Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9264 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 261

    Willi | Deutschland, 18.03.2002 14:39:01
    Welche Stelle in dem Buch ist denn da gemeint??

    Helfried Schmickl, Friederun Pleterski: Handbuch für Schnapsbrenner, Eichborn, Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-8218-1520-5 (ca. 25,-)
    Dieses Buch wendet sich an den interessierten Laien und liefert einige Bauvorschläge für Destillen aus haushaltsüblichen Geräten. Ausserdem befasst es sich noch mit der Likörherstellung. Das Thema Methanol wird nicht ganz korrekt abgehandelt, hält man sich jedoch an die sonst korrekten Vorgaben des Buches, dürfte keine Gefahr bestehen.

    Gesehen bei:
    http://berg.heim.at/tibet/450074/literatur.html
    Antwort
    Ja ich kenne die Kritik, das Original kommt von der englischen Seite http://www.geocities.com/kiwi_distiller/ unter Bücher. Und diese Kritik ist auch richtig. Ich selbst bin Chemiker und das Kapitel Methanol bzw. Vorlauf ist meiner Meinung nach im Buch, das noch mein Vater geschreiben hat, nicht wirklich optimal abgedeckt. Diese notwendigen Korrekturen sind unter anderem der Grund, warum ich gerade an einem komplett neuem Buch arbeite, das vorraussichtlich im Frühjahr 2003 aufliegen wird.
    Nun möchte ich aber das Methanolthema hier kurz klarstellen: Methanol entsteht bei jeder Vergärung, die Menge hängt ab von den holzigen Anteilen. Je mehr davon in der Maische sind (wie z.B. kaputte Traubenkerne, Stengel, Blätter, usw.), umso größer der Methanolanteil. Methanol kann jedoch durch die Destillation nur TEILWEISE abgetrennt werden. Ein nicht unerheblicher Anteil verteilt sich über das GESAMTE Destillat. Daher gibt es nur eine Möglichkeit das zu verhindern, nämlich die Methanol-Entstehung zu vermeiden, indem Sie SAUBER arbeiten und keine bzw. so wenig wie möglich HOLZIGE Anteile in die Maische bringen.
    Der Vorlauf selbst besteht nur zu einem sehr geringen Anteil aus Methanol, der überwiegende Anteil sind Ester (haupts. Ethylacetat). Diese entstehen durch Fehlgärungen, also durch falsche Bakterien. Diesen Teil können Sie einfach durch einen Gärspund und Reinzuchthefe minimieren.
  • Eintrag Nr. 260

    Dirk | Deutschland, 18.03.2002 12:54:26
    Ich habe hier die Diskussion um den Weinbrand verfolgt und habe eine Frage dazu.
    Weisswein wird OHNE Schale vergoren, also vorher abgepresst.
    Rotwein wird auf der Schale vergoren, weil in der Schale das Tanin, also der Bitterstoff ist, der für den Geschmack wichtig ist. Ausserdem ist der rote Farbstoff in der Schale.
    Beim Weissherbst werden rote Trauben wie Weisswein ohne Schale vergoren.

    Woraus wird nun Weinbrand gemacht? Eine Maische für mehr Geschmackt beim Brennen macht nur bein Rotwein Sinn, da der Weisswein vorher abgepresst wurde.
    Daher halte ich es für möglich einen guten Weinbrand aus Weisswein ohne Maische herzustellen.
    Antwort
    Ich denke nicht, daß man generell sagen kann, aus was Weinbrand gemacht wurde. Hier gibt es alle Varianten, je nach Qualität. Warum soll es keinen Sinn machen, Weißwein mit der Schale - also wie bei anderem Obst auch - zu vergären? Bei einer normalen Maischebereitung sollten die Trauben nur leicht zermatscht werden, sodaß kaum Kerne zerstört werden. So erhält man eine wunderbare Traubenmaische und auch guten Geschmack. Dies ergibt einen Weinbrand (wie gesagt, unter diesem Namen fallen viele Produkte). Werden die Kerne jedoch auch zerquetscht, kommt der typische scharfe Grappa- bzw. Trestergeschmack hinzu.
  • Eintrag Nr. 259

