Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
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  • Eintrag Nr. 4431

    A. Brenner | Österreich, 11.12.2019 17:06:33

    Lieber Herr Schmickl,


    sicher auf Grund von Tipps, Buch und Apparatur von Ihnen

    läuft eigentlich alles bestens, aber jetzt stehe ich ratlos vor dem Problem
    Schaumbildung.


    Im Vorjahr habe ich 4 kg fein geriebene Walnüsse mit etwa 6

    l Wasser und 6 kg Zucker, sowie den üblichen Zutaten, darunter sehr viel
    Verflüssiger, eingemaischt. Die etwa 18 l Maische riecht und schmeckt gut,
    lässt sich aber nicht brennen. Was immer ich auch probiere: 3 l oder 2 l, etwas
    oder viel Silikon, langsam oder normal aufheizen, bei etwa 78 Grad, also wenn
    es gerade zu tropfen begonnen hat, kocht die Maische auf und der Brand wird
    trüb. Bis dahin brennt nichts an, weiter komme ich natürlich nicht.


    Ich mache auch einen Ansatz aus geriebenen Nüssen, dazu

    nehme ich selbstgebrannnten Klarapfelbrand (wie für alle Ansätze): er ist halt
    nicht klar, sondern schön hell goldbraun und schmeckt hervorragend. Meine
    Erfahrung ist, dass gebrannte Ansätze niemals so gut schmecken wie der Ansatz
    selbst, aber das ist natürlich Geschmackssache, abgesehen von der doppelten
    Arbeit. Das scheidet hiermit aus, wäre aber eh schon zu spät.


    Vielleicht haben Sie einen Tipp, was ich noch probieren

    könnte, ansonsten: auf Vanilleeis oder im Strudel, darauf könnte man süchtig werden


    Herzliche Grüße nach Klagenfurt


    A. Brenner



    Antwort

    Trüb heißt ja nicht automatisch, dass etwas übergekocht ist. Dann ist das Destillat färbig (die Farbe vom Kesselinhalt), außerdem kommt dann meistens auch zusätzlich noch Schaum beim Kühler heraus. Nüsse enthalten viel fettes Öl (nicht verwechseln mit ätherischem Öl), sehr wahrscheinlich ist das die Ursache der Trübung. Destillat einige Zeit stehen lassen, dann mit Faltenfilter für Weine und Spirituosen filtrieren.

    Bezüglich destillierte Ansätze gebe ich Ihnen recht, hängt sehr vom Destilliergut und vom persönlichen Geschmack was einem besser schmeckt.

    Danke für den Tipp mit Vanilleeis und Strudel!

  • Eintrag Nr. 4430

    Barbarossa | NRW, 10.12.2019 13:36:00

    Hallo Herr Schmickl. 


    Ich habe zum ersten Mal eine Gerstenmalz Maische angesetzt.

    6Kg mal bei ca 20 Liter Wasser.

    Stammwürze 23°P

    Vergärung: Prestige Whiskyhefe

    Nach Fermentation 20 vol%


    Raubrand 60%

    So gut wie kein Vorlauf vorhanden.

    Erste Tropen bei ca. 80 Grad.


    Meine Frage:

    Bin mir nicht sicher wann ich abtrennen soll.

    Der Nachlauf bei ca 91 Grad hat immernoch 40% und ein gutes Aroma.

    Können Sie mir einen Tipp geben? 


    Der Mittellauf ist mit 1,5 Litern aber m. E. etwas zu wenig für 20L Maische.


    Bin für eine Hilfe, die über meine Frage hinausgeht auch sehr dankbar!


    Herzlichen Dank.

    Antwort

    Die vier Werte Kesselinhalt 20 %vol, erster Tropfen 80 °C und Destillat 60 %vol, wenn bei 91°C Nachlauf abgetrennt wird, stimmt auch mit unseren Erfahrungswerten überein. Bei Fruchtmaischen beginnt der Nachlauf früher als bei Whisky-maischen. Daher, wenn Sie merken, dass bei 91 °C das Destillat noch ein gutes Aroma hat, den Nachaluf erst später abtrennen. Nachlauf ist deutlich erkennbar am Geruch / Geschmack: wie zu lange gekochter Glühwein (zerkocht, unangenehm, gemäß Geruch nicht mehr genießbar).

