Rezept-Forum Schnapsbrennen

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Apfelmaische Hilfe

Tim am 04.09.2016 19:11:55 | Region: Saarland
Hallo ihr lieben , ich verfolge das ganze Thema jetzt schon etwas länger hintergrund ist das wir auf einem Bauernhof wohnen und eine Alte destille bekommen haben. Natürlich will man diese dann auch mal Probieren was bei genug vorhanden ist wären Apfel , Birnen Mais oder Weizen ich wurde gerne Apfelmaische machen wenn man hier im netz sucht findet man sehr viele Rezepte aber leider blicke ich da nicht ganz so durch weil es viele unterschiedliche Angaben gibt jetzt meine frage wir möchten 30 Litter maische ansetzen gibt es da ein grund rezept ?

wieviel Äpfel , Zucker und hefe man braucht

wie lange muss die Maische gähren ?


ich werde sobald die Äpfel gut sind loslegen dies wird alles gefilmt und auf Youtube für euch auch zu sehen sein ich hoffe das mir da einer ein paar tipps geben kann

RE: Apfelmaische Hilfe

Quittenbrand am 26.09.2016 13:39:14 | Region: Austria
Hallo Tim,

finde es toll, dass ihr euch mal am Schnapsbrennen versuchen wollt. Dazu lege ich dir ans Herz, dir das Buch vom Doc zu holen. Da sind sehr viele Tipps und Tricks und eben auch die Rezepte die du suchst, drin.

Grundsätzlich zur Apfelmaische: Es stellt sich die Frage ob du nur die Äpfel vergären möchtest oder eine hochprozentige Maische (mit Zuckerzugabe) herstellen willst. Danach entscheidet sich beispielsweise auch, welche Hefe du verwendest. Bei Apfelmaische wirst du neben Äpfeln, (Zucker) und Hefe auch noch Verflüssiger und etwas Säure benötigen.

So als Faustregel:

Möchtest du 20%ige Maische herstellen, benötigst du pro Liter etwa 400g Zucker. Äpfel haben je nach Sorte einen Zuckeranteil von etwa 10-11 Gramm pro 100 Gramm. Sprich pro Kilo Äpfel musst du etwa noch 300 Gramm Zucker zugeben. Wasser so wenig wie möglich - max. ein Drittel vom Gesamtvolumen (auf 8kg Äpfel würde ich 2-3 Liter nehmen, je nach Wassergehalt der Äpfel bzw. daraus resultierend die Konsitenz des Fruchtbreis). Dazu noch Verflüssiger + (Turbo-)Hefe und Säure und fertig ist die Maische.

lg, Quittenbrand

RE: Apfelmaische Hilfe

Joachim am 03.10.2016 16:58:10 | Region: Süddeutschland
Hallo Quittenbrand,
ich will nächste Woche etwas Apfelmaische ansetzten. Das wird mein erster Versuch hieraus etwas zu Brennen. Wenn ich jetzt z.B. 10 Liter Süßmost habe wieviel Zucker, Verflüssiger(?) und Säure (?) sollte ich dazu tun. Wieviel Öxle sollte der Süßmost vor dem Gären haben? Was nehme ich als Verflüssiger und welche Säure meinst Du?

Viel Fragen - stimmts?
Wenn ich ein Blatt mit einem Rezept hätte wären sie alle schnell beantrwortet :-)

lg
JOachim

RE: Apfelmaische Hilfe

Quittenbrand am 04.10.2016 10:23:13 | Region: Austria
Hallo JOachim,

ja viele Fragen und ich hoffe ich kann sie alle beantworten :)

Erstmal solltest du überlegen, ob du die Maische aus den Äpfeln ansetzen willst, oder nur den Süßmost vergären lassen willst (habe ich selbst noch nie gemacht).

Die nächste Überlegung ist die Entscheidung ob du hochprozentige Maische (bis zu 19-20 %) erzeugen (durch Zuckerzugabe) oder ob du eine "naturelle" Maische ohne Zuckerzugabe und daraus resultierend niedrigerem Alkoholgehalt herstellen willst.

Bei der Vergärung von Süßmost ist keine Zugabe von Verflüssiger notwendig. Verwendest du den Fruchtbrei aus den Äpfeln würde ich Pectin-EX (online erhältlich) zugeben - die Menge hängt von der Menge der Maische ab (Packungsbeilage beachten).

Bezüglich der Zuckerzugabe bei Apfelmaische kannst du dich an meinem vorigen Post orientieren. Beim Süßmost würde ich vorher Öchsle messen und mir dann überlegen, welchen Zielalkoholwert ich anstrebe und entsprechend Zucker zugeben. Wenn du etwa 20%ige Maische haben willst benötigst du etwa 140 Oechsle.