    Peter Z | Deutschland, 14.03.2002 16:27:29
    Also ich kann der Aussage mit dem Weinbrand (257) nur bedingt zustimmen. Hab mir von meinem Weinbauern einmal so 30 Liter 25-Schilling-der-Liter Grünen Veltliner besorgt, der aber für diesen Preis wirklich ein sehr guter Wein ist.
    Hab mal versuchsweise 6 Liter gebrannt. Sicher werden gebrannte Trauben besser schmecken, aber dieser war auch nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht. Hab gleich Bestellungen von ein paar Freunden bekommen, die sonst wahrlich nicht jeden Fusel saufen.
    Antwort
    Sie müssen aber zugeben, daß das Aroma im Vergleich zu einem klassischen Obstbrand eher 'dezent' ist. Daß es kein Fusel war, liegt in diesem Fall nicht am Rohstoff, sondern an Ihrer Brennkunst.
  • Eintrag Nr. 258

    Michl Michaelis | Deutschland, 14.03.2002 11:01:59
    Hallo Herr Schmickl,
    wir haben eine kleine 12 l , sowie eine 25 l Brennanlage gebaut, mit der wir bereits erfolgreich Wein- und Obstbrände destilliert haben.
    Als passionierte Whiskygenießer würden wir uns nun gerne selbst an die Whiskyerzeugung machen. Vielleicht können Sie uns auf die Sprünge helfen, wie wir am besten eine geeignete Maische dazu herstellen ?! Das Endprodukt wollen wir in kleinen Eichenfässern und/oder mit toasted Chips versehen lagern.

    Vorab vielen Dank ( dankeschön auch für all die anderen hilfreichen Tips auf der Site..)

    M.M.
    Antwort
    Für die schottische Whiskyherstellung wird Gerste vergoren. Hierfür läßt man Gerste bei 20-25°C und hoher Luftfeuchtigkeit ankeimen, bis die Körner ein wenig geöffnet und angekeimt sind (etwa 2-3 Tage). Danach werden sie getrocknet. Diesen bisherigen Vorgang nennt man Einmalzen.
    Dann wird in mehreren Schritten der Zucker herausgelöst, dazu wird die Gerste je einmal mit ca. 40°C, 60°C und 90°C warmem Wasser behandelt. Ob das ganze danach filtriert wird, bin ich mir nicht mehr sicher. Anschließend die Zuckerlösung normal mit Hefe vergären und brennen. Die Frage ist nur, ob sich der Aufwand lohnt, da ohnehin nur geschmackloser Alkohol herauskommt. Außer: wird die Gerste über Torffeuer getrocknet, erhält das Destillat einen rauchigen Geschmack. Diesen finden Sie bei nahezu allen Islay-Whiskys (Talisker, Lagavulin, Highland Park aus Orkney).
  • Eintrag Nr. 257

    Michael Chocholka | Österreich, 14.03.2002 09:27:12
    An Alle, die aus Wein einen GUTEN Weinbrand erzeugen wollen - VERGESST DAS!!!
    So wie bei allen guten Bränden ist die wichtigste Voraussetzung BESTES EINGEMAISCHTES OBST!
    Also wird ein guter Weinbrand nur aus besten, aromareichen Trauben entstehen (z.B Traminer, Muskateller oder Riesling). Alle anderen Brände aus bereits fertigem Wein (der geschwefelt ist) ergeben einen Weinbrand zum Ansetzen aber nicht zum Trinken.
    Viel Erfolg
    Michael
    Antwort
    Ja, das ist vollkommen richtig, das Weintraubenaroma erhalten Sie nur mit einer Weintraubenmaische. Sie können die fertigen Weine nur verwenden, wenn noch Aroma hinzukommt (z.B. durch Ansetzen oder die Geistmethode). Verwenden Sie gekauften Wein, müssen Sie in das Destillat IMMER mit einem Mixer kräftig Luft einrühren (ca. 1-2 Minuten), sodaß es schäumt. Auf diese Weise wird der Schwefel ausgetrieben und das Destillat sticht nicht mehr in der Nase.
  • Eintrag Nr. 256

