Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
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  • Eintrag Nr. 4551

    CH | Deutschland , 02.01.2022 13:29:39

    Servus und ein frohes neues Jahr. Viel Glück und Gesundheit für 2022.


    Ich brenne aktuell eine bananenmaische. Maische exakt nach den Angaben im Buch hochgradig erstellt und 6 Monate gelagert.

    Nun habe ich drei Fragen.

    1.) Ihre Meinung zum Ertrag.

    Ich habe 2,4 Liter Maische destilliert. Bei 91 grad lagen rund 600 ml Brand mit 69 % Alkoholgehalt vor. Hätte ich noch weiter destillieren sollen?

    2.) Auf dem fertigen, klaren Brand schwimmt ein ganz dünner Film. Kann das vom antischaum kommen? Ätherisches Öl aus der bananenmaische kann’s ja nicht wirklich sein… oder?

    3.) Haben Sie Erfahrungen mit Bananenbränden?

    So ganz begeistert vom Geschmack bin ich nicht (zumindest hatte ich andere Erwartungen). Ich habe insgesamt rund 5 Liter Brand mit 40 %. Nun spiele ich mit dem Gedanken verschiedene „Optimierungen“ vorzunehmen und hätte dazu gerne Ihre Meinung.

    - fertigen Brand leicht süßen?

    - macht ein Fruchtauszug Sinn?

    - geröstete eichenchips zufügen?


    Freue mich auf die Rückmeldung

    Viele Grüße

    CH

    Antwort
    ad 1) Ja, Sie hätten durchaus bis ca. 57 - 59 %vol Alkoholgehalt (des gesamten Destillates) weiter destilliern können. 69 %vol ist viel zu hochprozentig, Thermometereinstecktiefe am besten kalibrieren wie im Buch auf Seite 88 beschrieben.
    ad 2) Nein. Antischaum ist ein Silikonöl, ist intert, reagiert daher mit nichts und verdampft nicht, zumindest nicht unter 200 °C. Vermutlich wird sich beim nächsten Destillationsvorgang mit derselben Anlage kein Film mehr bilden...
    ad 3) Warum haben Sie nicht ganz einfach einen Geist ausprobiert? Dafür benötigen Sie 3 braun-reife Bananen und eineinhalb Liter Korn verdünnt auf ca. 12 %vol. Destillation dauert ca. 35 bis 45 min. Da hätten Sie sich das ganze Einmaischen erspart. Um Chefkoch zu werden fängt man mit Kartoffelschälen an, nicht mit einem Soufflé. "Optimierungen":
    - leicht süßen: wir hatten damit noch keinen Erfolg, schmeckt immer wie Schnaps mit Zucker, nicht harmonisch. Wenn, dann sollten Sie es mit Invertzucker (Zuckersirup) probieren.
    - Fruchtauszug: ja, einfach ausprobieren
    - Eichenchips: ja, macht auch Sinn

    Eines haben Sie vergessen: Schnaps eine zeitlang (Monate, Jahre) stehen lassen wirkt oft Wunder.

  • Eintrag Nr. 4550

    P | Brandenbrug, 09.12.2021 10:46:35

    Hallo Herr Dr. Schmickl,

    ich habe einen Enzian mit getrocknetem gelben Enzian seit 4 Wochen angesetzt. Dafür habe ich Neutralalkohol auf rund 45% verdünnt. Da Sie es in ihrem Buch empfohlen haben und da ich einen klaren schnaps erhalten will werde ich den Ansatz brennen. Macht es Sinn in den Aromakorb auch etwas von dem Enzian zu geben oder wird dann der Geschmack zu intensiv?


    Des Weiteren habe ich eine Hagebuttenmaische angesetzt (6kg Hagebutten, 7kg Zucker, Turbohefe, 20L Wasser, Biogen-M, Verflüssiger). Macht es auch hier Sinn zur Geschmacksintensivierung Hagebutten in den Aromakorb legen? Da gerade noch Hagebutten an den Sträuchern hängen würde ich ggf. noch welche sammeln und einfrieren bis die Maische fertig ist.


    Über ihre Sachkundige Antwort würde ich mich sehr freuen.


    Beste Grüße

    P.....

