Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

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Juni 2002:

An dieser Stelle möchten wir uns zuerst einmal bei allen Benutzern unserer Fachfragen ganz herzlich für die rege Teilnahme bedanken! Ohne Sie wäre es nicht möglich gewesen, daß sich in so kurzer Zeit (der erste Beitrag stammt vom 08.Apr.1999) ein derart informatives und hoch qualitatives Nachschlagewerk entwickelt. Durch die große Menge an Beiträgen und die hohen Besucherzahlen ist es notwendig geworden die Fachfragen mittels PHP und MySQL selbst zu entwickeln (endlich keine lästigen Werbebanner mehr!), im Rahmen dessen haben wir hoffentlich einige Verbesserungen eingeführt.

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9264 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 1811

    Fabian | Niedersachsen, 13.11.2004 18:06:02
    Moin nach Österreich!
    Heute haben wir zum ersten Mal unsere selbstgebaute Destille bestehend aus einem Schnellkochtopf und einem Kupfer-Liebigkühler in Betrieb genommen. Der erste Test in dem wir erst einmal nur Wasser destiliert haben war aber äußerst deprimierent denn das Destillat hatte einen penetranten Gummi- geruch und Geschmack. Dieser kommt eindeutig von der grauen Fissler Gummidichtung im Topfdeckel. Jetzt frage ich mich, wenn man in diesen Töpfen Eintopf kocht, wird dann der Gummigeschmack lediglich von dem Suppenaroma überlagert? Wie kann man das Gummiaroma verhindern oder kennen Sie Alternativen zum Abdichten des Schnellkochtopfes?
    Vielen Dank im Vorraus
    Antwort
    Sie meinen doch bei Eintopf ein Essen ohne Alkohol. Nur Alkoholdampf löst aus den Gummidichtungen diese Stoffe heraus, bei Wasserdestillation darf dieses Probelm eigentlich nicht auftreten, da würde ich beim Verkäufer nachfragen.
    Zum Abdichten können Sie auch ein Teflonband (Gewindedichtband aus dem Baumarkt) oder einen der Länge nach aufgeschnittenen Silikonschlauch verwenden.
  • Eintrag Nr. 1810

    Reinhold | Süd- Deutschland, 12.11.2004 08:07:56
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    unsere Destillate, Quitte, Mirabelle, Weichseln werden nach dem Verdünnen mit dest. Wasser auf Trinkstärke, ca.42%, mit der Zeit trüb. Dies scheint eine Temperaturfrage zu sein. Beim Erwärmen auf 30 °C verschwindet die Trübe wieder. Was ist der Grund für die Trübe? Bitte ruhig physikalisch-chemische Erklärung.
    Danke
    Antwort
    Es ist ganz normal, daß diese Destillate trüb werden. Es hat damit zu tun, daß aus den Kernen und Steinen Stoffe mit in das Destillat kommen, die in verdünntem Alkohol schlecht löslich sind. Das ist allerdings nur ein optisches Problem. Erwärmen Sie das Destillat bzw. geben Sie hochprozentigen Alkohol hinzu, dann lösen sie sich wieder und die Trübung verschwindet.
    Abhilfe: lassen Sie das Destillat nach dem Verdünnen ca. 2 Wochen bei Zimmertemperatur stehen, danach mit den Faltenfiltern "fein für Spirituosen" filtrieren.
  • Eintrag Nr. 1809

