Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9264 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 391

    Georg | Deutschland, 22.10.2002 16:24:17
    Hallo :o),
    kann es sein, dass es nach deutschem Recht eine Gesetzeslücke bezüglich kontinuierlicher Brennanlagen gibt?
    Soweit ich weiß ist in Deutschland bei einer Brennanlage das maximale Kesselvolumen auf 0,5l für nicht anmeldepflichtige Anlagen beschränkt.
    Doch nun kommt der Punkt: Ist festgelegt, ob es sich bei den 0,5l unbedingt um eine diskontinuierliche Anlage (normale Bauart, wie sie jeder kennt) handeln muss? Sollte dies nicht so sein, so könnte man ohne Probleme eine kontinuierliche Anlage betreiben, die nur 0,5l Kesselvolumen hat, da es ja bei diesem Prinzip das Brenngut nicht im Kessel befindet und damit die Kapazität nicht davon abhängt.
    Der Pferdefuß dabei ist allerdings, dass man nur Wasser/Ethanol-Gemische (gefilterterte Zuckermaische) brennen könnte, nicht aber Maischen die andere höhere Alkohole bzw. Methanol enthalten, da es keinen Vorlauf gibt, mit dem eine Abtrennung möglich wäre.

    MfG
    Georg

    PS: Alle die nicht wissen, wie eine kontinuierliche Anlage funktioniert finden eine (englische) Beschreibung auf www.homedistiller.org\cont.htm
    Antwort
    Soweit ich weiß, ist im Gesetz von kontinuierlichen Anlagen nichts beschrieben, allerdings heißt das noch lange nicht, daß es deswegen auch erlaubt ist. Eine Argumentation für die Meldepflicht könnte etwa lauten: Laut EU-Richtlinie müssen alle Apparaturen, mit denen Alkohol destilliert werden kann als Verschlußanlagen ausgeführt sein und registriert werden. Die 0,5 l Regel ist davon eine Ausnahme. Da es sich bei einer kontinuierlichen Anlage nicht um einen Kessel (Brennblase) im engeren Sinn, wie bei Abfindungsanlagen (die ja ebenfalls eine Ausnahme der EU-Richtlinie sind!), handelt, muß so eine Anlage als Verschluß betrieben werden... blablabla
    :-(
  • Eintrag Nr. 390

    Peter | Ö, 21.10.2002 08:55:54
    Hallo Herr Schmickl!
    Habe wieder mal einen Grünen Veltliner gebrannt. Das letzte Mal war das Ergebnis wider Erwarten wirklich sehr gut. Deshalb wollte ich es nochmals probieren. Diesmal hatte ich den Wein von einem anderem Bauern und das Ergebnis war dubios. Ich habe nur einmal gebrannt und bei 91 Grad auf Nachlauf umgestellt. Das was eigentlich gut sein soll, bis 91 Grad war milchig trübe. Den Schwefel habe ich bereits rausgemixt. Jetzt, nach ein paar Tagen ist die Trübung auf einmal verschwunden. Können Sie sich vielleicht erklären, was das war?
    Gruß
    P
    Antwort
    Wenn man reinen Wein destilliert, kann es eigentlich nicht trüb werden. War es bereits vor dem Verdünnen trüb? Wenn ja, so könnte es sich eigentlich nur um Verunreinigungen evt. in der Anlage handeln. Sitzt das Thermometer auch richtig? Wenn Nachlauf zum Destillat kommt, wird es auch trüb.
    Warum es sich nach einiger Zeit aufgelöst hat, liegt evt. an der Temperatur. Wird es im Moment wärmer gelagert als das Destillat herausgeronnen ist? Durch die evt. wärmere Temperatur könnte sich die Trübung aufgelöst haben. Das wichtigste: Merken Sie geschmacklich einen Unterschied?
  • Eintrag Nr. 389

    Michael | Deutschland, 18.10.2002 20:06:36
    Hallo Herr Schmickl!
    1.Ich habe vor zwei Tagen die Rezeptur für den Zuckerwasserschnaps wie Sie ihn im Eintrag Nr. 68 empfohlen haben angesetzt, d.h. die Gesamtmenge inklusiv Zucker beträgt 25 Liter.
    Beim Eintrag Nr. 326 empfehlen Sie 8 Kg Zucker in 25l Wasser auflösen, das ergibt eine Gesamtmenge von ca. 30 Liter. Was ist nun richtig??