    Antwort
    ad 1) ja, ist durchaus sinnvoll, ist auch so im Buch beschrieben. Wie ebenfalls im Buch: wenn es noch eine Spur intensiver sein soll, frische bzw. getrocknete Wurzeln in den Aromakorb geben statt den Angesetzten.

    ad 2) 20 Liter Wasser für 6 kg Hagebutten erscheint mir ein wenig viel Wasser, aber kann mich auch täuschen, habe noch nie Hagebutten eingemaischt. Bei Maischen bringt es normalerweise nichts, frische Früchte in den Aromakorb zu geben. Haben wir mit verschiedenen Obstsorten ausprobiert, es gab keinen bemerkbaren Geschmacksunterschied zu "normal", also ohne zusätzliche Früchte. Natürlich kann das bei Hagebutten anders sein, am besten mit geschmacksneutralem Alkohol und frischen (tiefgefrorenen) Hagebutten im Aromakorb ausprobieren. Wenn dabei wieder mehr oder weniger geschmacksneutraler Alkohol entsteht, bringt es auch nichts das Gleiche mit Maische zu versuchen.

  • Eintrag Nr. 4549

    Pepelasal | Bodensee, 02.12.2021 09:06:46

    Hallo Dr. Malle und Dr. Schmickl.


    Ich habe eine Met-Maische mit Turbohefe nun seit gut 6 Monate im Keller stehen. Nun kam mir vor dem destillieren die Idee ihr noch einen zusätzlichen Honigkick mitzugeben. 

    Wenn ich nun also in den Verstärker eine Mischung aus Honig und Maische gebe ob das das dann zusätzlichen Honiggeschmack bringt oder nur mehr "Arbeit"?   So ne Art Brand/Geist-Mischung 


    vielen Dank  


    und nach wie vor ein super Buch.  

    Antwort
    Einfach ausprobieren wird am einfachsten sein. Ich würde auch versuchen Propolis oder ein Stück Bienenwabe mit Honig drin in den Aromakorb zu geben. Ob es etwas bringt, wenn man Honig in Met auflöst und dann destilliert glaube ich eher weniger, aber glauben heißt nix wissen! Jedenfalls haben wir bemerkt, dass Metbrand, Honiggeist usw. eher dezent sind im Geschmack, sind also im allgemeinen keine Geschmacksbomben. Aber feine Nuancen lassen sich sehr wohl herausschmecken.

    Danke! :-)

  • Eintrag Nr. 4548

    Holzwurm | Bayern, 29.11.2021 17:50:01

    Sehr geehrter Herr Schmickl


    ich habe diesen Herbst ca. 60 l Zwetschenmaische hochgradig angesetzt. Da die Früchte dieses Jahr schon vor der Reife ein wenig runzelig am Baum hingen und relativ wenig Wasser enthielten habe ich beim Ansatz ca. 30% Wasser und etwas mehr Verflüssiger dazu gegeben. Nach dem normalen Prozedere (pH-Wert, Zuckerzugabe usw.) verlief die Gährung eigentlich ganz zufriedenstellend. Leider setzt sich schon seit Wochen der Fruchtkuchen auch nicht mit gutem Zureden ab. Ich rühre je nachdem wie ich Zeit habe ca. alle 2-3 Tage um, es will sich aber nichts tun. In der Hälfte der Zeit ist meine Quittenmaische bereits oben klar geworden. Woran kann das liegen, und wie gehe ich damit um. Ich bedanke mich schon im Voraus für eine Hilfestellung.

    Viele Grüße aus Bayern

    Antwort

    Eigentlich ist Zwetschke diesbezüglich eine sehr einfache Frucht, der Fruchthit setzt sich normalerweise immer deutlich ab bzw. sinkt zu Boden. Wahrscheinlich ist die Erklärung einfach, dass es immer noch gärt und bei der Quitte nicht mehr. Nach der Gärung sollen hochgradige Maischen sowieso zumindest 6 Monate lagern, da machen ein paar Wochen auf oder ab keinen Unterschied. Jetzt, gegen Ende der Gärung, genügt es, wenn ca. einmal alle zwei Wochen umgerührt wird.

  • Eintrag Nr. 4547

    Kellerbrenner | Südlich, 16.10.2021 06:09:00

    Liebe Community,


    kurz und knackig: Habe eine Whiskeymaische mit 77% gebrannt, diese soll in ein Eichenfass (medium toasted). Der Whiskey soll mit 65% ins Fass, nehme ich zum Verdünnen nun destilliertes Wasser oder einfach Leitungswasser? Nach der Reifung wird der Whiskey definitiv mit destilliertem Wasser auf Trinkstärke gebracht.


