeist,

auch Dir vielen Dank für die Ausführliche Hilfe!

Wie ich schon der wo geschrieben habe kam mir die Idee nur aus der Theorie weil die 20% auf der Hefe angegeben waren.

Ob ich beim Abklingen der Gärung nachzuckere weiß ich noch nicht, aber vielleicht in einem Teil der Maische zum Testen und experimentieren.

Das mit der Rast und anschließendem abziehen, brennen und dann filtern ist eine sehr gute Idee um wirklich reinen Alkohol zu erhalten.

Wäre es nicht auch möglich sofort nach dem Ende der Gärung mehrmals zu brennen um dann alle Geschmacksstoffe zu entfernen und den dann erhaltenen Alkohol anschließend mit destilliertem Wasser zu verdünnen?

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 08.01.2014 22:25:50 | Region: da wer
Hallo Baluga

1: Die Liste im Buch beruht glaub ich gelesen zu haben (in den Fachfragen?) auf Erfahrungswerten, genauso wie die Zucker Alkohol Berechnungsmöglichkeit hier auf der Seite links unten. Die homedistiller-Seite hat auch so eine Berechnungsmöglichkeit:
http://homedistiller.org/calcs/sugar_sg
Aber diese liefert andere Werte! So ergeben hier 8kG/25l 16.42% und bei homedistiller 18.8%! Homedistiller scheint wohl davon auszugehen, daß mehr oder sogar der gesamte Zucker umgewandelt wird (und die Hefehersteller natürlich auch...), Schmickl ist da vielleicht realistischer (beim Umfüllen der Maische in die Destille habe ich bisher immer ein paar Tröpfchen verschüttet, und jedesmal hat der Boden dann etwas geklebt, obwohl ja alles dank Alkohol und Säureschutz so schön herb-trocken-sauer geschmeckt hat. Also vollkommen hat die Hefe bei mir nie den Zucker umgewandelt).

3: Tja, ich habs nie anders gemacht. Ist halt das, was andere so schreiben, sorry... Vielleicht ist es ja bei Zuckermaische egal.

4: Ja, aber ob zum Aufsetzen mein Zuckerschnaps wirklich billiger ist als der Aldikorn? Strom/Gas kostet ja auch was. Ich wäre daher aus Gründen der Fairness für eine saftige Erhöhung der Branntweinsteuer ;-) (oder müsste mal bei der FDP nachfragen, ob ich als energieintensives Unternehmen von der EEG-Umlage befreit werde kann...)

Wenn du früher brennen willst, würde ich eine andere Hefe nehmen. Es gibt hier zu viele Foreneinträge wegen Hefegeschmack/Turbohefe und daß man den Geschmack nicht mehr los wird. Die TripleStill (etwas besser, etwas teurer, da auch Aktivkohle dabei ist, zusätzlich brauchst du auch noch ein Päckchen TurboKlar) ist bei mir nach 10 Tagen fertig und die VodkaStar nach zwei Wochen.
Ich machs dann so: Erst einmal alles an Alk rausholen (Raubrand), auf 40% verdünnen und Aktivkohle rein, absetzen lassen, mit drei Raubränden dann einen Feinbrand. So erhalte ich viel Mittellauf und nur wenig Nachlauf.

Gruß,
der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 09.01.2014 12:01:43 | Region: Deutschland
Hallo der wo,

ich werde jetzt mal meine Maische mit Turbohefe die ich exakt nach dem Rezept aus dem Buch gemacht habe gären lassen .... wenn die Fertig ist, werde ich einen Teil mal sofort brennen und testen ...

Evtl. ist es ja besser als wir beide jetzt glauben. Wenn nicht, werde ich alle anderen Möglichkeiten nach und nach testen um das Ergebnis zu verbessern.
Ich habe 25 Liter angesetzt um viel experimentieren zu können :-)

Sollte ich zu keinem passendem Ergebnis kommen werde ich einen neuen Ansatz mit einer anderen Hefe machen. VodkaStar soll ja geschmacksneutral nach der Gärung sein oder? Dann muss ich aber doch weniger Zucker nehmen oder?