    thomas | Deutschland, 12.03.2002 15:48:08
    sehr geehrter herr schmickl
    ich habe mir in den letzten tagen eine kleine 10 l anlage gebaut. ein kessel aus edelstahl und alles weitere aus kupfer. habe die kupferrohre mit den entsprechenden fittingen verlötet. nun meine frage: wie kann ich nun das innere der rohre von rüchständen vom löten und des flußmittels befreien?? habe irgendwo mal gelesen man sollte 1l sodalösung durch die anlage destillieren. stimmen sie da zu?? wenn ja wo bekommt man sodalösung??
    wäre ihnen für einen guten tipp recht dankbar.
    gruß thomas
    Antwort
    Um restliche Fette, Öle und Metallspäne zu beseitigen, zuerst gut mit Spülmittel reinigen. Für schwer zugängliche Stellen eignen sich dünne Bürsten auf einem biegsamen Draht. Oder Sie reinigen die Anlage mit Aceton, da dieses mit Wasser sehr gut mischbar ist, aber zugleich fettlösende Eigenschaften hat. Danach mit Putzmittel und Wasser das Aceton ausspülen. Weiters können die Anlagen mit Soda gereinigt werden (nicht destillieren!!!) oder einem Brei aus Maismehl, Salz und Essig. Putzsoda bekommen Sie in Haushaltsgeschäften.
    Im Zweifelsfalle das erste mal einen alten schlechten Wein brennen, bei dem es egal ist, wenn nichts daraus wird. Manche „Selbstbauer“ haben 10 mal oder öfter Testläufe destilliert, bevor auf dem Schnaps kein Film aus Lötfett mehr zu sehen war.
  • Eintrag Nr. 255

    Ein Fan | Deutschland, 10.03.2002 09:49:13
    Hallo,

    ich bin im Web auf Artikel gestoßen, in denen die Vermutung aufgestellt wird, daß Aluminium mit Altzheimer in Verbindung stehen könnten... (siehe: http://www.google.de/search?q=Aluminium+Altzheimer&hl=de&start=10&sa=N)

    Dachte ich poste diesen Info, denn Milchkannen sind aus Aluminium!

    Schade, hatte auch so eine schoene... muß mich nun nach was anderem umsehen. Hat jemand eine gute Idee?
    Antwort
    Danke für den Hinweis. Eines ist mir allerdings dann nicht klar: warum kann Aluminiumgeschirr zum Kochen im Haushalt verwendet werden?
  • Eintrag Nr. 254

    PeterZ | Österreich, 09.03.2002 18:30:33
    S.g. Herr Schmickl!

    Habe vor vier Wochen Zuckerwasser angesetzt (6 Liter Wasser, 1 Kilo (aufgekochten) Zucker, Sherryhefe und Närsalz dazu, Milchsäure auf PH3). Nach einer Woche habe ich nochmals 1 Kilo Zucker so dazugeschüttet und umgerührt. Habe alles in einem 20-Liter Plastikfass mit Gärspund.
    Es hat nun vier Wochen gegährt, dabei aber nicht geblubbert. Es ist nur eine leichte Blasenbildung an der Oberfläche und ein gäriger Geruch aufgetreten.
    Ich hab zwischendurch immer wieder mal einen Finger hineingesteckt zum Kosten. Schmeckt nach wie vor süß. Weiters habe ich öfters geschüttelt.
    Heute hab ich wieder gekostet und gerochen, es riecht plötzlich unangenehm nach Kleber und auf der Oberfläche hat sich ein milchiger Film gebildet. Irgendwas muss da schiefgelaufen sein.
    Was mich wundert ist, dass die Gährung so langsam verlief (oder ist das normal?
    Das Fässchen steht in meinem Arbeitszimmer bei 18-21 Grad abgeschattet.

    Soll ich jetzt noch schnell brennen, bevor es ganz zu stinken anfängt? Hat brennen überhaupt eine Sinn, wenns noch so süß schmeckt? Was kann schief gegangen sein?

