Rückblick auf das Jahr 2014
Liebe Brennkollegen.
Wie bereits angekündigt schreibe ich ein kleines Résumé meiner Versuche in diesem Jahr.
Viele Schnäpse, die letztes Jahr destilliert wurden (unter anderem Ziberl, Apfel) wurden vor einigen Tagen erst auf eine Trinkstärke von 43%vol herabgesetzt. Nun dürfen sie noch eine Weile nachreifen unter Verkostung natürlich.
Beim Apfelbrand mache ich einen Versuch mit Eichenholzchips: Von den insgesamt 1,5l Apfelbrand mit 43%vol lasse ich eine 0,75l Flasche unberührt, in die zweite Flasche habe ich 4g Eichenholzchips (französische Eiche, im Fachhandel fertig abgepackt erhältlich) gegeben, um einen Calvados nachzuahmen. Nachdem das beim meinem Rye-Whiskey vom Februar letzten Jahres bestens funktioniert hat, möchte ich das auch hier ausprobieren.
Bei den Angesetzten sind mir auch einige gute Resultate gelungen: Zum einen ein Kornelkirschenschnaps, für den ich einfach Kornelkirschen mit Korn angesetzt und nach über 2 Monaten Ziehzeit das Ganze mit den Früchten im Aromakorb überdestilliert habe. Verhältnis wie üblich 1 Teil Früchte zu 2 Teilen Korn. Ein interessanter und seltener Schnaps, zu dem ich bis jetzt noch keinen kaufbaren Vergleich gefunden habe.
Zum anderen bin ich wieder an einige Zirben gekommen und habe diese sofort in 3l Korn angesetzt. Nach der Ziehzeit am Fensterbrett wurden 1,5l destilliert zum Zirbengeist - ich liebe das Aroma dieses Schnapses. ;)
Die restlichen 1,5l wurden mit Kandiszucker veredelt. Letztes Jahr habe ich Akazienhonig dazu verwendet, diesmal benutzte ich weißen Kandiszucker, um einen Vergleich zu schaffen.
Auf 1,5l Schnaps habe ich 140g weißen Kandis dazugegeben. Das Resultat: Sowohl der mit Honig gesüßte Zirbenschnaps ist sehr lecker als auch der mit Kandiszucker, im Endeffekt nur eine Geschmackssache.
Ganz besonders stolz bin ich auf meinen ersten selbst hergestellten Absinth.
Hier erstmal das Rezept:
50g Wermuth
10g Weinraute
10g Salbei
10g Anissamen
10g Melisse
10g Eibisch
Die Kräuter ließ ich in der Apotheke als Krätuerteemischung mischen (nur bei Wermuth könnte es ein wenig heikel werden, bekommt man nicht mehr in allen Apotheken).
3l Kornbrand 42%vol
Der Ansatz wurde 2 Monate lang am Fensterbrett stehen gelassen, bis ich ihn dann erstmals öffnete und einen kleinen Schluck probierte. Ohne Destillation ist der Ansatz aber nicht trinkbar, dafür ist er zu bitter.
Also startete ich die Brennerei (Kräuter in Aromakorb)und erhielt insgesamt 1,3l 77%igen Schnaps als Ergebnis.
Nach 2 Monaten Reifezeit verdünnte ich ihn auf 50% Trinkstärke und habe noch 10g Weinraute in die Flasche gegeben (ebenfalls aus der Apotheke), um noch die typische grüne Farbe zu erhalten. Schon nach einigen Tagen stellte sich der gewünschte Farbton ein und mein erster eigener Absinth war trinkfertig - er wird immmer wieder gerne getrunken, auch wenn der Alkoholgehalt relativ hoch ist, aber der Schnaps wird immer milder je länger er lagert.
Einen letzten Ansatz möchte ich noch anführen, und zwar meinen Gin.
Nach Absinth widmete ich mich der Herstellung von Gin; zu den Zutaten:
30g Wacholderbeeren
15g Koreander
10g Engelwurz
1 Stückchen Zimt
1 TL Anissamen
1 Stückchen Ingwer
auch wieder aus der Apotheke
1,5l Korn 42%vol
Nach 3 Monaten Ziehzeit kam dann die Destillation, aus der ich 0,6l mit 77%vol erhielt.
Leider ist mir der Gin bei der Verdünnung auf 45%vol stark eingetrübt, ein Faltenfilter löste das Problem, nachdem der Schnaps eine Nacht im Tiefkühlfach unter 0 Grad herabgekühlt wurde.
So ist gar nicht mal so wenig, was ich dieses Jahr geschafft habe. :)
Mittlerweile füllt sich mein Lager und ich muss irgenwie noch Platz schaffen, da ich mir sehr schwer tue, viel von meinen Destillaten auszuschenken bzw zu verschenken, weil ich noch warten möchte wie sie in ein paar Jahren schmecken. Einiges wird zwar immer wieder getrunken, aber wie gesagt - das Lager ist ziemlich voll und ich sitze darauf wie ein Drache auf seinem Goldschatz.;)
Es grüßt,
der erzählungsfreudige Druide aus dem hohen Norden.
