Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl

Scheibenfrostschutz destillieren

DarkStone am 05.04.2020 18:50:25 | Region: Bayern

Hallo zusammen,


hat jemand Erfahrung damit, Scheibenfrostschutzmittel (oder entsprechende Reiniger auf Ethanol-/Isopropylakloholbasis) zu destillieren?


Hintergrund: Seit Wochen ist Desinfektionsmittel nur noch zu horrenden Preisen und meist auf dem Schwarzmarkt zu erhalten. Gleichzeitig wird aber Scheibenfrostschutz in Supermärkten günstig auf Grund des Saisonendes abverkauft. Die Grundlage ist m.W. jeweils ein Alkohol, der sich als Desinfektionsmittel eignen würde (Flächendesinfektion).


Für circa einen Liter Desinfektionsmittel sind laut WHO folgende Inhaltsstoffe nötig:
830 Milliliter Ethanol (96 Prozent) oder 750 Milliliter Isopropylalkohol (99,8 Prozent)
42 Milliliter Wasserstoffperoxid (3 Prozent)
15 Milliliter Glycerin (98 Prozent)
110 Milliliter abgekochtes Wasser (für Isopropylalkohol circa 193 Milliliter abgekochtes Wasser) 

Wasserstoffperoxid ist nach wie vor einigermaßen gut erhältlich. Zwar teuer, aber noch nicht extrem. Gleiches gilt für Glycerin.


Meine Idee: Wenn ich Scheibenfrostschutzmittel 2fach (ggf. 3fach) destilliere, müsste ich einen entsprechend reinen Alkohol erhalten. Zusammen mit den übrigen Zutaten, also ein einfaches Flächendesinfektionsmittel herstellen können. Das der Alkohol nicht trinkbar ist, sollte natürlich jedem klar sein.


Klar, ich könnte natürlich auch selbst Alkohol über Turbohefe erzeugen, aber da habe ich zum einen eine zeitliche (und mengenmäßige) Komponente, zum anderen natürlich auch eine rechtliche. Im Falle von Scheibenfrostschutz handelt es sich ja bereits um vergällten Alkohol, der auch schon versteuert ist. Insofern habe ich hier dann auch keine Steuerhinterziehung.


Fusel aus dem Supermarkt wäre natürlich auch eine Option, aber das wird insgesamt auch wieder sehr teuer (Korn/Doppelkorn o.ä.), so dass ein Einkauf des Desinfektionsmittels auf dem Schwarzmarkt wahrscheinlich auch nicht teurer wäre. Und damit sind wir zurück bei der Eingangsfrage. Hat jemand entsprechendes Fachwissen zur Destillation von Scheibenfrostschutz? Gerne Chemiker o.ä.


Danke im Voraus.


Gruß


DarkStone


P.S.: Ja, mich interessiert auch, wie ihr hinterher Kessel usw. wieder sauber bekommen habt, bzw. was damit passiert ist. Im Zweifelsfall müsste ja auskochen durchaus reichen, oder? Ach so, ich arbeite aktuell mit Kupfer, denke aber über Edelstahl nach.


P.P.S.: Zweiter Hintergrund ist die Versorgung einer privaten Kinder-Hilfsorganisation mit entsprechendem (Not-)Desinfektionsmittel, da diese aktuell ebenfalls vom Bezug abgeschnitten ist und deren Reserven gehen ebenfalls zur Neige. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn ich selbst entsprechende Mengen Alkohol günstig herstellen kann.

RE: Scheibenfrostschutz destillieren

Burner am 07.04.2020 12:39:18 | Region: southeast

Ich werde aus deinem ganzen Beitrag net so richtig schlau.

Du machst Dir Sorgen um rechtliche Komponenten?
Und um zeitliche Komponenten wegen Zuckermaische, denkst aber über Bau/ Beschaffung
von einem Edelstahlkessel nach?

Du arbeitest aktuell mit Kupfer, schreibst du. Wie ist denn da die rechtliche Komponente zu werten?
Was machst du denn aktuell mit deiner Kupferanlage?

RE: Scheibenfrostschutz destillieren

DarkStone am 22.04.2020 17:54:47 | Region: Bayern

Ich mache mir keine Sorgen um rechtliche Themen. Diese sind vorhanden und ich halte die normalerweise klein wenn möglich.


Ich habe nirgendwo etwas zu Zuckermaische geschrieben. Ich habe nur aufgezählt, dass es die Möglichkeit gäbe über Turbohefe selbst Alkohol zu erzeugen. Aber dafür sind entsprechende Gärfässer und entsprechende Kessel notwendig. Im Scheibenfrostschutz ist bereits eine höhere Menge Alkohol enthalten, als ich mit Turbohefe erzeugen könnte.


Ich arbeite aktuell mit Kupfer, denke aber im Zuge der Destillation von Scheibenfrostschutz über einen zweiten Kessel aus Edelstahl nach.


Die Angaben waren dazu da, damit möglichst vollständige Informationen vorliegen...


Ich habe nur eine Frage zur Destillation von Scheibenfrostschutzmittel zur Herstellung von Desinfektionsmittel.


Hat da irgendjemand Erfahrung damit?



RE: Scheibenfrostschutz destillieren

Turbo am 30.04.2020 19:04:42 | Region: Wilder Westen

@Burner: Koa Ahnung, aber an Senf dazu gehm und des nur auf an Nemsatz... Supa Gschicht...


