Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

Tim am 17.11.2015 19:11:21 | Region: Bayern
Hey Ihr Profis, einen schönen guten Abend :)

Also, ich habe das erste mal Schlehen angesetzt. Mein Rezept ist wie folgt:

5,5Kg Früchte Schlehen
1000ml Wasser
18g Anti-Gelier (steht auf der Packung 2-2,5g/L)
ca. 3,2 PH-Wert eingestellt
3x 450g Zucker (3 Etappen)
10 Gramm Hefe für Obstmaische (max 18% bei 320g/L)

Habe die Schlehen mit den Händen komplett zu Matsch verarbeitet, dann wie bei jeder anderen Maische den Rest zugegeben.

Heute ist die Maische ca. 48 Stunden alt. Sie blubbert so alle 15-20 Sekunden einmal. Raumtemperatur ist 20°C.

Das Problem ist, dass die Maische oben viel zu trocken ist, die Gase die ganze Maische quasi wie einen Ballon aufblase und die Maische oben nicht komplett abgedeckt ist. So wie es bei saftigen Früchten der Fall ist.

Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich das so lassen kann, denn durch schwanken, wird das nicht vermischt. Ich müsste es eigentlich jeden Tag aufschrauben und mit einem Kochlöffel umrühren. Aber das ist für Die Bakterien und die Schutzschicht aus Gas die sich in dem Gärfass bildet nicht gut.

Soll ich weiter verdünnen, ist es so ok oder sollte ich noch warten. Wenn ich den nächsten Zucker zu gebe, sollte ich den in Flüssigkeit auflösen ?

Hier ist ein Bild wie es aussieht, nachdem ich die Maische aufgerührt habe. HAbe ich heute das erste mal gemacht.

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=1553a0-1447784884.jpg

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

Kupferstecher am 18.11.2015 12:16:36 | Region: Bergland
Hallo, ich würde die Maische täglich umrühren in den ersten Tagen. Sie wird dann sehr schnell flüssig und durch die intensive Gährung entsteht sofort wieder eine schützende Gasschicht. Ich mache das mit jeder Maische so, bisher immer problemlos.

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

Ed am 18.11.2015 12:32:21 | Region: Hier
Jeden Tag die Maische gründlich umrühren ,und dann abwarten . Ich hatte vor zwei Wochen noch dasselbe Problem aber durch das antigel wird sich alles noch weitgehend verflüssigen . Mit freundlichen Grüßen ed

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

der wo am 18.11.2015 17:07:31 | Region: da wer
-Ist aber schon Turbohefe, welche die 320g/l verträgt?
-Blubbert etwas wenig, sollte bei 20° langsam mal zulegen. Ich würde nochmal öffnen und Sauerstoff reinrühern, außer es ist inzwischen schneller. Wenn zu schnell, ab in den kühlen Keller damit bis es wegen dem gebildeten Alk wieder langsam ist.
-Ich habe dieses Jahr schlussendlich zu gut 10kg Schlehen 4l Wasser (und knapp 3kg Zucker) zugegeben, damit es nicht zu fest ist. Die Schlehen waren zum großen Teil sehr weich, aber hatten keinen Frost. Dein Bild schaut gut aus. Wird auch mit der Zeit dünner. Schwenken kannst du keine 7l? Schütteln? Zumindest meiner Meinung nach könntest du noch 1l zugeben. Der Zucker löst sich schon von alleine auf. Nach der dritten Zuckergabe kannst du den Quirl auch nochmal auspacken, damit sich die Steine vollständiger lösen, da infiziert sich dann nichts mehr.
-Am Ende der Gärung hab ich mich entschieden, alle Kerne loszuwerden, wobei natürlich auch viel Fruchtschalen verloren gegangen sind und weswegen die Maische jetzt wieder recht dünn ist.

Also ich würde nochmal öffnen, durchrühren und dann 1l Wasser reinsprudeln lassen. Oder das Wasser erst bei der zweiten oder dritten Zuckerzugabe, falls du noch Hoffnung hast, daß es von alleine dünner wird.

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

Kellergeist am 18.11.2015 14:22:15 | Region: Wien
Im Buch vom Doc wird das anfangs tägliche Herunterdrücken des Gärkuchens in die Maischenflüssigkeit explizit angeraten.
Stimme Kupferstecher und Ed zu. Während der Gärung ist umrühren kein Problem. Es bildet sich rasch wieder schützende CO² Schicht

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

buschbrenner am 20.11.2015 20:22:43 | Region: mitten im wald
Hy Tim,

es fehlt Wasser!

In einem alten Obstweinbuch habe ich folgendes Rezept gefunden, welches bisher bei mir beste Maische fürs Brennen oder für Wein ergeben hat. Bitte beachte, dass Schlehen jedes Jahr unterschiedliche Konzentrationen an Gerbsäure enthalten.Daher kosten und Wasser/Zucker zugeben.

5 kg Schlehen
2,5 kg Zucker
5-7 ltr Wasser
ergibt ca.9 ltr. Wein,mit ca.12%, den du dann trinken oder brennen kannst.

In dieser "Brühe" schwimmen dann auch die Schlehen, so dass ein ständiges Umrühren entfällt.

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

der wo am 22.11.2015 21:05:37 | Region: da wer
Das ist halt ein Weinrezept. Unverdünnt wäre ein Schlehenwein ja viel zu pelzig. Ich möchte nicht sagen, daß das so nicht funktioniert für eine Brennmaische, aber die Ideallösung ist das nicht.

RE: Schlehenmaische zu fest. Aber eigentlich genug Flüssigkeit drinnen ?

buschbrenner am 26.11.2015 21:09:38 | Region: mitten im Wald
Hallo der wo

stimmt.

Der Wein und der gebrannte Rest waren aber lecker.
In der "Bibel"gibt es leider keine Angaben zum Mischungsverhältnis, hier im Forum aber ...zig.
Wollte mit meinem Tipp nur vermeiden, dass die mühsam gesammelten Schlehen einer Fehlgärung zum Opfer fallen.
Du hast ja schonmal Deine Erfahrungen zu "furztrockener" Maische (29.9.14) gepostet.
Da ich d.J. noch reichlich Schlehen in Reserve habe, werde ich diese auch mal "trockener" ansetzen.
Mal abwarten was daraus wird.

Danke und Gruss

BB