Wie wird Schnaps selbst gemacht?

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Juni 2018:

Seit der letzten größeren Umstellung der homepage und der Foren sind inzwischen unglaubliche 16 Jahre (!) vergangen. Wenn man bedenkt, dass im Internetbereich bereits zwei bis drei Jahre eine Ewigkeit sind, ist das durchaus beachtlich. Jedenfalls hat sich inzwischen technologisch dermaßen viel getan, dass es zwingend notwendig geworden ist, nicht nur die Foren, sondern gleich den gesamten Web-Auftritt von Grund auf komplett neu zu gestalten und die Programmierung auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Einhergehend wurden natürlich diverse neue Features eingeführt, z.B. war es längst überfällig, dass zu einem Forumsbeitrag auch Bilder hochgeladen oder die Foren mittels RSS-feed abonniert werden können. Bilder, die auf externe homepages gespeichert und dann hier mittels img-tag eingebunden wurden, haben wir selbstverständlich nachträglich eingepflegt, damit keine wertvolle Information verloren geht. Jedenfalls wünschen wir auch weiterhin viel Spaß beim Erfahrungsaustausch und Ausprobieren!

Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 9264 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 461

    Udo | Deutschland, 15.01.2003 18:22:05
    Hallo
    ich möchte geschmacklosen alkohol destiliren.
    wie und wie gross baue ich mir ein steigrohr für meine brennanlage (jetzt schlangenkühlung ). diese besteht aus einem 15l multitopf .
    bis jetzt habe die maische mit normaler hefe angesetzt und hatte den geschmack der hefe immer im destillat.villeicht bekommt man den hefegeschmack so weg.oder haben sie noch einen anderen tipp?
    maische: 9l wasser 3kg zucker 300g handelsübliche hefe

    im vorraus vielen dank

    Udo
    Antwort
    Wenn Sie eine Wasser-Zucker-Mischung vergoren haben, so brauchen Sie Ihre Anlage nicht umzubauen, um geschmacklosen Alkohol herzustellen. Das hohe Steigrohr (= Rektifikationsanlage) bewirkt nämlich, daß Sie auch aus der Fruchtmaische kein Aroma mehr bekommen.
    Bei Wasser-Zucker-Vergärungen haben Sie in der Maische ohnehin keinen Geschmack, bis auf die Hefe. Geben Sie zum Destillat Aktivkohle dazu (1 Eßlöffel auf 5 Liter) und lassen Sie die Mischung zumindest 1 Woche ziehen, rühren Sie täglich um. Nun destillieren Sie die gesamte Mischung über, es sollte jeglicher Geschmack verschwunden sein. Ich denke, daß dies einfacher als der Umbau der Anlage ist.
    Übrigens kann nur die Turbo den von Ihnen beschriebenen (sehr) hohen Zuckergehalt umsetzen. Jede andere Hefe schafft ca. nur ein wenig mehr als die Hälfte. Vielleicht kommt daher der starke Hefegeschmack? Sie müssen auch nicht soviel Hefe zugeben, für 9l reichen ca. 50 bis 70 g, da es sich um Lebewesen handelt vermehrt sie sich sowieso.
  • Eintrag Nr. 460

    Paukert | Deutschland, 15.01.2003 15:48:30
    hallo Herr Dr.
    ich habe Ihre Anlage (Typ I). Ist es mgl. den Aufsatz samt Kühler auch für größere Behältnisse (10l oder mehr zu verwenden oder ist davon abzuraten

    mfg Paukert
    Antwort
    10l sollten sich gerade noch ausgehen, insbesondere wenn Sie den Kühler kontinuierlich betreiben, d.h. im unteren Zulauf mit einem Schlauch Frischwasser zuführen und vom oberen Ablaufstutzen das Kühlwasser wieder abrinnen lassen. Für größere Kesselvolumina ist der Kühler wahrscheinlich zu klein.
  • Eintrag Nr. 459