    Manfred | Bremen, 11.11.2004 23:36:52
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    habe meine Maische (Wasser/Zucker/Turbohefe) destilliert und bekomme immer einen Alkohol mit spritigem Geruch. Habe diese HP durchforstet und alle Empfehlungen beherzigt. Der Geruch ist zunächst verschwunden, doch wenn ich den Alkohol umrühre ist er wieder da. Habe ich beim Destillieren etwas falsch gemacht? Wie lange sollte ich den Alkohol stehen lassen, bis der Geruch verschwunden ist?
    Gruß
    Manfred
    Antwort
    Lassen Sie den Alkohol 14 Tage nur mit einem Filter o.ä. verschlossen stehen, mixen Sie vorher ein/zwei Minuten je Liter kräftig Luft ein (es muss schäumen), z.B. mit einem elektr. Mixer, Zauberstab o.ä. Sollte dies nicht helfen, wird auch eine weitere Lagerung nicht wirklich was ändern. Könnte es sein, daß Sie den spritigen Geruch mit dem normalen Alkoholgeruch verwechseln? Machen Sie einen Vergleich mit Weingeist aus der Apotheke. Wenn nein, dann dürfte es zu Fehlgärungen gekommen sein.
  • Eintrag Nr. 1808

    Philipp | Offenburg, 11.11.2004 20:27:17
    Guten Tag Dr. Schmickl,
    nochmals zu dem Thema Zibartenmaische:
    Ich habe am Montag ca.4500l zibarten eingemaischt, habe überhaupt nichts dran gemacht sprich Schwefelsäure etc!! So, jetzt ist dies eine sehr dicke maische mit wenig saft. Kann dies auch schlecht umrühren! Was kann ich tun?? Verflüssiger?? Menge??
    Bitte einfach erklären, bin noch Anfänger und kein Profi ;-)
    Mit freundlichen Grüßen
    Sauer
    Antwort
    Gärt die Maische bereits? Wenn ja, dann geben Sie zumindest noch Verflüssiger zu, 3 ml auf 100 Liter (dies ist die Dosierung für unser Produkt). Gärt es noch nicht, dann unbedingt Hefe zugeben, es wäre schade, wenn Sie bei dieser Fruchtmenge einen Essigstich und damit ein minderwertiges Destillat bekommen.
  • Eintrag Nr. 1807

    Stefan | NRW, 11.11.2004 16:35:04
    Hallo H. Schmickl
    ich habe jetzt nicht alle Fachfragen gelesen -also sorry, wenn die Frage schon mal vorkam:
    Ich will mir eine "Anlage" bauen, um selbst hergestellten Wein (Pflaume, Hagebutte, Quitte -aus Prinzip niemals geschwefelt) zu destillieren. Nun habe ich durch Zufall die Möglichkeit eine komplette Anlage aus Glas (Standard-Laborglasteilen mit Normschliffen) aufzubauen. Sieht ja auch toll aus. Jetzt habe ich aber von den Vorteilen von Kupfer gelesen, aber den tatsächlich Grund dafür nicht verstanden. Was empfiehlt der Fachmann und warum?
    Mfg und viel Lob für diese Seiten
    Stefan
    Antwort
    Kupfer hat laut Literatur den Vorteil, daß ein Teil der unerwünschten Nebenprodukte abgebaut werden soll, diesbezüglich wurde ja in den Foren bereits heftig diskutiert. Nach unserer Erfahrung ist dieser Effekt jedoch eher vernachlässigbar, man erzielt mit einer Glasanlage das gleich gute bzw. schlechte Produkt. Ausschlaggebend ist eigentlich nur die Maischequalität.
    Danke!
  • Eintrag Nr. 1806