    2. In Ihrem hervorragenden Buch, mein Kompliment, beschreiben Sie die Bestimmung des Geschmackspofils, viele kleine Gläschen mit 1/16 Liter füllen. Wenn ich aber 20 Liter destillieren würde, dann müsste ich ja eine Unmenge von kleinen Gläschen befüllen oder habe ich etwas nicht richtig verstanden??

    3.Ich möchte mir aus einem Einkochtopf eine Destille bauen, der Deckel schliesst jedoch nicht dicht genug. Sie haben diese Frage schon einmal beantwortet, ich habe allerdings Probleme entsprechende Dichtungen oder Siliconbänder zu besorgen. Vielleicht haben Sie zwischenzeitlich neue Erkenntnisse oder ein Leser kann mir diese Frage beantworten
    MFG
    Michael
    Antwort
    ad 1: Richtig ist die erste Variante, d.h die Gesamtmenge inkl. Zucker soll 25 Liter betragen.

    ad 2: Danke für das Kompliment! Ein Geschmacksprofil ist sinnvoll, wenn man das erste Mal destilliert, um zu sehen, welche Aromen bzw. wo der Vorlauf und Nachlauf kommt, wie er riecht und schmeckt. Bei einem normalen Destillationsvorgang brauchen Sie nur den Vorlauf abzutrennen, dann in einem separaten Gefäß den Edelbrand und in einem dritten den Nachlauf. Sollten Sie mit 20 Liter ein Brennprofil machen wollen, so empfehle ich Ihnen normale Trinkgläser, die kleinen Gläschen (= Schnapsgläser) sind eher für Anlagen mit 2-5 Liter Kesselvolumen gedacht.

    ad 3: Silikonschläuche und Dichtungen bekommen Sie fast ausschließlich im Laborbedarf. In der Diskussion finden Sie einige interessante Tips, wie man Dichtungen einfach selbst machen kann.
  • Eintrag Nr. 388

    Manfred | Deutschland, 18.10.2002 14:18:11
    Hallo Herr Schmickl,

    der Tipp mit dem Gartenhäcksler ist echt gut, aber wenn ich die Quitten davor weichkoche, wie lange muss ich diese Kochen und dann kann ich diese dann durch die gewöhnliche Obstmühle drehen?
    Den Ansatz für die Maische mache ich dann 1:1 mit Äpfeln oder haben Sie einen besseren Tipp für mich?
    Nochmals für alle Tipps und Hilfen vielen Dank.

    Gruß

    Manfred

    P.S. Ich bin für jeden Rezept-Tipp Dankbar und gebe auch gerne Tipps weiter.http://feelhawksspirit@web.de
    Tschau
    Antwort
    Die Quitten sollten 1 bis 2 Stunden köcheln (bis sie ganz braun und weich sind). Danach brauchen Sie diese nicht mehr durch die Obstmühle zu schicken, einfach nur noch zermatschen.
    Mir persönlich schmeckt der reine Quittenschnaps am besten, aber das ist reine Geschmacksache. Eine Mischung mit Äpfeln 1:1 ist sicherlich auch OK. Nur 'vermischen' Sie dann den Quittengeschmack.
  • Eintrag Nr. 387

    Peter | Ö, 18.10.2002 13:55:50
    Hallo Herr Schmickl!

