Kartoffel-Wodka-Rezept
Kartoffel-Wodka
Da das Forum zu diesem Thema bis jetzt noch nicht so viel hergibt, und auch vielfach davon abgeraten wird (schlechte Ausbeute, kompliziert, unnötig...), möchte ich mal kurz meinen ersten, durchaus positiven Versuch beschreiben:
1 kg Getreide (in meinem Fall Dinkel) zu Malz verarbeitet:
Ich habe ihn in einer Frischhaltebox mit Wasser übergossen (naß, aber nicht so, daß er schwimmt) und 4 Tage keimen lassen. Dann im Backofen ca. 2h bei 60-70°C trocknen lassen.
Der Keimvorgang war aber nicht optimal – zum Schluß setzte schon Gärung und leichte Schimmelbildung ein. Optimaler wäre es sicher, die Körner erst einmal 1-2 Tage vollständig einzuweichen.
Zum Schroten könnte man sicher einen Pürierstab benutzen – das fiel mir aber zu spät ein, so daß mein Malz sehr grob war...
Maische:
5 kg Kartoffeln (Frühe vom Aldi – keine Ahnung, in wie weit die geeignet sind) gesäubert und mit Schale ca. 40 Minuten gedämpft. Zerdrückt. Etwa 4l Wasser zugegeben, so daß alles auf knapp unter 60°C war (dabei gut aufpassen, die Temperatur sinkt schneller als man denkt!).
Mit Milchsäure pH auf etwa 5 eingestellt und Malz eingerührt. Topf verschlossen und 2 Stunden gewartet (52°). Eine weitere Stunde gewartet, Anti-Gel und weitere Säure eingerührt und in Gärbottich umgefüllt. Der Geruch ist in diesem Stadium eher unangenehm!!!
Bei etwa 27°C Hefe untergerührt (normale Wein-Trockenhefe).
Gärung setzte nach ca. 12h ein und war bald sehr heftig.
Zuckerzusatz:
Da die Gärung nach einem Tag schwächer wurde, habe ich mich entschlossen, Zucker zuzusetzen. Ich dachte, daß die Verzuckerung der Stärke wahrscheinlich nicht sehr gut funktioniert hatte. Insgesamt 2kg über mehrere Tage verteilt. Auch dieser wurde aber immer sehr schnell vergärt.
Ausbeute:
Nach 8 Tagen hatte die Maische laut Vinometer 16% - laut Geschmacksprobe (die Maische war eindeutig NICHT zu schade zum Brennen!) ist dieser Wert annehmbar. Ohne Zucker hätten sich also etwa 4-5% ergeben, was gar nicht schlecht ist, wie ich finde.
Ich habe nur einfach gebrannt und etwa 1,3l mit 63% erhalten, was fast 2l trinkfertigen Wodka ergeben hat. Vorher habe ich das Destillat noch mehrere Tage durch einlegen von Holzkohle (da ich den meiner Meinung nach sehr guten Kartoffelgeschmack nicht rausfiltern wollte nicht mit Aktivkohle) „gefiltert“.
Fazit:
Auch wenn hier im Forum oft davon abgeraten wird – man erhält so einen guten, typischen Kartoffelwodka. Und meiner Meinung nach ist es nicht „unökonomischer“ als andere Früchte auch...
Jan
Da das Forum zu diesem Thema bis jetzt noch nicht so viel hergibt, und auch vielfach davon abgeraten wird (schlechte Ausbeute, kompliziert, unnötig...), möchte ich mal kurz meinen ersten, durchaus positiven Versuch beschreiben:
1 kg Getreide (in meinem Fall Dinkel) zu Malz verarbeitet:
Ich habe ihn in einer Frischhaltebox mit Wasser übergossen (naß, aber nicht so, daß er schwimmt) und 4 Tage keimen lassen. Dann im Backofen ca. 2h bei 60-70°C trocknen lassen.
Der Keimvorgang war aber nicht optimal – zum Schluß setzte schon Gärung und leichte Schimmelbildung ein. Optimaler wäre es sicher, die Körner erst einmal 1-2 Tage vollständig einzuweichen.
Zum Schroten könnte man sicher einen Pürierstab benutzen – das fiel mir aber zu spät ein, so daß mein Malz sehr grob war...
Maische:
5 kg Kartoffeln (Frühe vom Aldi – keine Ahnung, in wie weit die geeignet sind) gesäubert und mit Schale ca. 40 Minuten gedämpft. Zerdrückt. Etwa 4l Wasser zugegeben, so daß alles auf knapp unter 60°C war (dabei gut aufpassen, die Temperatur sinkt schneller als man denkt!).
Mit Milchsäure pH auf etwa 5 eingestellt und Malz eingerührt. Topf verschlossen und 2 Stunden gewartet (52°). Eine weitere Stunde gewartet, Anti-Gel und weitere Säure eingerührt und in Gärbottich umgefüllt. Der Geruch ist in diesem Stadium eher unangenehm!!!
Bei etwa 27°C Hefe untergerührt (normale Wein-Trockenhefe).
Gärung setzte nach ca. 12h ein und war bald sehr heftig.
Zuckerzusatz:
Da die Gärung nach einem Tag schwächer wurde, habe ich mich entschlossen, Zucker zuzusetzen. Ich dachte, daß die Verzuckerung der Stärke wahrscheinlich nicht sehr gut funktioniert hatte. Insgesamt 2kg über mehrere Tage verteilt. Auch dieser wurde aber immer sehr schnell vergärt.
Ausbeute:
Nach 8 Tagen hatte die Maische laut Vinometer 16% - laut Geschmacksprobe (die Maische war eindeutig NICHT zu schade zum Brennen!) ist dieser Wert annehmbar. Ohne Zucker hätten sich also etwa 4-5% ergeben, was gar nicht schlecht ist, wie ich finde.
Ich habe nur einfach gebrannt und etwa 1,3l mit 63% erhalten, was fast 2l trinkfertigen Wodka ergeben hat. Vorher habe ich das Destillat noch mehrere Tage durch einlegen von Holzkohle (da ich den meiner Meinung nach sehr guten Kartoffelgeschmack nicht rausfiltern wollte nicht mit Aktivkohle) „gefiltert“.
Fazit:
Auch wenn hier im Forum oft davon abgeraten wird – man erhält so einen guten, typischen Kartoffelwodka. Und meiner Meinung nach ist es nicht „unökonomischer“ als andere Früchte auch...
Jan