    Franz Josef | Oberösterreich, 11.11.2004 12:51:52
    S.g. Hr. Schmickl
    Möchte vorausschicken, daß ich Ihr Buch mittlerweise nahezu auswendig kenne und auch bereits seit einem Jahr mit einer bei Ihnen erworbenen Tichdestille 2 l meist erfolgreich verschieden Schnäpse bereits gebrannt habe. War nun ein Wochenende auf Einladung in einem Wellness - und Schnapsbrennhotel, wo ich verschiedene Informationen bekommen habe, nicht in Form eines Seminars, aber als Führung in der Brennerei und eines Demonstrationsbrennens mit Tischdestille, die einige Zusatzfragen bei mir aufgeworfen haben, bzw. kontroversiell zu Ihrem Buch sind:
    1.) Tischdestille:
    a.) ist eine runde Kühlglocke oder eine flache, wie bei Ihrem Gerät vorteilhafter?
    b.) Kühlwasserzufluß (bei mir mit Aquariumpumpe) beim oberen oder beim unteren Einlaß des Kühlers, angeblich muß oben 2 Fingerbreit das Wasser eher wärmer sein?
    2.) Maische immer ohne Zucker ansetzen, weil Zucker hat keinen Geschmack und kann daher auch keinen zusätzlichen Geschmack bringen. Mein Argument das höheren Alkoholgehaltes wurde
    verworfen.
    3.) kann man aus "Weichselwein" (ca. 15% Alokohol) bei einmaligem Brennen mit Tischdestille 75%iges Destillat erhalten?
    4.) Meine Rückstände nach dem Brennen, egal ob die Flüssigkeit oder eventuelle Früchte aus Aromakorb sind praktisch ungenießbar. Bei besagtem Weichselweinbrennprozess war Rückstand und darin herumschwimmende Weichseln köstlich zum Genießen, allerdings geringer Alkoholgehalt.
    5.) kann er bei besagtem Weichselwein Vorlauf geben?
    6.) Destillat soll man unverdünnt ca. 4 Monate lagern, um beste Reife zu erlangen?
    7.) Verdünnen mit Granderwasser aus dem Wasserhahn, keine Trübungen?
    8.) Warum schmeckt gewisser Schnaps süß ohne daß nach dem Brennen gezuckert wird? (vielleicht dadurch, daß man zur fertig gegorenen Maische Kompott oder Fruchtsaft hinzugibt und dann brennt?)
    9.) Laut Ihrem Buch ist idealer Alkoholgehalt des Schnapses 43%, ich hörte 38 - 39% (bester Geschmack)
    10.) Wieviel Liter Schnaps bekommt man aus 100 l Himbeermaische?
    11.) Hochprozentige Apfelmaische soll nicht die von Ihnen genannten 2 Monate lagern (nur bei Apfel)
    12.) Sogenannter "Qualitätsbrand " unterliegt besonders strengen Kontrollregeln und kann bis zu 20 - 25 Jahren gelagert werden ohne Geschmacks- und Alkoholverlust?
    13.) Ein zusätzliches persönliches Problem: Meine Maischen brennen nicht an, wenn ich Sie brenne mit Ihrem Spiritusbrenner auf niedrigster Einstellung, sobald ich höher aufdrehe, brennt an, auch mit Anbrennschutz, allerdings erst bei Ende des Brennvorganges, vermute ich.
    Sorry für einen Haufen fragen, aber offensichtlich sind für mich 2 Philosophien letztes Wochenende zusammengestoßen.
    Danke im Voraus für Ihre Mühe.
    Mfg F.J.
    Antwort
    Na, dann arbeiten wir uns hier mal durch..
    ad 1:
    a: Sowohl bei der CLassic als auch der Deluxe ist die Glocke doch rund. Dies ist aber prinzipiell egal.
    b: Bei allen Kühlern immer den unteren Stutzen als Kühlwasserzufluß verwenden, sonst ist die Kühlung sinnlos (warmes Wasser steigt nach oben). Oben soll das Wasser nicht wärmer sein. Wichtig ist immer nur eines: das Destillat muß KALT herauskommen.
    ad 2: Sie sollten bei solchen Punkten nicht argumentieren, sondern Blindverkostungen machen, dann werden Sie und diejenigen die diese Tatsache bezweifeln den Unterschied deutlich bemerken. Übrigens bringen Sie unter Punkt 4 ohnehin ein sehr gutes Argument.
