Die Destillation von Schnaps

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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Whisky Maische zu dickflüssig ?

Eric Suter am 27.10.2015 21:21:34 | Region: Schaffhausen
Guten Tag zusammen,

Ich habe letztes Wochenende 4kg Malz zu Maische verarbeitet und habe diese gestern (Montag) mit Turbohefe versetz und 1kg Zucker versetzt.
Das ganze hat dann etwa 17 Liter Maische ergeben.

Die Gärung ist auch voll im Gange und es riecht herrlich nach einer Mischung zwischen Bier und Most.

Ich habe jedoch das Gefühl, dass die Maische zu dickflüssig ist, da es eher einem Brei ähnelt und wenn ich den Hahn an meinem Gärfass öffne kommen da nur ein paar tropfen heraus.

Ist das zu dickflüssig oder nicht ? Wenn nein, wie bekomme ich dann die Flüssigkeit wieder vom Malz getrennt um zu brennen ?

Vielen Dank für eure Antworten

und mit freundlichen Grüssen

Eric suter

RE: Whisky Maische zu dickflüssig ?

Max am 28.10.2015 21:04:43 | Region: spain
Das wird noch flüssiger. Malz und Wasser trennen sich noch.

RE: Whisky Maische zu dickflüssig ?

der wo am 29.10.2015 10:06:21 | Region: da wer
4kg auf insgesamt 17l dürfte eigentlich nicht zu dick sein.
Bist du sicher, daß die Umwandlung der Stärke in Zucker geklappt hat? Wie fein war der Malz geschrotet? Hast du das schon öfter gemacht? Wie genau hast du gemaischt? Kannst du am Ende der Gärung die Oechsle mit einer Spindel messen? Hast du einen Jodtest zur Hand?

Gruß, der wo

RE: Whisky Maische zu dickflüssig ?

Eric Suter am 30.10.2015 00:39:37 | Region: SH
Guten Tag zusammen,

Vielen Dank für die bissherigen auskünfte, die grösste Sorge ist mir mal genommen.

@der wo
Also als erstes, nein ich bin mir nicht sicher ob es geklappt hat, da ich die Tests nicht zur hand hatte.

Das malz war mässig geschrotet (habe dieses schon so gekauft).

Dies ist mein erstes mal, dass ich überhaupt Einmaische.

Gemaischt habe ich wie folgt: Ich habe die 4kg mit Wasser gemischt und versucht das Ganze auf 60℃ zu halten(60min), danach auf 75℃(50min) ( Da ich dies auf dem Kochherd getan habe, ist mir die Temperatur kurzweilig auch mal auf 83℃ geraten. Dann habe ich mit Zitronensaft auf ca. ph3.9 gesäuert. Danach habe ich alles in meinen Gärbehälter gefüllt und auf 25℃ gekühlt innert ca. 12h. Danach alles mit 1kG Zucker gemischt und 95g Turbohefe ( Mir ist bewust, dass dies zuviel war. ) Die letzten Tage habe ich alle 12h gerührt und weitere 800g Zucker hinzugefügt ( ab dem 2. Tag ). Mein Gärspund blubbert nach zuckerzugabe alle 0.8s und nach 12h alle 15s. Die erste zuckerzugabe erfolgte ca. 36h nach ansetzen des ganzen da es nur noch selten blubberte.

Einen Jodtest habe ich leider nicht zur hand.

Mit freundlichen Grüssen

Eric

RE: Whisky Maische zu dickflüssig ?

der wo am 31.10.2015 09:50:46 | Region: da wer
-"ist mir die Temperatur kurzweilig auch mal auf 83? geraten" Das darf nicht passieren. Dadurch hast du jetzt diesen dicken Brei und am Ende viel weniger Alk. Unten im Topf wars wahrscheinlich auch immer heißer als oben im Topf... Mit vorerhitztem Wasser Maischen ohne Nachheizen ist der Schlüssel. Lies mal den Thread, den Grog dir empfohlen hat, und den hier:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20150826153526-01.html#20150826153526-01
-Der zugegebene Zucker wird ja auf jeden Fall vergärt, und sicher auch etwas vom Malz, Aroma wird das Malz auch bringen, also Brennen lohnt sich denke ich schon.
-Wie du den Mais loswirst?
Such mal nach Begriffen wie Läutern, BIAB, Läutertonne, Gardine.
Billig, mit nur wenig Basteln und effektiv ist:
Ein Eimer, darauf irgendwie einen Nudelsieb, darein Gardinenstoff ("voile") legen, die Maische durch die Gardine gießen. Die 17l wirst du nicht mit einem Guß durchbekommen. Dann einfach mehrmals mit beiden Händen in den Brei im Gardinennudelsieb greifen, Malz rausholen, ihn über der Gardine ausdrücken und wegwerfen und wenn wieder Platz ist, nachschütten. Für 17l Maische braucht man so 15min. In deinem Fall wahrscheinlich deutlich mehr, je nachdem, wie viel Stärke übriggeblieben ist.
Tendiert trotzdem zum Anbrennen. Schön langsam brennen und möglichst mit isolierter Destille.

RE: Whisky Maische zu dickflüssig ?

Andreas am 02.11.2015 19:33:16 | Region: Hinten links
Hallo Eric,

guck mal in den Foren oder unter den Videos der Bierbrauer. Da habe ich mir selber das meiste abgeguckt, ist ja im Prinzip nichts anderes, es fehlt nur der Hopfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Andreas

Resultat

Eric Suter am 07.11.2015 23:35:25 | Region: Schaffhausen
Hallo zusammen,

Vielen Dank für all eure Antworten,

Nachdem ich alles abgeschöpft habe, verblieben 10 Liter Flüssigkeit.
Nach dem Brennen verblieben 2.3 Liter mit 50%. Der Geruch ist Angenehm.

