Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9264 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 3511

    Agnus | Irland, 19.11.2010 10:18:50
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    ich habe letzte Woche 2 Liter 1 Jahr alte Zwetsckenmaische cca.17-18% destilliert.
    Maische war ohne STEINE (angemeischt mit und dann nach 2 Monaten entfernt, komplett. Kein gebrochner Stein)
    Maische ist im Keller in der Glasflasche gereift an den max. 18°C.
    Geschmack war herrlich.
    Nach Destillation Schnaps hat sehr ausgeprägtes Mandelaroma.
    1. Ist nicht stark ausgeprägte Mandelaroma am Steine in der Maische zu zuführen?
    2. Ist jetzt dieser Schnaps Gesundheit unbedenklich?
    3. Was ist Ihre Meinung zum Steinen in der Maische? Ich habe immer Steine mit eingemaischt und dann vor Destillation komplett entfernt (nur 2-5 Steine auf 10l Maische im Kessel zugegeben.)
    4. Ist es ratsam beim hochgradigen Maischen, die über ein 4-5 Monaten ruhen, Steine zu entfernen?
    Danke
    Antwort
    1) Bei Steinobst lässt sich Bittermandelaroma kaum vermeiden. Schließlich ist dies der für Steinobst typische Geschmack. Wenn Sie diesen Geschmack nicht mögen, sollten Sie z.B. Kernobst brennen.
    2) Ja, sofern nicht, wie bei allen anderen alkoholischen Getränken auch, in Übermaß zu sich genommen. Hat jedoch nichts mit dem Bittermandelgeschmack zu tun.
    3) Wir gehen auch so vor wie Sie beschreiben (Steine mitgären, kein gebrochener Stein), allerdings geben wir grob geschätzt ca. 20% der Steine in den Kessel oft jedoch auch weniger.
    4) Ist nicht notwendig.

    Mit Ihren Fragen meinen Sie wahrscheinlich das Cyanid- / Blausäure- / Carbamatproblem. Wie im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" beschrieben, haben wir sowohl mit unseren Maischen als auch mit den Steinobstbränden Blausäure/Cyanid-Tests gemacht. Weder in der Maische noch im Brand war dies nachweisbar (trotz des Bittermandelaromas).
  • Eintrag Nr. 3510

    Katharina | Tirol, 16.11.2010 22:58:55
    Guten Abend,
    gibt es eine Möglichkeit die Kühlleistung der Leonardo zu erhöhen und ein Thermometer anzubringen (und dicht zu bekommen)? Ich besitze eine Leonardo und destilliere ätherische Öle. Funktioniert super. Nun will ich Alkohol destillieren, ohne mir gleich eine 2. Destille zu kaufen.
    LG und danke jetzt schon für die Hilfe.
    katharina
    Antwort
    Ist zwar nicht dafür gedacht, aber wenn an das Auslassrohr ein Liebigkühler angebracht wird, ist die Kühlung auch für Alkohol ausreichend. Liebigkühler ist nichts anderes als ein Rohr-im-Rohr, wie z.B. anlage178 der Fotogalerie.
    Thermometer: die einzig sinnvolle Position wäre in der Mitte der Kuppel. Dazu dort ein Loch bohren und das Thermometer mit einem Silikonstoppel befestigen. Ist nicht nur dampf-, sondern auch wasserdicht. Das Thermometer sollte in die Kuppel soweit hineinragen, dass es die Temperatur vom Dampf ca. 0,5 - 1 cm unterhalb der Ablaufrinne misst.
  • Eintrag Nr. 3509

    oskar Hirt | Deutschland, 15.11.2010 19:58:17
    Hallo,
    ich habe gerade ca. 40 kg Mispeln geerntet und möchte diese zu Schnaps brennen lasssen. Die Früchte haben einen Frost bekommen, sind aber noch sehr hart. Kann mir jemand die weitere Vorgehensweise mitteilen?
    Vielen Dank!
    Antwort
    Mispeln mit dem Häcksler zerkleinern und einmaischen wie anders Kernobst auch, allerdings ca. 1/4 bis 1/3 vom Obstbreivolumen Wasser zugeben und die dreifachen Menge Verflüssiger als normal. Ein paar Tage nach Gärbeginn die bereits aufgeweichten Fruchtstückchen direkt im Gärfass mit einem Bohrmaschinen-Rühraufsatz zerfetzen bis das Ganze eine apfelmusartige Konsistenz hat.
  • Eintrag Nr. 3508