    ad 3: Ja, kann man, indem man die Destillation nach 10 Minuten abbricht und den Hauptteil vom Edelbrand verwirft. Beim Schnapsbrennen kommt zu Beginn der Destillation höherprozentigerer Alkohol heraus als gegen Ende der Destillation (Alkoholgehalt nimmt beim Destillieren immer mehr ab). D.h. wenn Sie gleich nach Beginn die Destillation wieder beenden, kommt auch bei 15%vol Wein 75%vol Destillat heraus, was aber nicht wirklich Sinn macht. Destilliert man "normal", erhält man bei 15%vol Wein ca. 52%vol.
    ad 4: Vollkommen richtig. Dies belegt den Punkt 2. Bei der hochgradigen Maische befinden sich die Aromastoffe im Destillat und nicht mehr im Kessel-Rüchstand, da sie sich im höherprozentigen Alkohol besser lösen, bei niedrigerprozentigen Alkohol bleiben viel mehr Aromen zurück. Wenn der Rückstand noch sehr gut nach Frucht schmeckt, ist somit der Aromaübertrag in das Destillat nicht ausreichend gelungen. Wenn Sie aus den Früchten aromatische Schnäpse herstellen möchten, dann sollte der Hauptanteil der Aromastoffe auch im Destillat landen und nicht im Rückstand. Sollten die Früchte allerdings zum Essen gedacht sein oder als Marmelade, dann braucht man sie doch gar nicht einzumaischen. Möchte man beides auf einmal, dann darf man nicht damit rechnen, daß beiden Produkte eine gute Qualität haben. Man sollte sich entscheiden.
    ad 5: Es kann bei jeder vergorenen Flüssigkeit Vorlauf geben, das hängt vom Gärverlauf ab.
    ad 6: Nein, kann ich nicht bestätigen. 2 Wochen bereits verdünnt, nicht luftdicht verschlossen, lagern und jede Menge Luft einquirlen beim Verdünnen bringen hier meiner Meinung nach mehr.
    ad 7: Ja, wir haben schon von mehreren Schnapsbrennern gehört, dass Granderwasser keine Trübungen hervorrufen soll. Wie Sie sicher wissen, verdünnen wir jedoch nach wie vor mit "destilliertem" (demineralisiertem) Wasser.
    ad 8: Nein, Destillate sind immer vollkommen zuckerfrei, Zucker, auch in gelöster Form, kann nicht verdampfen, weil es ein Feststoff ist, bleibt also immer im Kessel zurück. Schnaps schmeckt nur süß, wenn nach dem Brennen Zucker zugegeben wurde. Aber darüber wird meist nicht gesprochen... (ist gesetzlich bis zu einer gewissen Menge ausdrücklich erlaubt). Fazit: Wird VOR dem Destillieren der Maische Zucker zugegeben z.B. in Form von Saft o.ä., dann bleibt dieser beim Brennen im Kessel zurück. Wird eine geringe Menge (süßer) Saft jedoch dem Destillat zugegeben, schmeckt der Schnaps süß.
    ad 9: Das ist reine Geschmackssache, deswegen steht im Buch auch "zwischen 40 und 45%vol". Ein Destillat ist nicht geschmacksintensiver wenn es ein zwei Prozent weniger Alkoholgehalt hat, das hängt ausschließlich von der Gärführung und Brenntechnik ab. Wir stellen immer alles auf 43%vol ein, einerseits weil dies die Mitte zwischen beiden Werten ist und andererseits weil es bei niedrigeren Alkoholgehalt mehr Probleme mit Trübungen gibt.
    ad 10: Auf Grund vom Fruchtzuckergehalt der Himbeere ergibt sich ca. 6 Liter 45%vol Schnaps.
    ad 11: Können wir auch nicht bestätigen. Durchs lagern der Maische wird der Brand milder, aromatischer (auch Apfel). Auch gibt es keine Probleme mit Hefegeschmack oder ähnliches.
    ad 12: Stimmt, wenn es sich um ein hervorragendes Produkt handelt. Eventuelle Geschmacksfehler verstärken sich durch die Lagerung. Das Ausmaß vom Alkoholverlust hängt von der Dichtheit vom Gefäß und Verschluß ab. Ein herkömmlicher Korkstoppel ist in diesem Zeitraum auf nicht mehr wirklich dicht, so verschlossen verdunstet im Lauf der Jahre auch ein erheblicher Alkoholanteil.
    ad 13: Sie sollten im Sinne der Qualität immer nur langsam destillieren, d.h. das Destillat tropft rasch heraus, in diesem Fall ist der Brenner fast auf niedrigster Stufe. Wird zu rasch destilliert gelingt es nicht mehr die einzelnen Fraktionen sauber voneinander zu trennen. Höher aufdrehen nur am Beginn beim Aufheizen, so lange beim Kühler noch nichts herauskommt.
  • Eintrag Nr. 1805

