Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Pauli am 05.11.2009 21:06:29 | Region: Rheinland
Hi ,

Ich lese jetzt schon sehr oft "zuhause" schnaps brennen lohnt sich nicht im Supermarkt ist es auf jeden fall billiger .......... !

Wen man aber mal überlegt man setzt z.b eine 25 Liter Zuckerwasser Maische an , da kostet das ganze ca . 10 € und man bekommt am ende ca . 10 Liter 40 % igen raus .........wen ich jetzt mal überlege 10 Liter Wodka im Supermakt , da ist das selbst brennen schon billiger !


Was haltet ihr den davon ?!

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Bacher Arnold am 06.11.2009 20:20:59 | Region: Kaernten Gailtal
Hy Pauli!

Das was man im Supermarkt bekommt ist Schnaps den trinke ich nicht auch wenn er geschenkt wäre,
das was Du brennst ist Zuckerwasser Schnaps von der gleichen Qualität wie im Supermarkt.
Gute Qualitätsfruchtbrände erhältst du nur in Feinkostläden,0.5 Lit. Wodka kostet 35 €.
Die Meisten die hier posten sind bestrebt gute
Fruchtbrände zu brennen.
Mein Schwiegersohn sagte zu mir,Arnold deine
Brände sind aber teuer er ist ein Stadtmensch und
hat vom Brennen keine Ahnung.
Da hab ich ihm eine Kostenaufstellung gemacht
nach einer halben Stunde war er wieder da und
sagt deine Brände sind zu billig du hast ja
einen Stundenlohn von einem Euro.
Soviel zu billig brennen.

MfG Arnie

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Frank am 15.11.2009 18:52:59 | Region: zu Hause
Hallo
Wenn du dir schon die Arbeit gemacht hast. Stell doch mal die Kostenaufstellung hier ein.

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Almöhi am 06.11.2009 20:37:23 | Region: aus den Bergen
Salü Pauli,

rein rechnerisch mag das stimmen, aber ich glaube die meisten von uns hier, brennen nicht irgendeinen Fusel aus Zuckerwasser, um sich hinter her `billigst` die Birne voll laufen zu lassen. Es geht um viel mehr !!!
Es gibt ein paar Profis hier im Forum, die die Sache legal, gewerblich, betreiben, und von denen lernen wir natürlich viel für unser, leider immer noch, illegales Hobby. Die meisten von uns produzieren keine Unmengen von Schnaps, um sie dann auf Wochenmärkten zu verkaufen. Es handelt sich hier einfach um ein interessantes und schönes Hobby, dessen Essenz ein ( hoffentlich, und das ist unser Ziel ! ) qualitativ hochwertiges Destillat hervorbringt. Und das kann ich mir ein, oder zwei mal die Woche, oder in einer Runde mit netten Freunden, oder auch nach einem gelungenem Essen, als tolles Erlebnis gönnen.

...so steh`ich zu der Geschichte.

Der Öhi

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Genießer am 12.11.2009 07:23:35 | Region: Deutschland
Hallo Pauli,

ich kann mich Almöhi nur anschließen. Die meisten brennen selbst um hochwertige Spiritousen zu produzieren, die es im Kaufhaus oder beim Discounter überhaupt nicht gibt. Es geht also, wie bei einem Sternekoch, um Qualität nicht um den Preis.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, alle Kosten für einen Liter hochwertigen Fruchtbrand zusammen zu stellen. Hier muss man die Anschaffung von Fässern, Schreddern oder Mühlen, der Brennblase und deren Zubehör sowie aller weiteren erforderlichen "Hardware" mit reinrechnen. Wenn man dann die Früchte im eigenen Garten hat, kommen beim Einmaischen noch die Kosten für Enzyme, die Hefe, das Säuerungsmittel und (meistens) den Zucker dazu.
Falls Du jetzt noch einen Stundenlohn für den Aufwand hinzurechnest, fängst Du das Hobby aus betriebswirtschaftlicher Sicht erst gar nicht an. Der Bacher Arnold hat da vollkommen recht.
Wenn Du dann noch überlegst, dass Schwarzbrennen nicht ganz ungefährlich ist und die Steuernachzahlung sicher sehr teuer wird, macht das Ganze rechnerisch keinen Sinn.
Falls die Qualität stimmt, orientiere ich mich immer gerne an den Preisen der Brennerei Ziegler, da empfehle ich mal nachzusehen, dann hast Du den Vergleichspreis. Das mach' ich aber nur um meiner Frau gegenüber eine Rechtfertigung zu haben....