Zitat: "Klar, ich könnte natürlich auch selbst Alkohol über Turbohefe erzeugen, aber da habe ich zum einen eine zeitliche (und mengenmäßige) Komponente, zum anderen natürlich auch eine rechtliche. Im Falle von Scheibenfrostschutz handelt es sich ja bereits um vergällten Alkohol, der auch schon versteuert ist. Insofern habe ich hier dann auch keine Steuerhinterziehung." Zitatende.


Oiso zum oan had a recht. De Destille hat a vielleicht für Öl, bis zwoa Lita oiso koa Problem. Wenn as net ogmeldt hat, gehts aba mit a gloan Straf ab wenns eam dawischn. Wenn as ogmeldt had, derf a koan schnaps brenna.


Wenn a nur a Desinfektionsmittel herstelld, nachad wed a nix passiern wenns n mit da ogmeldn Destille dawischn, weil a an Alkohol ja ned selba herstellt sondan kaaft.


So und ab hier für alle:


nehmen wir an, man braucht 10 Liter Desinfektionsmittel und verwendet dazu Zuckermaische. Das Desinfektionsmittel sollte um die 70% Alc. vol. haben, Die Zusätze vernachlässigen wir der Einfachheit halber. D.h. wir brauchen 7 Liter reinen Alkohol und 30% Wasser (oder eben die vernachlässigten Zusätze). Nehmen wir an wir bekommen in der Zuckermaische 20% hin. D.h. wir brauchen also ungefähr 35 Liter Zuckermaische zu 20%. Dafür rentiert sich schon ein Fass. Damit würde ich mich nicht erwischen lassen... und 35 Liter Zuckermaische, das braucht schon etwas an Zucker... und 35 Liter mit einer legalen 2 Liter Destille 2x zu brennen. Viel Spaß...


Da finde ich den Ansatz über den Scheibenreiniger/Frostschutz und dem (vermutlich) höheren Alkoholanteil persönlich sehr viel interessanter. In Corona-Zeiten kommen ja plötzlich viele ungewöhnliche Ideen hoch, die nicht alle als unnütz / Spielerei von der Hand zu weisen sind. Insofern ist ein Desinfektionsmittelersatz schon interessant. Leider ist mein (Schul)Wissen hier schon sehr verblichen, aber ein paar Dinge meine ich noch in Erinnerung zu haben.


Isopropanol und Ethanol sind sich sehr ähnlich und Isopropanol wird häufig als Ersatz für Ethanol verwendet. Da der normale Trinkalkohol der Branntweinsteuer unterliegt hat man ihn vergällt, damit er für die Nutzung als Alkohol zur Getränkeerzeugung nicht mehr verwendet werden kann. Das dafür benutzte Mittel ist meist ein Gemisch aus Kohlenstoffen. Der Siedepunkt ist vergleichbar dem Siedepunkt des Ethanols, so dass die beiden Inhaltsstoffe destillativ nicht mehr getrennt werden können.


Grundsätzlich müsste sich also Scheibenreiniger / Scheibenfrostschutz für das oben genannte Vorhaben aber durch eine Destille jagen lassen, so dass ein relativ reiner Alkohol entsteht und damit das oben beschriebene Vorhaben umsetzbar ist. Ich frage mich allerdings, ob sich der Alkoholgehalt mit einer herkömmlichen Messung genau genug bestimmen lässt. Da hört mein Wissen definitiv auf.

Weiter frage ich mich, ob der Aufwand nicht trotzdem viel zu hoch ist, selbst bei einem günstigen Abverkauf von Frostschutz aus dem Supermarkt. Ich persönlich würde an der Stelle einfach Brennspiritus verwenden, den man ab ca. 2,50 Euro / Liter erhält und der bereits einen Reinheitsgrad von 94% (bis 96%) hat. Damit muss ich mich dann auch nicht mit unerwünschten Reinigungsstoffen und Duftstoffen herumschlagen.


Demnach ergäben sich - meiner Meinung nach - folgende Rezepturen:


1000 (850) Milliliter Brennspiritus = ca. 2,50 Euro / Liter

50 (42) Milliliter Wasserstoffperoxid (3 Prozent) = ca. 2,30 / 50 ml

18 (15) Milliliter Glycerin (98 Prozent) = ca. 6 Euro / 150 ml (kleinere Gebinde kenne ich nicht)

112 (93) Milliliter destilliertes Wasser = ca. 1 Euro / 1 Liter


Insgesamt ergäbe das also knapp 1,2 (1) Liter Desinfektionsmittel, welches als Flächen-Desinfektionsmittel-Ersatz im Privathaushalt funktionieren sollte. Die Werte in Klammern beziehen sich auf die Herstellung von 1 Liter Desinfektionsmittel, die Werte ohne Klammern beziehen sich auf die übliche Abfüllmenge des Brennspiritus und des Wasserstoffperoxid.


Rentabilität: Absolut bezahlt man also für die ersten 1,2 Liter Desinfektionsmittel ca. 11,80 Euro, allerdings bleibt Material über. Stellt man so viel her, dass alles Material aufgebraucht ist, ergibt sich eine Menge von 9,4 Liter zu ca. 52 Euro = 5,60 Euro / Liter. Versandkosten für den Online-Bezug des Materials kommen extra hinzu, lässt sich aber schlecht bestimmen.


Im Handel aktuell tatsächlich erhältliches Flächendesinfektionsmittel kostet ca. 18 Euro / Liter in Baumärkten (Stand letzte Woche). Insofern ist das selbst mischen m.E. nicht wirklich interessant, wenn man nur eine kleine Mengen bis 1 Liter benötigt und destillieren von Frostschutz / Scheibenreiniger wäre zwar interessant, aber nur als Versuch.


Ich hoffe mit den Informationen jetzt tatsächlich geholfen zu haben.