    Manfred Becker | Deutschland, 13.01.2003 18:52:51
    Hallo
    Habe 30 kilo datteln eingemaischt hatt jemand schon mal Datteln Gebrannt die kommen mir ziemlich Geschmaksarm vor vieleicht kann mir ja jemand weiterhelfen .
    Gruss an alle Brenner Manni
    Antwort
    Geschmacksarm oder besser geschmacksneutral ist an sich nur saures, wäßriges Obst, wie z.B. Kiwis, Wassermelonen o.ä.
    Das natürliche Fruchtaroma kann jedoch sowohl beim Gärprozeß (dem Einmaischen) als auch beim Destillieren 'verloren' gehen. Richtlinien zur Aromamaximierung:
    - Hochgradig Gären (dadurch besseres Extraktionsverhalten vom Alkohol), am besten bei 20%vol.
    - Gärtemperatur unter 20°C, am besten zwischen 16 und 18°C, sonst entsteht in kurzer Zeit sehr viel CO2, Aroma wird quasi 'weggeblasen'.
    - Brennanlage: kein Steigrohr oder Rektifikationskolonne (wird auch Reflux- oder Verstärkerkolonne genannt) verwenden. Durch die Mehrfachdestillation in solchen Kolonnen wird Alkohol vom Rest (d.h. nicht nur Wasser sondern auch Aromen) besser und exakter abgetrennt. Am besten direkt über dem Kesseldeckel das leicht abfallende Geistrohr einbauen, also eine 'pot still' bzw. 'einfache' Destillationsanlage verwenden.
    - aus dem selben Grund NICHT doppelt sondern nur einmal destillieren, zumindest wenn der Alkoholgehalt der Maische hoch genug ist. Ab ca. 10,5%vol in der Maische kommt man mit einer Destillation auf Schnapsstärke (ca. 43%vol).
  • Eintrag Nr. 458

    Michael | Deutschland, 12.01.2003 19:09:28
    Hallo,

    eine Frage habe ich: Wie viel darf ich Zuhause brennen, ohne Probleme mit der Legalität zu bekommen? Darf ich denn den selbstgebrannten Schnaps auch verkaufen?

    Vielen Dank im voraus für die Antwort
    Antwort
    Da geht's nicht um die erzeugte Menge, sondern um die Kesselgröße der Anlage. Ohne Meldung beim Zoll dürfen Sie in Deutschland mit einer Kesselgröße bis zu 0,5 Liter brennen, sofern Sie das Produkt nicht gewerblich nutzen. D.h. ohne Anmeldung dürfen Sie keinen Schnaps verkaufen, egal wie groß Ihr Kessel ist.
  • Eintrag Nr. 457

    Charles Minor | Deutschland, 11.01.2003 19:48:03
    Hallo,kann ich die Turbohefe auch zum ansetzen von Honigmet verwenden? Soll nachher zum Teil gebrannt werden.
    MfG,Charles Minor
    Antwort
    Ja, funktioniert ausgezeichnet. Beim Ansetzen der Maische den Honig ca. 1:1 mit Wasser verdünnen. Wenn die Gärung im Gang ist, immer die Süße kontrollieren, eventuell weiteren Honig hinzufügen, um den maximalen Alkoholgehalt zu erreichen. Wenn Sie den Zuckergehalt des Honigs wissen, geht es sehr einfach: Soviel Honig zugeben, daß insgesamt 380 g Zucker je Liter vorhanden sind, dann erreichen Sie wie gewohnt 20%vol. Die Zuckerzugabe (in dem Fall Honig) wie immer dritteln und auf den richtigen pH-Wert nicht vergessen. Verflüssiger ist keiner notwendig.
  • Eintrag Nr. 456

    Peter | Deutschland, 11.01.2003 18:05:07
    Hallo Herr Dr. Schmickl!
    Ich habe ca. 4 l Nachlauf und Schnapsreste mit 2 Löffeln Aktivkohle angesetzt und möchte geschmacklosen Alkohol herstellen, um daraus einen Himbeergeist herzustellen.
    Kann ich die Früchte zu dem Nachlauf und der Aktivkohle in den Aromakorb geben und mitdestillieren?
    Oder soll ich sie in dem Alkohol ansetzen und dann noch mal destillieren?
    Wie lange muss man die Früchte ansetzten und muss man den Angesetzten vor dem Brennen heruntersetzen?

    Mit freundlichen Grüßen Peter
    Antwort
    Sie haben zwei Möglichkeiten:
    1. Himbeergeist: Hierfür können Sie direkt den 'Aktivkohlealkohol' verwenden und in den Kessel geben, dann die Himbeeren in den Aromkkorb (nur im Dampfraum!) und überdestillieren.
    2. Angesetzte Himbeeren: Hierfür den 'Aktivkohlealkohol' zuerst destillieren und Himbeeren dann in ca. 50%vol ansetzen. Füllen Sie das Gefäß ca. zu einem Drittel mit den Früchten. Ziehdauer: bis zu 8 Wochen, dann die Früchte entfernen, sonst wird der Angesetzte durch die vielen Kerne bitter. Sie können den Angesetzten direkt genießen oder einmal destillieren, das Destillat ist wie der Geist natürlich auch farblos.
  • Eintrag Nr. 455

    Dominik | Deutschland, 06.01.2003 15:34:45
    Hallo,
    bin auch neu ins Thema eingestiegen, habe zunächst mal das Handbuch für Schapsbrenner gelesen, hat mir sehr gut gefallen. Dazu auch meine Frage: Habe ich nun in Dtld. 1Liter Kammerfreivolumen (laut Buch) oder nur 0,5Liter?