    Gruß
    Peter.Z
    Antwort
    Für eine 16%vol Maische brauchen Sie bei 6 Liter ca. 1,8 kg Zucker. Am Anfang sollten Sie nur ein Drittel, also 600g, zugeben und nicht 1 kg. Zuviel Zucker auf einmal bringt die Hefen um. Sie schreiben, Sie haben einen Gärspund verwendet. Wenn es gärt, im Gärspund aber nicht blubbert, so liegt es daran, daß das Gärgefäß irgenwo undicht ist, dies sollte aber in der Regel die Qualität nicht beeinflussen. Ansonsten führt das genau zu den Fehlgärungen, die bei Ihnen anscheinend vorliegen.
    Haben Sie die Alkoholkonzentration mit dem Vinometer gemessen, sie sollte ca. bei 16%vol liegen? Danach können Sie ganz klar sagen, ob die Gärung funktioniert hat oder nicht.
    4 Wochen Gärzeit bei der angegebenen Temperatur sind in Ordnung. Aber der Klebergeruch gefällt mir gar nicht und ist ziemlich sicher auf eine Fehlgärung zurückzuführen. War die Hefe vielleicht abgelaufen?
    Weitere Vorgehensweise: destillieren Sie sofort, es macht nichts, wenn die Maische süß schmeckt. Auf Grund des Geruches kann ich mir vorstellen, daß Sie sehr viel Vorlauf haben werden. Achten Sie genau auf die Destillationstemperatur, zusätzlich wechseln Sie ziemlich oft das Auffanggefäß für das Destillat (die 'Vorlage'). Sie haben 6 Liter, versuchen Sie bis ca. 85°C das Destillat in 30-50ml Fraktionen aufzufangen. Geruch prüfen! Wenn es noch immer nach Kleber riecht, wegwerfen! Ab grob geschätzt 81°C sollte jedoch der Edelbrand beginnen.
  • Eintrag Nr. 253

    klaus | Deutschland, 02.03.2002 10:37:39
    Hallo Herr Schmickl,
    1.)In welchem Verhältnis stehen die
    Größe (50 L)der Brennblase zum Steigrohr (Durchmesser in mm)?
    2.)Wie stark sollte das Steigrohr ansteigen?
    3.)Welche Länge sollte es haben, bevor es wieder zur Kühlspirale hinabführt?
    Alle Angaben bezogen auf 50 L Brennblase.
    MFG Klaus
    Antwort
    ad 1:) Das Steigrohr sollten Sie immer möglichst kurz halten. Zu breit kann das Steigrohr kaum sein, für 50 Liter wären 4cm Durchmesser ok, aber wie gesagt, etwas mehr schadet auch nicht.
    ad 2:) Das Steigrohr sollte senkrecht ansteigen, aber so KURZ als möglich. Ideal wäre, wenn Sie gar kein Steigrohr benötigen.
    ad 3:) Die Leitung vom Steigrohr zum Kessel nennt man Geistrohr. Nach dem Steigrohr führen Sie das Rohr schräg nach UNTEN zum Kühler hin. Es gibt hier keine Mindestlänge oder ähnliches. Führen Sie die Verbindung wiederum so kurz als möglich aus, wobei die Länge jetzt von Ihrer Konstruktion Kessel / Kühler abhängt.
  • Eintrag Nr. 252

    klaus | Deutschland, 27.02.2002 20:57:19
    Zur Antwort Nr. 150: Herr Schmickl,
    1.) Hätte es Folgen, wenn während der Vergärung in der Kirschmaische zerkleinerte
    (z.B Küchenmaschine)Kirschsteine vorhanden wären, diese aber vor der Destillation entfernt würden?

    2.)Wie muss ich mir den Vorgang praktisch vorstellen, wenn ein Wässerchen lediglich aus Kirschsteinen hergestellt wird?

    MFG KLaus
    Antwort
    ad 1): Ja, das ist unbedingt zu vermeiden!! Aus den kaputten Steinen gelangt das gefährliche Amygdalin in die Maische und ist auch nicht mehr entfernbar, beim Destillieren wird daraus Blausäure. Wenn nur wenige (ca. 1-3%) der Kerne kaputt sind, dann ist es nicht so schlimm. Wurden aber viele Kerne zerstört, kann ich vom Destillieren dieser Maische nur abraten.

    ad 2): Wie die kommerziellen Hersteller genau vorgehen, weiß ich nicht. Ich vermute aber, daß die Kerne in Alkohol angesetzt werden und dann entsprechend der Geistmethode destilliert werden.
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