Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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Unterschiedliche Angaben bei Apfelmaische - bitte Hilfe!

recycler am 21.08.2006 09:08:56 | Region: Süden
Hi,

ich treibe mich schon einige Zeit hier im Forum herum und hab schon einige Brände aus Zuckermaische (hatte bisher kein Obst)gemacht und auch Rezepte (z.B. mein Schokogeist) eingestellt.

Ich möchte jetzt im Herbst erstmals Apfel- und ggf. Birnenbrand herstellen. Bei der Nutzung der Suchfunktion sind mir jedoch unterschiedliche Dosiermengen untergekommen.

Ich möchte die Äpfel bei mir im Ort direkt pressen lassen, dann Zucker und Turbohefe zusetzen und vergären lassen (möchte nur 1 x Brennen und daher einen hohen Grundalkoholgehalt erreichen). Ich habe Angaben von bis zu 20 kg Zucker auf 50 l Maische gelesen, welche mir viel zu hoch erscheinen.

Wer hat ein funktionierenden Rezept bei dieser vorgehensweise, auch mit Angabe der richtigen Turbohefemenge? Den Zucker muß ich ja auf 3 x zusetzen, nicht wie bei der Zuckermaischeherstellung auf einmal - wie schauts mit der Hefezugabe aus - hier alles auf einmals?

Ist es bei dieser Vorgehendweise noch sinnvoll Verflüssiger zu verwenden (es wird ja überwiegend Apfelsaft verwendet, nicht Fruchstückchen) und brauche ich noch Biogen M (wofür?), oder was sonst noch?

Danke für die Hilfe.

recycler

RE: Unterschiedliche Angaben bei Apfelmaische - bitte Hilfe!

Mr.Mojo am 21.08.2006 12:40:50 | Region: Schland
hi,

wenn wir mit einem durchschnittlichen alkoholgehalt von 5% bei apfelmaische ausgehen und du 20% haben willst, musst du insgesamt ca 290g/l an zucker zugeben.

hefe auf einmal zugeben, menge steht auf der packung.

mit biogenm oder milchsäure ph wert von 3 einstellen (mithilfe von messstäbchen)

bei äpfeln KEIN wasser zugeben, da das aroma meinermeinung sowieso zu wünschen übrig lässt.
ich habe selbs schon mit einigen apfelsorten experimentiert...nie mehr apfelbrand. besorg dir lieber zwetschgen

RE: Unterschiedliche Angaben bei Apfelmaische - bitte Hilfe!

Alois am 21.08.2006 18:41:24 | Region: Süden
Lieber recycler,

wenn ich das lese, ringen in mir der Missionar, der alle beglücken möchte, und der Oberlehrer, der alles - vermeintlich - besser weiß, miteinander, während die Dritte im Bunde, die "Altersweisheit", sagt: kümmere Dich nicht darum. Dennoch....

Ich lasse mal den Samariter ran: 50 Liter gar 20%iger Zucker-Apfelsaft geben an die 20 Flaschen Schnaps, der vorwiegend nach Alkohol schmecken wird, wie Deine Zuckerbrände. Wärs denn im Sinne von >Erfahrung sammeln< nicht vielleicht angeraten, mit weniger Zucker zu beginnen oder mit verschiedenen Maischen aus dem gleichen Obst? Z.B. a) nur Äpfel, b) mit wenig Zucker, c) auf 10% aufzuckern, d) usw. Dann wüsstest Du hinterher, was Du magst und was nicht.

Jetzt der Oberlehrer: Saft pur gibt längst nicht das Aroma wie "Mus". Ist halt schwieriger zu brennen, aber dazu gibts ja genügend Vorschläge hier. Ein wenig Mühe darf das Hobby schon machen, oder?

Noch eins: Birnen ergeben zumeist ein viel deutlicheres Aroma als Äpfel. Sie müssen aber schön reif sein, meistens sind sie dann auch weich. Da ist nix mit Saft auspressen...

Ratschläge sind manchmal auch Schläge, hat mir mal einer gesagt. So ist es hier aber nicht gemeint!

Alois

RE: Unterschiedliche Angaben bei Apfelmaische - bitte Hilfe!

Methanolix am 21.08.2006 17:26:41 | Region: BRD-Süd
Hallo recycler
Für 1 Liter Saft brauchst Du ca. 1,2 Gramm Turbohefe. Bei Verwendung von Saft empfehle ich noch die Zugabe von Nährsalz. Beim Brennen der Maische leg` noch einige geschnittene aromatische Äpfel in den Dampfraum. Nur so bekommst Du ausreichend Aroma ins Destillat. Ansonsten halte dich an Mr. Mojo.
Gruß
Methanolix

RE: Unterschiedliche Angaben bei Apfelmaische - bitte Hilfe!

recycler am 22.08.2006 08:57:28 | Region: Süden
Erstmal vielen Dank für die detaillierten Angaben.