  • Eintrag Nr. 4429

    Schnapsdrossel | Berlin, 08.12.2019 22:08:21

    Hallo Herr Schmickl,


    im Buch steht, man solle beim Brennen einer Zwetschgen- (Pflaumen-) Maische etwa 10% der Steine mit in den Kessel geben. Warum nur 10%, bzw kann man einfach auch alle Steine drin lassen? Es ist nämlich garnicht so einfach die vom übrigen Fruchtfleisch (welches ja unbedingt mitgebrannt werden soll) zu trennen.


    Beste Grüße aus Berlin!

    Antwort

    Wenn die Gärung richtig und vollständig verlaufen ist, sollten sich die Steine vom Fruchtfleisch abgelöst haben, außerdem wird bei Steinobst nahezu das gesamte Fruchtfleisch verflüssigt sein. Im Normalfall gibt es diesbezüglich also kein Problem. Die Mengenangabe ist jedenfalls reine Geschmackssache, um im Destillat neben dem Steinobstgeschmack auch noch die Frucht selbst, also die Zwetschke, geschmacklich zu erkennen.

    Wichtiger Hinweis: Zwetschke bzw. Zwetsche ist KEINE Pflaume!!! Im Buch sind beide Früchte nebeneinander abgebildet. Pflaumenbrand ist vergleichsweise geschmacksarm, Zwetschkenbrand hingegen geschmacksintensiv.

  • Eintrag Nr. 4428

    Jaak | Frage zur Herstellung von Calvados Klon, 08.12.2019 18:45:36

    Guten Tag,


    ich habe vergorenen Apfelsaft und wäre daran interessiert diesen in ein Eichenfass umzufüllen (nicht destilliert). Kann mir jemand sagen ob man vor dem Umfüllen noch (grob) filtern sollte, oder ob man alles ins Fass hineinlaufen lässt?


    Vielen Dank

    Antwort

    Ja, filtrieren.

  • Eintrag Nr. 4427

    fredy | Uster, 06.12.2019 13:41:40

    Hallo


    Ich hatte Anfangs Oktober mit gehäckselten Quitten und Trockenhefe eine Maische angesetzt. In den ersten Wochen hat es fleissig geblubbert, der Gärspund bewegte sich regelmässig. Ich habe mich aber nicht getraut, dazwischen Mal zu öffnen und hineinzusehen. Als sich nichts mehr bewegte, öffnete ich (ca 6 Wochen später). Die Maische riecht gut, ist aber praktisch trocken. Ich habe probehalber zwei Kellen Maische herausgenommen, mit Wasser versetzt und die Flüssigkeit durch ein Tuch ausgewrungen, und das dann destilliert. Resultat: ca 17%, geschmacklich aber gut.

    Frage : soll ich meine 4-5 kg Maische nun mit Wasser versetzen, eine Weile stehen lassen (wenn ja wie lange), sieben/auspressen, und dann destillieren - oder ist mit dem Trocken auch der Alkoholgehalt zu tief, um noch etwas damit anzufangen?


    Besten Dank für eine kurze Antwort.

    Antwort

    Wenn ich Ihre Beschreibung richtig verstehe, befindet sich im Fass keine Flüssigkeit mehr, sonder nur noch trockene Fruchtstückchen. In diesem Fall mit Alkohol mit ca. 12 %vol Alkoholgehalt aufgießen und das dann brennen. Wenn Sie mit Wasser aufgießen, verdünnen Sie den sowieso schon sehr geringen Alkhoholgehalt, was natürlich keinen Sinn macht, es kommt beim Destillieren kaum noch etwas heraus.

  • Eintrag Nr. 4426

    Chris | Hallwang, 28.11.2019 07:13:46

    Hallo Herr Schmickl,
    ich würde Ihren professionellen Rat benötigen ;)

    Habe gestern vor 2 Wochen meine Maische angesetzt.
    Die Mengen habe ich lt. Ihrem Buch und den Herstellerangaben berechnet.
    Die Lagertemperatur beträgt ca. 18° (außer bei den ersten 2 Tagen)
    Die Gärung verlief bis gestern eigentlich reibungslos. Nach ca. 2 Tagen eine stürmische Gärung und danach eine konstante Gärung mit Gärspundblubbern von 1-2 mal pro Minute.