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

NIK am 09.01.2014 10:10:52 | Region: Ländle
hallo baluga,

ich habe da noch eine andere theorie.
in 25 liter gesamtmenge sind nur ca. 19,4 liter wasser. 8kg zucker ergibt meiner meinung nach ca. 5,6 liter, weil 1 kg aufgelöster zucker ungefähr 0,7 liter ergibt.
wenn ich jetzt die alcberechnung auf 19,4 liter mache, komme ich auf 412g/liter und folgedessen auf über 21% theoretischem alkoholgehalt.
21% ist auch genau der wert, den ich bei meinen ausgegorenen zuckermaischen messe.

NIK

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 09.01.2014 17:21:17 | Region: da wer
Hallo baluga,
für solche Vergleichsexperimente sind wir natürlich alle immer sehr dankbar, zumindest wenn du dann auch wirklich berichtest...es gibt hier viele Threads die mit "gut und dann melde ich mich in 6 Monaten wieder und berichte..." enden.
Wieviel Zucker für welche Hefe steht auf der Packung, Vodkastar glaub ich 6kg Zucker + 21l Wasser = 25l Maische 14%. Bei TripleStill steht nur 6kg und insg. 25l.

Hallo NIK,
hab ich auch kurz gedacht, aber da die Berechnungsmöglichkeit hier auch für Obstmaische gültig sein soll, wo ja Zucker schon in den Früchten dabei ist, muss daher die Gesamtmenge gemeint sein, sonst wirds kompliziert. Du müsstest ja dann den Fruchtzucker volumenbezogen(!) erst einmal wieder rausrechnen, also wieviel l haben 25l Birnenmaische ohne ihren Fruchtzucker. Ausserdem liefert die Berechnung hier immer die niedrigeren %-Werte als bei homedistiller. Dort ist es dagegen ganz eindeutig formuliert, z.B.: 8kg of sugar made up to a 25l total volume should have an SG 1.122 and only require 20.05l of water and should produce a wash of 18.8% alcohol.
Wegen deinen 21%: Ich traue keinem fremden Vinometer, ich kennen meines, weiss daß es Mist anzeigt, aber kann die für mich relevanten Dinge aus den Werten halbwegs erahnen. Besonders interessant hierzu fand ich meine Vergleichsmessung von 12%-Wein mit auf 12% verdünntem Vodka: Beim Vodka hat es deutlich mehr angezeigt. Es scheinen bei der Eichung eines Vinometers also auch der Einfluss von Restzucker und Trübungen (nicht im Vodka vorhanden und in Maischen höchst unterschiedlich) mit einbezogen zu werden.

Gruß,
der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 10.01.2014 14:18:46 | Region: Deutschland
Hallo der wo,

klar werde ich berichten, ist ja auch in meinem Interesse, evtl. erhalten wir durch die gemeinsamen Erfahrungen und Diskussionen neue Ansätze oder Möglichkeiten qualitativ besseren oder preiswerteren Alkohol herzustellen.

Bzgl. Deines Vinometers, bei meinem neuen wird bei einem gekauften 12% trockenem Rotwein 18% angezeigt. Bei einem gekauften trockenem Weißwein der 12% haben soll ebenfalls 18%.

Ich denke bei diesen Werten kann man sich das Messen sparen oder? Oder gibt es so imense Qualitätsunterschiede bei den Messgeräten?

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 10.01.2014 17:23:10 | Region: da wer
Tja, und wenn du nun den Wein 1:1 verdünnst, zeigt es wahrscheinlich keine 9% an, die man ja nun eigentlich erwarten sollte...
Es gibt auch teurere Vinometer, aber auch da steht dabei (Zitat ebay-Angebot "Präzisions-Vinometer" für 19€ + Versand):
"Die Messgenauigkeit hängt von der Sauberkeit des Röhrchens, dem Restzuckergehalt des zu messenden Weins, der Temperatur usw. ab (süße Weine ergeben schneller eine fehlerhafte Messung und müssen deshalb verdünnt werden).
10ml Wein mit 10ml Wasser mischen und dann messen.
Der erhaltene Wert, z.B. 6 wird mit 2 multipliziert. Der Alkoholgehalt ist dann 12."
Die Physik scheint hier also nicht mitzuspielen, es gibt keine Vinometermessung, die nur den Alkoholgehalt misst.