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

were am 16.11.2009 09:32:15 | Region: eu
Obwohl ich ja eigentlich erst Neuling mit diesem Hobby bin, meine bescheidene Meinung:
Ich gebe mmeinen Vorrednern uneingeschränkt recht, es geht nicht darum, billig Alkohol herzustellen.
Mir geht es um's Ausprobieren, experimentieren, "wissen wollen" wie das geht.
Das fasziniert mich daran, mal etwas anderes machen. Einen Williams(ähnlichen) Alkohol bekomme ich standardisiert beim Hofer für kleine Münzen, aber den sagenhaften Geschmack meines destillierten Walnussangesetzten, einen Ribiselbrand, die Spannung, was wohl aus meinem Versuch mit dem Kürbiswein herauströpfelt und die Freude, an einem, möglichst perfekten eigenen Erzeugnis, das ist es was mir am Brennen gefällt und das kann ich nirgendwo kaufen.

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Soenke am 16.11.2009 17:48:08 | Region: an der Nordseeküste
Ich habe es geschafft, in diesem Jahr drei verschiedene Obstbrände herzustellen: Apfel, Mirabelle und Birne.
Jeweils Mengen von ca. 45 Litern eingemaischt, ohne Zuckerzusatz, jeweils zweimal gebrannt.
Das bedeutet, das ich für JEDE Frucht, um das Fass leer zu brennen, die Destille (20 Liter Brennblase) vier Mal anschmeissen musste (dreimal um einen Rauhbrand zu bekommen, einmal für den Feinbrand).

Jeder Destillationsvorgang dauert bei mir vom Anheizen bis zum Abdrehen des Gashahnes im Schnitt 5 Stunden. Das macht für alle Zusammen geschätzte 60 Stunden vor der Destille hocken, Warten, Messen, Umfüllen etc. von den Vorbereitungen und Nacharbeiten, wie alles wieder schier machen mal ganz abgesehen... ;-)

Wenn ich jetzt das bescheidene Resultat in meinen drei Glasballons sehe (für jede Frucht ca. 1,2 Liter 65%igen Schnaps) und die Zeit, den Aufwand und auch das Geld dagegen rechne, dann kann man schon argumentieren, das es sich nicht lohnt!

Dennoch erfreue ich mich jeden Tag an dem Anblick und dem herrlichen Duft meiner Obstbrände und kann es kaum erwarten, wieder ein Fass mit frischen Früchten vorzubereiten :-)
Es ist einfach ein wunderbares Hobby und wenn das Resultat unseren Gästen und uns dann auch noch schmeckt... besser gehts doch nicht! :-)

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

Bacher Arnold am 17.11.2009 18:06:14 | Region: Kaernten Gailtal
Hallo Söhnke!

Genau so ist es das Brennen,aber wenn man am
Abend gemütlich beim Fernseher sitzt und ein od. mehr Gläschen verkostet da vergißt man die Arbeit
und auch das Geld was es gekostet hat.
Hobbys kosten immer Geld,wenn es uns nicht freuen würde hätten wirs schon aufgegeben.

Herzlichen Glückwunsch zu Deinen Bränden und wei-
terhin viel Spass

wünscht Arnie

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

oberpfälzerbuh am 21.11.2009 10:30:24 | Region: oberpfalz
hallo zusammen,

als erstes gebe ich allen recht, die die sache aus liebe zum hobby machen. die die billig grosse mengen gillig ware produzieren, verkaufen ja sowieso schon im supermarkt oder an der tankstelle.

ausserdem gehts nicht blos um saufen und sich die birne vollhammern, sondern es geht darum, sich von sogenannten demokratischen regierungen nicht das letzte bischen luft abdrehen zu lassen.

betrachte mal die sache wie sie wirklich ist:

wer von uns ist unabhängig? wer lebt autarg?
wer kann von sich behaupten, das er alles (zumindestens einen sehr grossen teil) was er zum leben benötigt in eigen regie herstellt?
ein verschwindent geringer anteil würd ich sagen.