    Gestern habe ich den letzten Drittel meines Zuckers dazugegeben.
    Vorher habe ich kräftig umgerührt und Alkohol gemessen. Die Maische sieht gut aus, schmeckt lecker ;) und hat einen Alkoholgehalt von ca. 14-16%.
    Nachdem ich den Zucker dazugegeben und wiederum kräftig umgerührt habe, hat sich im Gärspund nichts mehr getan.
    Auch heute Morgen ist keine Blubbern am Gärspund mehr zu erkennen. Das Fass ist dich, hat ja bis gestern immer geblubbert.

    Sind meine Hefen abgestorben? Sollte ich einen Gärstarter ansetzten?

    Vielen Dank für Ihre Hilfe!

    Antwort

    Nein, keinen Gärstarter ansetzen. Es gärt nur noch sehr langsam. So lange die Maische beim Umrühren schäumt, ein stechender Kohlensäuregeruch erkennbar ist und die Feststoffe obenauf schwimmen, ist alles OK. Dass die Gärung im Lauf der Zeit immer langsamer wird, ist vollkommen normal.

  • Eintrag Nr. 4425

    Armin | Flachau, 22.11.2019 08:57:12

    Hallo liebes Malle-Schmickl Team,
    ich wollte euch vorerst ein Lob für das gut gelungene Buch aussprechen.
    Dieses hat mich sofort zum Schnapsbrennen angeregt.

    Nun zu meiner Frage:
    Ich habe letzten Freitag ca. 30kg Birnen (hochgradig) eingemaischt. (Menge lt. Buch und Herstelleranhaben)
    Die ersten 2 Tage habe ich die Maische bei ca. 22° gelagert.
    Am dritten Tag wurde das Fass in den Keller bei 17-18° gestellt.
    Die Gärung hat sich sehr gut entwickelt, beim umrühren schäumte es Stark auf, die Gärgase waren im ganzen Keller zu riechen und der Gärspund öffnete jede 10-15 Sekunden.
    Da der Geruch im Keller sehr intensiv war habe ich am selben Tag das Fenster geöffnet und über Nacht offen gelassen.
    Die Temperatur ist mir am morgen dabei auf 14,8° gesunken. Das Fenster wurde sofort wieder zu gemacht, Temperatur stieg wieder auf ca. 17-18°. Der Gärspund öffnete dennoch so jede 15-20 Sekunden.
    Nach 5 Tagen ab Einmaischung habe ich die Maische fest umgerührt und den Alkohol gemessen. Dieser lag nach 5 Tagen bereits bei ca. 10-12%. Ist das normal?
    Die Maische selbst schmeckte nicht mehr so süß, also habe ich nachgezuckert.
    Nun ist es genau eine Woche her, das Fass steht bei ca. 19°, aber die Blubberintervalle haben sich massiv erhöht, ca. 30-40 Sekunden (Fass ist 100% dicht)
    Ist das normal dass der Gärspund nach 1 Woche nur noch so selten blubbert?
    Oder sind die Hefe in der einen kalten Nacht abgestorben?
    Oder habe ich den Zucker zu früh dazugegeben?
    Bin ein bisschen überfordert. Bitte um Hilfe.

    Vielen Dank!

    Antwort
    Danke, das freut uns! :-)

    Gemäß Ihrer Beschreibung sollte alles in Ordnung sein, es ist nämlich vollkommen normal, dass die Gärung im Lauf der Zeit immer schwächer wird. Anders formuliert: ja, im Lauf der Gärung blubbert der Gärspund immer weniger oft pro Minute. Wenn es Probleme geben sollte, dann blubbert der Gärspund überhaupt nicht mehr.