    MfG
    Dominik
    Antwort
    Die Gesetzeslage hat sich seit der Buchauflegung leider wieder zum Nachteil der Hobbybrenner verändert. Das anmdeldefreie Kesselvolumen in Deutschland ist 0,5 Liter.
  • Eintrag Nr. 454

    David Ladiges | Deutschland, 02.01.2003 15:04:22
    Hallo,

    ich bin ziemlich neu auf diesem Gebiet und möchte daher erstmal nur 12% ohne destilieren ansetzen. Wie mache ich das genau. Welche Gefahren bestehen ?

    Danke !
    Antwort
    Meinen Sie, daß Sie einen 12%vol Fruchtwein herstellen möchten? In diesem Fall die Früchte gut säubern und zerkleinern, dann Hefe und Verflüssiger zugeben. In einem Faß mit wenig Wasser und einem Gärspund gären lassen, ca. bei 18-20°C. Wenn Sie sauber arbeiten, Hefe und einen Gärspund verwenden, so bestehen keinerlei Gefahren.
  • Eintrag Nr. 453

    Manfred Joergl | Klagenfurt, 02.01.2003 10:36:46
    hallo hr. schmickl,
    habe eine hochgradige zwetschkenmaische (14 %)angesetzt, lt. ihrer beschreibung müsste beim 5-liter Kessel (selbstgebaut-druckkochtopf- steigrohr ist ca. 1 meter lang (zu lang ???) - aus kupferrohr ca. 1 cm dick)ca. 2 liter schnaps geben, bei mir lediglich 0,8 liter( bis 50% vol heruntergebrannt.
    Antwort
    Schade um die gute Zwetschkenmaische! Wenn Sie ein Steigrohr von 1 m haben, und das bei 5 Liter Kesselvolumen, dann wurde von den Zwetschken der Großteil des Aromas durch den Rektifikationseffekt abgetrennt. Wenn Sie 5 Liter mit 14%vol destillieren, so können Sie mit ca. 1 Liter 50%vol Schnaps rechnen, d.h. Ihr Mengenergebnis ist in Ordnung. 1,7 Liter 50%vol Schnaps erhalten Sie nur, wenn Sie eine 20%vol Maische haben. Wenn Sie das nächste Mal Fruchtmaische destillieren, verzichten Sie unbedingt auf dieses superlange Steigrohr, das Aroma wird es Ihnen danken. Rektifikationskolonnen sollten Sie nur verwenden, wenn Sie geschmacklosen Alkohol herstellen wollen.
  • Eintrag Nr. 452

    Klaus Treber | Deutschland, 31.12.2002 14:43:54
    Hallo Hefespezialisten,
    ich möchte eine Zuckermaische mit Turbohefe ansetzen.
    Da der Lagerort des Gärfasses relativ kühl ist (ca. 15 Grad), würde
    ich gerne einen Aquarienheizstab installieren.
    Hat hierzu jemand einschlägige Erfahrungen?
    Meine Bedenken bestehen darin, dass die Maische in unmittelbarer
    Umgebung des Heiszstabes sehr heiss würde, obwohl insgesamt die
    eingestellte Temperatur gehalten werden kann.
    Kann dieser Umstand vernachlässigt werden?

    Danke + Gruß

    Klaus
    Antwort
    Die lokale Hitze des Heizstabes können Sie keinesfalls vernachlässigen, denn genau dort wird die Hefe absterben, ich fürchte, daß Sie auf diese Art keine gute Vergärung erzielen werden. Wenn es von der Größe her möglich ist, könnten Sie das Faß in ein Wasserbad stellen und dieses dann mit dem Heizstab beheizen, das übrige Faß gut mit Styropor isolieren. Andere Möglichkeit: Faß auf ein Heizkissen (mit kleinster Stufe heizen) stellen und falls notwendig ein Holzbrett dazwischen legen.
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