    Hab einen Kriecherl-Schnaps gebrannt. Hat ein deutliches Aroma nach Mandeln. Habe die Kerne mitgebrannt (aber beim Maischen darauf geachtet, dass keine kaputtgehen). Mandelgeschmack deutet ja auf Blausäure hin. Ist das nun bedenklich, oder darf man den trotzdem trinken? Wäre nämlich schade drum.
    LG
    Peter
    Antwort
    Sie sollten beim Brennen nur ca. 10% der Kerne mit in den Kessel geben, es ist schade, wenn der Mandelgeschmack dann die Frucht übertönt. Wenn keine Kerne zerstört wurden, besteht gesundheitlich kein Bedenken.
  • Eintrag Nr. 386

    Karl Seydl | Innsbruck, 15.10.2002 22:16:21
    Ich habe letztes Jahr ein Apfelschnaps gebrannt. Heuer möchte ich gerne einen Quitten- und Mispelbrand herstellen. Was muss ich dabei im Vergleich zum Apfelbrand beachten?
    Antwort
    Quitten sind viel fester als Äpfel, Sie müssen unbedingt ausreichend Verflüssiger verwenden, zum Zerkleinern eignet sich am besten ein sauber geputzter Gartenhexler. PH-Wert kontrollieren. Bei den Mispeln sollte vor der Ernte der erste Frost abgewartet werden, dann sind sie schön weich und können gut verarbeitet werden.
  • Eintrag Nr. 385

    Marco | Deutschland, 15.10.2002 18:28:57
    Sehr geehrter Herr Schmickl,
    ich suche jetzt schon seit 2 Std nach der Rechtslage für das Schnapsbrennen in Deutschland. Selbst Googlen hat mich nicht weitergebracht! Darf man Schnaps in D in geringen Mengen legal brennen oder nicht? Ich würde gerne eine Mini Schnapsdestille bauen mit einem Brennvolumen unter 0,5 l. Soll natürlich eher ein Dekostück sein,aber ist es erlaubt dieses zu betreiben und wann sind in Deutschland die Grenzen gesetzt? Wäre super wenn mir jemand helfen könnte!!!
    Vielen Dank schonmal,
    M. Deuchert
    Antwort
    In Deutschland ist eine Brennanlage bis 0,5 Liter Kesselvolumen anmeldefrei. Damit können Sie tun was Sie wollen, sooft Sie wollen. Alle Größen darüber müssen beim Zoll registriert und jeder Brennvorgang gemeldet werden.
  • Eintrag Nr. 384

    schmittchen | Deutschland, 14.10.2002 18:04:12
    Sehr geehrter Dr. Schmickl,
    Ich habe mir heute aus der Apotheke mal die Kitzinger-Reinzuchthefe besorgt... Ist zwar nicht die Turbohefe, aber egal, ich denke für den Anfang tut dies auch.
    Nehm ich für ein Fläschchen auch 8 Kilo Zucker mit 8 Liter Wasser zum Auflösen und dann später auf 25 Liter auffüllen oder liegen die Angaben da anders?
    Was passiert wenn ich die Angaben auf 5 Kilo Zucker und 5 Liter Wasser mit dem richtigen Mengenverhältnis zu den 25 Litern auffülle... quasi mehr Hefe in der Suppe ist, als eigentlich gebraucht...?
    Viele viele Fragen, ich weiß aber dumm sterben will ich eigentlich auch nicht....
    Freue mich schon auf ihre Antwort....
    Grüße
    schmittchen
    Antwort
    Die 8kg Zucker in 25 Liter Wasser gelten nur für die Turbo, andere Hefen können so hohe Alkoholgrade nicht erzeugen. Bei handelsüblichen Hefen können Sie MAXIMAL mit ca. 12-14%vol rechnen (dann sterben die Hefe wegen dem Alkohol ab, sie vergiften sich quasi selbst), entsprechend ist der Zucker zu reduzieren. Zusätzlich sollten bei diesen Hefen auch Nährsalze zugegeben werden, da es sonst zu Mangelerscheinungen kommt, was wiederum die Ausbeute verringert.
    Mehr Hefe in der Suppe - wie Sie so schön sagen - nützt nichts. Hefen gibt man anfangs zwar zu, sie vermehren sich dann aber von selbst weiter. Mehr Hefe bedeutet nicht mehr Alkohol, es kommt auf die Art der Hefe an.
  • Eintrag Nr. 383