    Vielen Dank für die Hilfe!


    Kellerbrenner

    Antwort

    Sie können auch unverdünnt lagern. Wenn doch auf 65 %vol verdünnt werden soll, würde ich kalkfreies Wasser ("destilliertes" Wasser) empfehlen.

  • Eintrag Nr. 4546

    SchnapsVogel | SH, 27.09.2021 14:26:17

    Edit zu Eintrag 4545:


    Ich muss mich für dieses tolle Hobby wohl in Geduld üben.

    Ca. Einen weiteren Tag später hat es angefangen zu gären! Und jetzt läuft es wie aus dem Bilderbuch.


    Es haben sich aber drei weitere Fragen ergeben:

    1) Wenn das Fass nicht ganz voll ist und im

    inneren, da wo keine

    Maische ist etwas kleben bleibt, besteht dann die Gefahr, dass dies anfängt zu schummeln oder ist das durch das CO2 geschützt?

    2)kann es sein, dass wenn der Gärspund sehr groß und das Fass sehr klein ist der Sound nicht blubbert, zumindest nicht wahrnehmbar oder deutet dies dann auf ein undichte Fass hin? ( gären tut es auf jedem Fall, es knistert und man riecht CO2 und Schaumentwicklung.

    3) wenn ich die ausgegorene hochgradige Maische lagern möchte, kann ich diese dann umfüllen in einen anderen Behälter, wenn ja macht es was wenn der abgesunkene Frucht Kuchen und der "Wein" dabei wieder durchmischt werden? Und soll die Hefe schlonze mit in das Lagerfass?

    3.1) wenn ich die Maische um ursprünglichen Fass lagere, sollte ich dann den Rand wo Reste kleben, der aber nicht in der Maische ist reinigen oder macht das nichts?


    Ps: das buch ist super toll und informativ! Die erste Maische ist grad wunderbar am gären und sieht schon vielversprechend aus!!

    Antwort
    ad 1) Nein
    ad 2) Es geht nur darum, dass die Essigfliegen nicht ins Fass gelangen können. Wenn die Maische gärt (es knistert), ist somit alles in Ordnung.
    ad 3) Ja, wenn sich dabei alles wieder vermischt, ist das kein Problem.
    ad 3.1) Macht nichts.

    P.S.: danke sehr! :-)

  • Eintrag Nr. 4545

    SchnapsVogel | SH, 22.09.2021 07:53:01

    Guten Tag sehr geehrter Herr Schmickl,


    Nach Studieren des Buches und durchforsten des Forums kann ich mir beim besten Willen nicht erklären was ich falsch gemacht habe.

    Ich habe Vorgestern meine allererste hochgradige Maische angesetzt. Undzwar aus Vogelbeere. Dazu hatte ich 1,8l Beeren Püree und 0,6l Wasser gemischt. Dazu dann ordentlich Verflüssiger und ein bisschen Biogen M bis der pH Wert richtig war.

    Danach die erste Zuckergabe (310 g) und die Turbohefe. ( 1/8 der Packung Prestige 8kg).

    Nun habe ich es erstmal zu gärstart in die Wohnung gestellt, aber seitdem hat sich noch garnichts getan. Es schäumt auch nicht wenn ich umrühre und die Hefe ist auch nicht abgelaufen.

    Ich weiß, dass es schwierig ist aus der Ferne ein Problem zu finden. Aber villeicht habe ich ja einen total doofen Fehler gemacht.


    Beste Grüße aus SH

    Antwort
    Wie im Buch ebenfalls ausführlich beschrieben, bei Gärstartproblemen die Maische während der ersten paar Tage mehrmals täglich schäumend mixen. Nach spätestens ca. 2 Tagen gärt's wie wild.


  • Eintrag Nr. 4544

    Robert | Steiermark, 20.09.2021 13:15:21

    Guten Tag Hr. Dr. Schmickl.


    Ich habe Ihr sehr interessantes Buch zum Thema Schnapsbrennen geschenkt bekommen und die Informationen daraus genutzt und zum ersten Mal meine eigene Maische herzustellen.


    Genau nach Ihren Angaben habe ich mit Turbohefe, Biogen M, Verflüssiger, Zucker die Maische aus weißen Weintrauben angesetzt. Ich habe sehr darauf geachtet sauber und akkurat zu arbeiten.