Gruß,
der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 11.01.2014 09:05:36 | Region: Europa
Hallo der wo,

tja, das hätte der Verkäufer mir auch mal sagen können als ich bei Ihm für 19,95 ein "qualitativ hochwertiges" Vinometer vom "führenden Hersteller" gekauft habe.

Hat man denn eine andere Möglichkeit den Alkoholgehalt bei niedrigen Konzentrationen zu messen?

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 12.01.2014 11:21:44 | Region: da wer
Ups, da hätte ich mir auch mehr von erwartet.
Nun, die Refraktometer sollen auch nicht genauer sein. Aber anders und genauer geht schon. Ist aber ein Aufwand und mit Verlust behaftet:
Ganz am Anfang oechsle messen (die Oechslewaage darf natürlich auch keinen Mist anzeigen, vorher ausprobieren). Dann, wenn du die momentanen % wissen willst, eine mit der Oechslewaage gut messbare Menge nehmen und deren ml genau messen. Dann erhitzen und den kompletten Alk verkochen lassen (heul!). Nach dem abkühlen mit Wasser genau auf die Ausgangs-ml wieder auffüllen und nocheinmal Oechsle messen. Nun kannst du aus den Ausgangs- und den momentanen Oechsle den verbrauchten Zucker und damit den gebildeten Alkohol berechnen. Die einzigen wirklichen Fehlerquellen sind dann glaube ich deine beiden Messungen der ml und die eventuell unterschiedliche Temperatur beider Oechslemessungen.
Hab ich irgendwo hier gelesen, aber selber nie gemacht, also lehne mich damit gerade ein bisschen weit aus dem Fenster... Die Formeln dafür musst du selber finden, oder vielleicht äußert sich ja noch jemand dazu. Ich könnte mir auch vorstellen, daß man da eher in Weinforen fündig wird.

Gruß, der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 12.01.2014 20:14:25 | Region: Europa
Na, das hört sich nicht nur aufwendig an, sondern auch mit einigen Fehlerquellen behaftet .... da nehme ich doch lieber Deinen Ratschlag an, mal in Weinforen zu suchen.

Wenn ich etwas finde lasse ich es Dich wissen.

Noch einmal zu meiner Zuckermaische:
Die Wartezeit ist doch ausschließlich wegen dem Hefegeruch und Geschmack oder?

Dann wäre das mit dem Wechsel der Hefesorte doch eigentlich die praktikabelste Lösung zur Verkürzung der Zeit oder?

Hast Du eine Übersicht über die verschiedenen Hefesorten mit Vor- und Nachteilen?
Das wäre ja nicht schlecht, dann könnte man immer die passende für sein Vorhaben wählen. Oder gibt es eine Universelle?