    Silke Sievers | Deutschland, 14.11.2010 18:16:38
    Hallo
    Wir haben im Keller Mirabellenschnaps von 1978 gefunden. Wer kann uns sagen was der Schnaps Wert ist? Falls uns jemand weiterhelfen kann, bitte Antworten.
    Danke
    Antwort
    Da gibt's leider keine standartisierten Listen wie bei Gebrauchtwagen. Nur weil der Schnaps alt ist, muss er deswegen noch lange nicht gut sein. Sie sollten sich bei Verkostungen, auf Spirituosen-Messen o.ä. umhören und immer eine kleine Kostprobe mitnehmen bzw. nach Mirabellenbrand googeln um eine Idee vom Preis zu bekommen, auch wenn nicht so alt.
  • Eintrag Nr. 3507

    Bernd | D, 13.11.2010 20:05:19
    Sehr geehrter Dr. Schmickl,
    zuerst einmal danke für das super Buch. Dank dem Buch und Ihrer Homepage konnte ich mir eine Prima Destille (20 Liter) bauen und im Keller blubbern drei gut riechende Maischen vor sich hin. Aber leider muss ich noch ein paar Monate warten. Eine Zuckermaische und ein Bierbrand habe ich schon durch die Destille gedampft. Alkoholgehalt war bei dem Zuckerbrand 70%. Wahrscheinlich weil der Kessel nur halb voll war. (Refriktation)
    Bezüglich Temperatur und Nachlauf bin ich aber trotzdem noch verunsichert. Das Thermometer ist exakt nach Ihrem Buch eingebaut und sogar die Eintauchtiefe habe ich dabei berücksichtigt. Bei einer Wasserdestillation bekomme ich genau 100°C angezeigt. Ich befinde mich 70 Meter über NN. Lesen tut man aber immer von 98°C. Wenn die Temperaturmethode ausreichend ist, wäre ich natürlich froh.
    1. Stimmt die Temperaturanzeige?
    2. Wenn nein, soll ich 2 °C dazurechnen bei Edelbrandanfang und Ende?
    3. Trennt man den Nachlauf besser über eine Vorlage ab? Pauschal Vol % …?
    4. Oder sollte man ein Handrefraktometer nehmen? Wann den Nachlauf damit abtrennen wenn man sich am Kühler ein paar Tropfen holt?

    Vielen Dank für Ihre Antworten
    Antwort
    ad 1 und 2) 70%vol ist selbst für eine hochgradige Maische zu hoch, das kommt jedoch vom halbleeren Kessel. Destillieren Sie Wein mit ca. 12%vol, jedoch mit vollem Kessel, bis das Destillat ca. 50-51%vol hat. Wichtig: Alkoholgehalt vom gesamten Destillat messen, nicht von dem was momentan heraustropft. Nur der Alkoholgehalt vom gesamten Destillat ist anlagenunabhängig. Sobald dies erreicht ist, Temperatur ablesen. Dies ist dann der Wert für den Nachlaufbeginn bei Ihrer Anlage.
    ad 3) Ist eigentlich egal. Wenn die Temperaturmethode richtig gemacht wird, ist sie die einfachere Methode. Bei der kontinuierlichen Alkoholgehaltmessung in der Vorlage mit einem Aräomter wird meistens leider die Messtemperatur nicht berücksichtigt (Aräometer sind auf 20°C geeicht), daher ergeben sich Messfehler von 5%vol oder mehr. Außerdem ergibt sich aus dem Volumen der Vorlage im Verhältnis zum Volumen der Anlage auch ein gewisser Messfehler. Oder anders formuliert: Angaben, die man von anderen Brennern "so hört", sind aus diesen Gründen meist zu vergessen...
    ad 4) geht natürlich auch. Ist jedoch ungenauer als die Temperaturmethode oder Messung mittels Aräometer (wenn Messtemperatur beachtet wird). Wie Sie sicher bemerkt haben, werden im Refraktometer die Abstände zwischen den Skalenstrichen immer kleiner je höher der Alkoholgehalt ist, zusätzlich wird ab ca. 30%vol der Horizont ziemlich unscharf, sodass bei größeren Messwerten der Alkoholgehalt nur noch in 5'er-Schritten geschätzt werden kann, also 35, 40, 45, 50%vol usw....
    Außerdem wichtig: auch Refraktometer sind auf 20°C geeicht, d.h. auch hier auf die richtige Temperaturkorrektur achten. Am besten ATC-Refraktometer verwenden, und die Korrektur mittels der Stellschraube berücksichtigen.