    Aktuell habe ich für meinen ersten Versuch 10kg Fruchtmaische, 0,5l Wasser, 11g Turbohefe, 30ml Biogen M, 1ml Verflüssiger und 1,3kg Zucker angesetzt. Mein Ziel sind 20% oder mehr Alkohol.

    Ich bin aktuell aber etwas verunsichert da sich nach 24 Stunden noch absolut nicht im Fass tut. Es steht bei konstant 22 Grad. Kann es sein dass zu viel Zucker enthalten ist? Die Trauben selbst waren schon sehr süß.


    Beste Grüße

    Robert G.

    Antwort

    Wie im Buch ebenfalls ausführlich beschrieben, bei Gärstartproblemen die Maische während der ersten paar Tage mehrmals täglich schäumend mixen. Nach spätestens ca. 2 Tagen gärt's wie wild.

  • Eintrag Nr. 4543

    radfahrer | brd, 10.09.2021 17:54:00

    Sehr geehrter Herr Schmickl,


    ich habe eine Destille nach Ihrem Buch gebaut. Glaubte ich zumindest, denn bei meinen Probebränden habe ich immer deutlich zu wenig Ausbeute. Letztens habe ich drei Liter Wein temperaturgeführt gebrannt und dabei nur 250 ml Alkohl mit ca. 55% erhalten. Das sollte nach den Angaben im Buch eher doppelt so viel sein.


    Hier eine kurze Beschreibung des Geräts: ein 6l-Schnellkochtopf, im Deckel ein Anschluss an ein zölliges Rohr (Alles Kupfer mit Schraubfittings). Nach 7cm geht im rechten Winkel das Geistrohr ab, Durchmesser 15mm, der Kühler ist 32cm lang. Die Spitze des Thermometers sitzt 5mm unterhalb der Unterkante Geistrohr. Das Geistrohr ist nur leicht geneigt, ca. 5°, aber natürlich mit Gefälle vom Gerät weg. Das ganze steht auf einem Campinggaskocher, vermutlich mit 2kW. Die Kühlung ist ausreichend, es kommt kein Alkoholdampf aus dem Geistrohr.


    Wo könnte das Problem liegen?


    Das Thermometer ist von Ihnen, sollte also passen.

    Der Gaskocher ist nicht optimal, er hat nur zwei Stufen, dazwischen muss man rumfummeln, Campinggerät eben. (Gibt es da Alternativen, die Stufenlos einzustellen sind?)

    Auf den meisten Fotos hat das Geistrohr eine stärkere Neigung, kann das der Grund sein?


    Danke und schöne Grüße


    Antwort

    Gemäß Ihrer Beschreibung ist die Konstruktion richtig. Stimmt, 250 ml mit 55 % ist sehr wenig, sollten grob geschätzt ca. 350 - 450 ml (ebenfalls auf 55 %vol berechnet) sein. Gehe davon aus, dass es sich bei den 250 ml um das gesamte Destillat handelt, also ohne Abtrennung der Fraktionen. Eventuell liegt es daran, dass Sie den Kessel nur zur Hälfte befüllt haben.

    Stufenlos regulierbare Gasbrenner gibt es haufenweise bei Amazon.

  • Eintrag Nr. 4542

    Jason | Oberösterreich, 07.09.2021 16:19:38

    Sehr geehrte Familie Dr. Schmickl,

    in Ihrem Kurs und auch in Ihrem Buch weisen Sie darauf hin dass die Früchte beim Einmaischen möglichst reif und knapp vor dem Vergammeln sein sollten da sie ja da den intensivsten Geschmack haben.

    Heuer habe ich aber das Problem dass die Zwetschken entweder noch nicht sehr reif oder bereits wurmig sind.

    Soll ich daher heuer auf das Einmaischen von Zwetschken verzichten oder macht es auch Sinn Maische aus noch nicht vollständig reifen Früchten zu machen?

    Ich darf ja davon ausgehen dass wurmige Zwetschken nicht verwendet werden dürfen, oder?

    Vielen Dank im Voraus,

    Jason

    Antwort

    Stimmt, wurmige Zwetschken nicht verwenden. Nicht ganz vollreife Früchte können Sie zwar verwenden, dann wird der Geschmack vom Schnaps aber eher dezent werden.

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