  • Eintrag Nr. 4424

    MartinBernd | Hessen , 19.11.2019 16:39:19

    Guten Tag Herr Schmickl,

    Habe 2 kurze Fragen bezüglich der Herstellung einer Whiskymaische. Habe das auch schon paar mal gemacht, ist auch super gelungen aber sehr Zeitaufwendig. Nun meine Fragen.

    1. Da ich eine hochgradige Maische herstell , wie bekannt, macht es Sinn noch die ganzen Temperaturstationen zu beachten, zweks der Umwandlung der Stärke in Zucker.., mit Rast, Aufheizen..usw. ?

    2. Wie hole ich den meisten Geschmack des Getreides in meine Maische bzw Destillat. ?


    Meine Überlegung währe die geschrotete Gerste bei 73 gr.C für eine Stunde zu halten, läutern, u fertig. Da ja sowieso aufgezuckert und mit Turbohefe vergoren wird . Was meinen Sie, währe es ok ?

    Wichtig ist ja den Geschmack der Getreides in das Destillat , Maische zu bekommen.

    Danke und Liebe Grüße


    Antwort
    ad 1) Dies ist sinnvoll, wenn Sie zumindest einen Teil der Stärke in Zucker umwandeln möchten, damit dieser dann für die alkoholische Gärung zur Verfügung steht. Für hochgradige Maischen muss sowieso Zucker zugegeben werden. Wenn Sie also auf den Zucker aus der Stärke verzichten und die entsprechende Zuckermenge stattdessen einfach zugeben, müssen Sie keine Temperaturstationen bzw. Rastzeiten beachten.

    ad 2) Einerseits durch die Gärung, also wie im Buch beschrieben, hochgradig einmaischen und statt Obst das Getreide verwenden. Andererseits durch die Geistmethode, d.h. für die Destillation das Getreide in den Aromakorb geben. Bevor Sie beides kombinieren, sollten Sie beide Methoden separat ausprobieren, um herauszufinden wieviel Geschmack im Destillat die jeweilige Methode alleine ergibt.

  • Eintrag Nr. 4423

    Hans | Salzburg , 18.11.2019 22:29:56

    Hallo Herr Schmickl,

    habe am Freitag meine erste Birnenmaische (30l) angesetzt und die Gärung ist schon voll im Gange ;)


    Ich habe eine zweistöckige Wohnung leider aber ohne Kellerabteil.

    Ich habe das Maischefass im unteren Stock im Badezimmer deponiert. Dieses ist momentan nicht in Verwendung und die Temperatur ist dort optimal.

    Nun meine Frage:

    Muss ich mir bei 30l Maische sorgen machen wegen der Gärgase?

    Das Badezimmer hat ca. 5-6 m2 und das Fenster darf ich nicht immer offen halten, da ansonsten die Temperatur unter 15 Grad sinkt.

    Habe bedenken dass sich das Co2 in der gesamten Wohnung ausbreitet.

    Mein kleiner 3jähriger Sohn läuft im unteren Stock öfters rum.

    Bitte um Info!


    Lg,

    Hans

    Antwort

    Nein, bei 30 Liter Maische müssen Sie sich keine Sorgen bezüglich der CO2-Konzentration in Ihrer Wohnung machen. Insbesondere, wenn Sie regelmäßig gründlich Lüften, wie dies von Fachleuten für optimales Wohnklima aus ganz anderen Gründen dringend empfohlen wird.

  • Eintrag Nr. 4422

    Tommi5 | Deutschland, 05.11.2019 07:25:56

    Hallo


    Ich habe schon einiges über Gin gelesen. Leider konnte ich nichts darüber finden, ob die Kräuter nach der Mazeration abgesiebt werden, oder ob sie beim Destillieren im Alkohol bleiben. Von der Logik her denke ich abseihen.


    LG


    Tommi

    Antwort

    Im Endeffekt wird beides gemacht, abhängig vom jeweiligen Hersteller. Wieder andere mazerieren gar nicht, sondern geben die Botanicals nur in den Dampfraum (Perkulation). Siehe auch: https://www.schnapsbrennen.at/spezialitaeten/gin/.

    Kurzum: am besten einiges ausprobieren um herauszufinden welche Methode für Sie persönlich die beste ist.

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