"Mit der Natur, nicht gegen sie!"
Wie bereits angekündigt schreibe ich ein kleines Résumé meiner Versuche in diesem Jahr.
Viele Schnäpse, die letztes Jahr destilliert wurden (unter anderem Ziberl, Apfel) wurden vor einigen Tagen erst auf eine Trinkstärke von 43%vol herabgesetzt. Nun dürfen sie noch eine Weile nachreifen unter Verkostung natürlich.
Beim Apfelbrand mache ich einen Versuch mit Eichenholzchips: Von den insgesamt 1,5l Apfelbrand mit 43%vol lasse ich eine 0,75l Flasche unberührt, in die zweite Flasche habe ich 4g Eichenholzchips (französische Eiche, im Fachhandel fertig abgepackt erhältlich) gegeben, um einen Calvados nachzuahmen. Nachdem das beim meinem Rye-Whiskey vom Februar letzten Jahres bestens funktioniert hat, möchte ich das auch hier ausprobieren.
Bei den Angesetzten sind mir auch einige gute Resultate gelungen: Zum einen ein Kornelkirschenschnaps, für den ich einfach Kornelkirschen mit Korn angesetzt und nach über 2 Monaten Ziehzeit das Ganze mit den Früchten im Aromakorb überdestilliert habe. Verhältnis wie üblich 1 Teil Früchte zu 2 Teilen Korn. Ein interessanter und seltener Schnaps, zu dem ich bis jetzt noch keinen kaufbaren Vergleich gefunden habe.
Zum anderen bin ich wieder an einige Zirben gekommen und habe diese sofort in 3l Korn angesetzt. Nach der Ziehzeit am Fensterbrett wurden 1,5l destilliert zum Zirbengeist - ich liebe das Aroma dieses Schnapses. ;)
Die restlichen 1,5l wurden mit Kandiszucker veredelt. Letztes Jahr habe ich Akazienhonig dazu verwendet, diesmal benutzte ich weißen Kandiszucker, um einen Vergleich zu schaffen.
Auf 1,5l Schnaps habe ich 140g weißen Kandis dazugegeben. Das Resultat: Sowohl der mit Honig gesüßte Zirbenschnaps ist sehr lecker als auch der mit Kandiszucker, im Endeffekt nur eine Geschmackssache.
Ganz besonders stolz bin ich auf meinen ersten selbst hergestellten Absinth.
Hier erstmal das Rezept:
50g Wermuth
10g Weinraute
10g Salbei
10g Anissamen
10g Melisse
10g Eibisch
Die Kräuter ließ ich in der Apotheke als Krätuerteemischung mischen (nur bei Wermuth könnte es ein wenig heikel werden, bekommt man nicht mehr in allen Apotheken).
3l Kornbrand 42%vol
Der Ansatz wurde 2 Monate lang am Fensterbrett stehen gelassen, bis ich ihn dann erstmals öffnete und einen kleinen Schluck probierte. Ohne Destillation ist der Ansatz aber nicht trinkbar, dafür ist er zu bitter.
Also startete ich die Brennerei (Kräuter in Aromakorb)und erhielt insgesamt 1,3l 77%igen Schnaps als Ergebnis.
Nach 2 Monaten Reifezeit verdünnte ich ihn auf 50% Trinkstärke und habe noch 10g Weinraute in die Flasche gegeben (ebenfalls aus der Apotheke), um noch die typische grüne Farbe zu erhalten. Schon nach einigen Tagen stellte sich der gewünschte Farbton ein und mein erster eigener Absinth war trinkfertig - er wird immmer wieder gerne getrunken, auch wenn der Alkoholgehalt relativ hoch ist, aber der Schnaps wird immer milder je länger er lagert.
Einen letzten Ansatz möchte ich noch anführen, und zwar meinen Gin.
Nach Absinth widmete ich mich der Herstellung von Gin; zu den Zutaten:
30g Wacholderbeeren
15g Koreander
10g Engelwurz
1 Stückchen Zimt
1 TL Anissamen
1 Stückchen Ingwer
auch wieder aus der Apotheke
1,5l Korn 42%vol
Nach 3 Monaten Ziehzeit kam dann die Destillation, aus der ich 0,6l mit 77%vol erhielt.
Leider ist mir der Gin bei der Verdünnung auf 45%vol stark eingetrübt, ein Faltenfilter löste das Problem, nachdem der Schnaps eine Nacht im Tiefkühlfach unter 0 Grad herabgekühlt wurde.
So ist gar nicht mal so wenig, was ich dieses Jahr geschafft habe. :)
Mittlerweile füllt sich mein Lager und ich muss irgenwie noch Platz schaffen, da ich mir sehr schwer tue, viel von meinen Destillaten auszuschenken bzw zu verschenken, weil ich noch warten möchte wie sie in ein paar Jahren schmecken. Einiges wird zwar immer wieder getrunken, aber wie gesagt - das Lager ist ziemlich voll und ich sitze darauf wie ein Drache auf seinem Goldschatz.;)
Es grüßt,
der erzählungsfreudige Druide aus dem hohen Norden.
"Mit der Natur, nicht gegen sie!"