Mit dem Aroma macht Ihr mir aber nicht viel Hoffnung :-(

Ist es sinnvoller nur einen Teil pressen zu lassen und ein paar zermanschte Äpfel mitzugären, oder einen Teil der Schalen (Preßrückstände) mit in die Maische zu geben?

P.S.: Ich würde auch viel lieber Birnen, Kirschen oder Zwetschgen brennen, nur leider sind meine Obstbäume im Garten noch zu klein und tragen keine Früchte. Äpfel bekomm ich daher wohl am einfachsten her.

Danke und viele Grüße

recycler

Wozu Turbohefe ?

Weißnix am 21.08.2006 21:20:18 | Region: westsüdwest
Wenn du dich schon einige Zeit hier herumtreibst wirst du mit Sicherheit auch gelesen haben daß Apfel nicht gerade zu den Aromareichsten Bränden gerechnet wird.

1. Dem würdest du mit einer "normalen", "guten" Weinhefe besser Rechnung tragen. Selber arbeite ich fast ausschließlich mit "Samos", die kann ich bei vorsichtiger Führung der Zuckerzugabe auch bis 20% hochziehen, ohne "Hefegeschmack" und ohne zu viel Aroma auszutreiben. Meine Maische schmeckt so lecker, die möcht ich manchmel grade so .. aus dem Fass verkosten ;-)

Zur Zeit habe ich drei Maischen jenseits der 17% und gären alle noch astrein. Sicher ... sie gären seit Anfang Juli ... das ist nicht gerade Turbo ... aber die Maische monatelang stehen lassen um den Hefegeschmack loszuwerden auch nicht, oder?

2. Der Zucker-Alkohol-Rechner links in der Menüleiste ist ne tolle Sache. Wenn du den Zuckergehalt deiner Früchte gemessen hast (Öchslemeter), kannst du direkt ermitteln was du noch an Zucker zugeben musst um deinen gewünschten Alkoholgehalt zu erreichen (wenn deine Hefe das Wunschziel packt).

3. Zuckerzugabe : Persönlich habe ich die besten Erfahrungen gemacht wenn ich bei einer 30Liter Maische nur Kiloweise, bei einer 60Liter Maische 1 maximal 2Kiloweise zugebe und dann jeweils warte bis die Hefe das ziemlich verbraucht hat (hat auch noch andere, Biochemische Gründe). In der Praxis kann das dann bedeuten daß du alle 2-4 Tage nachschüttest ;-) und .. fast hätt ichs vergessen : Temperatur moderat halten, wir wollen ja Maische vergären, keine Rakete bauen.

4. Verflüssiger zu Saft? Apropos : Saft .. wiso willst du deine Maische der Aromen in der Schale berauben? Du willst doch wohl keinen Apfel/Birnenmost machen sondern Brand, oder habe ich etwas falsch verstanden? Jag die Früchte durch den Muser damit die Maische schön fein wird und zieh die Gärung langsam auf, dann verflüssigt sich deine Maische von ganz alleine.

5. Hefe : Immer alles am Anfang, sonst macht es ja keinen Sinn. Am besten 2-3 Tage vorher einen Gärstarter mit 1Liter naturtrübem Apfelsaft, 3EL Zucker und deiner Hefe ansetzen damit der schon ordentlich brodelt wenn du die Maische ins Fass kippst. Dann den Gärstarter einrühren, da kann kaum noch was schief gehen.

6. Das tolle an diesem Hobby ist :

Richtig, du kannst letztendlich machen was du persönlich für richtig findest, schließlich soll es DIR Spass machen und DIR schmecken was du da braust.
1 bis 5 waren nur meine eigene, persönliche und evtl. Fehlerbehaftete, aber trotzdem recht gute Resultate liefernde Meinung zu dem Thema ;-)

Gruß und gutes Gelingen:
Weißnix

RE: Wozu Turbohefe ?

Mr.Mojo am 22.08.2006 11:55:16 | Region: Schland
Ein Tipp von mit:

Lass die Äpfel keltern, n gude Äppler (Apfelwein) ist mir persönlich immernoch lieber als ne Apfelbrand...

Und zum Obst: ich habe auch nur einen Zwetschgenbaum, der leider nur schlecht trägt. Aber wenn du jetzt mal die Glotzen auf machst, wenn du mim Auto auf der Landstrasse unterwegs bist wirst du sehr viele Zwetschgenbäume sehen. Danach kuck ich mir immer die Wiese an, wo sie draufstehen. Wenn die Wiese seit 2 Jahren nicht mehr gemäht, und der Baum schon Jahre nicht mehr geschnitten wurde dann hol ich mir das Obst.
Ist doch schade, wenn alles kaputtgeht.
Du könntest auch im Grundbuch nachschauen, wem die WIese gehört und Fragen. Hab ich auch schon alles gemacht.

RE: Wozu Turbohefe ?

recycler am 22.08.2006 16:16:05 | Region: Süden
Servus und nochmals vielen Dank für Eure wertvollen Tipps bzw. Erfahrungen.