    Anmerkung: es gibt Refraktometer für die Messung vom Zuckergehalt und andere für den Alkoholgehalt. Bei vielen Zucker-Refraktometern ist oft noch eine zweite Skala mit %vol Alkohol als Einheit angegeben. Diese sind trotzdem KEIN Alkoholmessgerät! Die zweite Skala gibt nur an, wie groß der Alkoholgehalt nach der Gärung einer entsprechenden Zuckerlösung sein wird. Auf den echten Alkoholrefraktometern gibt es keine Skala für Zucker. Ethanol-Refraktometer können nur für reine (zuckerfreie) Destillate verwendet werden.

    Und weil wir eh' schon beim Thema sind, sei noch ein wenig Eigenwerbung erlaubt: wir haben eine Methode entwickelt, um in Maischen, Likör, Bier, Wein, Essig etc. den Alkoholgehalt bis auf +/- 0,1%vol genau zu bestimmen, obwohl Zucker und andere Stoffe enthalten sind, die die Alkoholmessung, egal mit welchem Messgerät, gravierend verfälschen. Hierbei wird ebenfalls ein Refraktometer eingesetzt. Nähere Infos diesbezüglich siehe: http://www.essigherstellung.at/prodbeschreibung.php#alkoholset
  • Eintrag Nr. 3506

    Jan | NRW, 12.11.2010 09:58:21
    Hallo Herr Dr. Schmickl,
    wir möchten einen Birnen-Quitten-Schnaps herstellen. Nach der Lektüre Ihres sehr guten Buches habe ich noch ein paar spezielle Fragen:
    Wir haben eine Brennlizenz für 40Liter Maische/Wein und sind 25 Leute, wollen daher auch auf eine gute Ausbeute achten. Deshalb wollen wir eine hochprozentige Maische herstellen (Turbohefe).
    Wir planen, 5:1 die Birnen mit den Quitten zu mischen und gemeinsam zu vergären. Ist das zu empfehlen oder besser getrennt verarbeiten?
    Welche Turbohefe ist am besten geeignet und worauf muss geachtet werden bei deren auswahl? Wir haben leider nur ca 2 Monate Zeit, die Maische anschließend noch zu lagern. Sollten wir aus diesem Grund eine niederprozentigere Maische herstellen um direkt brennen zu können?
    Macht es Sinn, bei diesem Ansatz, in einem Aromakorb weiteres Quittenmuß beim Destilieren zuzugeben?
    Wir haben nur eine Destillationskolonne zur Verfügung. Können wir erwarten, auf die oben genannte Art einen leckeren Schnaps zu erhalten?
    Macht es Sinn, einen Teil des Fruchtkuchens vor dem Brennen zu entfernen um mehr flüssiges Brenngut zu erhalten?
    Ist es eine gute Idee, dem fertigen Brannt einen Span Birnenholz für eine gewisse Zeit beizugeben?

    Der Geschmack steht für uns im Vordergrund. Wir sind nur durch den Zeitplan gebunden.
    Vielen Dank!
    Jan
    Antwort
    ad 1) Beides ist sinnvoll, hängt davon ab, was Sie geschmacklich erwarten. Viele Brenner sind eher Liebhaber von sortenreinen Bränden.
    ad 2) Mit einer möglichst hohen Alkoholresistenz, siehe Eintrag Nr. 3501. Optimal wäre natürlich beides auszuprobieren, dann können Sie selbst entscheiden. Wichtig: auch herkömmliche Maischen nicht sofort nach Gärende brennen, sondern vor dem Brennen 1 bis 2 Monate kühl lagern (Keller).
    ad 3) Besser kleine Quittenwürfel statt Mus.
    ad 4) Lecker schon, aber geschmacklich eher dezent.
    ad 5) Nein, besser alles gut durchmischen, auf entsprechenden Anbrennschutz achten (Siebeinsatz, Doppelmantelkessel, Rührwerk o.ä.)
    ad 6) Nur wegen dem Birnenholz schmeckt der Brand nicht nach Birne. Üblicherweise werden Eichenspäne verwendet, werden in unterschiedlichen Röstungsstufen angeboten (--> googeln). So lange im Schnaps lagern, bis der Geschmack eine deutliche Holznote angenommen hat, aber das Fruchtaroma noch nicht übertüncht wird.