Als Säure verwende ich Biogen-M - hierbei einfach nach Packungsbeilage.

liebe Grüße
Quittenbrand

RE: Apfelmaische Hilfe

thore josten am 16.11.2016 04:01:38 | Region: Schleswig
Hey, Ich will auch grade eine Apfelmaische ansetzen.

Wie viel Turbo Hefe braucht man? Gibt es da ein Gutes Rezept zb. auf wie viel liter maische wie viel Hefe muss? Das Zucker verhältniss konnte ich mir ja rauslesen.

Cheers Thore

RE: Apfelmaische Hilfe

Quittenbrand am 01.12.2016 09:01:55 | Region: Austria
Hallo Thore,

bei Turbohefen findest du meist eine Mengenangabe auf der Packung. Ich benutze meist entweder Gärfix oder Turbohefen von Prestige da hast du klare Rezeptangaben auf der Packung. Hefe hat den angenehmen Vorteil, dass sie sich sowieso vermehrt bis zur Maximalpopulation. Bei Turbohefen geht es dann eher um die Zusatzstoffe wie Nährsalze, Verflüssiger etc...

Also einfach nach Packungsbeilage arbeiten und im Zweifelsfall lieber etwas zu Viel als zu Wenig (meine Meinung).

lg, Quittenbrand

RE: Apfelmaische Hilfe

Bert am 23.10.2022 19:35:43 | Region: Ostösterreich

Servus!


Der Threat ist schon ein wenig eingeschlafen, deswegen wecke ich ihn wieder ein bisschen auf. ;-)

Ich hab mich in anderen Beiträgen auch eingelesen und fasse hier meine geringe Branderfahrung bzw. mein Studium (Beiträge bzw. Doc-Buch) zusammen. Ich glaube, dass es hier am passendste ist meine Anmerkungen/Erfahrungen zu teilen

und auf Beantwortung meiner Fragen zu hoffen ;-)


Ich habe mich "bereits" an 3 Obstmaischen versucht (1 bereits gebrannt (Apfel) - 2 momentan in Gärung (Birne/Apfel))


Bei der diesjährigen Maischebeobachtung bin ich blöderweise draufgekommen, dass meine Alkoholabmessung (Maische gefiltert) mit dem Vinometer nicht ganz stimmen kann. Ich habs dann beim Händler meines Vertrauens nachgefragt bzw. auch im Forum gelesen.


Letztes Jahr war mein Ziel einen Alkoholgehalt von 25 % einzustellen, laut Vinometer hat das so ca. gepasst mit dem Verlauf und dem richtigen Alkoholgehalt bzw. Zuckerzugabe. D.h. ich hatte am Schluss ca. 25 % und der Verlauf war stetig steigend +/- hats ungefähr gepasst. Ev hab ichs immer so erwischt, dass der Zucker bereits verarbeitet wurde.

Komisch ist es mir damals aber schon vorgekommen, da mir der Händler eine Cherryhefe bzw. Champagnerhefe verkauft hatte, die meiner Recherche zufolge ja nur 16% verträgt. Ich dachte mir halt....naja, die hält mehr aus ;-)


Dieses Jahr bin ich dann draufgekommen, dass es nicht stimmen kann. Bei meiner Maische hatte ich vor letzter Zuckerzugabe bereits 30% am Vinometer (außerhalb der Anzeige)

Nebenbei erwähnt: Es ist das Standardrezept vom Buch für Birnen bzw. Apfelmaischen für hochgradige Maische.


Nun zu meinen Fragen:


+ Ist es ein Problem wenn ich zu viel Zucker in meiner Maische habe, die die Hefe nicht verarbeiten kann, da sie bereits bei z.b.: 16% abstirbt? Laut meiner Recherche sollte es eigentlich egal sein (lieber zu viel als zu wenig...) solange der osmatische Druck die Hefe nicht tötet.

+ Was passiert mit dem Zucker? Ich gehe davon aus, dass er bei der Destillation nicht in das Endprodukt übergeht. Oder ist er fürs Kopfweh zuständig? ;-)

+ Eine Lagerung wie bei hochprozentigen Maischen (ca. 6 Monate) ist daher nicht möglich. Das wäre zumindest mein Ziel gewesen. 2-3 Monte sollten aber schon drinnen sein, oder?

+ Weiters habe ich vor etwas Apfelwein bzw. jetzt auch Birnenwein herzustellen. D.h. einen Teil der Maische die ich nicht brenne, als Apfelwein weiterzuverarbeiten und zu filtern. Stört da der zu Zucker?

+ D.h. man kann den Alkoholgehalt der Maische nicht bestimmen außer im Labor? Auch nicht, wenn der Zucker verarbeitet wurde??



Jaja....mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Bei jedem Versuch lernt man was dazu ;-)


lg,

Bert