Jetzt heißt es Lagern und abwarten ;)

Mit freundlichen Grüssen

Eric Suter

RE: Resultat

der wo am 08.11.2015 12:49:45 | Region: da wer
Lieber Eric

Aus 17l nur 10l rausbekomen? Schade.
Aber aus den 10l 2.3l mit 50%? Als Feinbrand? Also selbst, wenn du mit einer Refluxanlage jedes Ethanolmolekül rausgezuzelt und nichts abgetrennt hättest und dieser Raubrandfusel nun trotzdem "angenehm" riecht, hatte die Maische also trotzdem stolze 11.5vol% gehabt. Wenn du abgetrennt hast, dann vielleicht 16%?
Sagen wir mal spaßeshalber, du hast alles richtig gemacht, die Maische war gar nicht zu dick, die gesamte Stärke ist Zucker geworden und alles inkl dem zugegebenen Zucker ist normal vergärt worden: Dann sind ausgehend von 4kg Malz und 1kg Zucker auf insg. 17l Maische kurbelkurbelratterratter aber nur so 11.2% möglich...

Erklärung 1: Die übliche vollkommene Konfusion durch ungesicherte Messwerte, Messinstrumente nicht kontrolliert, schlampig gemessen usw.
Erklärung 2: Obwohl wir hier alle anonym sind und um so mehr als sowieso deshalb niemand Angst um seinen wirklichen Wert haben muss, wird der eigene Erfolg bei diesem Hobby als soo wichtig erachtet, weil es wohl keine anderen Probleme gibt. Da ist man dann nervös oder ehrenkäsig und die Rettung des Egos plötzlich wichtiger als der mögliche Lerneffekt, wegen dem man hier ja eigentlich angefangen hat zu schreiben. Und dann werden Ergebnisse geschönt.

Gruß, der wo

PS: Erklärung 2 zur Folge, wäre es jetzt am geschicktesten, zu antworten:
"Ah tschuldigung, hab mich veretippt. Waren natürlich 1.3l 50%, nicht 2.3l."

RE: Resultat

Eric Suter am 01.12.2015 16:48:10 | Region: Schaffhausen
Hallo der wo,

Ja deine Rechnung geht gut auf, jedoch habe ich gesagt, dass ich alle 1-2 Tage 1kg Zucker hinzugefügt habe ( insgesammt 4.5 kg Zucker ).

Mit der Turbohefe, welche ich verwendet hatte sollte das auf ca. 18% kommen.

Und ja ich habe bis ca. 94 Grad destilliert wobei das Destillat immernoch sehr gut gerochen ( und geschmekt ) hat.

Nach nun etwa 4 Wochen lagerung hat der Whisky schon einen sehr guten geschmak und eine schöne Farbe.

Erste kleine Proben habe ich bereits an Bekannte gegeben und diese haben den Whisky auch als gut befunden.

Mit freundlichen Grüssen

Eric Suter

RE: Resultat

Kupferstecher am 06.02.2016 23:12:40 | Region: Bergland
Nachdem ich nun schon allerlei Obstbrände sowie auch Honigdestillate hergestellt habe, möchte ich mich nun mal an einem Whisky versuchen. Ich mache es wie immer - zuerst lese ich verschiedene Bücher, viele Einträge in Foren und lass mir auch gern ein paar Dinge von den Professionellen erklären. Inzwischen halte ich mich für soweit gewappnet, dass ich ne vernünftige Maische hinbekommen kann und diese auch sauber vergären können müsste. Eine Frage konnte mir bisher keiner so recht beantworten: warum läutere ich die Maische? Eigentlich soll das ja sogar vor der Vergärung passieren mindestens aber vor dem Brennen. Gibt es dafür zwingende Gründe (außer dem Anbrennschutz)??

RE: Resultat

der wo am 08.02.2016 19:58:10 | Region: da wer
Wenn man abläutern will, ist es von der Ausbeute am geschicktesten beim Maischen und mit Nachguss bzw zweitem oder sogar drittem Wasser. Dann verliert man am wenigsten Zucker.
Der Whiskybrenner oder Bierbrauer laugt das Malz aus und das ausgelaugte Malz verfüttert er. Das ist ein effizientes System.
Das hast du gelesen?:
http://www.schnapsbrennen.at/diskussion/20151121120512-01-06.html#20151121120512-01-06
Also ich hab in Richtung ohne Abläutern zumindest mit torfigem Malz keine guten Erfahrungen gemacht. Aber eigentlich sind die finanziellen Vorteile und die Tradition des Bierbrauens die Ursprünge des Abläuterns. Aber probier es selber aus. Unterschiedlich wird es auf jeden Fall schmecken. Ohne Abläutern kommen helle fruchtige Töne dazu. Geschmacklich das Gegenteil wäre, nicht nur das Getreide zu entfernen, sondern auch den Trub. Also einen Eiweißbruch zu machen, die Maische am Ende zu kochen und den ausflockenden Trub abzutrennen. Das reduziert die fruchtigen Töne (zugunsten der malzigen).
Du wirst ja vielleicht auch mehrmals Maischen, um genug für einen Feinbrand zusammen zu bekommen. Kannst es ja mal erst traditionell probieren und dann ohne Abläutern.

RE: Resultat

Kupferstecher am 09.02.2016 12:43:53 | Region: Bergland
Ich habe vor, die Maische zunächst mit obergäriger Hefe anzusetzen und dann später nochmal mit Zucker und Turbohefe den Alkoholanteil zu erhöhen. Manch Whiskybrenner sträuben sich jetzt sicher die Haare aber mit Blick auf die Historie des veredelten Kornbrandes erspare ich mir solche Sentimentalitäten.