In der Tat ist es mir wichtig einen ordentlichen, einfachen und guten Schnapps zu brennen. Ob die Grundmaische jetzt 20 % (hab ich selbst mit Zuckerwasser nie erreicht), oder nur 13-15 % hat, ist mir egal, ich möchte lediglich nur 1 x brennen, um möglichst wenig Aroma zu verliehren (jetzt hab ich etwa 55 % im Schnitt, muß also eh verdünnen und käme mit der weniger starken Maische vielleicht direkt auf Trinkstärke).

Die Äpfel werd ich dann wohl besser zerkleinern lassen und damit eine schöne Maische ansetzen. Nehmt Ihr Verflüssiger, oder soll ich das ohne probieren (je weniger Zusatzstoffe, desto besser) und stellt Ihr den pH-Wert ein, oder soll ich auch hier die Natur 'spielen' lassen.

Danke auch für den Tipp zur Beschaffung von 'Alternativ-Obst'. Ich werd mal die Augen offenhalten.

... heute abend wird nochmals mit dem letzten Rest Zuckermaische Limettengeist gebrannt, damit das Maischefaß für richtige Obstmaische frei wird.

Ciao und viele Grüße

recycler

Zwetschgenbaum der nicht trägt ...

Weißnix am 22.08.2006 20:12:56 | Region: Mitte
Meine Bäume trugen auch schlecht bis garnicht weil ihnen vermutlich einfach der Dünger fehlte. Eine Wiese oder Rasen die ständig gemäht und das Gras abtransportiert wird ... da muss ja der Boden verarmen.

Mein Tipp : In einem Radius von 1Meter um den Stamm den Boden umgraben, in Zukunft das Gras vom Mähen dort plazieren (kann ruhig zeitweise 15-20 cm hoch liegen). Das düngt den Boden, füttert deine Regenwürmer die dir den Boden lockern und hält die Feuchte im Boden wenns heiß wird. Mein Zwetschgenbaum hängt seitdem jedes Jahr brechend voll. Selbst Bäume die niemals Früchte trugen haben jetzt einen zufriedenstellenden Ertrag.
Einziger Wermutstropfen : Wenn du nicht aufpasst hast du dort im Frühjahr eine Schneckenzucht, aber jetzt vor dem Herbst wäre ein genialer Zeitpunkt weil das meiste bis zum Frühjahr dann Kompostiert ist.

Obst aus eigenem Anbau is halt doch was anderes, oder? ;-)

Gruß
Weißnix

RE:Apfelmaische

Hans am 25.08.2006 02:21:29 | Region: Chile
Moin Zusammen,
werde auch nochmal mein Senf dazugeben.
Unter anderem hab ich schon 3 x Aepfel gemaischt.
Und unter azllen Breaenden ist er mir immer am besten gelungen.
Das erstemal hab ich wild vergaehrt,war nicht schlecht, aber viel Vorlauf und wenig Ausbeute, das 2te mal mit Backhefe weil ich nichts anderes hatte, ohne verfluessiger(die Aepfel nur geviertelt) ohne PH wert Kontrolle etc. nur Gaerspund und diesen Brand bin ich momentan am verzehren und ich muss sagen, er schmeckt hervorragend, wenn man die Flasche aufmacht, dann riecht es im Zimmer nach Apfel.
Ich glaube das Ergebnis haengt von der Apfelsorte, von der Zucker zugabe und von der Gaehrdauer und Maischenlagerung ab. Nicht die besten Speiseaepfel ergeben auch den besten Schnaps (glaube ich). Ich nehme Industrie-Aepfel die hier fuer die Quittengeleeherstellung angebaut werden, die sind billig, schmecken aber nicht zum essen. Ausserdem hab ich ungefaehr 10% Zucker zugegeben und das ganze hat so um die 8 Wochen gegaehrt. Danach nochmal 2-3 monate stehen lassen nach dem 1 maligen brennen sind nochmal 6 monate vergangen und jetzt, kann ich Euch sagen der Stoff schmeckt wie Zucker aufn Titt.
Gegenwaertig hab ich ca. 200 kg seit 20. April am gaehren, der Kuchen ist erst letzte Woche abgesunken. Diese Aepfel (auch Industrie) hab ich mit Gaerfix fuer Kernobst incl Verfluessiger, 15% Zucker und Biogen angesetzt, bin gespannt wie der kommt wenn ich in 2-3 monaten anfange zu brennen. Die Maische schmeckt jedenfalls fabelhaft.

Ansonsten bin ich mit Weissnix 100% eins, mach wie Du es fuer richtig haeltst, schliesslich ist das ausprobieren der Spass an der Sache.
viele Gruesse
Hans

RE: RE:Apfelmaische

Mr.Mojo am 27.08.2006 13:46:43 | Region: Schland
Wie nennt dich denn die Apfelsorte genau?