    schmittchen | Deutschland, 13.10.2002 23:06:06
    Sehr geehrter Dr. Schmickl,
    Bin gerade bei Eintrag NR. 142 als die nächste Frage aufkommt...
    Ich wollte mir eine kleine Destillation aus einem alten Flötenkessel und Schlauchmaterialien (evtl. ausm Laborbedarf) zusammenbauen. Das Thermostat vielleicht in den Deckel einarbeiten oder in die Nähe vom Abgang (Ausguss - der sollte dann wahrscheinlich nicht zu tief im Kessel anfangen)...
    Könnte das klappen oder muß ich auf Kupferrohr umsteigen?
    Das Wasser + Zucker + Turbohefegemisch mit einem Gährspund in einen handelsüblichen sauberen Kanister? (Kunststoff)
    Oder lieber z.B. in einen Sauerkrauttopf mit Deckel und Wasserschleuse?
    Ansonsten muß ich mir Gedanken machen, wo ich Glasgefäße mir dem ausreichenden Volumen herbekomme...
    Grüße
    schmittchen
    Antwort
    Achten Sei bei Schlauchmaterialen darauf, daß alle Teile, die mit Alkohol in Berührung kommen, nur aus Silikon sind, andernfalls haben Sie Gummischnaps. Thermometer dort einbauen, wo der DAMPF die höchste Stelle in der Anlage passiert. Kupfer ist nicht notwendig, das Material sollte hitzebeständig und lebensmittelecht sein.
    Die Gärung Wasser + Zucker + Turbo einfach in einem handelsüblichen Kanister mit Gärspund, richig.
  • Eintrag Nr. 382

    Schmitt | Deutschland, 13.10.2002 22:28:16
    Hallo
    Ich habe mich bisher bis zum Eintrag 111 vorgearbeitet... Meine bisher aufgekommene Frage zum Thema: Wasser, Zucker und Turbohefe ist bereits dahingehend beantwortet, daß kein Methanol entsteht... Wenn ich jetzt diesen fertigen Alkohol zum Ansetzen mit z.B. Schlehen benutze, kann mir dann (noch) Methanol (durch Stiele u.ä.) entstehen?
    Wenn ich den fertigen Angesetzten stehen lasse, verfliegt mir dann etwas? (Aroma o.ä.)
    Ich habe mal Aufgesetzten mit Korn und Erdbeeren gemacht... Der frische Erdbeerkorn hat noch sehr lecker geschmeckt... nach ca. 3/4 Jahr Standruhe hat der Erdbeerkorn dann mehr nach Schnaps geschmeckt (der schöne Erdbeergeschmack war zu 50% weg... sehr schade)
    Welche Gradzahl (von/bis) muß ich dann beim Destillieren einhalten?
    Ihr Buch habe ich bisher noch nicht gelesen, werde dies aber bald nachholen...
    Ich freue mich schon auf ihre Antwort...
    Grüße
    schmittchen
    Antwort
    Die fertige Zucker-Wasser-Turbo 'Maische' müssen Sie zuerst destillieren. Wenn Sie das Destillat zum Ansetzen verwenden, kann durch Stiele o.ä. kein Methanol mehr entstehen. Methanol und Vorlauf entstehen immer nur während der Vergärung, beim Ansetzen findet kein Gärprozeß statt.
    Den Ansatz in einem geschlossenen Gefäß stehen lassen, es entstehen keinerlei Gärgase, daher immer dicht verschließen.
    Ansatz Erdbeer Korn: wenn Beeren länger als ca. 8 Wochen im Alkohol bleiben, machen die kleinen Kerne den guten Geschmack zunichte, daher die Früchte danach herausnehmen, ohne Früchte hält sich der Angesetzte natürlich.
    Beim Destillieren kommt bei einer 20%vol Maische der erste Tropfen etwa bei 80,5 °C (haben Sie einen niedrigeren Alkoholgehalt, kommt der erste Tropfen später und umgekehrt), danach steigt die Dampftemperatur langsam an, weil der Wassergehalt im Kessel immer mehr zunimmt. Der Nachlauf beginnt immer bei 91°C.
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