    Hartmut | BAWÜ, 09.11.2004 13:03:31
    Hallo,
    ich habe Geistrohr und Kühlschlange aus Kupfer mit Weichlot und Flussmittel aus dem Bereich Wasserinstallation verlötet. Kann das gesundheitsschädlich sein?
    Für eine Antwort bedanke ich mich im Voraus
    mit freundlichen Grüßen
    Hartmut
    Antwort
    Weichlot sollten Sie keinesfalls verwenden, nur Hartlot.
  • Eintrag Nr. 1804

    Blacktiger | Schwarzwald, 08.11.2004 22:22:59
    Sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    zunächsteinmal beglückwünsche ich Sie zu Ihrer gelungenen Homepage die sehr informativ und interessant ist!
    Als wissbegieriger Neuling, der nach und nach die hohe Kunst des Schnapsbrennens erlernen möchte, stellen sich mir einige Fragen: (Da ich Ihr Buch bislang leider noch nicht bekommen konnte und ich beim durchforsten der Fachfragen zwar reichlich Informationen erlangen konnte - Die sich aber leider nicht immer mit dem decken, was im Forum gepostet wird...)
    Da vertraue ich doch lieber Ihrer kompetenten und geschätzten Meinung!
    1. Wenn ich mittels eines Schnellkochtopfes (ca. 12 - 15 Liter) und Kupferrohren einen Destillationsapparat bauen möchte, worauf muss ich bezüglich den Lötverbindungen achten? Weichlöten mit Lötzinn und Flussmittel für den Wasserrohrleitungsbau? Durchmesser und Länge von Steigrohr und Kühler? (Ich möchte Aromatischen Alkohol erhalten: Kurzes Steigrohr?)
    2. Wenn ich verschiedene Maischen ansetze - wie in Ihrem Buch beschrieben, wenn ich es erhalte - wie kann ich die Entstehung des Methanols möglichst gering halten? Es wird oft beschrieben, das Hölzernes (Kerne, Stiele und Blätter) verantwortlich ist für die Methanolentstehung. Ich hörte, das Pektin der Grundstoff dafür ist?
    3. Gibt es ein Mittel, das der Pektinase entgegenwirkt, sodaß der Methanolgehalt möglichst gering ist?
    4. Welchem Obst ist besondere Beachtung zu schenken bezüglich des Methanols?
    5. Ist die Geruchsprobe (UHU-Geruch des Vorlaufes) verlässlich genug, um daraus schließen zu können, das man den gewonnenen Mittellauf bedenkenlos zu sich nehmen kann? Empfindliches Richorgan ist vorhanden :-)
    6. Was hat es mit dem sogennanten Verflüssiger auf sich, der bei Maischen zugegeben werden sollte?
    Auf diese Fragen haben Sie schon mehrfach geantwortet und das mit einer vorbildlichen Ausdauer. Trotzdem würde es mich sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen könnten, diese an dieser Stelle nochmals zusammenhängend zu beantworten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Blacktiger
    P.S.: Ab wann ist Ihr Buch wieder erhältlich? Bei der letzten Anfrage eines Freundes war es noch nicht wieder lieferbar...
    Antwort
    Danke!
    ad 1: Sie müssen Hartlöten, Steigrohr so kurz als möglich, die Verbindung Steigrohr-Kühler auch so kurz als möglich halten und leicht fallend, Durchmesser: ca. 2 cm
    ad 2: Richtig, keine Blätter, Stengel und faules Obst in die Maische geben, Hefe verwenden. Pektin ist der Grundstoff dafür, richtig.
    ad 3: Die Maische vor der Gärung abkochen, dann wird der Methanolgehalt gesenkt. Ist aber bei "normalen" Maischen nicht notwendig.
    ad 4: Das hängt nicht vom Obst ab, sondern davon wie man die Maische herstellt. Werden z.B. Weintrauben wie jedes andere Obst auch eingemaischt, gibt es kein Problem. Werden die Weintrauben jedoch ausgepreßt (um daraus Wein herzustellen) und der Preßrückstand, also der Trester, nach Zugabe von Wasser vergoren und anschleißend gebrannt, ergibt das den "Tresterbrand". Durch den sehr hohen Kernanteil im Trester hat auch ein auf diese Weise hergestellter Brand einen hohen Methanolanteil. Ist auch am Geschmack zu erkennen: im Vergleich zu einem "normalen" Obstbrand schmeckt ein Tresterbrand scharf.
    ad 5: Wenn man Erfahrung hat, ja. Insbesondere wenn Sie die jeweilige Dampftemperatur mitschreiben (um zu erkennen, wann der schnelle Anstieg zu Ende ist). Anderfalls ist der Vorlaufabtrennungstest zu empfehlen.
    ad 6: Verhindert das Gelieren der Maische, macht sie flüssiger und somit leicht zum Brennen, schließt die festen Fruchtteile besser auf.
    P.S.: Das Buch ist seit ca. 2 Monaten wieder lieferbar und sollte auch in jeder Buchhandlung erhältlich sein.
  • Eintrag Nr. 1803