    Zu "Geschmack im Vordergrund":
    - hochgradig einmaischen und nach Gärende (Gärung dauert ca. 2 1/2 Monate) zumindest 4 Monate lagern vor dem Brennen
    - Eine Anlage ohne Destillationskolonne verwenden
  • Eintrag Nr. 3505

    lukas | garmisch-partenkirchen, 11.11.2010 19:17:19
    ich versuche mich seit einiger zeit am schnaps brennen und habe auch schon eine schnapsmaschine, doch ich weiß nicht bei welcher temperatur ich die giftigen stoffe aus einem obstbrand bekomme?
    Antwort
    Ich auch nicht. Das hängt nämlich von vielen Faktoren ab, z.B. vom Alkoholgehalt der Maische. Im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" ist die richtige Vorlaufabtrennung sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben. Ist zu umfangreich dies hier zu beschreiben.
  • Eintrag Nr. 3504

    Kapital | Nordkorea, 04.11.2010 14:53:44
    Hallo Gemeinde,
    ich will mich jetzt nach einigen erfolgreichen Brennversuchen von verschiedensten Obstschnäpsen mal an Vodka versuchen.
    Und zwar wird dieser ja traditionell aus Gerste oder Roggen hergestellt. Ich will das ganze allerdings auf die skandinavisch-polnische Art mit Kartoffeln probieren. Muss ich dazu auch erst Kartoffelmalz herstellen, wie beim Getreide? Schließlich habe ich ja noch keinen vergärbaren Zucker vorliegen sondern nur Stärke. Und falls ja, bräuchte ich eine ausführliche Anleitung, wie ich dieses Kartoffelmalz herstellen kann.
    Danke für Antworten
    Antwort
    Bei den Rezepten als Suchbegriff "Kartoffel" eingeben, da gibt's bereits viele sinnvolle Einträge. Z.B. http://www.schnapsbrennen.at/rezepte/20070213134234-01-04-02.html#20070213134234-01-04-02
  • Eintrag Nr. 3503

    KK | Baden, 03.11.2010 14:39:07
    Habe eine Maische aus 10 Kg Walnüssen (gemahlen) , 25g Reinzuchthefe und ca 4 Liter Wasser angesetzt. Brauche ich dazu Säure?
    Zweitens habe ich am Anfang 1Kg Zucker zugegeben und rühre jeden zweiten Tag um . Dabei gebe ich auch immer ca. 150 Gramm neuen Zucker hinzu. Ab der Zuckerzugabe fängt es sofort an wild zu blubbern (alle 5-6 Sekunden) für ca. einen Tag dann läßt es nach (alle 20 sec). Ich frage mich wann ich aufhören soll zu zuckern wegen dem Alkohol-Hefe-Konflikt . Kann ich auch überzuckerte Maische brennen? Falls es aufhört zu blubbern? Zucker ist ja auch ein Konservierungsmittel.
    PS: Maische blubbert jetzt seit 12 Tagen
    Antwort
    Säure: ja! Jedoch vor der Gärung ansäuern, jetzt ist es zu spät.
    Eigentlich wollte ich's kurz durchrechnen, leider haben Sie jedoch nicht das Gesamtvolumen angegeben. Daher meine grob geschätzte Annahme: Nüsse und Wasser haben ein Volumen von 12 Liter. Bei Turbohefe maximal 390 g Zucker je Liter zugeben, das sind somit insgesamt (abgerundet) 4,5 kg Zucker. Mehr als diese Menge zuzugeben macht keinen Sinn, Hefe stirbt ab bevor Zucker aufgebraucht ist. Brenntechnisch jedoch kein Problem, Zucker verdampft nicht und zum Karamelisieren (mühsam zu reinigen!) wird zu wenig stark eingedampft. Ggf. auf den Nachlauf verzichten und die Heizung abschalten, sobald der Mittellauf beendet ist.
    Dass es immer weniger häufig blubbert ist ganz normal, der Gärung wird mit der Zeit immer langsamer.
    Fazit: insgesamt nicht mehr als 390 g/l Zucker zugeben, dann ausgären lassen.
  • Eintrag Nr. 3502

    Rainer | Salzburg, 02.11.2010 20:13:10
    Hallo, ich war letztes Monat bei ihnen im Schnapsbrennkurs und habe eine Menge über hochprozentige Maische gelernt. Mein Vater hat mir eine vier Wochen alte Birnenmaische ohne jeglichen Zusatz wie Zucker oder Hefe vermacht. Nun meine Frage, kann ich die Maische mitten in der Gärung mit Turbohefe bzw. Zucker anreichern?
    Besten Dank Rainer
    Antwort
    Ja, geht, Maische vorher kurz aufkochen, Gärstarter ansetzen und diesen zugeben, nicht die Hefe direkt. Jedoch: durch die Wildgärung sind bereits Fehlgärungen aufgetreten, d.h. Geschmacksfehler und erhebliche Vorlaufmengen sind garantiert. Mein Tipp: Maische als Negativbeispiel wild ausgären lassen und brennen. Und nächstes Jahr dann das Obst von Anfang an richtig verarbeiten. Alles andere wäre schade um die Zeit/Arbeit.
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