Absinth – Geschichte & Herstellung
Das ursprüngliche Rezept für Absinth ist Mitte des 18. Jahrhunderts in der Schweiz entstanden. Etwas mehr als hundert Jahre später war der Absinthgenuss in vielen europäischen Ländern weit verbreitet, gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Frankreich pro Einwohner sogar mehr Absinth als Wein konsumiert.
Ein Hauptbestandteil von Absinth ist das Wermutkraut, das darin enthaltene Thujon erzeugt in hohen Dosen u.a. Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Berichte, wonach diese und ähnliche Wirkungen auch bei (übermäßigem) Absinthgebrauch auftreten, haben sich nachträglich als falsch erwiesen, sie waren auf herkömmlichen, langfristigen Alkoholmissbrauch und Alkohol in schlechter Qualität zurückzuführen. Jedenfalls wurde in den 1910’er Jahren auf Grund dieser fake news in Frankreich ein politisch motiviertes Verbot durchgesetzt, schließlich kann es nicht sein, dass im Weinland Frankreich wegen dem Absinth der Weinkonsum zurück geht. In den Folgejahren setzte sich dieses Verbot in nahezu allen anderen Ländern ebenfalls durch. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts und während der 2000’er Jahre wurden diese Verbote schrittweise wieder aufgehoben, nicht zuletzt, weil Absinth in der Bevölkerung kaum noch jemandem bekannt war. Heute ist Absinth überall in Europa und Nordamerika wieder legal erhältlich, sofern ein gewisser Thujongehalt im Getränk nicht überschritten wird.
Der ursprüngliche Absinth nach Schweizer Art ist klar und farblos: dazu wird die Pflanzenmischung als Geist destilliert (vapour infusion). Ähnlich wie bei einem Ouzo oder Pernod wird dem Absinth vor dem Genuss Wasser zugegeben, die Mischung ist ebenfalls milchig trüb. Der französische bzw. böhmische Absinth ist, trotz seines hohen Alkoholgehaltes (bis zu ca. 80 %), eher mit einem Likör vergleichbar, geschmacklich sehr süß und die Kräuter / Gewürze wurden in der Regel mazeriert und nicht bzw. nur teilweise destilliert. Solche Absinthsorten weisen auch die bekannte grüne Farbe auf, daher stammt die Bezeichnung grüne Fee. Oft wird jedoch mit grüner Lebensmittelfarbe nachgeholfen, da Ansatzschnäpse mit Kräutern normalerweise braun und nicht grün werden.
Durch kurzzeitge Zugabe einer bestimmten Kräutermischung in das Destillat ist es aber möglich, auf natürlich Weise eine „grüne Fee“ selbst zu machen.
Absinth-Seminar und Destillen
Im Rahmen unserer Lehrgänge und Kurse zum Schnaps selber brennen wird selbstverständlich auch Absinth hergestellt. Sollten Sie beim Seminar detaillierte Informationen bezüglich Herstellung, mögliche Zusammensetzungen der Kräuter usw. wünschen, dann geben Sie bitte bei der Seminaranmeldung unter Bemerkungen Absinth an.
Suchen Sie Brennanlagen oder Destillen für die Absinth-Herstellung? Die Destille Piccolo oder Destille Vetro eignet sich vor allem für experimentierfreudige Absinth-Hersteller. Ein Brenndurchgang dauert nur 20-30 Minuten, so können sie viele Versuche in kurzer Zeit und mit geringem Materialaufwand durchführen. Als Ausbeute einer Destillation erhalten Sie ca. 200 ml Absinth. Möchten Sie jedoch größere Absinth-Mengen brennen, dann wäre die Destille Classic oder Destille Deluxe für Sie das Richtige. Weiters benötigen Sie noch einen Meßzylinder und das Aräometer zum Verdünnen des Destillates.
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