    Frank | Bayern, 08.11.2004 17:49:19
    Hallo,
    Verflüssiger sollte ca. 3 ml auf 100L Maische gegeben werden. Ich habe 10 Liter-Fässer, müsste also 0,3ml zugeben. Das ist ziemlich schwer abzuschätzen... Ist es schlimm wenn etwas mehr zugegeben wird?
    Vor- / Nachteil?
    Danke,
    FRANK
    Antwort
    Nein, es ist nicht schlimm, wenn etwas mehr Verflüssiger in die Maische kommt.
    Tipp: verwenden Sie zum Dosieren eine Spritze (1-5 ml), bekommen Sie in jeder Apotheke.
  • Eintrag Nr. 1802

    Gerhard Wolz | Nds., 08.11.2004 16:36:03
    Guten Tag!
    Ich habe 28 Liter Apfelmaische mit Turbohefe in 2 Gäreimern angesetzt. Die ersten 2 Tage arbeiteten die Gärröhrchen einwandfrei. Habe dann das 2. Drittel Zucker hinzugefügt und Alkoholgehalt (beide 9%) gemessen. Beim ersten Eimer blubberte das Gärröhrchen weiter, beim zweiten passierte nichts. Nach 3 Tagen habe ich das letzte Drittel Zucker hinzugefügt und den Alkoholgehalt gemessen, beide 16%. Jetzt blubbert es bei keinem Eimer mehr. Ist die Gärung abgeschlossen, oder kann ich alles verwerfen?
    Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
    Antwort
    Es ist alles in Ordnung. Das Blubbern wird mit der Gärdauer immer schwächer und langsamer. Warten Sie, bis der Fruchtkuchen nach unten absinkt, dann ist die Gärung zu Ende.
Derzeit befinden sich 4631 Einträge im Forum.

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