Whisky I bis III - neues vom Geschmack!
Hallo Gemeinde,
nachdem meine Whiskydestillate nun ca. ein halbes Jahr alt sind, konnte ich mir eine Verkostung nicht mehr verkneifen. Zur Rekapitulation nochmal kurz die Ansätze:
Whisky I - Aus 1,5 kg Gerstenmalz entstanden 3 Liter Maische, mit Turbohefe vergoren, noch ein Kilo Zucker und 0,5 L Wasser zugesetzt.
Whisky II:
Der Ansatz: Zwei Dosen (400 g) Malzkaffee, 250 g Zucker und 4 Liter Wasser mit Turbehefe vergoren, noch 750 g Zucker zugesetzt.
Whisky III - Maische im Doppelgärverfahren erst mit obergärige Bierhefe, dann mit Turbohefe vergoren
(www.schnapsbrennen.at/diskussion/20100510171816-01.html#20100510171816-01).
Alle Destillate stehen auf getoasteter deutscher Eiche.
Und nun meine ersten Eindrücke:
Die größte Überraschung war das goldgelbe Destillat aus der Vergärung von Malzkaffe (Whisky II). Anfangs gar nicht überzeugend, schmeckt dieses Destillat nun hervorragend. Eine dominante kräftige Malznote, dabei aber relativ mild. Insgesamt aber ein runder Geschmack.
Ebenbürtig, aber nicht so malzig war jedoch Whisky III aus dem Doppelgärverfahren. Das ebenfalls goldgelbe Destillat bietet neben einer dezenten rauchigen Malznote noch Aromen von Karamell, Vanille ... und sogar einen fruchtigen Hintergrundgeschmack. Hier hat wohl die obergärige Bierhefe in der Tat ganze Arbeit verrichtet.
Stark abgefallen ist gegen die beiden vorstehenden Destillate mein Whisky I. Nicht dass es gar nicht schmecken würde, aber die Vergärung der Maische nur mit Turbohefe scheint tatsächlich deutlich weniger Aroma zu liefern. Der Geschmack ist gegenüber II und III eher schwach.
Fazit: Die Lagerzeit ist sicher wichtig, um den Geschmack abzurunden. Aber der Geschmack muss erst einmal "erzeugt" werden. Das Malzkaffee-Experiment kann ich in diesem Sinne durchaus als gelungen bezeichnen, da werde ich wohl noch einen Ansatz machen. Aber auch der Einsatz der obergärigen Bierhefe bringt einen kräftigen Geschmack. Das Doppelgärverfahren werde ich wohl noch mit verschiedenen Malzsorten und Malzgemischen weiter ausbauen. Malz nur mit Turbohefe zu vergären kann man eigentlich bleiben lassen (zumindest, wenn man den Geschmacksunterschied erlebt hat!).
In diesem Sinne - an die Arbeit! ;-)
S.F.
nachdem meine Whiskydestillate nun ca. ein halbes Jahr alt sind, konnte ich mir eine Verkostung nicht mehr verkneifen. Zur Rekapitulation nochmal kurz die Ansätze:
Whisky I - Aus 1,5 kg Gerstenmalz entstanden 3 Liter Maische, mit Turbohefe vergoren, noch ein Kilo Zucker und 0,5 L Wasser zugesetzt.
Whisky II:
Der Ansatz: Zwei Dosen (400 g) Malzkaffee, 250 g Zucker und 4 Liter Wasser mit Turbehefe vergoren, noch 750 g Zucker zugesetzt.
Whisky III - Maische im Doppelgärverfahren erst mit obergärige Bierhefe, dann mit Turbohefe vergoren
(www.schnapsbrennen.at/diskussion/20100510171816-01.html#20100510171816-01).
Alle Destillate stehen auf getoasteter deutscher Eiche.
Und nun meine ersten Eindrücke:
Die größte Überraschung war das goldgelbe Destillat aus der Vergärung von Malzkaffe (Whisky II). Anfangs gar nicht überzeugend, schmeckt dieses Destillat nun hervorragend. Eine dominante kräftige Malznote, dabei aber relativ mild. Insgesamt aber ein runder Geschmack.
Ebenbürtig, aber nicht so malzig war jedoch Whisky III aus dem Doppelgärverfahren. Das ebenfalls goldgelbe Destillat bietet neben einer dezenten rauchigen Malznote noch Aromen von Karamell, Vanille ... und sogar einen fruchtigen Hintergrundgeschmack. Hier hat wohl die obergärige Bierhefe in der Tat ganze Arbeit verrichtet.
Stark abgefallen ist gegen die beiden vorstehenden Destillate mein Whisky I. Nicht dass es gar nicht schmecken würde, aber die Vergärung der Maische nur mit Turbohefe scheint tatsächlich deutlich weniger Aroma zu liefern. Der Geschmack ist gegenüber II und III eher schwach.
Fazit: Die Lagerzeit ist sicher wichtig, um den Geschmack abzurunden. Aber der Geschmack muss erst einmal "erzeugt" werden. Das Malzkaffee-Experiment kann ich in diesem Sinne durchaus als gelungen bezeichnen, da werde ich wohl noch einen Ansatz machen. Aber auch der Einsatz der obergärigen Bierhefe bringt einen kräftigen Geschmack. Das Doppelgärverfahren werde ich wohl noch mit verschiedenen Malzsorten und Malzgemischen weiter ausbauen. Malz nur mit Turbohefe zu vergären kann man eigentlich bleiben lassen (zumindest, wenn man den Geschmacksunterschied erlebt hat!).
In diesem Sinne - an die Arbeit! ;-)
S.F.