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der wo am 13.01.2014 19:05:12 | Region: da wer
Es geht ausschließlich um den Hefestich.
Entweder warten oder andere Hefe.
Die drei Hefen, welche ich mit Zuckermaische ausprobiert habe, sind natürlich viel zu wenig für eine Übersicht. Vor allem, weil ich noch nie eine stinknormale Reinzuchthefe verwendet habe (darauf schwören hier nämlich auch viele, zum Teil mit selber komponierten Nährstoffen), würde ich meine Meinung nicht so hochstellen.
Aber hier meine Erfahrungen und Überlegungen:
Ich würde nicht die alcotec 24h oder 48h nehmen (es gibt dasselbe? Produkt auch von Prestige), bei diesen Produkten wurde glaub ich alles für eine höchstmögliche Geschwindigkeit geopfert. Die Vodkastar (das Päckchen wiegt nicht einmal die Hälfte) hat wohl mal im homedistiller-forum einen Vergleichstest mit Neutralalkohol als Ziel gegen andere Hefen gewonnen. Das ist eine normale Weinhefe plus eine für Zucker passende Nährstoffkombi.
Eigentlich ist es doch logisch, dass es ungünstig ist, Zuckerwasser mit für Obst gedachte Hefen zu verarbeiten, die eine Närstoffkombi haben, welche davon ausgeht, daß einige Stoffe schon von dem Obst geliefert werden. Gelöst wird dieses Problem dann nämlich ganz einfach über die Menge: So reicht ein Päckchen Prestige 8kg (die hier oft empfohlene Turbohefe) entweder für 100l aufgezuckerte Obstmaische oder nur für 25l Zuckermaische. (natürlich, hier geht es auch darum, daß die Gärung der Obstmaische am Anfang nicht zu stürmisch sein sollte, damit das Aroma nicht ausgetrieben wird)
Ein für Zuckerwasser optimiertes Produkt muss doch klar im Vorteil sein?
Die TripleStill basiert auf einer anderen, alkoholverträglicheren Hefe, die aber nicht an ihre Grenzen getrieben wird (bzw. was einem die Hersteller-Märchenonkels halt so erzählen...) und dann mit Hilfe von beigefügter Flüssig-Aktivkohle und abschliessender Klärung mit Turboklar (welches der Packung netterweise nicht beiliegt!) ein meiner Erfahrung nach noch besseres Ergebnis bringt. Also wenn mich nicht die Experimentierlust packt, bleib ich dabei.

Gruß, der wo

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 17.01.2014 00:09:29 | Region: Europa
Hallo der wo,

sorry das es etwas mit meiner Antwort gedauert hat, aber ich war auf Dienstreise und hatte keinerlei Zeit für das Forum ... schade eigentlich ...

Vielen Dank für Deine Antwort, was mich wundert, das die verschiedenen Händler die Hefe anbieten keine eindeutige Einteilung oder Empfehlung vornehmen. Es wäre doch leicht ganz klar zu schreiben für welche Zweck welche Hefe am besten geeignet ist. Aber nein, so müssen alle selbst experimentieren und testen ...

Ich habe mir jetzt zwei weitere 30 Liter Speidel Gärfässer gekauft und habe auch noch deine Empfehlung die Alcotec Turbohefe Triple Still und die Alcotec Turbohefe Vodka Star angesetzt.

Jetzt werde ich mal warten und nach dem Gären testen wie lange es jeweils dauert bis man sie verwenden kann und womit ich am besten klarkomme Ich werde genau alle dokumentieren!

Danach weiß ich, wie ich zukünftig meinen Alkohol "produziere"

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

Baluga am 09.01.2014 23:38:24 | Region: Deutschland
Hallo Nik,

ok, so kann man das natürlich auch rechnen...

Ich sehe das aber so, es geht ja um den Zuckergehalt pro Liter und das sind nun mal 25 Liter. Natürlich inkl. dem Zucker, aber der gehört ja auch da rein sonst hätte ich ja reines Wasser :-)

Bei Deiner Rechnung gehst Du vom Volumen ohne Zucker aus und das ist meiner Meinung nach falsch da es um den Zuckergehalt der Flüssigkeit geht.

Frank

RE: Rezept für Geschmacklosen Alkohol

der verrückte Hutmacher am 18.01.2014 22:11:11 | Region: Wunderland
Ich möchte mal kurz meine Erfahrung mit der Vodka Star schildern: Sie schafft nicht ganz, wie angegeben, innerhalb von 4-5 Tagen die 6kg Zucker zu vergären. Es mag auch an einer etwas zu niedrigen Umgebungstemperatur gelegen haben aber nach ungefähr 9-10 Tagen war sie dann auch fertig und die Maische nach 14 Tagen schon halbwegs klar. Schon in diesem Stadium sehr geschmacksneutral und bereits nach dem ersten Brand sehr gut. Ist mein Favorit unter den Hefen für Zuckermaichen, auch wenn sie nicht die ganz hohen Drehzahlen schafft.