wir müssen schlucken was man uns vorsetzt. oder woher glaubst du kommen all die kranken, die von jahrzehnt zu jahrzehnt immer mehr werden?
von dem giftigen zeug das uns vorgestzt wird! von bio-essen, das genauso behandelt wird wie die anderen sachen. kennt ihr nen bio laden, wo euch aus den äpfeln mal ei wurm entgegen lacht?

ich kenne einen menschen der bis auf kleidung, strom und wasser, niemand brauchen würde um zu überleben. er hat 10 kerngesunde kinder grossgezogen und das mit einem einkommen, wo manche 4 köpfigen familien scheitern würden.
er hat sorgar seine mögel selbst geschreinert. (sehen sogar noch richtig toll aus)

ich sehe in der ganzen sache auch etwas rebellion! gegen etwas was ich mir nicht ausgesucht habe. wonach mich niemand fragt ob ich es so haben möchte.

darum ziehe ich den hut vor leuten, die mit liebe ihrem hobby nachgehen wie in diesem fall. ich würd ihnen sogar zur hand gehen, würden sie in meiner nachbarschaft wohnen.

und wenns ums geld thema geht, dann ich dir nur getrost sagen, manche sachen kann man geld eh net bezahlen, wie z.b. stolz. und das dürfen alle sein, die sich selbst ihre schmankerln selber machen. egal ob legal oder illegal.

wenn wir aufhören uns zu verbesseren mit allem was wir machen, dann geht die evolution an uns vorrüber.

grüsse aus der oberpfalz.

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

ck am 27.11.2009 11:18:22 | Region: DE ;)
Hy,
also ich habe mal berechnet das rein von den Kosten der Ausgangsmaterialien (zucker, hefe), Strom und Leitungswasser für die Kühlung, das Filtern mittels AK und das verdünnen mit dest. H2O der Liter hochwertiger Vodka großzügig aufgerunden für mich ca. 2€ kostet. Dabei sind wie bei allen Hobbys die Arbeitszeit nicht gerechnet, aber das ist ja klar. Bei Obstler ist der Aufwand natürlich ungleich höher, dafür braucht man weniger Zucker und die Hefe ist günstiger;) Wann sich die Anschaffung der Ausrüstung amortisiert kann jeder für sich selbst errechnen, aber darum geht es ja eigentlich garnicht wie schon vorher ausführlich bemerkt wurde ;) Das Ergebnis kann sich definitiv sehen und schmecken lassen, der vodka sticht jeden 20-30€ Vodka aus und Obstler unter 20€ kann man eh vergessen :) Also bleibt zu sagen das bei längerem Betreiben des Hobbys es sich auch finanziell lohnen kann, wenn man die investierte Zeit nicht einrechnet. Die Hauptsache ist aber das es Spaß macht und man macht nicht nur sich damit eine Freude sondern auch anderen Leuten die einem nahe stehen. Ich kann nur jedem empfehlen es auszuprobieren, allerdings ist eine solide Recherche die Grundlage für das Gelingen. Prost ;)

RE: Schnaps Brennen lohnt nicht ?

PTeer am 17.04.2010 10:06:17 | Region: Saxen
Für Pauli: Noch niemals haben wir so wenig arbeiten müssen um uns solche Mengen Alkohol zuführen zu können. Es gibt immer Gründe Sachen effektiv und preiswerter zu gestalten auch dieses Hobby hier. Wenn Du wirklich Geld sparen willst dann laß diese Freizeitbeschäftigung weg und geh in den Supermarkt. Das geht schneller UND preiswerter. Ganz sicher!
Manche häkeln Topflappen oder köcheln Marmelade. Ebenfalls mit einem Aufwand der nicht bezahlt werden kann. Ich verschenke eben Schnaps und kam dazu weil mich schon immer interessiert hat wie wir aus Naturalien zu unseren Fertigprodukten kommen. Schnapsbrennen ist ne echte Chance mit den eigenen Händen etwas zu produzieren was es nicht zu kaufen geben kann. Ein schönes Hobby- und noch dazu verboten. Aber da sind wir bei der Politik und die hat hier glücklicherweise nur einen geringen Unterhaltungswert.
:-)
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